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Midrasch Tehillim zur Parascha Wa’etchanan, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Wa'etchanan Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„23 Und ich flehte zu dem Ewigen in selbiger Zeit und sprach: 24 Ewiger, G-tt! Du hast begonnen, Deinem Knechte Deine Größe und Deine starke Hand zu zeigen; denn welcher G-tt ist im Himmel und auf Erden, der tun könnte gleich Deinen Werken und gleich Deinen Machttaten? 25 Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land sehen, welches jenseits des Jordan ist, dieses gute Gebirge und den Lwanon“ (Dwarim 3,23-25).

Midrasch Tehillim 18,22
Vers 26. Mit dem Frommen verfährst Du fromm, mit dem heldenhaft untadeligen Mann untadelig. 27. Mit dem lauteren verfährst Du lauter und mit dem Krummen windest Du dich.

R. Jehuda legte diesen Vers auf unsern Vater Abraham aus. In der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, in Frömmigkeit entgegen kam, kam ihm der Heilige, gelobt sei Er, in Frömmigkeit entgegen; in der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, untadelig entgegenkam, kam ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, mit untadelig entgegen; in der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, mit Krümmung entgegenkam, kam ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, mit Krümmung entgegen, und in der Stunde, wo er über seine Angelegenheiten Gewissheit haben wollte, da schaffte ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, über seine Angelegenheiten Gewissheit. Wann kam er Ihm mit Frömmigkeit entgegen? In der Stunde, wo er zu Ihm sprach: „Ewiger, G-tt, was wirst Du mir geben, da ich kinderlos gehe“ (Bereschit 15,2)? Was folgt darauf? „Und siehe, das Wort des Ewigen ward ihm also: Nicht dieser soll dich beerben“ (dort V. 4). Und wann kam er Ihm mit untadelig entgegen? In der Stunde, da er sprach: „Gehe doch nicht an Deinem Knechte vorüber“ (dort 18,3). Was folgt darauf? „Und Abraham stand noch vor dem Ewigen“ (dort V. 22). R. Simon hat angemerkt: Es [das Vorangegangene] ist eine Verbesserung der Schriftgelehrten, die Schechina wartete auf ihn, bis er sich von den Engeln wandte. Und wann kam er Ihm mit Krümmung entgegen? In der Stunde, wo er zu Ihm sprach: „Woran soll ich erkennen, dass ich es in Besitz nehmen werde“ (dort 15,8)? Was folgt darauf? „Wissen sollst du, dass ein Fremdling sein Same sein wird“ (dort V. 13). Und wann erhielt er Gewissheit über seine Angelegenheiten? In der Stunde, wo Er zu ihm sprach: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen“ (dort 22, 2). Und was folgt darauf? „Und es machte sich Abraham früh auf“ (dort V. 3).

