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Midrasch Tehillim zur Parascha Wesot HaBracha, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Wezot Habracha Tehillim
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ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

1 Und dies ist der Segen, mit dem Mosche, der Mann G-ttes, die Kinder Israel vor seinem Tode gesegnet hat. Und er sprach: 2 Der Ewige ist vom Sinai hergekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; Er ist hervorgestrahlt von dem Berge Paran und ist gekommen von heiligen Myriaden. Aus Seiner Rechten ging Gesetzesfeuer für sie hervor” (Dwarim 33,1-2).

Midrasch Tehillim 90,3
Vers 1. Gebet von Mose, dem Manne G-ttes. R. Chelbo im Namen des R. Huna hat gesagt: Dreizehn Thorarollen schrieb Mosche an dem Tage, wo er starb, zwölf für die zwölf Stämme, und eine, die er in die Lade legte, damit, wenn sie aus ihr etwas wegstreichen wollten, sie es nicht wegstreichen könnten; und elf Stämmen erteilte er den Segen, wie es hießt: „Und das ist der Segen, mit dem Mosche segnete„ (Dwarim 33,1).1 Und warum segnete er den Stamm Schim'on nicht? Weil er ihm nicht günstig gesinnt (eig. weil sein Herz gegen ihn) war, denn er gedachte, was in Schittim geschehen war. „Simri, Sohn Salus, Fürst eines Vaterhauses von Schim'on“ (Bamidbar 25,14). R. Jehoschua von Sichnin im Namen R. Levi hat gesagt: Obgleich es so ist, hat er ihm doch dem Stamme Jehuda beigestellt, wie es hießt: „Von dem Anteil der Kinder Jehudas war das Erbe der Kinder Schim'ons; denn der Teil der Kinder Jehudas war zu viel für sie, und so erbten die Kinder Schim'ons mitten in ihrem Erbe“ (Jehoschua 19,9). Gleich einem Ochsen, der bösartig war. Was machte man? Man band einen Löwen neben seine Krippe, wenn er ihn sah, so wurde seine Kraft schwach. So wird auch Jehuda mit einem Löwen verglichen, wie es hießt: „Ein junger Löwe ist Jehuda“ (Bereschit 49,9), und Schim'on wir mit einem Ochsen verglichen, weil sein Gestirn das Gestirn des Ochsen war; Reuben ein Lamm und Schim'on ein Ochse.

R. Judan hat gesagt: Von Schim'on ist auch nicht ein Richter gestellt worden. Auf ähnliche Weise sagst du: „Nach ihm war Samgar, Sohn Anaths“ (Richter 3,31), er hat keinen König gestellt. Auf ähnliche Weise sagst du: „Simri war sieben Tage König in Thirza“ (1. Mlachim 16,16). – Mosche hat elf Psalmen verfasst, entsprechend den elf Stämmen. Dieselben sein: Gebet von Mosche, dem Manne Gottes … [Vers 2] ehe denn die Berge geboren wurden … [Vers 3] Du führst die Sterblichen bis zur Zermalmung und sprichst: Kehret zurück, Menschenkinder, gegenüber den Worten: „Es lebe Reuben und sterbe nicht“ (Dwarim 33,6). „Wer im Schutze des Höchsten sitzet und im Schatten des Allmächtigen weilt“ (Tehillim 91,1), gegenüber dem Stamm Levi, der in seinem Schatten in den Tempelhallen weilte. „Psalmlied für den Sabbattag. Schön ists, dem Ewigen zu danken“ (Tehillim 92,1), gegenüber dem Stamm Jehuda, denn sie (Lea) sprach: „Diesmal will ich den Ewigen preisen אודה. Daher nannte sie seinen Namen Jehuda יהודה“ (Bereschit 29,35). [Verse 1 und 5] „Der Ewige ist König! Mit Hoheit hat Er sich bekleidet … Dein Haus ziert Heiligkeit, gegenüber dem Stamme Benjamin, welcher im Schatten des Heiligen, gelobt sei Er, wohnte2. „G-tt der Vergeltung, Ewiger, G-tt der Vergektung erscheine“ (Tehillim 94,1), gegenüber dem Stamme Gad, von dem Elia, dessen zum Guten gedacht sei, hervorging, der die Schwelle der Welt war3. „Auf, lasst uns jubeln dem Ewigen“ (dort 95,1), gegenüber dem Stamme Jissachar, denn er beschäftigte sich mit dem Jubeln der Thora. R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Bis hierher habe ich gehört, von da ab und weiter denke selbst darüber nach (rechne du für dich selbst).

