Midrasch Tehillim zur Parascha Beschalach, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Beschalach Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Und Mosche nahm die Gebeine Josephs mit sich; denn er hatte die Kinder Israel ausdrücklich schwören lassen und gesagt: G-tt wird euch gewisslich heimsuchen; so führet denn meine Gebeine mit euch von hier hinauf“ (Schemot 13,19).

Midrasch Tehillim 15,6
Vers 2. Wer makellos wandelt, d. i. Abraham, wie es heißt: „Wandle vor Mir und sei makellos“ (Bereschit 17,1). Und Recht übt, d. i. Jizchak, weil sein Tun recht war, denn er gab sich freiwillig zur Opferung hin. Und Wahrheit redet, d. i. Jakow, wie es heißt: „Du gibst Wahrheit dem Jakow“ (Micha 7,20).
Vers 3. Nicht verleumdet mit seiner Zunge,
d. i. Benjamin, der Sohn Jakows, denn er wusste von dem Verkauf Josephs und offenbarte es seinem Vater nicht. Der seinem Nächsten nichts Böses tut, d. i. Joseph, denn er konnte seinen Brüdern Böses tun und tat es nicht. Und Schmähung nicht erhebt gegen seinen Verwandten, d. i. Pinchas, der vom Stamme Levi war, und Simri, der vom Stamme Simeon war. Als dieser jene Tat beging, tötete er ihn sofort, damit keine Schmach auf Israel sei.
Vers 4. Der Verächtliche (נבזה)[1] ist verworfen in seinen Augen,
d. i. unser Lehrer Mosche, der die Beute der Ägypter (בביזת מצאים) verachtete, denn es heißt: „Und Mosche nahm die Gebeine Josephs mit sich“ (Schemot 13,19); denn während alle Israeliten sich mit der Beute beschäftigten, beschäftigte er sich mit den Gebeinen Josephs. Aber die den Ewigen fürchten, ehret Er, d. i. David, wie es heißt: „Und David kam nach Ziklag und sandte von der Beute an die Ältesten Jehudas an jeden seiner Bekannten“ (1. SchmuÄel 30,26).

Eine andere Auslegung: Der Verächtliche ist gering in seinen Augen, d. i. Chiskija, der König von Jehuda, der die Gebeine seines Vaters in einem Bette aus Stricken daherschleppte. Aber die den Ewigen fürchten, ehret Er, d. i. Jehoschaphat, König von Jehuda, der, sobald er einen Jünger eines Weisen (einen Gelehrten) sah, von seinem Throne sich erhob, ihn umarmte, küsste und ihn: Rabbi, Rabbi, mein Lehrer, mein Lehrer, nannte und sechzehn Myriaden Trabanten und Schreiber hatte.

Er beschwört den Bösen und ändert es nicht, d. i. Boas, der seinen Trieb beschwor und sprach: „So wahr der Ewige lebt! Liege bis zum Morgen“ (Ruth 3,13).

Eine andere Auslegung: Er schwört zum Bösen und ändert es nicht, d. i. Elischa, Sohn Schaphat, wie es heißt: „So wahr der Ewige lebt, vor dem ich stehe, ich nehme nichts“ (2. Mlachim 5,16).

Eine andere Auslegung: Er schwört zum Bösen und ändert es nicht, d. i. Elia, wie es heißt: „So wahr der Ewige lebt! Es wird in diesem Jahre nicht Tau und Regen sein“ (1. Mlachim 17,1).
Vers 5. Der sein Geld nicht auf Zins gibt,
d. i. Obadja, der die Propheten in einer Höhle versteckte und sie mit Geld und Speise versah.

Eine andere Auslegung: Der sein Geld nicht auf Zins gibt, d. i. Schammai und Hillel, die die Thora nicht für Geld lehrten. Und der nicht Bestechung gegen den Unschuldigen nimmt, d. i. Schmu’el, wie es heißt: „Hier bin ich, zeuget wider mich … wessen Ochsen habe ich genommen … und aus wessen Hand habe ich Lösegeld genommen“ (1. Schmu’el 12,3)? Wer solches tut, wankt ewig nicht. R. Schmu’el hat gesagt: Ich wusste nicht, was dieses bedeute, bis Schlomo kam und es erklärte: Rette die zum Tode Geführten und die, so zum Würgen hinwanken (ומטים), woraus erhellt, dass er nicht für die zukünftige Welt stirbt.[2]

20 Und sie brachen auf von Sukkot und lagerten sich in Etam, am Rande der Wüste. 21 Und der Ewige zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, um sie auf dem Wege zu leiten, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht ziehen könnten. 22 Des Tages wich nicht die Wolkensäule noch des Nachts die Feuersäule vor dem Volke“ (Schemot 13,20-22).

Midrasch Tehillim 22,11
Eine andere Auslegung: Vers 1. Nach: Hindin der Morgenröte. Das ist, was die Schrift sagt: „Wer ist diese, die wie die Morgenröte hervorblickt“ (Schir HaSchirim 6,10)? „Diese (זאת)“ geht auf Israel, denn es heißt: „Dieser dein Wuchs der Palme gleich“ (dort 7,8). Als die Israeliten in der Wüste wanderten, zog die Bundeslade vor ihnen her“ (Bemidbar 10,33). Nach R. Eleasar im Namen des R. Jose ben Simra gingen wie Feuerstahlen zwischen den beiden Stangen der Lade hervor und verbrannten die Schlangen, die wie das Gebälk in der Kelter, und die Skorpionen, die wie Zweige waren, wie es heißt: „Der dich geleitet durch die große und furchtbare Wüste, wo Schlange, Seraph und Skorpion“ (Dwarim 8,15), sie steckten vor ihnen sogar die Dornen und Disteln in Brand. Die Völker der Welt sahen den Rauch und sprachen: „Wer ist, die da aufsteigt von der Wüste wie Rauchsäulen?“ (Schir HaSchirim 3,6). Sie sahen, wie der Heilige, gelibt sei Er, ihnen Wunder tat, ihnen das Manna herabsandte, den Brunnen ihnen aufsteigen ließ, die Wachteln ihnen herbeiwehte und Er selbst in Seiner Herrlichkeit ihnen leuchtete, wie es heißt: „Und der Ewige ging vor ihnen her am Tage“ (Schemot 13,2), und die Völker der Welt sahen die Wolke bei Tage und das Licht des Feuers bei Nacht und sie sprachen: „Wer ist die wie die Morgenröte hervorblickt?“ (Schir HaSchirim 6,10)[3]. Wer ist diese Nation, deren ganzer Dienst Licht ist? Ihre Thora ist Licht, wie es heißt: „Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Thora ist Licht“ (Mischle 6,23); ihr G-tt ist Licht, wie es heißt: „Und es wird das Licht Israels zum Feuer und [sein Heiliger zur Flamme]“ (Jeschajahu 10, 17); ihr Erlöser ist Licht, wie es heißt: „Auf mein Licht, denn es kommt dein Licht“ (Jeschajahu 60,1); ihre Freunde ist Licht, wie es heißt: „Das Licht der Gerechten erfreut“ (Mischle 13, 9), und so heißt es für die Zukunft: „Licht ist ausgesät dem Gerechten“ (Tehillim 67,11). Es sind göttliche Wesen und kein Menschenkinder.

„Und der Ewige zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, um sie auf dem Wege zu leiten, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht ziehen könnten“ (Schemot 13,21).

Midrasch Tehillim 68,4
Vers 7. G-tt führt Einsame in das Haus. Das ist, was die Schrift sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (Bereschit 2,18); denn Er baute aus der Rippe Adams die Chava und setzte sie in einen Tragesel.

