Midrasch Tehillim zur Parascha Pinchas, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Pinchas Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„10 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 11 Pinchas, der Sohn Eleasars, Sohn Aharons des Priesters, hat Meinen Grimm von den Kindern Israel abgewendet, indem er in Meinem Eifer in ihrer Mitte geeifert hat, so dass Ich die Kinder Israel nicht in Meinem Eifer vertilgt habe. 12 Darum sprich: Siehe, Ich gebe ihm meinen Bund des Friedens; 13 und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein, darum dass er für seinen G-tt geeifert und für die Kinder Israel Sühnung getan hat“ (Bamidbar 25,10-13).

Midrasch Tehillim 18,21
Vers 18.
Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken…
R. Simon deutete diese Worte auf den dritten Monat. Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken, d. i. Pharao, wie es heißt: „Der Feind sprach“ (Schemot 15,9); und von meinen Hassern,denn sie sind stärker als ich, d. s. die Ägypter. Vers 19. Sie überfielen mich am Tage meines Unglücks, d. i. Amalek, wie es heißt: „der dich traf auf dem Wege“ (Dwarim 25,18); und der Ewige ward mir zur Stütze, [wie es heißt]: „Und die Hände Mosches waren schwer“ (Schemot 17,12), „und Jehoschua brach die Kraft Amaleks“ (dort V. 13).
Vers 20. Und Er führte mich heraus auf weiten Raum, denn Er gab mir die Thora, die רחבה, weiter Raum genannt wird, wie es heißt: „Länger denn die Erde ist ihr Maß und breiter ורחבה als das Meer“ (Jiob 11,9). Er befreite mich, denn Er hat Wohlgefallen an mir, denn Er rettete mich vor der Niederlage und vergab mir die Sünde hinsichtlich des Kalbes.
Vers 21. Es vergilt mir der Ewige nach meiner Gerechtigkeit. Der Vers redet vom Stamme Levi, der nicht bei jenem Werke (dem goldenen Kalbe) war. Was wollen die Worte sagen: Nach meiner Hände Lauterkeit כברירות, die meine Hände getan, erstattet Er mir.
Vers 22. Denn gewahrt habe ich die Wege des Ewigen, beim Werke des Kalbes, und freveltenicht an meinem G-tt, (wie es heißt): „Und Mosche stellte sich in das Tor des Lagers und sprach: Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ (Schemot 32,26).
R. Berechja im Namen des R. Schim’on ben Lakisch hat gesagt: Wer will wohl nicht in des Königs Nähe sein? Allein die Worte: „Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ wollen sagen: Wer keinen Ring zum Kalbe gegeben hat, komme zu mir! Sofort „Versammelten sich zu ihm alle Kinder Levis“ (dort).
Vers 23. Denn alle Seine Rechte sind vor mir, (wie es heißt): „Sie lehren Deine Rechte dem Jakow“ (Dwarim 33,10). Und Seine Satzungen entferne ich nicht von mir, (wie es heißt): „und frage, dass sie dir künden die Sache des Rechts“ (dort 17,9).
Vers 24. Und ich bin untadelig vor Ihm, Und zu Levi spricht Er: „Dein Recht und dein Licht“ (das 33,8)[1]. Was ist der Grund? Weil ich mich vor meiner Sünde hüte.
Vers 25. Da erstattete der Ewige mir nach meiner Gerechtigkeit, (wie es heißt): „Darum ward dem Levi kein Anteil noch Erbe mit seinen Brüdern, denn der Ewige ist sein Erbteil“ (dort 10,9). Nach der Lauterkeit meiner Hände erstattet Er mir, (wie es heißt): „Und es sei ihm und seinem Samen nach ihm“ (Bemidbar 25,13).
Vers 26. Mit dem Frommen verfährst Du gütig, (wie es heißt): „Deinem frommen Manne“ (Dwarim 33,8). Mit dem untadeligen Manne untadelig, d. i. er wurde für würdig befunden, sich mit den Urim und Tumim zu kleiden.

