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Midrasch Tehillim zur Parascha Nitzawim, Auszüge

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Nitzawim Tehillim
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ב"ה

Wenn verbunden, dann die Parascha Wejelech weiterlesen.

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

10 Ihr steht heute allesamt vor dem Ewigen, eurem G-tt: eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, 11 alle Männer von Israel, eure Kinder, eure Frauen und dein Fremdling, der inmitten deiner Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, 12 damit du in den Bund des Ewigen, deines G-ttes, eintretest und in Seinen Eidschwur, den der Ewige, dein G-tt, heute mit dir macht; 13 auf dass Er dich heute als Sein Volk bestätige, und Er dein G-tt sei, wie Er zu dir geredet, und wie Er deinen Vätern, Abraham, Jizchak und Jakow, geschworen hat“ (Dwarim 29,10-13).

Midrasch Tehillim 119,24
Vers 28. Es tränt meine Seele vor Kummer. Was heißt: „מתוגה“? Von den Brüchen (שברים, Drangsalen), die mich betroffen haben. Es gibt kein Jahr, wo nicht ein Bruch, keinen Monat, wo nicht ein Gerücht, und keinen Tag, an dem nicht eine Drangsal (Not) war. „Unfall auf Unfall kommt und Gerücht auf Gerücht trifft ein“ (Jecheskel 7,26). Deshalb tränt meine Seele vor Kummer, erhalte mich nach Deinem Worte. Was heißt: Nach Deinem Worte? Sowie Mosche sprach: „Auf dass Er dich heute sich zum Volke aufrichte, und Er dein G-tt sei“ (Dwarim 29,12).

Eine andere Auslegung:Es tränt meine Seele vor Kummer. Ein Tropfen heute, ein Tropfen morgen, bis sie ausgepresst ist und herausgeht. Darum heißt es: Es tränt meine Seele vor Kummer.

15 Denn ihr wisst ja, wie wir im Lande Ägypten gewohnt haben, und wie wir mitten durch die Völker gezogen sind, durch die ihr gezogen seid; 16 und ihr habt ihre Scheusale gesehen, und ihre Götzen von Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind, 17 dass kein Mann oder Frau, oder Geschlecht oder Stamm unter euch sei, dessen Herz sich heute von dem Ewigen, unserem G-tt, abwende, um hinzugehen, den Göttern jener Völker zu dienen; dass nicht eine Wurzel unter euch sei, die Gift und Wermut trage“ (Dwarim 29,15-17).

Midrasch Tehillim 101,2
Vers 2. Achten will ich auf den Weg des Makellosen. R. Jehuda und R. Nechemja. R. Jehuda sagt: Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Mosche: Setze Mir ein Hohenpriester ein! Von welchem Stamm, sprach Mosche vor Ihm, soll ich ihn nehmen? Vom Stamme Reuben? Nein! Versetzte G-tt, [Vers 3.] nicht will Ich vor Meine Augen etwas Ruchloses stellen, er hat Ruchloses begangen, wie es heißt: „Und es ging Reuben und beschlief die Bilha, die Geliebte [PILEGESCH] seines Vaters“ (Bereschit 35,22).

Darauf sprach er zu ihm: Soll ich Dir einen vom Stamme Schim’on einsetzen? Nein! Sprach G-tt, das Tun der Abtrünnigen (סטים) hasse Ich (dort), denn Ich hass ihn wegen der Tat, die Simri ben Salu in Schittim begangen, darum: nicht hafte es an Mir (dort).

Soll ich Dir, sprach Mosche, einen vom Stamme Dan einsetzen? Nein! Sprach G-tt. [Vers 4.] Ein verkehrtes Herz bleibe mir fern, wie es heißt: „Und die Söhne Dans errichteten sich das gehauene Bild“ (Richter 18,30). Sie waren nämlich Götzendiener, und ihr Herz war nicht ganz mit ihrem Schöpfer, sondern verkehrt, denn sie erbitterten den Heiligen, gelobt sei Er, und dienten dem Götzen und dieser zog mit den Israeliten durchs Meer, wie es heißt: „Und es zog durch das Meer die Drangsal“ (Sacharja 10,11). Das geht auf das gehauene Bild des Micha1. Das ist es, was Mosche gesagt, hat, „Dass nicht unter euch sei Mann oder Frau, oder Geschlecht oder Stamm, dessen Herz heute abwendig ist von dem Ewigen, unserem G-tt, um zu gehen, den Göttern jener Völker zu dienen“ (Dwarim 29, 16).