Eine andere Auslegung: G-tt führt Einzige in das Haus, denn Er führte Abraham, Jizchak und Jakow, die einzig in dieser Welt waren, in das Land Israel, das Haus genannt wird, wie es heißt: „Noch hatte Er nicht gemacht das Land und die Höfe וחוצות“ (Mischle 8,26). Das Land Israel wird Haus genannt, die übrigen Länder aber heißen: Draußen חוצות. Der Ewige führt Gefesselte heraus durch Tugenden, d. i. die Israeliten, die gefesselt waren in Ägypten, führte Er durch die Tugend כושר[4] ihrer Väter heraus, die Ägypter aber, welche widerspenstig waren, wohnten in der Dürre, wie es heißt: „Und Israel sah die Ägypter tot am Meeresstrande“ (Schemot 14,30).

Vers 8. G-tt, bei Deinem Auszuge vor Deinem Volke, wie es heißt: „Der Ewige ging vor ihnen her am Tage in einer Wolkensäule“ (dort 13,21). Bei Deinem Einherschreiten in Jeshimon. Sela d. i. am Tage der Gesetzgebung.

Und Ich will den Willen im Herzen des Pharao stärken, dass er [den Plagen widerstehen kann, falls er will und] ihnen nachjage; und Ich will mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Ewigen bin. Und sie taten also“ (Schemot 14,4).

Midrasch Tehillim 9,14
Vers 14. חננני ה' Sei mir gnädig, Ewiger. חנני heißt es nicht, sondern: חננני. Die drei נentsprechen den drei Reichen. Siehe mein Elend von denen, die ich hasse, sowie gesagt ist: „Und den Esau hasste ich“ (Maleachi 1,3). Du, der mich emporhebt aus den Toren des Todes, nämlich aus der Hölle. Und warum verfährst Du so mit mir? Vers 15. Auf dass ich erzähle all Dein Lob. Wenn Deine Schechina in die Tore der Häuser Zions zurückkehrt, will ich frohlocken in Deiner Hilfe.

Nach R. Abahu ist das einer von den fünf schwierigen Schriftversen, welche lehren, dass die Hilfe Israels zugleich die Hilfe des Heiligen, gelobt sei Er, ist, wie es heißt: „Denn ich freue mich in Deiner Hilfe“ (1 Sam. 2, 1).

Vers 16. Versunken sind die Völker in die Grube, die sie gemacht. Das geht auf Pharao und die Ägypter, wie es heißt: „denn das, womit sie frevelten, kam über sie“ (Schemot 18,11). In dem Netze, dass sie verborgen. Das geht auf Sisera und Jabin, den König von Chazor. Ist ihr Fuß gefangen. Das geht auf Sancherib.

Vers 17. Kund geworden ist der Ewige, Recht hat er geschafft, nämlich durch das an den Ägyptern verübte Gericht, wie es heißt: „und die Ägypter werden erkennen, dass ich der Ewige bin“ (Schemot 14,4).

Eine andere Möglichkeit: Kund geworden ist der Ewige, Recht hat er geschafft, nämlich an Pharao, Amalek, an den emoritischen Königen, an den Königen von Kanaan, an Sancherib und an Nebuchadnezar. Im Tun seiner Hände verstrickt sich der Frevler. Das geht auf Haman, wie es heißt: „Und sie hingen den Haman an den Baum, den er für Mardechai errichtete“ (Esther 7,10). Und was sind wir schuldig zu tun? Ihm dafür zu danken. Higgajon, Sela, wie es heißt: „Damals sang Mosche“ (Schemot 15,1), „damals redete Jehoschua“ (Jehoschua 10,12), „und es sang Debora“ (Schoftim 5,1).

9 Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Rosse, Wagen des Pharao und seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meere gelagert hatten, bei Pi-Hachiroth, vor Baal-Zephon. 10 Und als der Pharao nahte, da hoben die Kinder Israel ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Kinder Israel fürchteten sich sehr und schrieen zum Ewigen“ (Schemot 14,9-10).