R. Nechemja legte den Vers auf unsern Mosche Rabbenu aus. In der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, mit Frömmigkeit entgegenkam, kam ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, mit Frömmigkeit entgegen; in der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, untadelig entgegen kam, kam ihm der Heilige, gelobt sei Er, untadelig entgegen; in der Stunde, wo er dem Heiligen, gelobt sei Er, mit Krümmung entgegenkam, kam ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, mit Krümmung entgegen, und in der Stunde, wo er über seine Angelegenheiten Gewissheit haben wollte, verschaffte ihm auch der Heilige, gelobt sei Er, Gewissheit. Und wann kam er ihm mit Frömmigkeit entgegen? In der Stunde, wo er zu Ihm sprach: „Warum verbrennt der Dornbusch nicht“ (Schemot 3,3)? Er erhielt zur Antwort: Weil Meine Herrlichkeit sich darin befindet. Was steht dort? „Und Mosche verbarg sein Angesicht“ (dort V. 6). Und wann kam er Ihm untadelig entgegen? In der Stunde, wo er zu Ihm sprach: „Und wenn sie zu mir sprechen: Wie ist Sein Name“ (dort V. 13)? Da erhielt er die Antwort: Jetzt für diese Stunde: „Ich werde sein, der Ich sein werde“ (dort V. 14). Wann kam er Ihm mit Krümmung entgegen? In der Stunde, wo er sprach: „Sende doch, wen Du senden willst“ (Schemot 4,13). Was folgt darauf? „Und er wird für dich reden zu dem Volke…“ (dort V. 16). Und wann erhielt er Gewissheit über seine Angelegenheiten? In der Stunde, wo er zu Ihm sprach: „Lass mich Deine Herrlichkeit sehen“ (dort 33,18). Was folgt darauf? „Und Er sprach: Ich werde alle Meine Güte an deinem Angesicht vorüberziehen lassen“ (dort V. 19). R. Schmu’el hat gesagt: Daraus geht hervor, dass der Heilige, gelobt sei Er, Mosche während der ganzen sieben Tage am Dornbusche zuredete, er sollte in Seiner Sendung nach Ägypten gehen. Das ist, was geschrieben steht: „und Mosche sprach zum Ewigen: Bitte, Herr! Ich bin kein Mann von Worten, auchגםseit gestern אתמול, auch seit Vorgesternשלשום, auch seitdem מאזDu redest mit Deinem Knechte“ (dort 4,10). Das Wörtchen גםfügt etwas hinzu. Wie so?אתמול , gestern, siehe, das sind zwei Tage, שלשוםvorgestern, siehe, das sind zwei Tage, und das dreimalige גם, siehe, das sind drei; siehe, das sind zusammen sechs Tage; מאזseitdem, siehe, das sind sieben. Am siebenten Tage sprach er zu ihm: „Sende doch, wen Du senden willst“ (dort V. 13). Und er weigerte sich und sprach zum Heiligen, gelobt sei Er,: Herr der Welt! Längst habe ich berechnet, was Du unserm Vater Abraham (beim Bunde) zwischen den Stücken gesagt hast: „Und sie werden sie knechten und sie drücken vierhundert Jahr“ (Bereschit 15,13). Noch sind diese nicht voll und sie (die Israeliten) haben dort erst zweihundertundzehn Jahre gearbeitet. Der Heilige, gelobt sei Er, antwortete ihm: Nicht so, wie du es bei dir berechnest, ist es, denn seit dem Tage, wo Jizchak geboren worden, habe Ich ihnen das Ende beschleunigt und es übersprungen, und so heißt es: „Er springt (מדלג) über die Berge“ (Schir HaSchirim 2,8), und so ist es bereits voll. Das ist, was geschrieben steht: „Er hat dem Mosche Seine Wege wissen lassen und die Kinder Israel Seine Vorwände (עלילותיו)“ (Tehillim 103,9), nämlich den Vorwand, den Er in Bezug auf die Kinder Israel gemacht hat. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Bei deinem Leben! Ich wickele es dir in deine Flügel. Und wann bestrafte ihn der Heilige, gelobt sei Er? Nach R. Berachja zur Zeit, da er den Heiligen, gelobt sei Er, während der ganzen sieben Tage des Adar bat, dass er in das Land Israel einziehen möchte, und er vor Ihm wiederholt flehte, wie es heißt: „Und ich flehte zum Ewigen in selbiger Zeit“ (Dwarim 3,23). Was bedeutet: ואתחנן flehte? Daraus geht hervor, dass er wiederholt vor den Dienstengeln in Flehen sich erging (שהרבה תחנונים). Hier heißt es: „ואתחנן, und er flehte“, und dort heißt es: „Und ihre Füße waren grade (ישרה)“ (Jecheskel 1,7). Das Wort ואתחנן hat an Zahlenwert 515, gerade soviel wie das Wort ישרה. Am siebenten Tage sprach Er zu ihm: „Du sollst nicht über diesen Jordan gehen“ (Dwarim 31,2). Nach R. Chelbo versah Mosche an allen sieben Weihetagen das Hohepriesteramt. Was steht zum Schlusse? „Am achten Tage rief Mosche den Aharon und seine Söhne“ (Wajikra 9,1).

„24 Ewiger, G-tt! Du hast begonnen, Deinem Knechte Deine Größe und Deine starke Hand zu zeigen; denn welcher G-tt ist im Himmel und auf Erden, der tun könnte gleich Deinen Werken und gleich Deinen Machttaten?“ (Dwarim 3,24).

Midrasch Tehillim 149,1
Vers 1. Halleluja. Singet dem Ewigen ein neues Lied, Sein Lob in der Versammlung der Frommen.
Jeschajahu hat gesagt: „Gedenket nicht des Früheren und auf das Vergangene richtet nicht euren Sinn. Siehe, Ich bereite Neues, jetzt sprießt es hervor... Es wird Mich ehren des Feldes Tier, Schakal und Strauße … Das Volk, das Ich Mir gebildet, Meinen Ruhm sollen sie erzählen“ (Jeschajahu 43,18.19.20.21). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Sowie Ich alle neuen Dinge geschaffen habe, so möget auch ihr Mir ein neues Lied anstimmen, wie es heißt: Singet dem Ewigen ein neues Lied. Und wer sind die Frommen? Das sind die Israeliten. Wie heißt es im vorigen Abschnitte? „Und Er erhöht das Horn Seinem Volke, Ruhm allen Seinen Frommen“ (Tehillim 148,14). So oft die Israeliten den Heiligen, gelobt sei Er, sahen, wurden sie fromm; sie sahen Ihn am Meere und wurden fromm und stimmten Ihm ein Lied an, wie es heißt: „Damals sang Mosche“ (Schemot 15,1); sie sahen Ihn am Sinai und wurden redlich1, wie es heißt: „Er bewahret den Geradlinigen Erlösung“ (Mischle 2,7). Und was sprach Er daselbst? „Er küsse mich mit Küssen Seines Mundes“ (Schir HaSchirim 1,2); sie sahen Ihn im Stiftszelte und wurden gerecht, wie es heißt: „Und Mosche und Aharon gingen hinein in das Stiftszelt und kamen heraus und segneten das Volk und es erschien die Herrlichkeit des Ewigen dem ganzen Volke; und es fuhr eine Feuerflamme aus von dem Ewigen und verzehrte auf dem Altar das Ganzopfer und die Fettstücke; und das ganze Volk sah es und sie jubelten und fielen auf ihr Angesicht“ (Wajikra 9,23.24), und es heißt: „Jubelt, Gerechte, in dem Ewigen, den Geradlinigen geziemt Lobgesang“ (Tehillim 33,1). Und wenn sie Ihn in der künftigen Welt sehen werden, werden sie fromm werden, wie es heißt: „Sein Lob in der Versammlung der Frommen.“ Und alles das warum? Weil sie Ihn sehen und sich freuen und Er freut sich mit ihnen.

„Feuer und Hagel, Schnee und Nebel“ (Tehillim 148,8)2. Daraus kannst du lernen, dass es im Himmel nichts Böses gibt, nicht Feuer, nicht Hagel, nicht Schnee, nicht Kälte, sondern das dies alles von der Erde ist, wie es heißt: Lobet den Ewigen von der Erde, desgleichen: „Nicht weilt bei Dir das Böse“ (dort 5,5). Es gibt nichts Böses bei Ihm, sondern alles ist auf der Erde. Wenn dem so ist, warum heißt es: „Der Ewige ließ regnen auf Sodom Schwefel und Feuer vom Ewigen vom Himmel“ (Bereschit 19,24)? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Der Beschluss ist vom Himmel und unten wird es Feuer. „Sturmwind, der Sein Wort vollstreckt, Berge und alle Hügel“ (Tehillim 148,8.9). David sprach: Die Berge sollen Ihn preisen, denn Er kennt ihr Gewicht, wie es heißt: „Und Er wog in der Waage Berge“ (Jeschajahu 40,12). Und so heißt es: „Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe (Tehillim 144,4). Darum heißt es: „Die Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern“ (Tehillim 148,9). David sprach: Alle preisen den Heiligen, gelobt sei Er, und der Mensch sollte Seinen Schöpfer nicht preisen wollen? Gewürm und beschwingter Vogel danken Ihm, und ist es nicht eine Ehre für Ihn? Und so heißt es: „Es wird Mich ehren des Feldes Tier“ (Jeschajahu 43,20). Darum heißt es: „Gewild und alles Vieh“ (Tehillim 148,10), „Könige der Erde und alle Völker, Fürsten und alle Richter der Erde“ (dort V. 11), so hätte es zuerst heißen sollen und hernach erst hätte folgen sollen: “Die Meerungeheuer und alle Tiefen“ (dort V. 7). Warum erwähnt er zuerst das Gewürm und dann erst die Könige der Erde? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Die Alten sollen zuerst eintreten. Darum heißt es: „Die Meerungeheuer und alle Tiefen…“ und darauf erst „die Könige der Erde und alle Völker“ bis zu den Jünglingen und Jungfrauen, Greisen mit den Knaben. Was heißt: „Knaben (נערים)?“ בחור (dort V. 11), Jüngling und נער, Knabe, ist dasselbe. Allein der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Greise, welche jung sind, wie es heißt: „Der erneuet, gleich dem Adler, deine Jugend“ (Tehillim 103,5). „Die auf den Ewigen hoffen, legen neue Kraft an“ (Jeschajahu 40,31). Daher heißt es: „Greise mit Knaben.“ Es ist doch bereits schon gesagt: „Lobet den Ewigen mit Knaben.“ Es ist doch bereits schon gesagt: „Lobet den Ewigen von der Erde?“

