Paraschat ”NOACH" פרשת נח

25. Juli 2016 geschrieben von   Freigegeben in Bat Zions Ecke

ב"ה

ויחל עוד שבעת ימים אחרים ויסף שלח את היונה מן התבה:

ותבא אליו היונה לעת ערב והנה עלה זית טרף בפיה וידע נח כי קלו המים מעל הארץ:

„Und er wartete ferner sieben andere Tage, und er ließ die Taube noch einmal aus der Arche. Und die Taube kam zu ihm zur Zeit des Abends, und siehe, ein frisches Blatt des Ölbaums in ihrem Mund. Da erkannte Noach, dass die Wasser hinschwanden von der Erde weg."
(Bereschit 8: 10-11)

aus: „Zeitlos aktuell", Dr. Zwi Braun

...Viele Kommentatoren erblicken in der Taube und dem Zweig des Olivenbaums eine Anspielung auf verschiedenen Zusammenhänge. Im Schir haSchirim ist die Taube ein Symbol für Am Israel (Volk Israel):

„Ich schlief und mein Herz wachte. Die Stimme meines Geliebten - er klopft: tue mir auf, meine Schwester, meine Vertraute, meine Taube, meine Holde...!" (5:2)

Oder:

„Meine Taube an Felsenriffen, an heimlicher Stiege, lass mich schauen deine Gestalt, lass mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig" (2:14).

Der Midrasch Raba (33:8) nimmt das Motiv der Taube auf, die keinen Ruheplatz (Manoach) für sich findet, und überträgt es auf das jüdische Volk. Zwei Stellen werden zitiert, an denen das Wort "Manoach" verwendet wird. Einmal in der Torah, wo dem Volk bei Nichtbeachtung des Bundes mit Gʻtt die Vertreibung aus Erez Israel und das Exil angedroht wird:

„Und unter diesen Völkern wirst du nicht rasten, und es wird kein Ruheplatz (Manoach) sein für deine Fußballen" (Dewarim 28: 65). Ferner im Klagelied Ejcha (1:3) des Propheten Jirmijahu über den Untergang von Jerushalajim und die Zerstörung des Tempels:
„Jehuda wandert aus vor Druck und schwerer Arbeit, weilte unter Völkern, fand keinen Ruheplatz (Manoach)".

Hätte das jüdische Volk seinen Ruheplatz unter den Völkern der Welt gefunden, so hätte es sich total assimiliert und wäre von der Bühne der Weltgeschichte verschwunden. Aus der Sicht des Midrasch verunmöglichen Verfolgung und Feindschaft im Exil dem jüdischen Volk die Aufgabe seiner Identität und erhalten es bis zur Rückkehr in seine "Arche", sprich Erez Israel.

Im Talmud diskutieren unsere Weisen die Bedeutung des Olivenbaums und seiner Früchte als Traumsymbole:

„Wer Oliven im Traum sieht, und zwar kleine, dessen Geschäft vermehrt und vergrößert sich und gedeiht wie Oliven. Jedoch nur, wenn er die Frucht sieht, so bekommt er viele Kinder, denn es heißt: ʻDeine Kinder sind wie Sprösslinge der Olivenbäumeʻ (Tehilim 128:3). Manche sagen: Wer einen Olivenbaum im Traum sieht, über den wird sich ein guter Ruf verbreiten, denn es heißt: ʻEinen belaubten Olivenbaum schön an Frucht und Gestalt, hat der Herr deinen Namen genanntʻ (Jirmijahu 11: 16). Wer Olivenöl im Traum sieht, der hoffe auf das Licht der Torah, denn es heißt (Schmot 27:20): ʻDass sie dir klares Olivenöl (für die Menora) bringenʻ (Brachot 57a)."

Der Olivenbaum, seine Früchte und Endprodukte sind Symbol für Wachstum und Vermehrung, für einen guten Ruf und geistiges Licht. All dies hatten Noach und die von ihm abstammende neue Menschheit nach der Sintflut dringend nötig. Der Zweig im Mund der friedlichen Taube ist der gʻttliche Hinweis für die Verwirklichung dieser Dinge.

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aus: „Semirot für den Schabbat-Tag"

(Siddur Schma Kolenu, S. 441)

Jom Schabbaton

„Dem wandernden Volk, verirrten Schafen gleich,

wird Er des Bundes und Schwures gedenken,

damit kein Böses sie treffe -

so wie Du einst bei den Wassern Noachs geschworen hast.

Die Taube fand an ihm (dem Schabbat) Ruhe,

! ! dann ruhen sich die Erschöpften aus."

יונה מצאה בו מנוח, ושם ינחו יגיעי כח: