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Midrasch Tehillim zur Parascha Bereschit, Teil 2

01. August 2014 geschrieben von   Freigegeben in Bereschit Tehillim
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ב"ה

„Im Anfang schuf G-tt die Himmel und die Erde“ (Bereschit 1,1).

Midrasch Tehillim 50,1
Vers 1.
Psalm von Asaph. EL ELOHIM HASCHEM redet und ruft die Erde.
Die Sektierer fragten den R. Simlai: Was heißt, was geschrieben steht: EL ELOHIM HASCHEM redet (דבר)? Er antwortete ihnen: דברו, sie reden und ויקראו, sie rufen, heißt es hier nicht, sondern: „דברEr redet,“ und “ויקרא und Er ruft.“ Da sprachen seine Schüler zu ihm: Unser Lehrer, diese hast du mit einem zerbrochenen Röhrchen fort gestoßen, was antwortest du uns? Er sprach zu ihnen: Alle drei Namen (G-ttes) sind einer, sowie ein Mensch zu sagen pflegt: ארכיטקטון, בנין, אומנון, Werkmeister, Baumeister, Architekt. Und warum erwähnt der Psalmist den Namen des Heiligen, gelobt sei Er, dreimal? Um zu lehren, dass der Heilige, gelobt sei Er, Seine Welt mit drei Namen erschaffen hat, entsprechend den drei guten Eigenschaften, durch welche die Welt erschaffen worden ist, nämlich durch Weisheit, Einsicht und Verstand, wie es heißt: „Durch Weisheit hat der Ewige die Erde gegründet, die Himmel festgestellt durch Einsicht, durch Seinen Verstand wurden die Tiefen gespalten“ (Mischle 3,19.20.). Ihnen entsprechend wurde auch das Stiftszelt und die Wohnung erbaut, wie es heißt: „Und Ich erfüllte ihn mit dem Geiste G-ttes, mit Weisheit, Einsicht und Verstand“ (Schemot 31,3). Desgleichen heißt es: „Der Ewige, dein G-tt, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifervoller G-tt“ (Dwarim 4,24). Und so sprachen auch die Kinder Gads: „Der Ewige, EL ELOHIM HASCHEM, EL ELOHIM HASCHEM, Er weiß es“ (Jehoschua 22,22). Was beabsichtigen sie, den G-ttesnamen zwei Mal zu erwähnen: „EL ELOHIM HASCHEM?“ Gegenüber den drei (G-ttesnamen), durch die die Welt erschaffen und mit welchen auch die Thora gegeben worden ist, wie es heißt: „Ich bin der Ewige (ה') dein G-tt (אלהיך), ein eifervoller G-tt (אל)“ (Dwarim 5,9). Darum heißt es: „EL ELOHIM HASCHEM redet und ruft die Erde.“ Da könnte ich glauben, der eine (der Himmel) ist für sich und die andere (die Erde) ist für sich erschaffen worden? Nein, beide sind zugleich erschaffen worden, wie es heißt: „Ja, Meine Hand hat gegründet die Erde und Meine Rechte ausgespannt die Himmel, Ich rufe über sie, sie stehen fest zumal“ (Jeschajahu 48,13). Daher heißt es: Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergange. Wenn Fleisch und Blut eine Gestalt bildet, so fängt es mit dem Kopfe an und endigt mit dem Fuße derselben, oder es fängt mit ihrem Fuße an und endigt mit ihrem Kopfe, aber der Heilige, gelobt sei Er, verfährt nicht so, sondern wenn Er den Menschen bildet, so bildet Er ihn mit einem Male. Und so heißt es: „Denn Er bildet das Ganze“ (Jirmejahu 10,16). Das wollen die Worte sagen: Vom Aufgang bis zu ihrem Niedergang. Und woher sind sie erschaffen worden? Von Zion, wie es heißt:
Vers 2. Von Zion, der Vollendung der Schönheit, d. i. der Vollendung der Schönheit der Welt. Was heißt: „הופיע, er strahlt?“ Er leuchtet (האיר). Unterהופיע , strahlen, ist nichts anderes als Licht (אורה) zu verstehen, wie es heißt: „Er bestrahlt sie (הופיע) mit dem Licht seiner Wolke“ (Jiob 37,15). Und woher entnehmen wir, dass von dieser (gegenwärtigen) Welt die Rede ist? Hier heißt es: „מכלל, Vollendung“ und dort heißt es auch: „Und es wurden vollendet (ויכולו) Himmel und Erde und ihr ganzes Heer“ (Bereschit 2,1). Aber auch wenn Er sie zerstört, beginnt Er von Zion aus, denn es heißt: „Und Ich mache Jeruschalajim zu Steinhaufen“ (Jirmejahu 9,10), und hernach heißt es: „Eine Öde soll das ganze Land werden“ (dort 4,27), ferner heißt es: „Und das Land wird eine Öde sein für dessen Bewohner“ (Micha 7,13). Und zu der Zeit, wo der Heilige, gelobt sei Er, Seine Welt erneuern wird, da wird er sie von Zion erneuern, wie es heißt: „Aufgerichtet wird sein der Berg des Hauses des Ewigen auf dem Gipfel der Berge“ (Jeschajahu 2,2).