„Der Ewige ist vom Sinai hergekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; Er ist hervorgestrahlt von dem Berge Paran und ist gekommen von heiligen Myriaden. Aus Seiner Rechten ging Gesetzesfeuer für sie hervor” (Dwarim 33,2).

Midrasch Tehillim 60,3
Vers 6. Du hast denen, so Dich fürchten, ein Panierנס gegeben, sich zu erheben. Warum? Um der Wahrheit willen. Um der Wahrheit willen. Sela.
Vers 7.
Auf das gerettet werden Deine Lieblinge, erlöse mit Deiner Rechten und erhöre mich.
Das ist die Thora, die mit der Rechten gegeben worden ist, wie es heißt: „Von Seiner Rechten ein Feuergesetz ihnen“ (Dwarim 33,2). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Du verlangst nur sie (die Rechten), Ich füge dir noch die andere hinzu. So heißt es: „Und der Ewige fügt hinzu zum zweiten Male Seine Hand, zu erwerben den Rest Seines Volkes“ (Jeschajahu 11,11).
Vers 9. Mein ist Gilead, d. i. Ich bin es, der Ich ein Wunder getan Jeptha, dem Gileaditen, und Ich bin es, der Ich ein Wunder getan Gideon, dem Sohne Joasch, vom Stamme Menasche, aber seine Erlösung war nur die Erlösung von einer Stunde, aber einst in der Zukunft erlöse Ich euch durch den Maschiach, Sohn Ephraims und durch den Maschiach, Sohn Davids von Stamme Jehuda. Und Ephraim ist die Schutzwehr Meines Hauptes, denn es hat zuerst das Joch des Königtums auf sich genommen, und hernach Jehuda Mein Zepter, d. i. der Maschiach, Sohn Davids.
Vers 10. Moab ist Mein Waschbecken, wie es heißt: „Und sie fliegen auf dem Rücken der Philistäer ans Meer, vereint plündern sie die Söhne des Morgenlandes, Edom und Moab sind ihre Habe“ (Jeschajahu 11,14). Das wollen die Worte sagen: Moab ist Mein Waschbecken. Der Mensch wäscht im Becken seine Füße und stößt es dann fort. Auf Edom werfe Ich Meinen Schuh, um darauf zu treten, wie es heißt: „Der Fuß zertritt sie“ (Jeschajahu 26,6). Gemeint ist der Fuß des Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Ich zertrete sie in Meinem Zorn und zerstampfe sie in Meinem Grimm“ (dort 63,3). „Die Füße des Armen“ (dort 26,6), d. i. der König Maschiach, wie es heißt: „Arm und reitend auf einem Esel“ (Secharja 9,9). „Die Tritte der Elenden“ (Jeschajahu 26,6). Das sind die Israeliten, wie es heißt: „Und Israel war sehr arm“ (Richter 6,6). Gegen mich Pleschet התרועעי. Manche deuten die Worte wie: „Zerschmettert ist רועה התרועעה die Erde“ (Jeschajahu 24,19), manche aber denken an den Kriegsjubel תרועת מלחמה.
Vers 11. Wer bringt mich in die feste Stadt? Das geht auf den Krieg Roms. Wer führt mich bis Edom? Damit ist der Krieg Konstantinopel gemeint. Zu der Zeit (Stunde) werden die Israeliten in großer Not sich befinden und werden sprechen: Vers 12. Hast Du, o G-tt, uns nicht verstoßen? Und wenn sie sehen, dass Nechemja, Sohn Chuschiels vor den Toren Jeruschalajims tot ist, rufen sie: Vers 13. Schaff uns Beistand gegen den Feind, nichtig ist ja Menschenhilfe. Vers 14. Durch G-tt tun wir Mächtiges und Er wird unsere Bedrücker zerstampfen.

