Midrasch Tehillim zur Parascha Pinchas, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Pinchas Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Und der Ewige sprach zu Mosche: Steige auf dieses Gebirge Abarim und sieh das Land, das Ich den Kindern Israel gegeben habe“ (Bamidbar 27,12).

Midrasch Tehillim 5,1
Vers 1. Dem Sangmeister auf Flöten (הנחילות). Ein Psalm von David. Das ist, was die Schrift sagt: „Von Mattana nach Nachliel (נחליאל)“ (Bemidbar 21,19). R. Jehuda sagt: Von der Wüste aus waren die Israeliten würdig, dass ihnen die Thora durch Mosche gegeben wurde[1], wie es heißt: „Und Er gab Mosche … die zwei Tafeln des Zeugnisses“ (Schemot 31,18). Von Mattana (d. i. vom Geschenke der Thora) nach Nachliel (נחליאל), denn sie nahmen einen Götzen in Besitz (שנחלו)[2] und sprachen: „Dies sind deine Götter, Israel!“ (Schemot 32, 8). „Von Nachliel (d. i. von der Besitzergreifung des Götzen) nach Bamot (במות)“ (dort). Nachdem sie den Götzen in Besitz genommen, kam zu ihnen der Todesengel (בא להם מלאך המות)[3], wie es heißt: „In dieser Wüste sollen sie umkommen (יתמו) und allda sollen sie sterben“ (Bemidbar 14,35). „Und vom Bamot (d. i. vom Tode) nach dem Tal (בגיא)“ (Bemidbar 21,20), weil sie schuld waren, dass jener Gerechte (Mosche) im Tale (בגיא) begraben wurde. Das ist, was Jirmejahu gesagt hat: „Sieh deinen Weg im Tal, erkenne, was du getan hast“ (Jirmejahu 2,23).

Die Rabbanan erklären den Vers auf diese Weise. „Von Mattana nach Nachliel נחליאל“, d. i. sie (die Israeliten) erwarben (שנחלו) den Heiligen, gelobt sei Er, zum G-tt und Er erwarb (נחל)sie zum Volke. „Von der Wüste nach Mattana“, denn sie waren würdig, die Thora von der Wüste aus zu empfangen. David sprach: Da es sich so verhält, so stimme ich auf beides an: „Dem Sangmeister auf Flöten (הנחילות).“[4]

Eine andere Auslegung: „Von Mattana nach Nachliel“. Es sollte nicht so heißen, sondern wegen des Geschenkes (ממתנה), das Du uns in Besitz nehmen ließest, o G-tt ((שנחלתנו אל, d. i. wegen des Brunnens, den ihnen der Heilige, gelobt sei Er, gab, stimmten sie ein Lied an und sie hatten Wasser. Gleich einer Frau, welche aus ihrem Vaterhaus in das Haus ihres Gemahls gehen wollte, sie reiste wegen des Wassers in einem Schiffe dahin. So sprach auch David: „Sie gingen inציוה auf dem Strome“ (Tehillim 105,41). Was heißt בציוה? In Schiffen? Es ist so, wie gesagt ist: „Und ein starkes Schiff (וצי אדיר)“ (Jeschajahu 33,21).

[Eine andere Auslegung: „Und von der Wüste nach Mattana und von Mattana nach Nachliel.“ R. Janai hat gesagt: Wenn der Mensch sich selbst wie eine Wüste (כמדבר) macht, auf die alle treten, so ist er der Thora würdig, und wenn er der Thora würdig ist, so nimmt er G-tt in Besitz (נחלו אל), und wenn sein Wissen sich mehrt, so kommen Schmerzen über ihn, wie es heißt: „nach dem Tal.“][5]

