Midrasch Tehillim zur Parascha Beha’alotecha, Teil 3

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Beha'alotecha Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Und Mirjam und Aharon redeten wider Mosche wegen der Ehefrau, der Kuschiterin, die er genommen hatte; denn er hatte eine kuschitische Frau genommen“ (Bamidbar 12,1).

Midrasch Tehillim 7,14
Eine andere Auslegung: Vers 1. Wegen der Worte von Kusch על דברי כוש. Das geht auf die Gemeinde Israel. Als die Israeliten sich an dem Heiligen, gelobt sei Er, versündigten, nannte er sie Kuschim כושיים, wie es heißt: „Seid ihr Mir nicht gleich den Söhnen der Kuschim כושיים, Kinder Israels?“ (Amos 9,7); des gleichen heißt es: „Denn eine Frau, eine Kuschitin כושית hatte er (Mosche) sich genommen“ (Bamidbar 12,1).[1] Hatte er sich denn eine Kuschitin genommen? Er hatte sich doch Zippora genommen? Allein wie die Kuschitin durch Hässlichkeit ausgezeichnet ist, so war Zippora durch gute Werke ausgezeichnet ist. So war auch Schaul durch seine Taten und durch seine Schönheit ausgezeichnet, er war höher als alles Volk. Willst du wissen, worin seine Schönheit bestand, siehe, was geschrieben steht: „Sie gingen hinauf die Anhöhe zur Stadt, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, Wasser zu schöpfen, und sie sprachen zu ihnen: Ist hier der Seher? Und sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, das ist er, vor dir“ (1. Schmu’el 9,11.12). Siehe, er sprach nur ein Wort, sie aber antworteten ihm mit vielen Worten, um seine Schönheit zu betrachten להסתכל. Darum heißt er: Kusch כוש.

Eine andere Auslegung: Warum unterhielten sie sich mit ihm? Damit sie ihn hinhielten, bis Schmu’el käme.

„Und Mirjam und Aharon redeten wider Mosche wegen der Ehefrau, der Kuschiterin, die er genommen hatte; denn er hatte eine kuschitische Frau genommen“ (Bamidbar 12,1).

Midrasch Tehillim 52,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Von David. Als Doeg der Edomiter kam.
Das ist, was die Schrift sagt: „Gib nicht deinen Mund hin, in Sünde zu bringen dein Fleisch“ (Kohelet 5,5). R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Die Schrift redet von denjenigen, welche Wohltätigkeit geloben. „Gib nicht deinen Mund hin“ öffentlich, dass du geben willst, aber dann doch nicht gibst. „Sprich nicht vor dem Boten“ (dort). Gemeint ist der von der Gemeinde Abgesandte, der kommt und zu dir sagt: Gib, was du bestimmt hast, du aber sprichst zu ihm, „Dass es ein Versehen war“ (dort), ich wusste nicht, was ich sagte. „Warum soll G-tt zürnen über deine Stimme“ (dort), nämlich über jene Stimme, die du vernehmen (ausgehen) ließest und versprachst zu geben und du gibst doch nicht. „Und zerstören das Werk deiner Hände“ (dort), nämlich dass du die wenigen früheren Gebote, die in deiner Hand sich befinden, zerstörst.

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Nach R. Benjamin redet die Schriftstelle von den Schmeichlern.[2] „Warum soll G-tt zürnen über deine Stimme“, d. i. über die Stimme, mit welcher du durch deinen Mund schmeichelst. „Und verderben das Werk deiner Hände“, d. i. den geringen Handel, der in deiner Hand ist, indem du Verwirrung in ihn hineinbringst.

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Nach den Rabbanan bezieht sich die Schriftstelle auf Mirjam. In der Stunde, als sie gegen Mosche redete, wurde sie aussätzig, wie es heißt: „Und Mirjam und Aharon redeten gegen Mosche“ (Bamidbar 12,1). Was geschah ihr? „Und siehe, Mirjam wurde aussätzig wie Schnee“ (dort V. 10). „Und sprich nicht vor dem Boten.“ Damit ist Mosche gemeint. „Warum soll der Ewige zürnen über deine Stimme“, d. i. über jene Stimme, die sie mit ihrem Munde gegen den gerechten Mosche ausgehen (vernehmen) ließ. „Und das Werk deiner Hände verderben.“ Das geht auf die Pauken, wie es heißt: „Und Mirjam, die Prophetin, die Schwester Aharons, nahm die Pauke in ihre Hand“ (Schemot 15,20).