Soll ich Dir, sprach Mosche ferner: einen von Stamme Joseph einsetzen? Nein! Versetzte G-tt, der im Verborgenen seinen Genossen verleumdet, denn er verleumdete seine Brüder, wie es heißt: „Und Joseph brachte üble Nachrede von ihnen an ihren Vater“ (Bereschit 37,2).

Soll ich Dir, sprach Mosche, einen vom Stamme Jehuda einsetzen? Nein! Sprach G-tt, [Vers 5.] (er ist) von hohen Augen und weitem Herzen, wie es heißt: „Und Jehuda sah sie und hielt sie für eine Buhlerin“ (dort 38,15).

Soll ich endlich, sprach Mosche, Dir einen vom Stamme Levi einsetzen? Ja wohl! Sprach G-tt, wie es heißt [Vers 6.] Meine Augen sind auf die Treuen im Lande gerichtet, dass sie bei Mir wohnen. Und so du wie dein Stamm, wie es heißt: „Nicht so Mein Knecht Mosche, denn in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bamidbar 12,7).

R. Nechemja hat gesagt, oder, wie manche sagen R. Chama im Namen des R. Schimon ben Lakisch: Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wer Mir in dieser Welt dient, der soll Mir in der künftigen Welt dienen.

19 Und es geschehe, wenn er die Worte dieses Eidschwures hört, dass er sich in seinem Herzen segne und spreche: Ich werde Frieden haben, wenn ich auch in der Verstocktheit meines Herzens wandle! damit zu Grunde gehe der Trunkene mit dem Durstigen. 20 Nicht wird der Ewige ihm vergeben wollen, sondern alsdann wird der Zorn des Ewigen und Sein Eifer rauchen wider selbigen Mann; und der ganze Fluch, der in diesem Buche geschrieben ist, wird auf ihm ruhen, und der Ewigen wird Seinen Namen unter dem Himmel austilgen” (Dwarim 29,19-20).

Midrasch Tehillim 68,2
Vers 3. Wie Rauch gejagt wird, so wirst du gejagt werden. Und nicht wie Rauch, sondern wie das, was nie war. Oder: Wie Rauch gejagt wird. Das geht auf die Frevler. Gleich einem Könige, welcher Knechte in seinem Palast hatte, er befand sich im oberen Gemach und sie waren im unteren Gemach und räucherten, damit der Rauch zu ihm hinaufsteige. Also sind die Frevler. Und so sagt auch Jeschjahu: „Das Volk, das Mich erzürnt in das Angesicht beständig … die in Gräbern sitzen und in Grüften übernachten … diese sind Rauch in Meiner Nase“ (Jeschajahu 65,3.4.5). Die Rauch bereiten, das sind die Frevler und sie räuchern vor Mir, d i. sie erzürnen Mich, wie es heißt: „Denn dann wird rauchen der Zorn des Ewigen und sein Eifer über denselben Mann“ (Dwarim 29,19); und es heißt: „Rauch steigt auf in Seiner Nase“ (Tehillim 18,9), damit sie vergehen, wie es heißt: „und die Feinde des Ewigen, wie die Pracht der Lämmer, vergehen sie, im Rauch vergehen sie“ (Tehillim 27,20).

Eine andere Auslegung: „Und die Feinde des Ewigen wie die Pracht der Lämmer.“ R. Acha hat gesagt: Die Frevler werden kommen zur Ehre der Lämmer. Was machen sie mit ihnen? Sie schlachten sie und hängen sie in den Rauch.

Eine andere Auslegung: „Und die Feinde des Ewigen wie die Pracht der Lämmer.“ R. Jochanan hat gesagt: Die Frevler werden kommen, welche כריםgenannt werden, (zur Ehre der Wüste, die gleichfallsכריםgenannt wird, sowie es heißt: „Und die Mittagsseite und die Wüste (הככר)“ (Dwarim 34,3). An dem Tage, wo Er eine dichte Rauchwolke macht, kann kein Mensch seinen genossen vor Rauch sehen, also werden auch die Frevler sein, wie es heißt: Wie Rauch gejagt wird, so wirst du gejagt werden; wie Wachs zerschmilzt vor Feuer, so vergehen die Frevler vor G-tt. Aber die Gerechten freuen sich, wie es heißt: Vers 4. Aber die Gerechten freuen sich, sie frohlocken vor Gott und jubeln in Freude.

Das Verborgene ist des Ewigen, unseres G-ttes; aber das Geoffenbarte ist unser und unserer Kinder ewiglich, damit wir alle Worte dieser Thora tun“ (Dwarim 29,28).