„Thora hat uns Mosche geboten, ein Erbe der [heiligen] Versammlung Jakobs“ (Dwarim 33,4).

Midrasch Tehillim 132,1
Vers 1.
Ein Stufenlied. Gedenke, Ewiger, David all seine Mühsal. Vers 12. Ob deine Söhne Meinen Bund wahren werden. Drei Dinge wurden gegeben unter einer Bedingung: Das Land Israel und das Heiligtum und das Königtum Davids, dagegen wurden das Thorabuch und der Bund Aharons bedingungslos gegeben. Das Land Israel, woher wissen wir es? Weil es heißt: „Hütet euch, dass euer Herz nicht verführt werde, … und der Zorn des Ewigen wider euch entbrenne, und Er den Himmel verschließe …“ (Dwarim 11,16-17); das Heiligtum, woher? Es heißt: „Dieses Haus, das du bauest - wenn du in Meinen Satzungen wandelst …“ (1. Mlachim 6,12), wenn aber nicht:„Und dieses Haus, das erhaben war, jeder, der an demselben vorbeigeht, wird sich entsetzen und zischen …“ (dort 9,8); das Königtum Davids, woher? Es heißt: Wenn bewahren deine Söhne Meinen Bund und es heißt: „So werde Ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung“ (dort 89,33). Und woher wissen wir, dass das Thorabuch bedingungslos gegeben wurde? Weil es heißt: „Thora hat uns Mosche geboten, ein Erbe …“ (Dwarim 33,4); und woher betreffend des Bundes Aharons, dass es bedingungslos gegeben wurde? Weil es heißt: „Es ist ein ewiger Salzbund …“ (Bamidbar 18,19), und es heißt: „und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein“ (dort 25,13).

„Thora hat uns Mosche geboten, ein Erbe der [heiligen] Versammlung Jakobs“ (Dwarim 33,4).

Midrasch Tehillim 1,18
Eine andere Auslegung: Vers 2. Sondern nach der Thora des Ewigen sich sehnt. Das ist, was die Schrift sagt: „Auf! Ihr Durstigen alle, gehet zum Wasser“ (Jeschajahu 55,1). Wie die Wasser vom Himmel gegeben werden, wie es heißt: „Bei der Stimme לקול, wenn Er rauschen lässt die Wasser im Himmel“ (Jirmejahu 10,13), so wurden auch die Worte der Thora vom Himmel gegeben, wie es heißt: „Ihr habt gesehen, dass Ich vom Himmel mit euch geredet“ (Schemot 20,19). Wie die Wasser umsonst der Welt zu Teil werden, wie es heißt: „Geht, schafft Vorrat und esst, und geht, schafft Vorrat ohne Geld“ (Jeschajahu 55,1), - wie die Wasser der Welt unter Donner und Blitz herabströmen (so auch die Worte der Thora), wie es heißt: „Und es geschah am dritten Tage, da es Morgen war, da waren Donner und Blitze“ (Schemot 19,16), - wie die Wasser der Welt Leben spenden, - so spenden auch die Worte der Thora denen Leben, die sich mit ihnen beschäftigen, wie es heißt: „Denn Leben sind sie denen, die sie finden“ (Mischle 4,22). Es heißt: „Denn es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben“ (Dwarim 32, 47). Wie die Wassertropfen herabträufeln und zu Strömen werden, so auch die Worte der Thora. Heute lernt der Mensch eine Halacha und morgen wieder eine Halacha, bis er erstarkt und sprudelt wie eine Quelle.

R. Onja hat gesagt: Solltest du glauben, wie die Wasser, die Gärten und Parkanlagen tränken, so auch die Worte der Thora, so heißt es: „Denn gerade sind die Wege des Ewigen“ (Hoschea 14,10).