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Der Vers bezieht sich auf die Verleumdung, denn sie (die Verleumder) bringen mit ihrem Munde ihr Fleisch in Sünde durch das, was sie mit ihrem Munde vernehmen lassen und sie werden dafür mit Aussatz bestraft (geschlagen). „Und sprich nicht vor dem Boten.“ Damit ist der Priester gemeint, wie es heißt: „Denn die Lippen des Priesters sollen die Erkenntnis wahren, und Thora (Lehre) soll man suchen aus seinem Munde, denn ein Bote des Ewigen der Heerscharen ist er“ (Maleachi 2,7); denn zu ihm kommt der Aussätzige, wie es heißt: „Dies soll sein die Thora für den Aussätzigen“ (Wajikra 14,2), der Böses ausgehen ließ. „Warum soll Gott zürnen über deine Stimme“, d. i. über jene Stimme, die du durch deinen Mund vernehmen (ausgehen) ließest und Verleumdung gegen deinen Nächsten redetest. „Und verderben das Werk deiner Hände“, d. i. dass du die geringe Thora, die in deiner Hand ist, zu Grunde richtest. Wer war das (d. i. wer war ein solcher Verleumder)? Doeg, der David verleumdete und mit Aussatz bestraft wurde. In diesem Sinne heißt es: Vers 7. Auch wird G-tt dich nieder reißen יתצך auf ewig … und dich entwurzeln aus dem Lande des Lebens. Sela. Was bedeutet יתצך? Er war aussätzig worden נצטרע, sowie es heißt: „Und man reiße das Haus nieder ונתץ“ (Wajikra 14,45). Und was zog es ihm zu? Weil er gegen David Verleumdung geredet hatte, wie es heißt: Als Doeg, der Edomiter kam und Schaul meldete.

„Der Mann Mosche aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren“ (Bamidbar 12,3).

Midrasch Tehillim 10,7
Vers 7.
Der Ewige ist König für immer und ewig. Wann? Wenn die Völker aus Seinem Lande schwinden. Vers 17. Des Demütigen Verlangen hörst Du, Ewiger. Nach R. Judan im Namen, des R. Acha geht das auf Mosche, der sehr demütig genannt wird, wie es heißt: „Und der Mann Mosche war sehr demütig“ (Bamidbar 12,3). In der Stunde, als der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Rede zu deinem Bruder Aharon, dass er nicht zu jeder Zeit עת in das Heiligtum komme“ [3] (Wajikra 16,2), da fing er an sich zu betrüben. Er sprach nämlich: Es will mich dünken, dass mein Bruder nicht innerhalb der Abgrenzung eintreten kann. Frist עת kann bedeuten Stunde, oder Tag, oder Jahr, oder 12 Jahre, oder 70 Jahre? Frist kann bedeuten Stunde, wie es heißt: „Und er komme nicht zu jeder Zeit עת“ (dort); oder Tag, wie es heißt: „Und Wasser nach dem Maße sollst du trinken … von Zeit zu Zeit sollst du es trinken“ (Jecheskel 4,11); oder Jahr, wie es heißt: „Und es geschah um die Ablaufzeit des Jahres“ (1. Diwre HaJamim 20,1); oder 12 Jahre, wie es heißt: „Bis zu der Frist, da Sein Wort eintraf„ (Tehillim 105,19);[4] oder 70 Jahre, wie es heißt: „Sowie voll sind für Babel 70 Jahre, werde Ich euch bedenken“ (Jirmejahu 29,10); ferner heißt es: „Bis zu der Frist, da Ich sie bedenke“ (dort 27,22). Zeit kann endlich auch bedeuten: Für immer, wie es heißt: „Seitdem ihr Korn und ihr Most sich mehrte“ (Tehillim 4,8): „Und ihre Zeit wird für immer sein“ (dort 81,16). Da sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche: Nicht so wie du meinst, bedeutet Zeit hier nicht Tag, nicht Stunde, Nicht Jahr, nicht 12 Jahre, nicht 70 Jahre, auch nicht: Für immer, sondern: Zu jeder Stunde, wenn er hineingehen will, kann er hineingehen.[5] Da begann er zu sagen: Den Wunsch der Demütigen erhörst du Ewiger.Du bereitest ihr Herz, es lauscht Dein Ohr.