Die Gemeinde Israel spricht: Weil der Heilige, gelobt sei Er, mir den Brunnen zum Geschenk gegeben, so habe ich Ihn in Besitz genommen, darum heißt es: „Von Mattana nach Nachliel.“ Desgleichen heißt es: „Der Ewige ist mein Teil, spricht meine Seele“ (Ejcha, 3,24). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihnen: Ich bin euer Teil und ihr seid Mein Teil, wie es heißt: „Denn des Ewigen Teil ist Sein Volk, Jakow das Los seines Besitzes“ (Dwarim 32,9). David sprach: Ihr seid das Erbteil des Heiligen, gelobt sei Er, und Er ist euer Erbteil, wie es heißt: „Und Mein Erbteil ist Israel“ (Jeschajahu 19,25). Es heißt nicht על הנחלה (sing.), sondern: על הנחילות (plur.), d. i. wegen des Erbteils (על הנחלה), dass ihr es erbtet, und wegen des Erbteils (על הנחלה), dass es euch erbte (aneignete). Woraus schließt du, dass sie erst in Folge des Geschenkes ihn erbten (in Besitz nahmen)? Weil es heißt: „Von Mattana nach Nachliel“. Solange sie nicht aus dem Brunnen getrunken, sprachen sie: „Ist der Ewige in unsrer Mitte“ (Schemot 17,7), siehe, so ist es gut, wenn nicht, so wollen wir uns einen Abgott machen; nachdem sie aber (aus dem Brunnen) getrunken, sprachen sie: „Alles, was der Ewige geredet, wollen wir tun und gehorchen“ (dort 24,27). Durch zwei Erbteile haben wir dich in Besitz genommen, Du hast uns die Thora und das Land Israel zum Erbteil gegeben. Und so sprach auch David: „Ich besitze Deine Zeugnissen ewiglich“ (Tehillim 119,111). Und das anmutige (gepriesen) Land (ארץ צבי) ließ Ich dich besitzen, wie es heißt: „Ich gab dir ein liebliches Land, ein Eigentum, das die Zierde (צבי צבאות) ist unter den Zierden der Völker“ (Jirmejahu 3,19). Was heißt: „Die Zierde der Völker?“ Weil alle es begehren (צובין) und Wohlgefallen daran haben. Gleich einem Könige, welcher an seinem Tische saß und viele Söhne hatte, den jüngsten liebte er aber am meisten und er gab ihm deshalb Geschenke; darunter befand sich auch ein großes Feld, das alle liebten, er sprach aber zu ihnen: Es gehört mir. Ebenso heißt es: „Als der Höchste den Völkern Besitz gab“ (Dwarim 32, 8).Und wem gab er Sein Teil? Seinem jüngsten Söhne, wie es heißt: „Denn des Ewigen Teil ist Sein Volk, Jakow das Los Seines Erbteils“ (dort V. 9). Auch das Heiligtum wird Erbteil (נחלה) genannt, wie es heißt: „Zur Ruhe und zum Erbteile“ (dort 12,9). Es heißt: „Wie schön (טובו) sind deine Zelte, Jakow“ (Bemidbar 24,5), d. i. welches ist die Natur deiner Zelte, Jakow? „Wie die Bäche sich hinstrecken“ (dort V. 6). Wie mit diesem Bache, in den ein Mensch unrein hinabsteigt und rein wieder heraufkommt, so verhielt es sich auch mit dem Heiligtum, ein Mensch geht mit Sünden hinein und kommt ohne Sünden wieder heraus. So sprach auch Mosche: „Denn bisher seid ihr noch nicht bis zu der Ruhe und zu dem Erbteile gelangt“ (Dwarim 12,9). Unter „המנוחה, Ruhe“ ist das (gelobte) Land und unter „הנחלה, Erbteil“ ist das Heiligtum zu verstehen.

David sprach zu dem Heiligen, gelobt sei Er: Alles, was Du uns gegeben hast, ist gut und lieblich, wie es heißt: „Die Lose sind mir aufs lieblichste gefallen, auch das Erbteil ist schön an mir„ (Tehillim 16,6). Und so heißt es: „Frohlocke nicht, meine Feindin! Bin ich auch gefallen, ich stehe wieder auf; sitze ich auch im Finstern, der Ewige wird mir Licht sein“ (Micha 7,8). Hätte ich nicht im Finstern gegessen, so wäre er mir nicht Licht gewesen. Weil du, spricht Er darauf, das Strafgericht an dir gerecht findest, so nenne sie: „Terebint der Gerechtigkeit, Pflanzung des Ewigen zur Verherrlichung“ (Jeschajahu 61,3).