Midrasch Tehillim 27,3
Eine andere Auslegung: Vers 1. Der Ewige ist mein Licht und meine Erlösung. R. Schmu’el (Eleasar) legte den Vers in Bezug auf die Israeliten am Meere aus. Mein Licht (אורי), nämlich am Meere, wie es heißt: „Und Er erleuchtete (ויאר) die Nacht (Schemot 14,20); meine Erlösung(ישעי), nämlich am Meere, wie es heißt: „Und es bereitete die Erlösung (ויושע) der Ewige“ (dort V. 30), Vor wem soll ich mich fürchten? Denn es heißt: „Und Mosche sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht!“ (dort V. 13). Der Ewige ist meines Lebens Schutzwehr (מעוז חיי), (wie es heißt): „Meine Schutzwehr (עוזי) und mein Sang ist Jah“ (dort 15, 2). Vor wem soll ich zittern (אפחד)? Wie es heißt: „Es falle auf sie Schrecken und Zittern (ופחד)“ (dort V. 16).

Vers 2. Wenn gegen mich nahen (בקרוב) Bösewichter, wie es heißt: „Und als Pharao nahte (הקריב)“ (Schemot 14,10). Zu fressen mein Fleisch (wie es heißt): „An ihnen soll meine Gier sich sättigen“ (dort 15,9).

R. Schmu’el bar Nachman hat gesagt: Der Frevler geht nicht eher aus der Welt, bis er sein Urteil in seinen Mund hinein empfängt. Das ist, was geschrieben steht: „ארדף אשיג“ (dort). נרדוף נשיג, wir werden nachsetzen, wir werden erreichen heißt es hier nicht, sondern: „ארדף ואשיג“, was sagen will: ארגף אשיג, ich werde verfolgt, erreicht werden. Ferner heißt es nicht: „נחלק, wir werden verteilen,“ sondern: „אחלק“, was sagen will: אחלק, ich werde verteilt werden.

Meine Dränger und meine Feinde, sie stürzen und fallen, wie es heißt: „Und er stürzte Pharao und sein Heer ins Schilfmeer“ (Tehillim 136,15). Von jetzt ab und weiter sprachen die Israeliten: Vers 13. Wenn sich lagert gegen mich ein Lager, nämlich das der Ägypter, so fürchtet sich nicht mein Herz; wenn gegen mich Krieg sich erhebt, nämlich der durch Amalek, auch darin vertraue ich, nämlich auf den Heiligen, geb. sei er![5]

13 Und Mosche sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! Stehet und sehet die Erlösungstat des Ewigen, die Er euch heute bereiten wird; denn die Ägypter, die ihr heute sehet, die werdet ihr hinfort nicht mehr sehen ewiglich. 14 Der Ewige wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein“ (Schemot 14,13-14).

Midrasch Tehillim 4,14
Eine andere Auslegung:Vers 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiele. Das ist, was die Schrift sagt: „Wenn es den Gerechten wohlgeht, jauchzet die Stadt, und wenn die Frevler untergehen, ist Jubel“ (Mischle 1,10). Was steht vor diesem Abschnitt? „Auf, Ewiger, hilf mir, mein G-tt!“ (Tehillim 3,8). Jetzt spielen wir vor dem Heiligen, gelobt sei Er, sowie die Frevler zu Grunde gehen. Und so findest du auch: „Als die Israeliten, die große Hand sahen“ (Schemot 14,31), „da sang Mosche“ (dort 15,1). Was heißt: „ ויאמרו לאמר, und sie sprachen zu sprechen“ (dort)? Um den (zukünftigen) Generationen zu sagen: Wenn ihr in Bedrängnis geratet, so sprechet nicht: Wir führen Krieg, sondern: „Der Ewige wird für euch Krieg führen“ (dort 14,14); ihr sollt nur ein Lied anstimmten; es heißt: „und fort und fort lag die Hand der Kinder Israel schwer auf Jabin“ (Schoftim 4,24), und darauf heißt es: „und es sang Debora“ (dort 5, 1). Und ebenso heißt es: „Auf, Ewiger, hilf mir, mein G-tt“ (Tehillim 3,8), und darauf folgt: „Denn Du schlägst alle meine Feinde mit dem Kinnbacken“ (dort). Muss Er sie denn mit dem Kinnbacken schlagen, hat er nicht Seraphim und Plagen? „Die Zähne der Frevler zerbrichst Du“ (dort)…