R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Wenn die Lippen des Menschen beim Gebete sich bewegen, kann er versichert sein, dass sein Gebet erhört wird,[6] wie es heißt: „Regung des Lippen schafft Frieden“ (Jes. 57,19). (R. Jehoschua) Rabbi Schamu’el bar Nachman hat gesagt: Wenn der Mensch sein Herz auf das Gebet richtet, so kann er versichert sein, dass sein Gebet erhört wird, wie es heißt: Du bereitest ihr Herz, es lauscht Dein Ohr.

„Der Mann Mosche aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren“ (Bamidbar 12,3).

Midrasch Tehillim 45,6
Vers 3. Sehr schön bist du vor Menschenkindern, das geht auf die Söhne Korachs, denn ihre Werke waren schöner als die Korachs und seins Anhanges. Darum heißt es: Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, denn sie waren würdig, ein Lied anzustimmen und sie waren würdig zur Prophetie.
Vers 4. Gürte dein Schwert um die Hüfte, Held, d. i. Mosche, der würdig für die Thora war, die mit einem Schwerte verglichen wird.
Vers 5. Und in deinem Schmuck brich auf, fahre einher, denn er fuhr auf der Wolke und stieg hinauf zum Himmel. Und warum? Wegen des Wortes der Wahrheit und der Demut der Tugend, die in ihm war, wie es heißt: „Und der Mann Mosche war sehr demütig“ (Bamidbar 12,3).
Vers 6. Deine Pfeile sind geschärft, denn er stritt mit Amalek, mit Sichon und Og.
Vers 7. Dein Thron, o G-tt, dauert immer und ewig, sowie es heißt: „Und Er sprach: Denn die Hand an dem Thron Jah’s“ (Schemot 17,16).
Vers 8. Du liebst Gerechtigkeit, wie es heißt: „Die Gerechtigkeit des Ewigen übte er“ (Dwarim 32,21). Darum salbte dich G-tt, dein G-tt, das bezieht sich auf Aharon.
Vers 9. Myrrhe und Aloe, das ist das Rauchwerk der Gewürze. Kassia sind alle deine Gewänder, d. s. die Priesterkleider. Aus Palästen von Elfenbein, das bezieht sich auf Schlomo, wie es heißt: „Und es machte sich der König Salomo einen Thron von Elfenbein“ (1. Mlachim 10,18). Minni (מני) erfreuet dich, wie es heißt: „Minni (מני) und Aschkenas“ (Jirmejahu 51,27).
Vers 10. Königstöchter sind in deiner Würde, (wie es heißt): „Und alle Könige suchten das Antlitz Schlomos“ (1. Mlachim 10,24). Es steht die Geliebte שגלdir zur Rechten,[7] weil die Thora den Israeliten beliebt wie eine Geliebte den Völkern der Welt war, darum war sie würdig des Goldes von Ophir.
Vers 11. Horch auf, o Tochter und schaue! Das ist die Gemeinde Israel. Und so fort bis zum Ende des Psalms.

4 Da sprach der Ewige plötzlich zu Mosche und zu Aharon und zu Mirjam: Gehet hinaus, ihr drei, zum Zelte der Zusammenkunft! Und sie gingen hinaus, die drei. 5 Und der Ewige kam in der Wolkensäule hernieder und stand an dem Eingang des Zeltes; und Er rief Aharon und Mirjam, und die beiden traten hinaus. 6 Und er sprach: Höret denn meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, dem will Ich, der Ewige, in einem Gesicht Mich kundtun, in einem Traume will Ich mit ihm reden. 7 Nicht also Mein Knecht Mosche. Er ist treu in Meinem ganzen Hause; 8 mit ihm rede Ich von Mund zu Mund, und deutlich und nicht in Rätseln, und das Bild des Ewigenschaut Er. Und warum habt ihr euch nicht gefürchtet, wider Minen Knecht, wider Mosche zu reden?“ (Bamidbar 12,4-8).