Midrasch Tehillim 87,6
Vers 4. Ich nenne Rahab und Babel. R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Einst werden die Völker dem König Maschiach Geschenke bringen, wie es heißt: Vers 5. Und von Zion wird gesagt: Ein Mann und noch ein Mann ist geboren darin. Das sind die Gesalbten des Ewigen, Maschiach Sohn Davids und der Maschiach Sohn Ephraims. Unter יולד, geboren, ist nichts anderes als Erhebung des Hauptes zu verstehen, sowie es heißt: „Ehe noch die Berge erhoben wurden (יולדו)“ (Tehillim 90,2). Und sie selbst2 sind dem König Maschiach Geschenke, wie es heißt: „Zu Mir vom Libanon, Braut, zu Mir von Libanon komme, Meine תשורה(Geschenk) vom Haupte Amanahs“ (Schir HaSchirim 4,8). Warum heißt ihr Name3תשורה? Weil man sie betrachtet und singt, sowie es heißt: „Nicht besingen wird mich (לא תשורני)4 des Schauenden Auge“ (Jiob 7,8). Und wenn sie zum König Maschiach kommen, wird er zu ihnen sagen: Gibt es unter euch Israeliten? Bring sie mir, wie es heißt: „Gebt dem Ewigen die Familiengeschlechter, o Völker“ (Tehillim 96,7), d. i. Völker, bringt mir die Familiengeschlechter Israels.

R. Acha hat gesagt: Nicht auf verächtliche, sondern auf rühmliche Weise, wie es heißt: „Gebet dem Ewigen Ehre und Macht, gebet dem Ewigen Seines Namens Ehre“ (dort V. 7 und 8), d. i. gebet dem Ewigen jene, die Seinen Namen in der Welt geehrt haben.

R. Jehuda, oder, wie manche sagen, R. Berechja im Namen des R. Jehuda hat gesagt: „In derselben Zeit wird dargebracht ein Geschenk (יובלשי)“ (Jeschajahu 18,7). ש''יgibt ב''ם [sie, die Israeliten] durch die Buchstabenversetzung nach At-Basch (בא''ת ב''ש), das will sagen: ש"יist gleichב"ם, denn alle Völker werden Israel als Geschenke dem König Maschiach zuführen, denn sie werden Israel bringen, wie es heißt: „Und sie werden bringen all eure Brüder aus allen Völkern, als eine Gabe dem Ewigen, auf Rossen und Wagen עגלות, und in Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren“ (Jeschajahu 66,20).

R. Berechja hat gesagt: Die Jünglinge lässt man reiten auf Rossen, und die Schüler, die kraftlos sind, fahren in Waagen עגלות5, die Frauen und Kinder in Sänften auf Wagen, wie es heißt: Sechs Wagensänften (עגלות צב)“ (Bamidbar 7,3); die Alten auf Maultieren, weil sie ruhig gehen, und den Greisen unter den Ältesten, weil sie sich nicht stützen können, macht er eine Art Sessel (Stuhl) und überzieht sie mit Seidenpolstern und sie laden sie auf ihre Schultern und stützen sie auf ihren Händen.

Vers 3. Was heißt: „Ehrenvolles wird in dir geführt“? Sie bringen sie auf ehrenvolle Weise, und wenn sie sich vom König Maschiach verabschieden, so erzählen die Völker vor dem Maschiach von der Ehre Israels und sprechen: Dieser ist ein Priester [כהן], dieser ein Levit [לוי], und dieser ein Israelit. Und warum? Weil sie zu Sklaven verkauft worden waren und ihre vornehme Herkunft wegen Unterdrückung in der Verbannung in Vergessenheit geraten war, und sie haben selbst ihre Herkunft vergessen, weil durch die Bedrückung zu Heiden gemacht worden waren.

R. Eleasar hat gesagt: „Und auch von ihnen werde ich zu Priestern und Leviten nehmen, spricht der Ewige“ (Jeschajahu 66,21), d. i. von den Völkern, die dem König Maschiach die Israeliten bringen, von ihnen bezeichnet er jeden, der ein Priester, oder ein Levit oder ein Israelit ist. „Und auch von ihnen werde Ich nehmen“, d. i. von den Bringenden und nicht von den Gebrachten. „Und auch von ihnen werde Ich nehmen, spricht der Ewige.“ Und wo sprach es der Ewige? R. Pinchas der Priester bar Chama hat gesagt: „Das Verborgene ist des Ewigen unseres G-ttes“ (Dwarim 29,28).