„12 Darum sprich: Siehe, Ich gebe ihm Meinen Bund des Friedens; 13 und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein, darum dass er für seinen G-tt geeifert und für die Kinder Israel Sühnung getan hat“ (Bamidbar 25,12-13).

Midrasch Tehillim 132,1
Vers 1.
Ein Stufenlied. Gedenke, Ewiger, David all seine Mühsal. Vers 12. Ob deine Söhne Meinen Bund wahren werden.
Drei Dinge wurden gegeben unter einer Bedingung: Das Land Israel und das Heiligtum und das Königtum Davids, dagegen wurden das Thorabuch und der Bund Aharons bedingungslos gegeben. Das Land Israel, woher wissen wir es? Weil es heißt: „Hütet euch, dass euer Herz nicht verführt werde, … und der Zorn des Ewigen wider euch entbrenne, und Er den Himmel verschließe …“ (Dwarim 11,16-17); das Heiligtum, woher? Es heißt: „Dieses Haus, das du bauest - wenn du in Meinen Satzungen wandelst …“ (1. Mlachim 6,12), wenn aber nicht:„Und dieses Haus, das erhaben war, jeder, der an demselben vorbeigeht, wird sich entsetzen und zischen …“ (dort 9,8); das Königtum Davids, woher? Es heißt: Wenn bewahren deine Söhne Meinen Bund und es heißt: „So werde Ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung“ (dort 89,33). Und woher wissen wir, dass das Thorabuch bedingungslos gegeben wurde? Weil es heißt: „Thora hat uns Mosche geboten, ein Erbe …“ (Dwarim 33,4); und woher betreffend des Bundes Aharons, dass es bedingungslos gegeben wurde? Weil es heißt: „Es ist ein ewiger Salzbund …“ (Bamidbar 18,19), und es heißt: „und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein“ (dort 25,13).

„12 Darum sprich: Siehe, Ich gebe ihm Meinen Bund des Friedens; 13 und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein, darum dass er für seinen G-tt geeifert und für die Kinder Israel Sühnung getan hat“  (Bamidbar 25,12-13).

Midrasch Tehillim 132,3
Vers 13.
Denn der Ewige erwählte Zion.
Solange nicht erwählt war Jeruschalajim, war das ganze Land Israel für Opferungen geeignet. Als erwählt wurde Jeruschalajim, wurde das Land Israel herausgenommen, wie es heißt: „Hüte dich, dass du nicht deine Brandopfer aufsteigen lässt … sondern an dem Orte, den erwählt der Ewige“ (Dwarim 12,13-14). Solange nicht erwählt war das Haus der Ewigkeit, war Jeruschalajim für die Schechina ausersehen. Als es erwählt wurde, wurde Jeruschalajim herausgenommen, wie es heißt: Denn der Ewige erwählte Zion, und es heißt:Vers 14. dies ist meine Ruhe in aller Ewigkeit. Solange nicht erwählt war Aharon, war ganz Israel für das Priestertum ausersehen. Als Aharon erwählt wurde, wurde ganz Israel herausgenommen, wie es heißt: „Es ist ein ewiger Salzbund vor dem Ewigen …“ (Bamidbar 18,19), und es heißt: „und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein“ (dort 25,13). Solange nicht erwählt war David, war ganz Israel für das Königtum ausersehen. Als er erwählt wurde, wurde Israel herausgenommen, wie es heißt: „Solltet ihr nicht wissen, dass der Ewige, der G-tt Israels, das Königtum über Israel David gegeben hat ewiglich, ihm und seinen Söhnen durch einen Salzbund?“ (2. Diwre HaJamim 13,5). Solange nicht erwählt war das Land Israel, waren alle Länder für das Reden G-ttes geeignet, als das Land Israel erwählt wurde, wurden alle Länder herausgenommen.

„16 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 17 Befeindet die Midianiter und schlaget sie; 18 denn sie haben euch befeindet durch ihre List, womit sie euch überlistet haben in der Sache des Peor und in der Sache der Kosbi, der Tochter eines Fürsten von Midian, ihrer Schwester, welche am Tage der Plage wegen des Peor erschlagen wurde“ (Bamidbar 25,16-18).