Midrasch Tehillim 2,13
Eine andere Auslegung: Vers 12. Küsset den Sohn. Das ist, was die Schrift sagt: „Dein Nabel ist eine runde Schale, dem Mischwein nicht fehlt, dein Leib ist ein Weizenhügel.“[8] Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? R. Idi hat gesagt: Wie das Weizenkorn in der Mitte gespalten und vor allen Früchten ausgezeichnet ist, so das diese ihm gegenüber nur Nebensächliches sind, so sind auch die Israeliten unter den Völkern ausgezeichnet durch Beschneidung, Zizit, Tephillin, Mesusa, und alle Völker sind ihnen gegenüber nur Nebensächliches.

R. Schim’on ben Lakisch sagt: Wie der Weizen zum Säen nur gezählt hinauskommt und auch nur gezählt eingebracht wird, so auch die Israeliten. Als sie nach Ägypten hinab zogen, zogen sie gezählt hinab, wie es heißt: „Mit siebzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten“ (Dwarim 10,22), und als sie heraufzogen, zogen sie wieder gezählt herauf, wie es heißt: „Bei sechshunderttausend zu Fuß“ (Schemot 12,37).

R. Chanina fügt zu dem, was R. Schim’on ben Lakisch gesagt, noch hinzu: Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? Um dir zu sagen: Wenn ein Hausherr kommt, um mit dem Haussohne zu rechnen, spricht er etwa zu diesem: Wie viele Körbe Stroh, wie viele Gebund Stoppel führst du nach dem Speicher? Vielmehr übergibt er ihm die Dornen für das Feuer und das Stroh gibt er dem Winde preis. Was sagt er? Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie viel Cor Weizen du in den Speicher führst, weil von ihm das Leben der Welt abhängt. Der Hausherr ist der Heilige, gelobt sei Er, denn ihm gehört die ganze Welt, wie es heißt: „Dem Ewigen gehört die Erde und was sie füllet, der Erdkreis und seine Bewohner“ (Tehillim 24,1). Der Haussohn ist Mosche, wie es heißt: „in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bamidbar 12,7). Was sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm? Richte deine Aufmerksamkeit nicht auf die Völker, denn sie werden mit Stoppeln verglichen, wie es heißt: „Er verzehrt sie wie Stoppeln“ (Schemot 15,7). Und was macht man mit Stoppeln? Man zerstreut sie auf dem Wasser, wie es heißt: „und Er schüttete Pharao und sein Heer ins Schilfmeer“ (Tehillim 136,15). Ferner werden sie noch mit Dornen verglichen, wie es heißt: „Und Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer auflodern“ (Jeschajahu 33,12). Aber die Israeliten werden mit dem Weizen verglichen, wie es heißt: „Dein Leib ist ein Weizenhügel“ (Schir HaSchirim 7,3). Darum sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche: Richte deine Aufmerksamkeit auf die Israeliten, um sie zu zählen und um zu wissen, wie viel sie sind, wie es heißt: „Damit du aufnimmst die Zahl der Kinder Israel“ (Schemot 30,12).

„Nicht also Mein Knecht Mosche. Er ist treu in Meinem ganzen Hause“ (Bamidbar 12,7).

Midrasch Tehillim 101,2
Vers 2. Achten will ich auf den Weg des Makellosen. R. Jehuda und R. Nechemja. R. Jehuda sagt:
Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Mosche: Setze mir ein Hohenpriester ein! Von welchem Stamm, sprach Mosche vor Ihm, soll ich ihn nehmen? Vom Stamme Reuben? Nein! Versetzte G-tt, [Vers 3.] nicht will Ich vor Meine Augen etwas Ruchloses stellen, er hat Ruchloses begangen, wie es heißt: „Und es ging Reuben und beschlief die Bilha, die Geliebte [PILEGESCH] seines Vaters“ (Bereschit 35,22).