Ein König von Fleisch und Blut hat gewöhnlich einen Herzog, einen Statthalter, die ihm die Last der Regierung tragen helfen, und wenn die Fürsten tragen, so werden sie auch durch die Ehre, die man erweist, mit ihm geehrt, aber der Heilige, gelobt sei Er, ist nicht so, Er hat keinen Herzog, keinen Eparch und keinen Statthalter, wie es heißt: „Denn, wo ist ein G-tt im Himmel und Erden, der tun könnte wie Deine Werke und wie Deine Machttaten?“ (Dwarim 3,24). Kein anderer verrichtet Sein Werk, nur Er allein, und so heißt es: „Ich der Ewige tue alles; Ich spannte aus die Himmel allein, dehnte aus die Erde, wer mit Mir“ (Jeschajahu 44,24)? Kein anderer trägt mit Ihm die Last, nur Er allein, wie es heißt: „Ich tue es, Ich werde tragen und Ich trage und rette“ (dort 46,4). Darum wird auch Er allein gepriesen, wie es heißt: „Sie sollen loben des Ewigen Namen…“ (Tehillim 148,5).

Gewöhnlich wohnt ein König von Fleisch und Blut in einer Stadt, und die Bewohner einer andern Stadt fürchten ihn nicht so wie die Bewohner seiner Stadt ihn fürchten, in deren Mitte er wohnt. Warum? Weil er von ihr zu entfernt ist. Der Heilige, gelobt sei Er, aber ist nicht so, Er wohnt in den Himmeln und die Erde fürchtet sich vor Ihm, wie es heißt: „Seine Majestät ist auf der Erde und im Himmel“ (Tehillim 148,13). Wann? Wenn Er das Horn Israels erhöht, wie es heißt: „Und Er erhöht das Horn Seinem Volke…“ (dort V. 14).

„Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land sehen, welches jenseits des Jordan ist, dieses gute Gebirge und den Lwanon“ (Dwarim 325).

Midrasch Tehillim 104,13
Vers 16. Es sättigen sich die Bäume des Ewigen, Libanons Zedern. R. Chanina hat gesagt: Sie sättigen sich an ihren Wassern, sie sättigen sich an ihren Tagen, sie sättigen sich an ihren Pflanzungen3. R. Chanina hat gesagt: Die Zedern hätten nicht erschaffen zu werden brauchen, warum sind sie erschaffen worden? Wegen der Ehre G-ttes, wie es heißt: Lwanons Zedern, die Er gepflanzt. Unter „Lwanon“ ist nichts anderes als das Heiligtum zu verstehen4, wie es heißt: „Dieser gute Berg und Lwanon“ (Dwarim 3,25). Das wollen die Worte sagen: Es sättigen sich die Bäume des Ewigen, Lwanons Zedern, die Er gepflanzt. Resch Lakisch hat gesagt: Das Gold hätte nicht erschaffen zu werden brauchen, warum ist es erschaffen worden?5 Wegen der Ehre G-ttes für das Heiligtum, wie es heißt: „Alles Gold, das verarbeitet wurde zu dem Werke“ (Schemot 38,24). Und so heißt es: „Und das Gold des Landes war gut“ (Bereschit 2,12). Unter „gut (טוב)“ ist nichts anderes als das Heiligtum zu verstehen, wie es heißt: „Dieser gute Berg und der Lwanon“ (Dwarim 3,25).