„Und der Ewige sprach zu Mosche: Was schreiest du zu mir? Rede zu den Kindern Israel, dass sie aufbrechen“ (Schemot 14,15).

Midrasch Tehillim 61,1
Vers 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiele. Von David. Das ist, was die Schrift sagt. „Fern ist der Ewige von den Frevlern, aber das Gebet der Gerechten hört Er“ (Mischle 15,29). Überall wo die Israeliten zum Heiligen, gelobt sei Er, riefen, erhörte Er sie. Sie riefen zu ihm in Ägypten und Er erhörte sie, wie es heißt: „Und ihr Geschrei habe Ich gehört“ (Schemot 3,7); sie riefen zu Ihm am Meere und Er erhörte sie, wie es heißt: „Was schreist du zu mir? Sprich zu den Kindern Israel, dass sie aufbrechen“ (dort 14,15); sie riefen zu Ihm in der Wüste und Er erhörte sie, wie es heißt: „Und der Ewige hörte auf die Stimme Israels“ (Bemidbar 21,3); sie riefen zu Ihm, als sie in das Land einzogen und Er erhörte sie, wie es heißt: „Und Schmu’el schrie zum Ewigen um Israel und der Ewige erhörte ihn“ (1. Sschmu’el 7,9). Und so war es auch in den Tagen Schlomos, wie es heißt: „Und es geschah, als Schlomo vollendet hatte zu beten zum Ewigen“ (1. Mlachim 8,54). Auch jetzt, wo wir verbannt sind, erhört Er uns, wie es heißt: „Deinen Namen, Ewiger, rufe ich aus der Grube der Unterwelt, meine Stimme hast Du gehört“ (Ejcha 3,55.56). Und auch jetzt, [Vers 3.] vom Ende des Landes rufe ich zu Dir, wenn mein Herz verschmachtet.

Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihnen: Wo ihr am Ende des Landes seid, da ruft ihr Mich an, als ihr im Lande wart, da riefet ihr Mich nicht an. So heißt es: „Hier bin Ich, hier bin Ich bei einem Volk, das nicht genannt ist nach Meinem Namen“ (Jeschajahu 65,1). Als ihr darin (im Lande) wart, rieft ihr nicht an Meinen Namen, und wo rufet ihr Ihn an? Vom Ende des Landes, wie es heißt: „Und ihr werdet Mich rufen und hingehen und beten zu Mir, und Ich werde euch erhören, und ihr werdet Mich suchen und finden“ (Jirmejahu 29,12.13). Und so sprach auch Mosche: „Und ihr werdet von da suchen den Ewigen, deinen G-tt, und du wirst Ihn finden … in deiner Bedrängnis und wenn dich betreffen all diese Dinge“ (Dwarim 4,29.30). Das wollen die Worte sagen: Vers 3.Vom Ende des Landes ruf’ ich zu dir.

„Und der Ewige sprach zu Mosche: Was schreiest du zu mir? Rede zu den Kindern Israel, dass sie aufbrechen“ (Schemot 14,15).