Midrasch Tehillim 118,13
Eine andere Auslegung: Vers 10. Alle Völker umgehen mich, denn Er wird einst alle Nationen versammeln und mit ihnen hinauf nach Jeruschalajim ziehen und die Israeliten werden zu dieser Zeit in Furcht geraten. Der Heilige, gelobt sei Er, aber spricht zu ihnen: Fürchtet euch nicht, wie es heißt: „Fürchte dich nicht, Wurm Jakows“ (Jeschajahu 41,14), und so das ganze Kapitel, und sie werden zerbröckelt werden. Darum heißt es: Im Namen des Ewigen raffe ich sie hin.

Vers 11. Sie umgeben mich, ja sie umgeben mich; denn er wird einst den Stamm Jehuda angreifen und ihn binden. Und sie werden glauben, dass jeder Einzelne seinen Feinden ausgeliefert werden soll. Und sie werden sprechen: Mögen unsre Brüder kommen und über uns herrschen, nur sollen unsere Feinde nicht über uns herrschen, wie es heißt: „Und es sprechen die Fürsten Jehudas in ihrem Herzen“ (Secharja 12,5), und der Heilige, gelobt sei Er, tut ihnen Wunder und stürzt ihre Feinde vor sie hin, wie es heißt: „An diesem Tage mache Ich die Fürsten Jehudas wie ein Glutbecken unter Holz und wie eine Feuerfackel unter Garben“ (dort V. 6). Und sie werden zerbröckelt werden. Darum heißt es: Im Namen des Ewigen, ich raffe sie hin.
Vers 12. Sie umgeben mich wie Bienen. Sowie diese Biene für ihren Eigentümer Honig sammelt, so wird einst der Heilige, gelobt sei Er, alle Nationen versammeln und hinaufführen nach Jeruschalajim, wie es heißt: „Siehe, ein Tag kommt dem Ewigen, wo verteilt wird deine Beute in deiner Mitte“ (dort 14,1). Nun könnte man denken, dass etwas Wesentliches an ihnen ist? Darum heißt es:  Sie verlöschen wie Feuer von Dornen. Gleich einem Könige, bei dem Diebe eindrängen, der König aber war klug und dachte: Wenn ich mich gleich über sie (gegen sie) erhebe, so werden sie sagen: Was hast du von dem Einbruch in unseren Händen gefunden? Allein ich weiß, dass sie noch dreimal wiederkommen werden, dann mache ich mich über sie und schlage sie tot. Der König ist der Heilige, gelobt sei Er, die Diebe sind die Völker, wie es heißt: „Und Ich sammle alle Völker nach Jeruschalajim zum Krieg“ (dort 14,29); der Einbruch ist die Stadt Jeruschalajim, wie es heißt: „Und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden verwüstet werden“ (dort). Darunter ist die Beute zu verstehen. „Und die Frauen werden beschlafen werden“ (dort). Das geht auf die Blößen (העריות). „Und es zieht die Hälfte der Stadt in die Gefangenschaft“ (dort), d. i. die Gefangenschaft (השביה). Und der Heilige, gelobt sei Er, zieht aus und bekriegt sie, wie es heißt: „Und der Ewige zieht aus und streitet mit selbigen Völkern“ (dort V.3). Der Heilige, gelobt sei Er, schickt Plage unter sie, wie es heißt: „Und also wird die Plage sein, womit der Ewige plagt alle Völker“(dort V.12), und so das ganze Kapitel. Und sie werden zerbröckelt werden. Darum heißt es: Ich raffe sie hin.

„10 Und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie und Korach, als die Rotte starb, indem das Feuer die 250 Männer verzehrte, und sie zu einem Panier wurden. 11 Aber die Söhne Korachs starben nicht. (Bamidbar 26,10-11).

