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Midrasch Tehillim zur Parascha Jitro, Teil 4

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Jitro Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

1 Und G-tt sprach alle diese Worte und sagend: 2 Ich bin der Ewige, dein G-tt, der Ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft“ (Schemot 20,1-2).

Midrasch Tehillim 105,3
Vers 8. Er gedenkt ewiglich Seines Bundes, des Wortes, das Er geboten, für tausende Generationen. R. Chija bar Abba hat gesagt: [Er gedenkt] des Fürsten (לאלוף), des Erhabensten [למעולה] in seiner Generation. Und wer ist das? Abraham. Sowie wir gelehrt haben: Tekoa ist bevorzugt für das Öl (תקוע אלפא לשמן), und die Erklärung davon ist: Ein Ort, dessen Name Tekoa ist, ist erhabener (מעולה) in Bezug auf das Öl[1]. Darum lese: Des Wortes, das Er geboten für den Besten der Generation.

Er gedenkt ewiglich Seines Bundes des Wortes, das Er geboten, ins tausendste Geschlecht. R. Levi im Namen des R. Schmu’el bar Nachmani hat gesagt: Neunhundertvierundsiebzig Generationen hätten von ihnen [Adam und Chawa] erstehen sollen, sie sind aber im Zeitalter der Flut vertilgt worden, denn also sprach der Heilige, gelobt sei Er,  dass Er nach tausend Generationen die Thora geben würde. Und du findest, dass zehn Geschlechter von Adam bis Noach und zehn Geschlechter von Noach bis Abraham und von Abraham bis Mosche sechs Geschlechter sind.[2] Das wollen die Worte sagen: Des Wortes, das Er geboten, ins tausendste Geschlecht. Unter „דבר, Wort, ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Und es sprach G-tt alle diese Worte also, sagend“ (Schemot  20, 1).

„Ich bin der Ewige, dein G-tt, der Ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft“ (Schemot 20,2).

Midrasch Tehillim 23,1
Vers 1. Ein Lied Davids. Der Ewige ist Mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Das ist, was die Schrift sagt: „Mein Geliebter ist mein und ich bin sein, er weidet unter den Rosen“ (Schir HaSchirim 2,16). Die Gemeinde Israel spricht vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Er ist mir zum Gott und ich werde Ihm zum Volke sein. Er ist mir zum G-tt (wie es heißt:) „Ich bin der Ewige, dein G-tt“ (Schemot 20,2), und ich bin Ihm zum Volke (wie es heißt:) „Und Meine Nation, höret mir zu“ (Jeschajahu 51,4). Er ist mir zum Vater (wie es heißt): „Denn Ich bin Israel zum Vater geworden“ (Jirmejahu 31,9), und ich bin Ihm zum Sohne (wie es heißt): „Mein Sohn, Mein Erstgeborner ist Israel“ (Schemot 4,22). Er ist mir zum Hirten (wie es heißt): „Hirt Israels, horch auf!“ (Tehillim 80,2). Und ich bin Ihm zum Schafe (wie es heißt): „Ihr aber, Meine Schafe, Schafe Meiner Weide“ (Jecheskel 34,31); Er ist mir zum Bruder (wie es heißt): „O dass Du mein Bruder wärest“ (Schir HaSchirim 8,1), und ich bin Ihm zur Schwester (wie es heißt): „Öffne Mir, Meine Schwester, Meine Freundin“ (dort 5, 2). Ich sprach: Der Ewige ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, und Er sprach zu mir: „Dein Nabel eine runde Schale, Würzwein wird nicht mangeln“ (Schir HaSchirim 7,3).