Denn dieses Gebot, das Ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und ist nicht fern“ (Dwarim 30,11).

Midrasch Tehillim 119,18
Vers 18. Öffne meine Augen, und ich, werde Wunder schauen von Deiner Thora. David sprach: Herr der Welt! Ist es Dein Wille, dass ich Deine Worte beobachte, so öffne meine Augen, und ich werde Wunder schauen aus Deiner Thora. Und wenn du Meine Augen nicht öffnest, woher soll ich erkennen? Darum: Öffne meine Augen, und ich werde Wunder schauen von Deiner Thora. Obgleich meine Augen offen sind, so weiß ich doch nichts. Komm und siehe: Obgleich Schmu'el ein Prophet war, so wusste er doch nichts, bis ihm der Heilige, gelobt sei Er, sein Ohr öffnete, wie es heißt: „Und der Ewige öffnete das Ohr Schmu'els einen Tag vor der Ankunft Schauls“ (1. Schmu'el 9,15). Und so sprach auch Nebuchadnezar: „Wahrheit ist’s, dass euer G-tt ein G-tt der Götter und ein Herr der Könige und ein Offenbarer der Geheimnisse ist, da du vermocht hast, dieses Geheimnis zu offenbaren“ (Daniel 2,47). Und ebenso sprach Daniel: „Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir ist vor allen Lebenden, dieses Geheimnis offenbar worden“ (dort V. 30); und ebenso David: Und ich werde schauen die Wunder von Deiner Thora. Und warum? „Ein Wunder ist das Wissen vor mir“ (Tehillim 139,6). „Ein Wunder“, das ist die Thora. Und so heißt es. „Wunder sind Deine Zeugnisse“ (dort 119,129). Darum heißt es: Die Wunder von Deiner Thora. Ein Schatz ist die Thora. Und so sagt die Schrift: „So du sie suchst gleich Silber und gleich Schätzen ihr nachspürst“ (dort 2,4). Viele Türen sind in ihr, viele Pforten hat sie. Und so heißt es: „Glückselig der Mensch, der auf mich hört, zu wachen an meinen Türen Tag für Tag“ (dort 8,34). Und so sprach auch David: Ein Wunder ist die Thora. Mosche sprach: Sie ist nicht wunderbar, wie es heißt: „Sie ist nicht wunderbar vor dir“ (Dwarim 30,11) d. i. sie ist nur für dich wunderbar, weil du dich mit ihr nicht abgemüht hast.6 Darum heißt es: Die Wunder von Deiner Thora.

15 Siehe, Ich habe dir heute das Leben und das Glück, und den Tod und das Unglück vorgelegt, 16 da Ich dir heute gebiete, den Ewigen, deinen G-tt, zu lieben, auf Seinen Wegen zu wandeln und Seine Gebote und Seine Satzungen und Seine Rechte zu beobachten, damit du lebst und dich mehrst, und der Ewige, dein G-tt, dich segne in dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen“ (Dwarim 30,15-16).

Midrasch Tehillim 68,12
Vers 20. Gepriesen sei der Ewige, Tag für Tag ladet Er uns auf, denn Er häuft ihnen Gebote und Satzungen an jedem Tage.
Vers 21. G-tt ist uns G-tt zur Erlösung. Das bezieht sich auf den Weg des Lebens, den Er uns und vor uns gegeben hat. Und beim Ewigen, Gott, sind vom Tode Ausgänge, das bezieht sich auf den Weg des Todes,7*) wie es heißt: „Siehe, Ich lege dir heute vor das Leben und das Gute, den Tod und das Böse“ (Dwarim 30,15).
Vers 22. Ja, G-tt zerschmettert das Haupt Seiner Feinde. Nun kehrt Er zurück zu Seinen Feinden, zur Unterjochung der Ägypter, sowie es heißt: „Du hast zerbrochen mit Deiner Macht das Meer, zerschmettert die Köpfe der Drachen auf dem Wasser“ (Tehillim 74,13), und es heißt: „Du zerschmettertest das Haupt (den Giebel) vom Hause des Frevlers“ (Chabakuk 3,13). Das geht auf Pharao und sein Heer.

19 Ich nehme heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch: das Leben und den Tod habe Ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, auf dass du lebst, du und dein Same, 20 indem du den Ewigen, deinen G-tt, liebst und Seiner Stimme gehorchst und Ihm anhängst; denn das ist dein Leben und die Länge deiner Tage, dass du in dem Land wohnst, welches der Ewige deinen Vätern, Abraham, Itzchak und Jakow, geschworen hat, ihnen zu geben“ (Dwarim 30,19-20).