„18 Und der Ewige sprach zu Mosche: Nimm dir Jehoschua, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hand auf ihn; 19 und stelle ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und gib ihm Befehl vor ihren Augen, 20 und lege von deiner Würde auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Kinder Israel ihm gehorche„ (Bamidbar 27,18-20).

Midrasch Tehillim 21,4
Vers 4. Denn Du kommst ihm entgegen mit Segnungen des Guten (טוב). Nach R. Jehuda bezieht sich das auf den Segen Mosches, der gut (טוב) genannt wird, wie es heißt: „Und sie sah ihn, dass er gut war“ (Schemot 2,2). Nach den Rabbanan aber geht es auf die Thora, die gut genannt wird, wie es heißt: „Denn eine gute Lehre gebe Ich euch“ (Mischle 4,2).
Vers 5. Leben forderte er von Dir. R. Jochanan hat gesagt: Zu drei Menschenkindern sprach der Heilige, gelobt sei Er: Fordere! Nämlich zu Schlomo, Achas und dem König Maschiach.[6]

R. Berechja hat gesagt: Selbst für die, welche lebendig in die Hölle hinabgefahren sind, wie die Kinder Korachs und seine Rotte, bittet Er (שאל), dass sie wider herauf kommen.“[7] (1. Schmu’el 2,6).

Vers 6. Groß ist seine Herrlichkeit durch Deine Hilfe, d. i. groß ist Er in Seinen Werken. Hoheit und Majestät legst Du auf ihn, d. i. die Hoheit des Lehrers und die Majestät des Schülers. In diesem Sinne heißt es: „Und lege von deiner Hoheit auf ihn“ (Bemidbar 27,20). Es heißt: Von deiner Hoheit, und nicht: Deine ganze Hoheit. Und wo wurde sie Jehoschua verliehen? R. Judan hat gesagt: Am Jordan wurde sie ihm verliehen. Von Mosche heißt es: „Und sie fürchteten sich ihm zu nahen“ (Schemot 34,30), und von Jehoschua heißt es: „Und sie fürchteten sich vor ihm, wie sie sich vor Mosche gefürchtet hatten“ (Jehoschua 4,14).

„18 Und der Ewige sprach zu Mosche: Nimm dir Jehoschua, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hand auf ihn; 19 und stelle ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und gib ihm Befehl vor ihren Augen, 20 und lege von deiner Würde auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Kinder Israel ihm gehorche„ (Bamidbar 27,18-20).

Midrasch Tehillim 104,5
Vers 1.
Mit Majestät und Pracht hast Du Dich gekleidet.
Fleisch und Blut, wenn es stark ist, so ist es nicht schön, und wenn es schön ist, so ist es nicht stark, aber der Heilige, gelobt sei Er, ist stark und schön; Er besitzt zwei Dinge: Majestät und Pracht; die Majestät verlieh Er Mosche, wie es heißt: „Und von Deiner Majestät lege auf“ (Bemidbar 27,20), und die Pracht verlieh Er Jehoschua, wie es heißt: „Sein erstgeborener Stier, er ist prächtig“ (Dwarim 33,7), und die Majestät verlieh Er Schlomo, wie es heißt: „Und Er gab ihm die Majestät des Königtums“ (1. Diwrej HaJamim 29,25). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Einst werde Ich beide dem König Maschiach verleihen, wie es heißt: „Denn Du kommst ihm mit Segnungen des Heils entgegen … Majestät und Pracht legst auf ihn“ (Tehillim 21,4.6). Und nicht dem Könige Maschiach verleiht Er sie allein, sondern jedem, der sich mit der Thora bemüht, wie es heißt: „Groß sind die Werke des Ewigen, gesucht von allen, die danach verlangen“ (dort 111,2). Unter „den Werken des Ewigen“ ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Und die Tafeln waren ein Werk G-ttes“ (Schemot 32,16). Und was ist sein Lohn? „Majestät und Pracht ist Sein Tun“ (dort V. 3)[8]. Das wollen die Worte sagen: Mit Majestät und Pracht kleidest Du Dich.