Midrasch Tehillim 46,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korachs. Auf Alamot. Ein Lied. Das ist, was die Schrift sagt: „Er tut unerforschlich Grosses und unzählbare Wunder“ (Jiob 9,10). Kein Mensch kann die Groß- und Wundertaten des Heiligen, gelobt sei Er, zählen. Und so heißt es: „Der große Wunder tut allein“ (Tehillim 136,4). Was heißt: „לבדו“? Er allein weiß, was Er dir tut. Also sprachen auch die Söhne Korachs:על עלמות שיר , verborgen מעולמין sind die Dinge, die wir gesehen und wir wissen nicht, was wir gesehen.

Eine andere Auslegung:על עלמות שיר , d. i. wir haben zweierlei Welten gesehen, die Welten der Gerechten und die Welten der Frevler. Ihre Augen sehen das Gericht derjenigen, die auf ihr Vermögen und auf ihren Reichtum vertrauten, wie es heißt: „Die auf ihr Vermögen vertrauen und ihres Reichtums Fülle sich rühmen“ (Tehillim 49,7). Was konnten sie damals tun? Ihr Reichtum stand ihnen nicht bei. Und so heißt es: „Auch ihr Silber, auch ihr Gold kann sie nicht retten“ (Zephanja 1,18). Der Mensch sage nicht: Mein Vater war grade כשר, siehe, seinetwegen werde ich gerettet; mein Bruder war ein Gerechter, durch seinen Verdienst werde ich entrinnen. Wegen Abraham konnte Ismael nicht entrinnen[2] und wegen Jakow konnte Esau nicht entrinnen. Und so heißt es: „Ein Bruder אח wird nicht einen Mann auslösen“ (Tehillim 49,8). Was heißt: „אח?“ Der Gerechte spricht über jenen Tag, wo er seinen Sohn oder seine Bruder zum Gehinom verurteilt sieht: אח, ach, wie schwer ist dieser Tag! Und er kann ihn nicht auslösen. Darum heißt es: „Ach אח, nicht wird er einen Mann auslösen.“ „Und kostbar ist die Auslösung ihrer Seele“ (dort V. 9). Sie sprachen vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Warum ist sie kostbar? Der Heilige, gelobt sei Er, antwortete ihnen: Habe Ich euch nicht gesagt: Nehmt Mich, so lange Ich noch billig zu erhalten bin? Ich habe euch gesagt: „Und Bestechung ושוחד sollst du nicht nehmen“ (Schemot 23, 8), und Ich habe euch gesagt: Gebt Mir Bestechung שוחד und Ich nehme sie von euch an, wie es heißt: „Bestechung שוחד aus dem Busen holt der Frevler“ (Mischle 17,23), hättet ihr sie Mir damals gegeben, so hätte Ich sie angenommen, jetzt nehme Ich sie nicht an. Darum heißt es: „Kostbar ist die Auslösung ihrer Seele“. „Und Er unterlässt in Ewigkeit“ (Tehillim 49,10). Wer unterlassen hat an jenem Tage, hat nicht auf einen Tag und nicht auf ein Jahr, sondern in Ewigkeit unterlassen. „Und dass er ferner lebe immerdar und nicht schaue die Grube“ (dort V. 10). Und wohin gingen sie (die Söhne Korachs)? In den Scheol. „Schafen gleich wandern sie in den Scheol, der Tod weidet sie und auf sie treten Redliche am Morgen“ (dort V. 15). Was heißt: „Am Morgen?“ Daraus gehr hervor, dass die Gerechten an jedem Morgen hinabsteigen und sie besuchen. Man sprach zu den Söhnen Korachs: Was tun die Gerechten in jener Stunde? Sie stimmen ein Lied an, wie es heißt:
Vers 2: Gott ist uns Zuflucht und Stärke d. i. in jeder Not, die sich uns naht, da findet er sich bei uns ein. Zu einem König von Fleisch und Blut spricht man: Hilf in der Not! Aber er weiß nicht zu helfen, bis er zu ihm gelangt, doch der Heilige, gelobt sei Er, ist nicht so, Er ist eine Hilfe in Nöten, sehr leicht zu finden נמצא, denn in jeder Not, die sich uns naht, da findet Er sich נמצא bei uns ein. Und so heißt es: „Mit ihm bin Ich in der Not, Ich errette ihn und bringe ihn zu Ehren“ (Tehillim 91, 15).