Darauf sprach er zu ihm: Soll ich Dir einen vom Stamme Schim’on einsetzen? Nein! Sprach G-tt, das Tun der Abtrünnigen (סטים) hasse Ich (dort), denn Ich hass ihn wegen der Tat, die Simri ben Salu in Schittim begangen, darum: nicht hafte es an Mir (dort).

Soll ich Dir, sprach Mosche, einen vom Stamme Dan einsetzen? Nein! sprach G-tt.[Vers 4.] Ein verkehrtes Herz bleibe mir fern, wie es heißt: „Und die Söhne Dans errichteten sich das gehauene Bild“ (Richter 18,30). Sie waren nämlich Götzendiener, und ihr Herz war nicht ganz mit ihrem Schöpfer, sondern verkehrt, denn sie erbitterten den Heiligen, gelobt sei Er, und dienten dem Götzen und dieser zog mit den Israeliten durchs Meer, wie es heißt: „Und es zog durch das Meer die Drangsal“ (Sacharja 10,11). Das geht auf das gehauene Bild des Micha[9]. Das ist es, was Mosche gesagt, hat, „Dass nicht unter euch sei Mann oder Frau, oder Geschlecht oder Stamm, dessen Herz heute abwendig ist von dem Ewigen, unserem G-tt, um zu gehen, den Göttern jener Völker zu dienen“ (Dwarim 29, 16).
Soll ich Dir, sprach Mosche ferner: einen von Stamme Joseph einsetzen? Nein! Versetzte G-tt, der im Verborgenen seinen Genossen verleumdet, denn er verleumdete seine Brüder, wie es heißt: „Und Joseph brachte üble Nachrede von ihnen an ihren Vater“ (Bereschit 37,2).

Soll ich Dir, sprach Mosche, einen vom Stamme Jehuda einsetzen? Nein! Sprach G-tt, [Vers 5.] (er ist) von hohen Augen und weitem Herzen, wie es heißt: „Und Jehuda sah sie und hielt sie für eine Buhlerin“ (dort 38,15).

Soll ich endlich, sprach Mosche, Dir einen vom Stamme Levi einsetzen? Ja wohl! Sprach G-tt, wie es heißt[Vers 6.] Meine Augen sind auf die Treuen im Lande gerichtet, dass sie bei Mir wohnen. Und so du wie dein Stamm, wie es heißt: „Nicht so Mein Knecht Mosche, denn in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bamidbar 12,7).

R. Nechemja hat gesagt, oder, wie manche sagen R. Chama im Namen des R. Schimon ben Lakisch: Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wer Mir in dieser Welt dient, der soll Mir in der künftigen Welt dienen.

14 Und der Ewige sprach zu Mosche: Hätte ihr Vater ihr etwa ins Angesicht gespieen, sollte sie sich nicht sieben Tage lang schämen? Sie soll sieben Tage außerhalb des Lagers eingeschlossen werden, und danach mag sie wieder aufgenommen werden. 15 Und Mirjam wurde sieben Tage außerhalb des Lagers eingeschlossen; und das Volk brach nicht auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war“ (Bamidbar 12,14-15).