Midrasch Tehillim 3,6
Vers 4.
Aber Du, Ewiger. [David sprach: „Du hast beschlossen[3] und in Deiner Thora geschrieben: Der Ehebrecher und die Ehebrecherin sollen des Todes sterben“ (Wajikra 20,10).]Du bist ein Schild um mich, denn Du schützest mich im Verdienst meiner Väter. Meine Ehre die durch Chuschai HaArki wiederhergestellt worden; der mein Haupt emporhebt, das durch den Propheten Nathan geschehen ist, wie es heißt: „Auch der Ewige hat deine Sünde hinweg genommen, du wirst nicht sterben“ (2. Schmu’el 12,13).
Vers 3. Viele sagen von meiner Seele: Es ist keine Rettung für ihn bei G-tt! Sela. Die Rabbanan legen den Vers auf die Völker der Welt aus. Viele רבים, dasgeht auf die Völker der Welt, wie es heißt: „Weh, ein Getöse vieler Völker“ (Jeschajahu 17,12). Sie sprechen zu meiner Seele, d. i. die Völker der Welt sprechen zu Israel: Sollte denn einem Volke, das vernahm: „Ich bin der ewige, dein G-tt, du sollst nicht andere Götter haben neben Mir“ (Schemot 20,2), und nach Verlauf von 40 Tagen sprach: “Dies sind deine Götter, Israel“ (dort 32,8), Hilfe zu Teil werden? Es gibt für sie keine Erlösung bei G-tt. Sela.
Vers 4.
Aber Du, Ewiger. Du hast mit ihnen (den Völkern) übereingestimmt und in Deiner Thora geschrieben: „Wer den Göttern opfert, außer dem Ewigen allein, soll gebannt werden“ (Schemot 22,19). Du bist ein Schild um mich. Wenn Du mich nicht um der Väter willen gewarnt hättest, denn Du hast uns geschützt durch das Verdienst unsrer Väter Abraham, Jizchak und Jakow. Meine Ehre, denn Du hast unter uns Deine Schechina wohnen lassen, wie es heißt: „Sie sollen Mir ein Heiligtum machen, damit Ich unter euch wohne“ (Schemot 25,8). Der mein Haupt emporhebt, anstatt dass wir (des Todes) schuldig waren, hast Du uns das Haupt erhoben, d. i. Du hast uns Erhebung des Hauptes gegeben, wie es heißt: „Wenn Du erhebst das Haupt der Kinder Israel“ (Schemot 30,12).

2 Ich bin der Ewige, dein G-tt, der Ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. 3 Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir. 4 Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist. 5 Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn Ich, der Ewige, dein G-tt, bin ein eifernder G-tt, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die Mich hassen; 6 und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die Mich lieben und Meine Gebote beobachten“ (Schemot 20,2-6).

Midrasch Tehillim 8,4
Eine andere Auslegung: „Mein Sohn, wenn du gebürgt hast für deinen Freund“ (Mischle 6,1). Die Schrift redet vom Volk Israel. Zur Zeit der Gesetzgebung, wo sdie Bürgen waren, einer für den andern. Auf welche Weise? Als der Heilige, gelobt sei Er, Israel die Thora geben wollte, sprach Er zu ihnen: Gebt Mir Bürgen, dass ihr die Thora haltet. Sie sprachen: Die Väter der Welt sollen für uns bürgen. Bei eurem Leben! Versetzte G-tt, sie sind Mir schuldig, könnten sie doch für sich stehen! Gleich einem, der benötigt war, Geld zu leihen. Man sprach zu ihm: Bringe mir einen Bürgen und nimm so viel wie du willst. Er ging und brachte einen solchen herbei, der ihm (dem Leiher) schuldig war. Dieser sprach zu ihm: Du hast mir einen gebracht, der mir schuldig ist, könnte er doch für sich stehen! Geh und bringe mir einen, der mir nicht schuldig ist und nimm! So sprach auch der Heilige, gelobt sei Er, zu Israel: Ihr habt Mir die Väter der Welt als Bürgen gebracht, wie viele Schulden habe Ich bei ihnen, stellt Mir Bürgen, die Mir nichts schuldig sind. Woher entnehmen wir, dass es so geschrieben steht? [Es heißt:] „Nicht mit unsern Vätern hat der Ewige diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, diesen hier, die wir heute alle leben“ (Dwarim 5,13). Sie sprachen: Wer sind diese, die dir nichts schuldig sind? Er sprach zu ihnen: Die Kinder. Sofort brachten sie die Kinder, welche im Leibe ihrer Mutter und an den Brüsten ihrer Mutter waren und es stand ihre Leibesfrucht wie Kristall und sie schauten zum Heiligen, gelobt sei Er, aus ihren Leibern und redeten mit Ihm. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihnen: Wollt ihr für eure Väter bürgen, dass sie, wenn Ich ihnen die Thora gebe, dieselbe halten, und wenn nicht, dass ihr für sie in Anspruch genommen (ergriffen) werdet? Sie sprachen zu ihm: Ja! Darauf Er zu ihnen: Ich bin der Ewige, dein G-tt“ (Schemot 20, 2). Sie antworteten: Ja. Darauf Er: „Du sollst nicht fremde Götter haben“ (dort V. 3.). Sie antworteten: Ja. Auf jedes Wort antworteten sie; auf Ja: Ja, und auf Nein: Nein.[4] Nun sprach Er zu ihnen: Auf die Erklärung eurer Münder hin will ich ihnen die Thora geben, wie es heißt: „Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast Du Dir Macht gegründet“ (Tehillim 8,3). Unter „עז, Macht“ ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Der Ewige gibt Macht (עוז) Seinem Volke“ (dort 29,11). Darum werden, wenn sie (die Israeliten) die Thora vernachlässigen, was G-tt verhüte! Ihre Kinder für sie in Anspruch genommen (ergriffen), wie es heißt: „Vertilgt ist Mein Volk aus Mangel an Erkenntnis … Ich werde Deine Söhne vergessen, auch Ich“ (Hoschea 4,6). Was wollen die Worte sagen: „גם אני, auch Ich“? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wenn man so sagen darf, auch Ich werde vergessen, dass die Kinder Mich gelästert haben! Denn es heißt: „Auch ich.“