„1 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 2 Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Meine Opfergabe, Meine Speise zu Meinen Feueropfern, Mir zum lieblichen Geruch, sollt ihr acht haben Mir darzubringen zu ihrer bestimmten Zeit“ (Bamidbar 28,1-2).

Midrasch Tehillim 91,1
Vers 1. Wer im Schutze des Höchsten sitzt, im Schatten des Allmächtigen ruht er. Das ist, was die Schrift sagt: „Denn mag wohl in Wahrheit G-tt wohnen auf der Erde? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel können Dich nicht fassen, gar nun dieses Haus, das ich gebaut“ (1. Mlachim 8,27). R. Huna im Namen des R. Idi begann seinen Vortrag mit den Worten: „Und Du erhöhst, wie das Reem, mein Horn (Tehillim 92,11). Als David die Schafe weidete, fand er das Reem schlafend und er setzte sich darauf und fürchtete sich sehr und gelobte dem Heiligen, gelobt sei Er, wenn Er ihn von da in Frieden wieder heruntersteigen ließe, dass er das Heiligtum nach dem Maße der Höhe des Reem von hundert Ellen erbauen wolle, wie es heißt: „Und er baute wie Reemim (רמים) das Heiligtum“ (dort 78,69). Von diesem Psalm ging die Meinung, dass Schlomo ihn verfasst habe, allein es hat ihn Mosche in Bezug auf dass Allerheiligste verfasst, das Schlomo zwanzig Ellen im Geviert baute, wogegen das Allerheiligste, das Mosche baute, nur zehn Ellen im Geviert betrug.

R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Mosche hörte drei Dinge aus dem Munde der Allmacht und er bebte zurück[9]. Als er zu ihm sprach: „Und es gebe ein jeder ein Sühnegeld seiner Seele“ (Schemot 30,12), sprach Mosche: „Das Lösegeld der Seele ist dem Manne sein Reichtum“ (Mischle 13,8), wer kann ein Lösegeld für seine Seele geben? R. Meir hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, zeigte dem Mosche eine Münze von Feuer und sprach zu ihm: „Dieses sollen sie geben זה יתנו“ (Schemot 30,13), d. i. wie dieses sollen sie geben כזה יתנו. Ebenso als der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Meiner Opfergabe, Meiner Speise zu Meinem Feueropfer … sollt ihr wahren“ (Bemidbar 28,2), da wandte Mosche ein: „Und der Libanon, nicht reicht er hin zum Brennholz, und sein Gewild, nicht reicht es hin zum Ganzopfer“ (Jeschajahu 40,16), wer kann zur Genüge Widder zu den Opfern schaffen? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Bei deinem Leben! Nicht so wie du meinst; Ich verlange von dir nur: „Das eine Schaf sollst du opfern am Morgen und das andere sollst du gegen Abend (in der Dämmerung) opfern“ (Bemidbar 28,4). Endlich als der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Machet mir ein Heiligtum, dass Ich unter euch wohne“ (Schemot 25,8), entgegnete Mosche: Wer vermag einen Ort für das Heiligtum zu finden, dass die Schechina darin wohne, „siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel mögen Dich nicht fassen“ (1. Mlachim 8,27)? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Wenn Ich will, kann die ganze Welt nicht Meine Herrlichkeit fassen und nicht einen von Meinen Dienern, allein Ich will nur von dir zwanzig Ellen nach Mitternacht und zwanzig nach Mittag und acht nach Abend[10]. Das wollen die Worte sagen: Wer im Schutze des Höchsten sitzt, im Schatten des Allmächtigen ruht er, denn er weilt in Seinem Schatten.

Eine andere Auslegung: Wer hat diesen Psalm gesagt? Der, der im Schutze des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen weilt. Wer ist der, der im Schatten dessen weilt, der im Schutze der Welt sitzet? Das ist Mosche, denn er saß im Schutze des Höchsten und weilte im Schatten des Allmächtigen.