„3 Eure Augen haben gesehen, was der Ewige wegen des Baal Peor getan hat; denn alle Männer, welche dem Baal Peor nachgegangen sind, hat der Ewige, dein G-tt, aus deiner Mitte vertilgt; 4 ihr aber, die ihr den Ewigen, eurem G-tt, anhinget, seid heute alle am Leben“ (Dwarim 4,3-4).

Midrasch Tehillim 22,22
Vers 9. Er wälze es auf den Ewigen, dass Er ihn errette, und es heißt: „Wälze auf den Ewigen deinen Weg“ (Tehillim 37,5). R. Bibi im Namen Rabs hat gesagt: Das Wort גול kommt entweder von גלה, offenbaren, bekennen, oder גלגל, wälzen her. Leitet man es von גלה ab, so ist der Sinn: Offenbare deine Sünden, wie es heißt: „Wer sie bekennt und lässt, dem wird Erbarmen zu Teil“ (Mische 28,13); leitet man es aber von גלגל ab, so ist der Sinn: Wälze es auf Mich ab und Ich will es tragen. Das ist, was geschrieben steht; „Wirf auf den Ewigen dein Anliegen“ (Tehillim 55,23).

R. Jochanan hat gesagt: Gleich dem Sohne eines Königs, dem man (einen) dicken Balken gab, um ihn sich aufzuladen, sein Vater aber sah es und sprach: Legt auf mich alles, was ihr wollt, ich will es mir aufladen. So sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu den Israeliten: Wälzet eure Sünden auf Mich, Ich will sie Mir aufladen. Dass Er ihn befreie, da Er Gefallen hat an ihm.

R. Schim’on ben Lakisch hat gesagt: Durch drei Wörter hat der Heilige, gelobt sei Er, den Israeliten Seine Liebe kund gegeben, durch דביקה, Anhänglichkeit; durch חשיקה, Begehren; und חפיצה, durch Wohlgefallen. Durch דביקה, wie es heißt: „ואתםהדבקים, ihr, die ihr an dem Ewigen, eurem G-tt, hänget“ (Dwarim 4,4); durch חשיקה, wie es heißt: „חשק ה'בכם , der Ewige hat euch begehrt“(dort 7,7) und durch חפיצה, wie es heißt: „ כי חפץ ה' בך, denn der Ewige hat gefallen an dir“ (Jeschajahu 62,4). Wir können es sogar von jenen Frevler aus dem Abschnitte (Bereschit 34,1): „Und Dina ging heraus“ lernen, und zwar hinsichtlich חשיקה: „ שכם חשקה נפשו, Schechems, meines Sohnes Herz begehrt eure Tochter“ (dort V. 8) und hinsichtlich חפיצה: „ כי חפץ בבת יעקב , er hatte gefallen an der Tochter Jakows“ (dort V. 19).

R. Abba bar Elischa fügt noch zwei Ausdrücke hinzu, nämlich: אהבה, Liebe und דבור על לב, zum Herzen reden: Hinsichtlich אהבה, Liebe, wie es heißt: „ אהבתי אתכם, Ich habe euch geliebt“ (Maleachi 1,2), und hinsichtlich דבור על לב, wie es heißt: „ דברו על לב ירושלים, redet zum Herzen Jerusalems“ (Jeschajahu 40,2). Wir können auch diese zwei Ausdrücke aus dem Abschnitte über jenen Frevler lernen, nämlich: „ ויאהב את הנערה, und er liebte das Mädchen“ (Bereschit 34,3) und: „וידבר על לב הנערה, und er redete zum Herzen des Mädchens“ (dort) Dass er ihn errette, denn er fand Gefallen an ihm, d. i. seine Vision stieg auf.

1 Vergl. Midrasch zu Tehillim 69,1
2 S. Bereschit Rabba 51.
3 S. Bereschit Rabba Par. 16.
4 Lwanon, hier in der Bedeutung „weiß machend“
5 S. Bereschit Rabba Par. 16.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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