7 Du sollst den Namen des Ewigen, deines G-ttes, nicht zu Eitlem aussprechen; denn der Ewige wird den nicht für schuldlos halten, der Seinen Namen zu Eitlem ausspricht. 8 Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; 10 aber der siebte Tag ist Schabbat dem Ewigen, deinem G-tt: du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist. 11 Denn in sechs Tagen hat der Ewige den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und Er ruhte am siebten Tage; darum segnete der Ewige den Schabbattag und heiligte ihn“ (Schemot 20,7-11).

Midrasch Tehillim 27,2
Eine andere Auslegung:Der Ewige ist mein Licht und meine Erlösung. Das ist, was die Schrift sagt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn“ (Tehillim 119,105). Wem gleichen die Frevler?[5] Einem Menschen, der in Nacht und Finsternis wandelt, gelangt er an einen Steine, so strauchelt er an ihm, naht er einer Grube, so stürzt er hinein. So heißt es: „Der Weg der Frevler ist im Dunkeln, sie wissen nicht, woran sie straucheln“ (Mischle 4, 19). Wem aber gleichen die Gerechten? Einem Wanderer, der in der Hand eine brennende Leuchte hält, naht er einem Steine, so wird er vor ihm bewahrt, dass er nicht strauchelt, naht er einer Grube, so wird er bewahrt, dass er nicht hineinfällt. So sprach auch David: Wollte ich den Schabbat entheiligen, so leuchtete mir die Thora, denn es heißt: „Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen“ (Schemot 20,8), wollte ich die Ehe brechen, so leuchte mir die Thora, denn es heißt: „Der Ehebrecher und die Ehebrecherin sollen des Todes sterben“ (Wajikra 20,10). Das ist, was die Schrift sagt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist dein Wort und ein Licht für meine Bahn.“

Eine andere Auslegung: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn“ (Tehillim 119,105). Wenn es „Leuchte“ heißt, warum steht noch „Licht“, und wenn es „Licht“ heißt, warum steht noch „Leuchte“? Allein David sprach: Sowie ich nur anfange, mich ein wenig mit den Worten der Thora zu beschäftigen, so strömen sie mir zu, sowie ich nur in sie eintrete, öffnen sich mir viele Thore. Darum sagte David: „Eine Leuchte und ein Licht.“

