Die drei Fragen des ewigen Lebens

18. März 2012 geschrieben von   Freigegeben in Mein Kleiner Schatz

ב"ה

שַׁאֲלוּ וְיִנָּתֵן לָכֶם דִּרְשׁוּ וְתִמְצָאוּ דִּפְקוּ וְיִפָּתַח לָכֶם׃

„Bittet, und es wird euch gegeben werden;

suchet, und ihr werdet finden;

klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.“

(Matitjahu 7,7)

 

Worum soll man bitten? Man erbitte Leben.

Was soll man ersuchen? Man suche das Glück der Kinder.

Was soll man erflehen? Man flehe um Weisheit, Verstand und Erkenntnis.

[Sinngemäße Übersetzung von BB“M]

Midrasch Sota Schir HaSchirim 1,1

Drei sind es, die dem Heiligen, gelobt sei Er, eine Bitte vorgetragen haben: Abraham, Maschiach, und Schlomo.

Es steht geschrieben, dass der Heilige, gelobt sei Er, zu Abraham sagte: „Fürchte dich nicht, Abram, Ich bin dein Schild“ (Bereschit 15,1). Abraham sagte: Alle meine Wünsche hast Du erfüllt, außer einem, „mir hast Du keinen Samen gegeben“ (dort 15,3). Der Heilige, gelobt sei Er, sagte ihm: „schau bitte auf die Himmel…“ (dort 15,5). Warum sagte der Heilige, gelobt sei Er: „So [zahlreich] wird KOH JIHJE dein Same sein“ (dort)? Er zeigte ihm das Sternzeichen Izchaks zwischen den Sternen, das KOH genannt wird, w.e.h.: „Bleibt hier mit dem Esel und ich werde gemeinsam mit dem Jungen bis KOH gehen“ (dort 22,2), denn ich sehe das Sternzeichen Izchaks zwischen den Sternen, denn Abraham war ein Sternenkundiger. Und warum sagte er ihnen: „Und wir werden anbeten und zu euch zurückkehren“ (dort 22,5)? Weil Abraham prophezeite, dass er und Izchak mit Frieden vom Altar zurückkehren werden.

Eine andere Auslegung: Warum sagte er „ich werde gemeinsam mit dem Jungen bis KOH gehen“? Weil Abraham über jenen Ort, wo sein Sohn Izchak als Opfer gebunden war, prophezeite, dass dort die Priester künftig segnen und stehen werden. Sie werden ihre Hände ausbreiten und Israel mit KOH segnen, wie es heißt: „So KOH sollt ihr die Söhne Israels segnen“ (Bemidbar 6,23).

Eine andere Auslegung: Warum sagte er „Bleibt hier POH mit dem Esel“? Er prophezeite über jenen Ort der Erwählung, wie es heißt: „Das ist meine Ruhe in Ewigkeit, hier POH werde ich wohnen…“ (Tehillim 132,14).

Zu Maschiach, möge er schnell zur Erlösung Israels kommen, sagte der Heilige, gelobt sei Er: Bitte, wie es heißt: „Der Ewige sagt mir, du bist Mein Sohn… bitte von Mir und ich werde Völker zu deinem Erbteil geben…“ (Tehillim 2,7-8). Der Maschiach sagte: Warum sollte mir das Königtum erstrebenswert sein, wenn ich sterben soll? Denn Sacharja prophezeite über ihn: „und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen“ (Sacharja 12,10). Welchen Vorteil habe ich vom Königtum und vom Reichtum, wenn man über mich herrschen wird? Darum bitte ich nur, dass Du mir Leben geben mögest. Der Heilige, gelobt sei Er, sagte ihm: Dir ist bereits gegeben worden, um was du bittest. Noch bevor du geboren wurdest, prophezeite über dich dein Vater David, wie es heißt: „Leben erbat er von Dir, Du hast ihm gegeben…“ (Tehillim 21,5). Und nicht nur Leben, sondern auch Reichtum und Ehre. Sobald der Maschiach kommt, dann hört die Herrschaft der Reiche auf und sie werden den Tod schmecken, wie es heißt: „Und es wird ein einziger Tag sein, er ist dem Ewigen bekannt, nicht Tag und nicht Nacht“ (Sacharja 14,7). Es ist ein Tag zwischen zwei Welten.

Er sagte zu Schlomo: Bitte. Schlomo sagte: „So gib denn deinem Knechte ein verständiges Herz, um dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem“ (1. Mlachim 3,9). Um kund zu tun, wie groß die Gaben waren, die Schlomo empfing, heißt es von Schlomo: „Und er redete dreitausend Sprüche, und seiner Lieder waren 1005“ (1. Mlachim 5,12)[1], und das  Hohelied ist erhabener über alle anderen [Lieder].

[1] 1. Mlachim 4,32 in vielen Übersetzungen