Midrasch Tehillim 15,4
Vers 2. Der untadelig wandelt und Recht übt.Der untadelig wandelt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „der Fels, untadelig ist Sein werk“ (Dwarim 32,4). Und Recht übt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „Denn gerecht ist der Ewige, Gerechtigkeit liebt Er“ (Tehillim 11,7). Und Wahrheit redet, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „und der Ewige, G-tt ist Wahrheit“ (Jirmejahu 10,10).
Vers 3. Der nicht verleumdet mit seiner Zunge. Denn R. Jehoschua hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, krümmt drei Worte u.s.w., wie oben zu Tehillim 12 gesagt ist.[10] Der seinem Nächsten nichts Böses tut, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn in der Stunde da die Israeliten das Kalb gemacht hatten, wie heißt es da? „Und der Ewige gereute des Bösen“ (Schemot 32,14). Unter רעים, Böse sind nur die Israeliten zu verstehen, wie es heißt: „Um meiner Brüder und meiner Bösen רעי willen“ (Tehillim 122,6). Und Schmähung nicht erhebt gegen seinen Verwandten, wie Er an ihnen in Schittim tun musste[11], wie es heißt: „und es waren der an der Seuche Gestorbenen vierundzwanzig Tausend“ (Bamidbar 25,9), ferner heißt es: „Den Kindern Israel, dem Ihm nahen Volke“ (Tehillim 148,14).
Vers 4. Das Verächtliche ist in seinen Augen verworfen; denn er verachtet (in seinen Augen) den, der sein Wort verwirft, wie es heißt: „Dafür, dass du verworfen das Wort des Ewigen, hat Er dich verworfen, dass du nicht König seiest“ (1. Schmu’el 15,23); ferner heißt es: „Ich habe ihn verworfen, dass er nicht über Israel König sei“ (dort 16,1). Aber die den Ewigen fürchten, ehrt Er, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn R. Simon hat gesagt: „und das Volk brach nicht eher auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war“ (Bamidbar 12,15). Daraus geht hervor, dass sie die Wolkensäule zurückhielt. Wer dem Bösen schwört, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, „So wahr Ich lebe, ist der Ausspruch des Ewigen“ (dort 14,28), und es heißt: „Darum habe Ich geschworen dem Hause Eli’s“ (1. Schmu’el 3,14). Wenn er schon zum Bösen seinen Schwur nicht ändert (vertauscht), um wie viel mehr, wenn es etwas Gutes betrifft!

R. Abin hat gesagt: Er schwört zum Bösen und ändert nicht. Damit ist der gemeint, der sein Geld (seinen Beutel) vermindert und sich einschränkt, um die Vorschriften auszuüben. Nach den Rabbanan aber ist derjenige gemeint, der seinen Trieb beschwört, dass er keine Sünde begeht.
Vers 5. Wer sein Geld nicht auf Zins gibt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn Er gab die Thora nicht für Geld, sondern umsonst, wie es heißt: „Schaffet Vorrat und esset und gehet, schaffet Vorrat ohne Geld und ohne Kaufpreis“ (Jeschajahu 55,1). Unter sein Silber ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Die Worte des Ewigen sind reine Worte, Silber כסף, geläutert im Tiegel zur Erde“ (Tehillim 12, 7). Und Bestechung gegen den Unschuldigen nicht nimmt, denn wenn alle Völker sich versammelten und all ihr Geld für ein einziges Wort von der Thora hingäben, sie würden sie nicht auslöschen können, wie es heißt: „Grosse Wasser können die Liebe nicht auslöschen“ (Schir HaSchirim 8,7). Unter „grosse Wasser“ sind die Volker der Welt gemeint, denn es heißt: „Wehe! Ein Getöse zahlreicher Völker, die gleich dem Tosen der Meere tosen … Nationen rauschen gleich dem Rauschen großer Wasser“ (Jeschajahu 17,12.13). „Um die Liebe auszulöschen“ d. i. die Liebe zwischen Israel und dem Heiligen, gelobt sei Er, „Und Ströme können sie nicht hinweg reißen“ (dort), d. i. die Könige der Völker der Welt, wie es heißt: „Siehe, der Herr wird über sie bringen die Wasser des Stroms, die mächtigen und die vielen, den König von Aschur“ (Jeschajahu 8,7).

[1]Vergl. Moed Katan 16 b.
[2] Vergl. Kohelet Rabba, wo sich die Stelle vollständig findet; abgekürzt steht sie Wajikra Rabba Par. 16.
[3]עת kann sowohl „Zeit“ als auch „Frist“ bedeuten.
[4] Joseph war 30 Jahre alt, als er Potiphar stand (Bereschit 41,46), ein Jahr war er bei Potiphar und 17 Jahre war er, als er verkauft wurde.
[5]Vergl. Wajikra Rabba Par. 21.
[6]Wajikra Rabba Par. 16
[7]שגל nach Raschi von פלגש, siehe sein Kommentar zu Dwarim 28,30
[8]Vergl. Midrasch Schir HaSchirim z. St.
[9] S. Sanhedrin 103b; j. Sukka IV, 54c; Mechilta בשלח; Bemidbar Rabba Par. 16.
[10] Siehe Midrasch Tehillim 12,4
[11] Durch die Bestrafung der Sünde wird der späteren Schmähung wegen derselben vorgebeugt.