R. Chija hat gesagt: Wie die Wasser die Blöße (den Grund) des Meeres bedecken, wie es heißt: „Wie Wasser die Meerestiefe bedecken“ (Jeschajahu 11,9), so bedecken die Worte der Thora die Blöße Israels, wie es heißt: „Alle Vergehungen bedeckt die Liebe“ (Mischle 10,12). Wie in Bezug auf das Wasser der Grosse sich nicht schämt zum Kleinen zu sagen: Lass mich Wasser trinken, so schämt sich auch hinsichtlich der Worte der Thora der Grosse nicht, zum Kleinen zu sagen: Lehre mich einen Abschnitt oder eine Halacha. Wie der Mensch, wenn er durstig ist, nicht träge ist, sondern zum Wasser geht und trinkt, so ist auch der Schüler nicht träge hinsichtlich der Worte der Thora, sondern er geht und lernt Thora vor seinem Lehrer. … Das ist, was die Schrift sagt: „Die Thora hat uns Mosche gegeben, ein Erbe an die Gemeinde Jakow“ (Dwarim 33,4), d. i. jeder, der sich in Jakow versammelt; selbst die Fremdlinge (Proselyten), welche sich mit der Thora beschäftigen, sind dem Hohenpriester gleichgeachtet, wie es heißt: „Die der Mensch tue, dass er durch sie lebe“ (Wajikra 18,5). Priester, Leviten, Israeliten heißt es hier nicht, sondern (allgemein): האדם der Mensch. Siehe, was steht von Jitro geschrieben? „Und Geschlechter der Schreiber, Bewohner von Jabez…“ (1. Diwre HaJamim 2,55). Schemaja und Abtalion stammten von den Nachkommen Siseras ab und sie lehrten öffentlich Thora, wie die Männer der großen Versammlung4. Darum heißt es: „Diese Worte hat der Ewige zu eurer ganzen Versammlung gesprochen“ (Dwarim 5,19).

„Und Er ward König in Jeschurun, als sich versammelten die Häupter des Volkes, die Stämme Israels allzumal“ (Dwarim 33,5).

Midrasch Tehillim 1,2
Vers 1.
Eine andere Auslegung: Glückselig der Mann. Das ist, was die Schrift sagt: „Und es kam der König David und setzte sich vor den Ewigen“ (2. Schmu'el 7,18). So lehrt R. Chija: Das Sitzen in der Tempelhalle war nur den Königen aus dem Hause Davids gestattet. R. Ami im Namen des R. Schim'on ben Lakisch hat gesagt: Es gibt keinen Sitz in der Tempelhalle, ausser dem Ort, wo die Könige aus dem Hause Davids saßen. Ebenso heißt es: „Und er setzte sich vor den Ewigen.“ Rab Huna im Namen des R. (Schim'on) [Ischma'el] dagegen hat nicht so gesagt, sondern: Es gibt oben kein Sitzen, denn es heißt: „Und ihre Füße waren gerade“ (Jecheskel 1,7); ebenso heißt es: Seraphim standen über Ihm“ (Jeschajahu 6,2), desgl. „Und das ganze Heer des Himmels stand um Ihn zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken“ (1. Mlachim 22,19). Oben gibt es kein Sitzen, David aber saß? R. Ami hat gesagt: Auch für die Regierung des Hauses Davids gab es kein Sitzen in der Tempelhalle. Was heißt dann: „Und er setzte sich vor den Ewigen?“ Er stützte sich (lehnte sich an). Und wer hatte in der Tempel einen Sitz? Sage: Der Hohepriester, wie es heißt: „Und Eli, der Hohepriester, saß auf dem Stuhle“ (1. Schmu'el 1,9). Wenn dem so ist, so wollen die Worte: „Und er setzte sich vor den Ewigen“ sagen: Er sammelte sich zum Gebete. Dort (Mischna Jebamot 76 b) lernten wir: Ammoniter und Moabiter sind für immer verboten, aber ihre Weiber sind sofort gestattet.5*) Daher sprach David (zu G-tt): „Wer bin ich, Ewiger G-tt, und was mein Haus, dass Du mich bis hierher (הלום) gebracht hast“? (2. Schmu'el 7,18) [Was bedeutet הלום?] Nicht genug, dass ich in die Versammlung kommen darf, sondern Du hast mich sogar zum Könige gemacht. Unter הלום ist nichts anderes als Königtum (Herrschaft) zu verstehen, wie es heißt: „Ist noch ein Mann הלוםhergekommen?“ (1. Schmu'el 10,22)6, „Und es war dies noch zu klein in Deinen Augen“ (2. Schmu'el 7,19). Wie ein Mensch zum andern sagt: Das ist noch zu klein für dich.