Eine andere Auslegung: Wer im Schatten des Allmächtigen sitzt, d. i. im Schatten Bezalels. R. Perusdak bar Nachscha im Namen des R. Jehuda bar R. Simon hat gesagt. Es sitzt im Verborgenen (בסתר) der Höchste,(עליון), alle Taten sieht Er, Er wird aber nicht gesehen, und im Schatten, den Bezalel bereitet, weilt der Allmächtige. Dieser Psalm wirdשיר של פגעים genannt, weil er von üblen Begegnissen handelt und Mosche stimmte ihn an in dem Augenblicke, als er zum Himmel emporstieg[11]. Er sprach: Wer im Schutze des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen weilt.

„1 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 2 Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Meine Opfergabe, Meine Speise zu Meinen Feueropfern, Mir zum lieblichen Geruch, sollt ihr acht haben Mir darzubringen zu ihrer bestimmten Zeit. 3 Und sprich zu ihnen: Dies ist das Feueropfer, das ihr dem Ewigen darbringen sollt: zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, täglich, als beständiges Brandopfer. 4 Das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden“ (Bamidbar 28,1-4).

Midrasch Tehillim 91,1
Vers 1.
Wer im Schutze des Höchsten sitzt, im Schatten des Allmächtigen ruht er.
Das ist, was die Schrift sagt: „Denn mag wohl in Wahrheit G-tt wohnen auf der Erde? Siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel können Dich nicht fassen, gar nun dieses Haus, das ich gebaut“ (1. Mlachim 8,27). R. Huna im Namen des R. Idi begann seinen Vortrag mit den Worten: „Und Du erhöhst, wie das Reem, mein Horn (Tehillim 92,11). Als David die Schafe weidete, fand er das Reem schlafend und er setzte sich darauf und fürchtete sich sehr und gelobte dem Heiligen, gelobt sei Er, wenn Er ihn von da in Frieden wieder heruntersteigen ließe, dass er das Heiligtum nach dem Maße der Höhe des Reem von hundert Ellen erbauen wolle, wie es heißt: „Und er baute wie Reemim (רמים) das Heiligtum“ (dort 78,69). Von diesem Psalm ging die Meinung, dass Schlomo ihn verfasst habe, allein es hat ihn Mosche in Bezug auf dass Allerheiligste verfasst, das Schlomo zwanzig Ellen im Geviert baute, wogegen das Allerheiligste, das Mosche baute, nur zehn Ellen im Geviert betrug.

R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Mosche hörte drei Dinge aus dem Munde der Allmacht und er bebte zurück[12]. Als Er zu ihm sprach: „Und es gebe ein jeder ein Sühnegeld seiner Seele“ (Schemot 30,12), sprach Mosche: „Das Lösegeld der Seele ist dem Manne sein Reichtum“ (Mischle 13,8), wer kann ein Lösegeld für seine Seele geben? R. Meir hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, zeigte dem Mosche eine Münze von Feuer und sprach zu ihm: „Dieses sollen sie geben זה יתנו“ (Schemot 30,13), d. i. wie dieses sollen sie geben כזה יתנו. Ebenso als der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Meiner Opfergabe, Meiner Speise zu Meinem Feueropfer … sollt ihr wahren“ (Bemidbar 28,2), da wandte Mosche ein: „Und der Libanon, nicht reicht er hin zum Brennholz, und sein Gewild, nicht reicht es hin zum Ganzopfer“ (Jeschajahu 40,16), wer kann zur Genüge Widder zu den Opfern schaffen? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Bei deinem Leben! Nicht so wie du meinst; Ich verlange von dir nur: „Das eine Schaf sollst du opfern am Morgen und das andere sollst du gegen Abend (in der Dämmerung) opfern“ (Bemidbar 28,4). Endlich als der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Machet mir ein Heiligtum, dass Ich unter euch wohne“ (Schemot 25,8), entgegnete Mosche: Wer vermag einen Ort für das Heiligtum zu finden, dass die Schechina darin wohne, „siehe, die Himmel und die Himmel der Himmel mögen Dich nicht fassen“ (1. Mlachim 8,27)? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Wenn Ich will, kann die ganze Welt nicht Meine Herrlichkeit fassen und nicht einen von Meinen Dienern, allein Ich will nur von dir zwanzig Ellen nach Mitternacht und zwanzig nach Mittag und acht nach Abend[13]. Das wollen die Worte sagen: Wer im Schutze des Höchsten sitzt, im Schatten des Allmächtigen ruht er, denn er weilt in Seinem Schatten.