Midrasch Tehillim 46,2
Vers 3.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde wankt.
Die Söhne Noachs sprachen: Fürchtet euch nicht an dem Tage, wo einst der Heilige, gelobt sei Er, die Erde schüttelt, wie es heißt: „Zu erfassen die Zipfel der Erde, dass geschüttelt werden die Frevler von ihr“ (Jiob 38,13), und es heißt: „Denn siehe, Ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Jeschajahu 65,17). Und wo stehen die Gerechten in jener Zeit? Sie werden anhangen am Throne der Herrlichkeit unter den Flügeln der Schechina, wie es heißt: „Ihr aber, die ihr an dem Ewigen, eurem G-tt, anhanget, seid alle heute am Leben“ (Dwarim 4,4).

Midrasch Tehillim 46,3
Vers 4. Es tosen, es schäumen Seine Wasser. Gemeint ist die große Tiefe am Tage des Gerichts und es werden umgewendet in seinem Zorne die Frevler wie das Fleisch im Kessel.
Vers 5. Ein Strom ist, dessen Bäche erfreuen die G-ttesstadt, wie es heißt: „Und es fließen lebendige Wasser aus Jeruschalajim“ (Secharja 13,8).
Vers 6. G-tt ist in ihr, nicht wankt sie. Daraus folgt, dass, wenn die ganze Welt erschüttert wird und in Wanken gerät, Jeruschalajim feststeht. Was heißt: Der Ewige steht ihr bei, לפנות בקר? Zur Zeit, wenn der Abend zum Morgen gemacht wird.[3]
Vers 7. Es toben die Völker, das ist das Gericht der Frevler.
Vers 8. Der Ewige Zebaoth ist mit uns. Die Söhne Korachs sprachen zu den Gerechten: Fürchtet euch nicht, wir sehen alle Wunder, die G-tt mit uns getan, wie es heißt: „Und es öffnete die Erde ihren Mund und verschlang sie und ihre Häuser“ (Bamidbar 16,32). Und wo waren wir damals? In der Luft der Welt, sowie geschrieben steht: „Und die Söhne Korachs waren nicht gestorben“ (dort 26,11).

R. Nechemja hat gesagt: In der Stunde, wo die Erde sich auftat und sie verschlungen wurden, stand der Heilige, gelobt sei Er, ihnen bei wie der Mastbaum und wie ein Zeichen וכנס, wie es heißt: „Als das Feuer die zweihundert und fünfzig Männer verzehrte, und sie wurden zu einem Zeichen לנס“ (dort V. 10). Und so sprachen auch die Söhne Korachs: Fürchtet euch nicht, ihr werdet nicht mit den Frevlern zusammengeworfen, sowie auch wir nicht zusammengeworfen worden sind, wie es heißt: [Vers 3.] Darum so fürchten wir uns nicht, wenn die Erde wankt, und es heißt: „Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, so wird Meine Gnade von dir nicht weichen und Mein Friedenbund nicht wanken“ (Jeschajahu 54,10).

„63 Das sind die durch Mosche und Eleasar, den Priester, Gemusterten, welche die Kinder Israel in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, musterten. 64 Und unter diesen war kein Mann von denen, welche durch Mosche und Aharon, den Priester, gemustert worden waren, welche die Kinder Israel in der Wüste Sinai musterten. 65 Denn der Ewige hatte von ihnen gesagt: Sie sollen gewisslich in der Wüste sterben! Und kein Mann von ihnen war übrig geblieben außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Jehoschua, dem Sohne Nuns“ (Bamidbar 26,63-65).