„Und Du redetest auch für das Haus Deines Knechtes in die Ferne“ (dort), denn ich war fern und bin genähert worden. „Und das ist die Thora (Lehre) des Menschen, Ewiger, G-tt“ (dort), das ist die Thora Abrahams, Jizchaks und Jakows heißt es nicht, sondern: „Das ist die Thora des Menschen.“ Und wer ist der vorzüglichste unter den Propheten und der vorzüglichste unter den Königen? Der vorzüglichste unter den Propheten ist Mosche, denn es heißt: „Und Mosche stieg hinauf zu G-tt“ (Schemot 19,3) und der vorzüglichste unter den Königen ist David.

Du findest: Alles, was Mosche getan, hat auch David getan. Mosche führte die Israeliten aus Ägypten und David führte die Israeliten aus der Knechtschaft der Gefangenschaften (der Fremdherrschaften);7 Mosche führte Krieg mit Sichon und Og und David führte Krieg mit allen seinen Nachbarn ringsumher, wie es heißt: “Denn die Kriege des Ewigen, G-ttes führt er“ (1. Schmu'el 25,28). Mosche regierte über Israel und Jehuda, wie es heißt: „Und er ward in Jeschurun König“ (Dwarim 33,5) und David regierte über Israel und Jehuda; Mosche spaltete den Israeliten das Meer und David spaltete den Israeliten die Ströme (את הנהרית), wie es heißt: „Als er befehdete Aram der Ströme (ארם נהרים)“ (Tehillim 60,2); Mosche baute einen Altar und David baute einen Altar; jener opferte und dieser opferte; Mosche gab den Israeliten die fünf Bücher der Thora und David gab den Israeliten die fünf Bücher der Psalmen [nämlich: Ps. 1. 42. 73. 90. 107.];8 Mosche segnete die Israeliten mit: אשריך und David segnete die Israeliten mit אשרי.

„Re'uben lebe und sterbe nicht, und seiner Männer sei eine Zahl!“ (Dwarim 33,6).

Midrasch Tehillim 19,17
Vers 13.
Verirrungen, wer merkt sie?
R. Schim’on ben Jochai hat gelehrt: Wie viel Stärke besitzen die Gerechten, denn sie verstehen ihren Schöpfer zu bereden und verstehen, wie Er zu preisen ist.9 Sieh’, wie David seinen Schöpfer preist! Er beginnt Ihn zu preisen mit dem Himmeln, wie es heißt: [Vers 2.] Die Himmel erzählen die Ehre G-ttes. Da sprachen die Himmel: Bedarfst du vielleicht etwas? Und seiner Handwerk verkündet die Feste. Da sprach die Feste zu ihm: Bedarfst du vielleicht etwas? Und weiter singend begann er mit der Thora zu preisen, wie es heißt: [Vers 10.] Des Ewigen Furcht ist rein. Da fragte ihn der Heilige, gelobt sei Er: Was willst du? Er antwortete: [Vers 13.] Verirrungen, wer merkt sie? Die Verirrungen, die ich vor Dir getan, willst Du sie mir vergeben? G-tt sprach: Siehe, sie sind dir vergeben und erlassen.
Vers 14. Aber auch von Übermütigen halte deinen Knecht zurück, damit sind die Frevel aus Übermut gemeint. Dass sie nicht über mich herrschen; dann bin ich fest איתם. Damit sind die Gewalten der Sünden gemeint, sowie es heißt: „Fest איתן ist sein Wohnsitz“ (Bamidbar 24,21). Und rein von großer Missetat, nämlich von jener großen Sünde (mit Bat-Scheba).