Eine andere Auslegung: Wer hat diesen Psalm gesagt? Der, der im Schutze des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen weilt. Wer ist der, der im Schatten dessen weilt, der im Schutze der Welt sitzet? Das ist Mosche, denn er saß im Schutze des Höchsten und weilte im Schatten des Allmächtigen.

Eine andere Auslegung: Wer im Schatten des Allmächtigen sitzt, d. i. im Schatten Bezalels. R. Perusdak bar Nachscha im Namen des R. Jehuda bar R. Simon hat gesagt. Es sitzt im Verborgenen (בסתר) der Höchste,(עליון), alle Taten sieht Er, Er wird aber nicht gesehen, und im Schatten, den Bezalel bereitet, weilt der Allmächtige. Dieser Psalm wirdשיר של פגעים genannt, weil er von üblen Begegnissen handelt und Mosche stimmte ihn an in dem Augenblicke, als er zum Himmel emporstieg[14]. Er sprach: Wer im Schutze des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen weilt.

„9 Und am Schabbattage zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, und als Speisopfer zwei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, und sein Trankopfer. 10 Es ist das Brandopfer des Schabbats an jedem Schabbat nebst dem beständigen Brandopfer und seinem Trankopfer“ (Bamidbar 28,9-10).

Midrasch Tehillim 92,1
Vers 1.
Ein Psalm. Ein Lied für den Schabbattag.
R. Jizchak hat gesagt: „Seht, dass der Ewige euch den Schabbat gegeben hat“ (Schemot 16,29). Was heißt: „ראו, seht?“ R. Jose hat gesagt: Eine Perle, die Ich euch gegeben habe, denn alles, was die Schabbatangelegenheit betrifft, ist doppelt: „Sie sammelten das Doppelte an Brot, zwei Omer für einen“ (dort V. 22); das Opfer war doppelt, wie es heißt: „Und am Schabbattage zwei Lämmer“ (Bemidbar 28,9); die Strafe war doppelt, wie es heißt: „Wer ihn entweihet, soll des Todes sterben“ (Schemot 31,14); die Belohnung war doppelt, wie es heißt: „Wenn du den Schabbat eine Lust nennst, den vom Ewigen geheiligten geehrt“ (Jeschajahu 58,13), die Verwarnungen sind doppelt: „Gedenke, Beobachte זכור ושמור“, der Psalm ist doppelt: Ein Psalm, ein Lied für den Schabbattag.

„Und im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun; ein Tag des Posaunenhalls soll es euch sein“ (Bamidbar 29,1).