Midrasch Tehillim 1,14
Eine andere Auslegung: Vers 1. Glückselig ist der Mann, der nicht wandelt im Rat der Frevler. Das lässt sich auf den Stamm Levi anwenden, denn er wandelte nicht im Rat der Generation der Wüste und vermischte sich nicht mit ihm bei der Fertigung des Kalbes. Und auf dem Wege der Sünder nicht steht, denn es heißt: „Ach dieses Volk hat eine Sünde getan“ (Schemot 32,31). Und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzet, wie es heißt: „Und das Volk setzte sich, um zu essen und zu trinken und sie standen auf, sich zu belustigen“ (dort V. 6). Wie heißt es dagegen von den Söhnen Levis? Und Mosche sprach: „Wer sich zum Ewigen hält, zu mir! Da versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis“ (dort V. 26).

R. Schmu’el bar Nachmani hat gesagt: Wer wollte nicht zu den Hausgenossen des Königs gehören! Allein Mosche sprach: Wer zu dem Kalbe keinen Nasenring gegeben hat, der komme zu mir. Sofort „versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.“

Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen, das geht auf den Stamm Levi, wie es heißt: „Die Thora der Wahrheit war in seinem Munde“ (Maleachi 2,6).
Vers 3. Und er ist wie ein eingepflanzter Baum, das geht auf den Stamm Levi, denn der Heilige, gelobt sei Er, versetzte ihn in das Land Israel. Kamen denn alle in das (gelobte) Land? R. Seira im Namen des R. Jehoschua ben Levi sagte: Von dem ganzen Stamme Levi, den Männern und Frauen, sind nur Mosche und Aharon und Mirijam gestorben. Du findest doch aber, dass El’asar übrig blieb, wie es heißt: „Das sind die Erbteile, welche verteilen El’asar, der Priester und Jehoschua, der Sohn Nuns“ (Jehoschua 19,51); wozu braucht El’asar besonders genannt zu werden? Allein die Schrift will sagen: El’asar kommt und belehrt uns über seinen Stamm. Nämlich: Alle, die gezählt werden zu der Gesamtheit, von der es heißt: „und es blieb nicht ein Mann von ihnen übrig“ (Bemidbar 26,65) so gehörte auch er dazu; nachdem wir aber hernach finden, dass El’asar aus dieser Gesamtheit heraustritt durch die Worte: „אלה הנחלות, dies sind die Erbteile…“ (Jehoschua 19,51), so hat er seinen Stamm mit sich aus der Gesamtheit herausgenommen; sowie wir gelernt haben: Etwas, was im Generellen (בכלל) enthalten ist, aber aus dem Generellen heraustritt, tritt nicht heraus, um über sich selbst zu belehren, sondern es tritt heraus, um über die ganze Gesamtheit zu belehren.[4] So war auch El’asar mit seinen Stamme inbegriffen in der Gesamtheit: „Und es ist nicht ein Mann von ihnen übrig geblieben.“ El’asar tritt aus derselben heraus, lehrt über seinen ganzen Stamm, der damit ebenso heraustritt. Denn wenn wir sagen wollten, El’asar wäre unter 20 Jahre alt gewesen, siehe, wir finden doch, dass er in Ägypten eine Ehefrau nahm, wie es heißt: „Und El’asar, Sohn Aharons, nahm sich von den Töchtern Putiels eine Ehefrau“ (Schemot 6,25). Dazu kommt, dass er, bevor das Verhängnis beschlossen wurde [nämlich, dass die in der Gesamtheit „und es ist nicht ein Mann von ihnen übrig geblieben“ einbegriffenen das gelobte Land nicht betreten werden], bereits im Stiftszelte diente, wie es heißt: „Und der Dienst El’asars, Sohnes Aharons, des Priesters…“ (Bemidbar 4,16); wir finden aber, dass nicht einer von den Priestern die Erlaubnis hatte, unter 30 Jahre und darüber“ (dort 4,3), siehe, so lernen wir daraus, dass El’asar 30 Jahr alt war, bevor das Verhängnis beschlossen wurde.

[1]Das sind die Lose
[2]S. Sanhedrin 104a.
[3]Vergl. Bereschit Rabba 21. Sinn: Wenn die Leidenszeit Israels sich zum Heile wandelt.
[4] Safra Wajikra 13 Midot