Nach R. Levi sprach David: „Herr der Welt, Du bist ein großer G-tt und wir sind große Sünder, es ziemt dem großen G-tt die großen Sünden zu erlassen, wie es heißt: „Um Deines Namens willen, Ewiger, verzeihe meine Sünde so groß sie auch ist“ (Tehillim 25,11).

Eine andere Auslegung: Dass sie nicht über mich herrschen, dann bin ich fest. R. Acha hat gesagt: Die Kuthäer verstehen sich auf das herumgehen an den Türen (d. i. aufs Betteln). Zuerst sprechen sie: Gebt uns Wasser, damit wir trinken. Nachdem sie getrunken, sprechen sie: Gebt uns eine Zwiebel, und man gibt sie ihnen (ihm). Dann sprechen sie: An einer Zwiebel ohne Brot ist nichts Wesentliches. Ebenso verstehen auch die Gerechten ihren Schöpfer zu bereden, wie es heißt: „Die Lippen des Gerechten verstehen sich auf Wohlwollen“ (Mischle 10,32). Aber von den Frevlern heißt es: „Aber der Mund der Frevler - Ränke“ (dort), denn sie verstehen nicht den Heiligen, gelobt sei Er, um Wohlwollen anzuflehen.

Eine andere Auslegung: „Die Lippen des Gerechten“, damit ist Mosche gemeint. In der Stunde, da er Re'uben sich nähern (den Segen geben) wollte, wie heißt es da zuerst? „Der Ewige kam vom Sinai“ (Dwarim 33,2), ferner: „Auch liebte Er die Stämme“ (dort V. 3), ferner: „Die Thora hat uns Mosche befohlen“ (dort V. 4.) und dann: „Es lebe Re'uben und sterbe nicht“ (dort V. 6).

Vers 15. Es mögen wohlgefällig sein die Worte meines Mundes. Sie sollen aufgeschrieben werden für die Geschlechter und eingegraben werden für die Geschlechter: Ewiger, mein Fels und mein Erlöser, nämlich mein Fels am Schilfmeer, und mein Erlöser von Amalek; mein Fels bei Mara, und mein Erlöser am Sinai; mein Fels in dieser Welt, und mein Erlöser in der künftigen Welt.

„Und dieses von Jehuda; und er sprach: Höre, Ewiger, die Stimme Jehudas und bringe ihn zu seinem Volke; seine Hände seien mächtig für ihn, und hilf ihm von seinen Bedrängern!“ (Dwarim 33,7).

Midrasch Tehillim 4,1
Vers 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Ein Psalm von David. Vers 2. Wenn ich rufe, so antworte mir, G-tt meiner Gerechtigkeit. R. Jehuda sagt: Alles was David in Bezug auf sich gesagt hat, hat er auch in Bezug auf ganz Israel gesagt. G-tt meiner Gerechtigkeit צדקי“, d. i. Dir liegt es ob, mich zu rechtfertigen לצדקני, denn ich bin vom Stamme Jehuda, und dir ziemt es, auf die Stimme meines Gebetes zu hören, wie es heißt: „Erhöre, Ewiger, die Stimme Jehuda’s“ (Dwarim 33,7).

Die Rabbanan haben gesagt: Die Gemeinde Israel spricht vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Wenn ich rufe, so antworte mir, G-tt meiner Gerechtigkeit צדקי, Dir liegt es ob, mich zu rechtfertigen (לצדקני), und wenn an mir kein Verdienst ist, so tue Gerechtigkeit (Wohltat, צדקה) an uns.