Midrasch Tehillim 76,1
Vers 1. Dem Sangmeister auf Saitenspiel…Vers 2. Kund geworden ist G-tt in Jehuda, in Israel groß Sein Name. Das ist, was die Schrift sagt: „Ephraim wird zur Öde werden am Tage der Zurechtweisung“ (Hoschea 5,9). In der Stunde, da die zehn Stämme in die Verbannung zogen, wurden Jehuda und Benjamin nicht mit verbannt. Da fingen die Völker der Welt an zu sprechen: Hier waltet Parteilichkeit; weil sie Kinder Seiner Herberge sind,[6] deshalb hat Er sie nicht verbannt; als aber auch sie verbannt wurden, da wurde die Redlichkeit des Heiligen, gelobt sei Er, der Welt offenbar, wie es heißt: „Unter den Stämmen Israels mache Ich kund, was redlich ist“ (dort). In jener Stunde wurde kund G-tt in Jehuda, in Israel groß Sein Name.

R. Jehuda im Namen des R. Illai hat gesagt: In der Stunde, da die Israeliten am Meere standen, da standen sie und stritten mit einander, der eine sprach: Ich steige zuerst ins Meer hinab und der andere sprach: Ich steige zuerst hinab. Da plötzlich sprang Nachschon, der Sohn Aminadabs, in die Wogen des Meeres und dieses stieg über ihn hernieder. Darüber heißt es: „Hilf mir, o G-tt, denn es dringen die Wasser mir ans Leben“ (Tehillim 69,2). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Mosche: Meine Kinder versinken im Meere und du stehst und betest? „Rede zu den Kindern Israel, dass sie aufbrechen“ (Schemot 14,15). Das wollen die Worte sagen: Bekannt geworden ist G-tt in Jehuda, gross sein Name in Israel, weil Er in Israel groß ist. Mosche sprach zu ihm: In der Stunde, da Du Gnade am Stamme Jehuda erweisest, ist es so, als erwiesest du sie an ganz Israel, denn die Israeliten werden nach dem Namen Jehudas genannt.

„Und du, erhebe deinen Stab und strecke deine Hand aus über das Meer und spalte es, dass die Kinder Israel mitten in das Meer hineingehen auf dem Trockenen“ (Schemot 14,16).

Midrasch Tehillim 18,19
Vers 16. Da wurden sichtbar die Wasserquellen. Du findest: In der Stunde, wo der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: „Und du erhebe deinen Stab und strecke deine hand aus gegen das Meer und spalte es“ (Schemot 14, 16), wurden alle Quellen der Tiefe und alle Wassersprudel und alle Wassersammlungen in der Welt gespalten, sogar die Wasser in den Krügen und Wannen und Schläuchen und in allen Geräten der Welt wurden in dieser Stunde gespalten und geteilt. Darum heißt es: Und es wurden sichtbar die Wasserquellen. Es heißt in den Psalmen: Und es wurden sichtbar die Wasserquellen und aufgedeckt die Grundfesten. Das geht auf die Wasser im Meere und in den Flüssen und in den Tiefen.

R. Judan hat gesagt: „Dich sahen die Wasser“ (Tehillim 77,17), damit sind die oberen Gewässer gemeint: „es sahen Dich die Wasser und kreisten“ (dort), damit sind die unteren Gewässer gemeint.

Vor Deinem Drohen, Ewiger. R. Chanina hat gesagt: Nicht vor Deinem wirklichen Drohen, sondern vor dem Atemhauches Deiner Nase, wie es heißt: „Du bliesest mit Deinem Hauche, da bedeckte sie das Meer“ (Schemot 15,10).

[1]Der Midrasch erklärt נבזה   in dem Sinne: Der sich mit Beute zu schaffen macht.
[2] S. j. Jebam V Ende; Thoseptha Baba Mezia Abs. VI.
[3]Vergl. Midrasch Schir HaSchirim Par. 3. 5. V. מי זאת עולה המדבר; Bereschit Rabba Par. 87
[4]כושר Die Erzväter waren in allen ihren Taten reines Herzens und eins mit dem Willen G-ttes.
[5]Vergl. Wajikra Rabba Par. 21.
[6]Das Heiligtum lag in ihrem Gebiete. Vergl. Bemidbar Rabba Par. 13.