Midrasch Tehillim 1,17
Eine andere Auslegung: Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen. Wer sich mit der Thora beschäftigt, dessen Wünsche (חפציו) erfüllt der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: Sondern er hat seinen Wunsch (חפצו) durch die Thora des Ewigen.

R. Elieser sagte: Die Israeliten sprachen vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Herr der Welt, wir möchten uns mit der Thora Tag und Nacht bemühen aber wir sind nicht frei. Darauf antwortete ihnen der Heilige, gelobt sei Er: Haltet die Vorschrift der Thephilin, so sehe Ich euch das so an, als bemühet ihr euch Tag und Nacht.

R. Jochanan hat gesagt: Dafür gibt es als Beweis eine volle Schriftstelle, nämlich: “Und es sei dir zum Zeichen an deiner Hand und zum Andenken zwischen deinen Augen, damit die Thora des Ewigen sei in deinem Munde“ (Schemot 13,9).

R. Jehoschua sagte: Das, wovon R. Elieser redet, schließt doch die Nächte aus, denn die Tephillinvorschrift wird nur am Tage ausgeübt, wie es heißt: „Und du sollst beobachten diese Satzung zu ihrer Zeit von Tag zu Tag“ (dort V. 10). Darauf sagte R. Elieser: Wie halte ich aber die Worte aufrecht: Und er sinnt über Seine Thora nach Tag und Nacht? R. Jehoschua antwortete: Durch das Lesen des Schema (Dwarim 6,4-9); denn wenn der Mensch es morgens und abends liest, so betrachtet das der Heilige, gelobt sei Er, so, als wenn er sich mit der Thora Tag und Nacht bemühte.

Bar Kappara hat gesagt: Wer zwei Kapitel morgens und zwei Kapitel abends liest, hält aufrecht die Worte: Und er sinnt über Seine Thora nach Tag und Nacht.

Nach R. Chija bar Abba hat Bar Kappara nur von dem geredet, der gewöhnt ist, sich mit ihnen zu beschäftigen. Wer am Morgen zwei Halachot hinzufügt und ebenso zwei am Abend, der gilt so, als wenn er sich mit der Thora Tag und Nacht bemühte.

R. Berachja hat gesagt: Auch unsere Altväter setzten für die Lehrer fest, dass sie sitzen sollten am Tage, der von der Nacht nimmt und in der Nacht, die vom Tage nimmt.8

Man fragte den R. Jehoschua: Darf man seinen Sohn griechische Weisheit lehren? Er gab zur Antwort: Zu der Zeit, wo es weder Tag noch Nacht ist, wie es heißt: „Nicht weiche das Buch dieser Thora aus deinem Munde, und du sollst sinnen darüber Tag und Nacht“ (Jehoschua 1,8). Ferner sprach er zu ihnen: Der Mensch lehre seinen Sohn selbst nicht ein Handwerk, damit er nicht abgehalten werde von den Worten der Thora, wie es heißt: „Du sollst das Leben wählen“ (Dwarim 30,19). Wir haben gelernt: Am Morgen spricht man zwei Brachot (Lobsprüche) vor dem Abschnitte (nämlich dem Schema) und eine nach ihm und am Abend spricht man zwei Brachot (Lobsprüche) vorher und zwei nachher, damit das Nachsinnen (הגיות) am Tage und in der Nacht gleich sei, weil es heißt: „Und du sollst darüber nachsinnen (הגות) Tag und Nacht“ (Jehoschau 1,8).

R, Jose bar Abin im Namen des R. Josua ben Levi hat gesagt: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ (Tehillim 119,164). R. Nachman im Namen de R. Mani hat gesagt: Wer das Wort: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ hält, gilt so, als ob er das Wort hielte: „Und du sollst darüber nachsinnen Tag und Nacht“.

Wajelech

1 S. Sanhedrin 103b; j. Sukka IV, 54c; Mechilta בשלח, Sifre בהעלותך, Schemot Rabba 24 und 41; Bamidbar Rabba 16.
2 Nämlich die Völker der Welt.
3 Nämlich der Name der Braut.
4 תשורני wird von שיר abgeleitet.
5 S. Bereschit Rabba 96,3
6 Vergl. Bereschit R.abba 1; Wajikra Rabba 16 u. Dwarim Rabba 8.
7 Vergl. Wünsche, Die Lehre der zwölf Apostel, Kap. 1. 1884. S. 1.
8 Vergl. Wajikra Rabba Par. 26.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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