R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Weil David sprach: „Mit meiner stimme rufe ich zum Ewigen“ (Tehillim 3,5), so könnte man glauben, dass das nur zur Zeit war, wo er (der Tempel) erbaut war, woher lässt sich beweisen, dass es auch jetzt der Fall ist, wo er zerstört ist? Weil es heißt: Wenn ich rufe, so antworte mir, d. i. zu jeder Zeit, wann ich rufe.

„Und dieses von Jehuda; und er sprach: Höre, Ewiger, die Stimme Jehudas und bringe ihn zu seinem Volke; seine Hände seien mächtig für ihn, und hilf ihm von seinen Bedrängern!“ (Dwarim 33,7).

Midrasch Tehillim 5,6
Vers 2
. Meine Worte vernimm, Ewiger, merke auf mein Seufzen. Das ist, was die Schrift sagt: „Neige, Ewiger, Dein Ohr, antworte mir“ (Tehillim 86,1). Das geht auf den Namen Davids, dem Erhörung zu Teil wurde, wie es heißt: „Höre, Ewiger, die Stimme Jehudas“ (Dwarim 33,7). „Denn arm und dürftig bin ich“ (Tehillim 86,1). R. Jochanan hat gesagt: Überall, wo es heißt: עני ואבין, arm und dürftig, redet die Schrift von Israel, wie es heißt: „Die Armen und die Dürftigen verlangen nach Wasser“ (Jeschajahu 41,17). David sprach vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Herr der Welt! Zur Zeit, wo ich die Kraft habe, vor Dir im Gebet zu stehen und es auszusprechen, vernimm meine Worte, zur Zeit aber, wo ich nicht die Kraft habe, achte (התבונן) auf das, was in meinem Herzen ist, merke (בינה) auf mein Seufzen.

Eine andere Auslegung: „Denn arm und dürftig bin ich.“ War denn David arm, es heißt doch: „Siehe da, bei meinem Elend (בעניי) habe ich für das Haus des Ewigen bereitet hunderttausend Kikar Gold…“ (1. Diwre HaJamim 22,14)? Was bedeutet: בעניי? In dem Schmerze, den ich über dasselbe (das Haus) empfunden habe.

R. Jehuda deutete den Vers auf die vier Reiche. Meine Worte vernimm, in Babylon; merke auf mein Seufzen, in Medien; [Vers 3.] Horch auf die Stimme meines Flehens, in Griechenland; wenn ich zu Dir bete, in Edom. Warum heißt es: Mein König und mein G-tt, in Edom? Die Israeliten sprachen vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Wie viele Religionsverfolgungen, wie viele böse Verhängnisse haben sie nicht über uns beschlossen, um Deine Regierung und Deine Herrschaft von uns zu vernichten, wir aber haben sie nicht vernichtet, sondern wir kommen täglich in die Versammlungs- und Lehrhäuser und krönen Deine G-ttheit an jedem Tage zweimal, in dem wir sprechen: „Höre, Israel! Der Ewige ist unser G-tt, der Ewige, ist einer“ (Dwarim 6,4). Tue Du das Unsere, wir wollen das Deine tun, wie es heißt: „Mein Freund ist mein und ich bin Sein“ (Schir HaSchirim 2,16).

1 S. Debarim Rabba 9. wo das Wort im Namen des R. Jannai gebracht wird.
2 Vergl. Bereschit Rabba 99
3 Vergl. Bereschit Rabba 71.
4 Zu Beginn der Epoche des II. Tempels.
5 Sinn: Die männlichen Abkömmlinge von den Ammonitern und Moabitern dürfen niemals in die Gemeinde des Ewigen eintreten, wohl aber ihre weiblichen Abkömmlinge.
6 In dieser Stelle handelt es sich um die Ausrufung Schauls zum Könige.
7 Mehrere Handschriften und Druckausgaben lesen: משעבור מלכיות, hier ist auch der König Maschiach ben David gemeint, der künftig die Israeliten aus der Verbannung einsammelt und nach hause führt.
8 Mit diesen Psalmen beginnen die einzelnen Bücher.
9 Vergl. Wajikra Rabba 5.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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