Midrasch Tehillim 4,4
[Vers 2. Wenn ich rufe, so antworte mir.] R. Hoschaja hat gesagt: Welche Nation gibt es, mit der G-tt so übereinstimmt, wie mit dieser? Wie so? Zu der Zeit, wo die Ältesten sitzen, um ein Schaltjahr zu bestimmen, stimmte der Heilige, gelobt sei Er, mit ihnen überein. Über sie hat David gesagt: „Ich rufe zu G-tt, dem Höchsten, zu G-tt, der für mich beschließt“ (Tehillim 57,3), was will sagen: Gepriesen sei der Name des Heiligen, gelobt sei Er, der vollständig mit den Israeliten übereinstimmend beschließt, was sie tun. Gewöhnlich wenn ein König von Fleisch und Blut einen Beschluss fasst und seine Räte wollen ihn aufheben, so können sie es nicht, sondern sie mögen wollen oder nicht, sie müssen den Beschluss des Königs bestätigen, der König aber, wenn er ihn bestätigen will, bestätigt er ihn, und wenn er ihn aufheben will, hebt er ihn auf, jedoch der Heilige, gelobt sei Er, bestätigt, was das Sanhedrin hier unten beschließt. Wann? Am Neujahr. Wenn die Mitglieder der Sanhedrin sitzen und sprechen: Wir wollen das Neujahr auf den zweiten Wochentag festsetzen, oder auf den dritten, so hält der Heilige, gelobt sei Er, sofort mit dem oberen Sanhedrin, den Dienstengeln, eine Sitzung ab und spricht zu ihnen: Steiget hinab und sehet, was die Unteren festgesetzt und beschlossen haben; antworten sie ihm: Herr der Welt! Sie haben also beschlossen, dass an dem und dem Tage das Neujahr sei, so setzt sich der Heilige, gelobt sei Er, sogleich an dem Tage hin und richtet Seine Welt, wie es heißt: „Es erhebt sich G-tt mit Jubel, der Ewige mit Posaunenschall“ (Tehillim 47,6). Die Stühle sind mit Teppichen belegt, die Bücher aufgeschlagen, die Mitglieder der Sanhedrin halten mit Ihm Sitzung, wie es heißt: „Ich schaute, bis dass man hinstellte Throne und ein Alter an Jahren sich setzte“ (Daniel 7,9). Die einen lernen (Zählen) das Verdienst, die andern die Schuld? Warum? „Denn Gesetz für Israel ist es, ein Recht für den G-tt Jakows“ (Tehillim 81,5). Der Tag, den die Israeliten als Neujahr feststellen (beschließen), ist es auch für den G-tt Jakows, denn Er bestätigt ihren Beschluss und stimmt ihm bei. Das wollen die Worte sagen: „Ich rufe zu G-tt, dem Höchsten, zu G-tt, der über mich beschließt“ (Tehillim 57,3), d. i. Er stimmt der Ansicht der Israeliten bei. Du kannst es auch daraus erkenne, dass es sich so verhält. Komm und sieh, was geschrieben steht. „Ein Tag des Posaunenschalls soll er euch sein“ (Bemidbar 20,1). Es heißt nicht: יהיה לי, er soll Mir sein, sondern: „ יהיה לכם, er soll euch sein.“ Und so heißt es: „Dies sind die Feste des Ewigen, die ihr berufen sollt als heilige Berufung“ (Wajikra 23,4), d. i. sei es zur rechten Zeit, sei es nicht zur rechten Zeit, Ich habe keine andern Feste als nur diese, wie es heißt: „Wie der Ewige, unser G-tt, so oft wir Ihn rufen“ (Bemidbar 4,7). Unter „wir rufen“, ist nur die Heiligung (Festsetzung) der Festzeiten zu verstehen, sowie es heißt: „Welche ihr berufen sollt“ (Wajikra 23,4).

R. (Levi) (Abin) im Namen des R. Acha hat gesagt: Hat ein Mensch einen Verwandten, welche gefangen ist, so schämt er sich zu sagen, dass es sein Verwandter sei, der Heilige, gelobt sei Er, aber führte die gefangenen und zerrissenen Israeliten aus Ägypten heraus und nennt sie Verwandte. Das ist, was geschrieben steht: „Den Kindern Israel, dem Ihm verwandten Volke“ (Tehillim 148,14).

[1] Die Thora wird als Geschenk (מתנה) betrachtet.
[2]נחליאל wird als Notarikon נחלו אל erklärt.
[3]  במות wird als Notarikon  בא במול erklärt.
[4] Der Plural wird gedeutet.
[5] Vergl. Erubin 54a.
[6]vergl. Tehillim 2,8
[7]שאול ist im Sinne von שאל  gedeutet.
[8] S. Bereschit Rabba 4.
[9] Vergl. Pesikta des Rab Kahana, Piska Schekalim S. 20a und Piska Korbani S. 61b; Pesikta Rabba Piska 16.
[10] Vergl. Schemot Rabba Par. 34.
[11] S. j. Schabbat VI, 8b; j. Erubin X, 26c; Schebuot 15b.
[12] Vergl. Pesikta des Rab Kahana, Piska Schekalim S. 20a und Piska Korbani S. 61b; Pesikta Rabba Piska 16.
[13] Vergl. Schemot Rabba Par. 34.
[14] S. j. Schabbat VI, 8b; j. Erubin X, 26c; Schebuot 15b.