Eine andere Auslegung: „Eine Leuchte ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn.“ Wann hat David diesen Vers gesagt? Als er nach dem Tale Rephaim wanderte. Trotzdem zog er nicht in den Krieg, bis er die Urim und Tummim befragt hatte. Und so findest du auch, als Schmu’el ging, David zu salben, klagten ihn die Dienstengel vor dem Heiligen, gelobt sei Er, an und sprachen: Herr der Welt! Warum nimmst Du das Königtum von Schaul und gibst es David? Er antwortete ihnen: Ich will euch den Unterschied zwischen Schaul und David dartun. Schaul ging und befragte die Urim und Tummim; als er aber sah, dass die Philister über ihn kamen, sprach er zum Priester: Ziehe zurück deine Hand, und er wartete nicht, bis er das Wort beendet hatte, denn es heißt: „Und es geschah, während Schaul zum Priester redete;….da sprach Schaul zum Priester: „ziehe zurück deine Hand“ (1. Schmuel 14,19), aber als David die Philister im Tal Rephaim über sich kommen sah, fing er sofort an die Urim und Thummim zu befragen, wie es heißt: „Und abermals zogen die Philister herauf und breiteten sich aus im Tale Rephaim und David befragte den Ewigen und dieser sprach: Ziehe nicht hinauf! Wende dich ihnen in den Rücken“ (2. Schmu’el 5,22.23), d. i. du hast keine Erlaubnis, deine Hand gegen sie auszustrecken, selbst wenn sie dir bereits nahe sind, bis du die Wipfel der Bäume sich schütteln (sich bewegen) sehen wirst, wie es heißt: „Und es geschehe, wenn du Geräusch des Schrittes auf den Spitzen der Maulbeerbäume hörst“ (dort V. 24), und nicht in ihrem Rücken, „dann beeile dich“ (dort). Das ist die Sprache der Entscheidung, wie z.B.: „Wenn eingezeichnet (festgesetzt) sind seine Tage“ (Jiob 14,5).

Warum gab er ihm aber das Zeichen mit den Spitzen der Maulbeerbäume הבכאים und nicht mit ihren Rücken? R. Berachja hat gesagt: Es sind Arten von Bäumen, die ganz voll Dornen sind, so dass jeder, der sie berührt, sofort weint בכה, um dich zu lehren, dass so lange die Israeliten in Not sind, es gilt, als ob die Not vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wäre, sie es heißt: „Bei all ihrer Not ist Ihm Not“ (Jeschajahu 63,9). So heißt es z.B.: „Und es erschien ihm ein Engel des Ewigen in einer Feuerflamme aus dem Dornbusche“ (Schemot 3,2). Und warum aus dem Dornbusche und nicht aus einem andern Baume? Allein (es soll dadurch angedeutet werden): „Mit ihm bin Ich in der Not“ (Tehillim 91,15). Als die Philister kamen und die Israeliten sie sahen, dass sie nicht einmal vier Ellen von ihnen entfernt waren, sprachen sie zu David: Wozu stehen wir still? Er antwortete ihnen: Es ist mir bereits vom Himmel (von G-tt) befohlen worden, dass wir nicht eher die Hand gegen sie ausstrecken sollen, bis wir die Wipfel der Bäume sich schütteln sehen. Strecken wir die Hand gegen sie aus, so sterben wir; strecken wir nicht die Hand gegen sie aus, so bringen sie uns um, es ist besser, wir sterben als Gerechte und nicht als Schuldige; wir allein, ich und ihr, wollen unsere Augen auf den Bäume und sie streckten die Hand gegen sie aus (griffen sie an), wie es heißt: „Und David tat also, wie der Ewige ihm geboten und schlug die Philister von Geba bis Geser“ (2. Schmu’el 5,25). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu den Dienstengel: Sehet, welcher Unterschied zwischen David und Schaul ist? Was war die Ursache, dass David gerettet wurde? Das Wort des Heiligen, gelobt sei Er, das er aufrecht hielt und das ihm leuchtete, wie es heißt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort.“

„Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen“ (Schemot 20,8).

Midrasch Tehillim 92,3
Eine andere Auslegung: Vers 1. Ein Psalm. Ein Lied. Das ist, was die Schrift sagt: „Der Ewige ließ das Wort ergehen, der Verkündigerinnen war eine große Schar“ (Tehillim 68,12). In vielfacher Zunge ging das (g-ttliche) Wort aus und es teilte sich in siebzig Stimmen und von siebzig Stimmen in siebzig Sprachen[6].

R. Jehoschua sagt: Gleich einem Menschen, der auf einen Amboss schlägt und die Funken dahin und dorthin springen. R. Jose bar Chanina sagt: Gleich einem Menschen, der mit einem Hammer auf einen Stein schlägt und die Splitter dahin und dorthin springen. So war auch der Verkündigerinnen ein großes Heer; denn der Heilige, gelobt sei Er, ließ das Wort aus Seinem Munde herausgehen und es teilte sich in viele Lichter, wie es heißt: Der Ewige ließ ergehen das Wort, der Verkündigerinnen war ein großes Heer.

„Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen“ (Schemot 20,8), und sie (die Israeliten) ehren ihn durch Speise und durch Trank und reine Kleider, wie es heißt: „und du nennst den Schabbat eine Lust, den vom Ewigen geheiligten geehrt“ (Jeschajahu 58,13)[7]. Und nicht nur das, sondern sobald er eintritt, empfangen wir ihn mit Gesang und Saitenspiel, wie es heißt: Ein Psalm, ein Lied am Schabbattage.

R. Levi hat gesagt: Als der erste Mensch das Gebot des Heiligen, gelobt sei Er, übertreten hatte, saß Er über ihn zu Gericht, um ihn zu bestrafen. Wie so? Du findest, dass Adam am Vorabend des Schabbats erschaffen wurde[8]. In der ersten Stunde stieg der Gedanke im Schöpfer auf, in der zweiten beriet Er sich mit den Dienstengeln, in der dritten häufte Er den Staub (aus dem Adam gebildet werden sollte), in der vierten knetete Er ihn, in der fünften machte Er ihn zu einem Klos, in der sechsten gestaltete (zeichnete) Er ihn, in der siebenten hauchte Er ihm die Seele eine, in der achten stellte Er ihn auf seine Füße, in der neunten gab Er ihm das Gebot, in der zehnten sündigte Er, in der elften wurde er gerichtet und in der zwölften wurde er vertrieben. G-tt kam, um über ihn das Urteil zu fällen, da trat aber der Schabbat ein und wollte ihn von da wegräumen und die Dienstengel riefen ihm zu: „Adam verweilt nicht in der Ehre, er gleicht den Tieren, die verstummen“ (Tehillim 49,13) כבהמה נדמה, wie das stumme Vieh, heißt es nicht, sondern: כבהמות נדמוwie die Tiere, die verstummen, sie verstummen beide. Da kam aber der Schabbat und wurde ihm zu einem Verteidiger (סניגור). Er sprach nämlich vor dem Heiligen, geb. sei er: Herr der Welten! An den sechs Werkeltagen ist kein Mensch von der Welt bestraft worden, und mit mir willst Du den Anfang machen, das soll meine Heiligkeit, das meine Ruhe sein, und wegen des Schabbats wurde Adam vom Gericht der Hölle gerettet. Als Adam die Kraft des Schabbats sah, stimmte er auf den Schabbat einen Hymnus an. Der Schabbat sprach zu ihm: Mir stimmst du einen Hymnus an? Ich und du wollen ein Hymnus dem Heiligen, gelobt sei Er, anstimmen. Das wollen die Worte sagen Vers 2. Schön ist es, dem Ewigen zu danken.

[1] S. Mischna Menachot 85b; vergl. Bereschit Rabba Par. 28.
[2]אלף bedeutet: 1. der erste Buchstabe im Alephbet; 2. Tausend; 3. Es ist der Name G-ttes, wie es heißt: “Ich bin der erste und Ich bin der letzte“ (Jeschajahu 44,6). Die 26 Generationen weisen ebenfalls auf den Namen G-ttes hin, denn seine Gematria ist 10-5-6-5, also 26. Der Midrasch lehrt u. a., dass der Ewige, g.s.E., Seinen eigenen Plan für die Menschen nach ihrem Versagen neu interpretierte, und dabei Seinem Wort und Seinem Namen treu geblieben ist.
[3] Eig.: Du hast mit Deinem Gerichtshofe übereingestimmt.
[4] D. i. auf eine Gebot antworteten sie mit: Ja und auf ein Verbot mit: Nein.
[5]S. Schemot Rabba Par. 36.
[6]Vergl. Schabbat 88b; Schemot Rabba Par. 5 und 28.
[7] Vergleiche Sifre Pinchas, Piska 147; Pesikta Rabba Piska 23.
[8] S. Pesikta des Rab Kahana, Piska בחדש השביעי S. 150b; Wajikra Rabba Par. 29; Sanhedrin 38b.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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