„Und die Erde war Tohu Wawohu, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist G-ttes schwebte über den Wassern“ (Bereschit 1,2).[1]

Midrasch Tehillim 6,2
Eine andere Auslegung: „Auf der Achten [SCHEMINIT].“ Das bezieht sich auf die vier Gefangenschaften, die acht Reiche, und Edom (Rom) ist das achte. Das ist, was geschrieben steht: „Dieses Bild – sein Haupt war von feinem Golde, seine Brust und seine Arme“ (Daniel 2,32), d. s. zwei; „sein Leib und seine Lenden“ (dort), d. s. zwei; „Seine Schenkel von Eisen“ (dort V. 33), d. s. zwei; „seine Füße zum Teil aus Eisen“ (dort), d. s. zwei, siehe, das sind acht: Babylon, Chaldäa; Medien, Persien; Griechenland, Makedonien; Ischma’el und Edom.

R. Aibu hat gesagt: Die Gemeinde Israel spricht vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! wir stimmen Lobpreis vor Dir an zur Zeit, wo Du uns aus den acht Gefangenschaften rettest, wie es heißt: „Und es geschieht, selbigen Tages lässt der Ewige zum zweiten Male Seine Hand walten, sich zu eignen den Rest Seines Volkes, der übrig sein wird von Aschur und von Ägypten, und von Patros und von Kusch und von Elam und von Schinear, und von Chamath und von den Eilanden des Meeres“ (Jeschajahu 11,11). In diesem Vers kommen acht Völkerschaften vor, darum heißt es: Auf der Achten.

Eine andere Auslegung: Auf der Achten. Darüber sind zwei Amoräer verschiedener Meinung. Nach dem einen gehen die Worte auf die sechs Gebote, die dem ersten Menschen befohlen wurden, wie es heißt: „Und es gebot (ויצו) der Ewige, G-tt“ (Bereschit 2,16), Noach wurde noch das Glied von dem lebenden Tieregeboten (verboten) [siebentes Gebot] und Abraham die Beschneidung [achtes Gebot]. Nach dem andern dagegen beziehen sich die Worte auf die Beschneidung, welche am achten Tage stattfinden.

„Und G-tt schuf Adam in Seinem Bilde, im Bilde G-ttes schuf Er ihn; Mann und Frau schuf Er sie“ (Bereschit 1,27).

Midrasch Tehillim 139,5
Vers 5.
Hinten und vorn hast Du mich gebildet. Was heißt: Hinten und vorn? Doppelgesichtig wurde der erste Mensch erschaffen, von hinten hatte er die Gestalt von Chawa[2]. Und so heißt es: „Und der Ewige, G-tt, baute die Rippe“ (Bereschit 2,22). Darum heißt es: Hinten und vorn hast Du mich gebildet.

Rab und Schmu’el sind darüber verschiedener Meinung. Nach dem einen hatte Adam ein G esicht, nach dem anderen einen Schwanz. Richtig ist es nach dem, der sagt, dass er mit einem Gesicht versehen war, denn es heißt: Vorn und hinten hast du mich gebildet. Aber wie verhält es sich nach dem, der sagt, dass er mit einem Schwanze versehen war? Was bedeutet: „Hinten und vorn hast du mich gebildet?“ Da ist es so, wie R. Ammi gesagt hat. R. Ammi hat nämlich gesagt: Adam war der Letzte (Hinterste, אחור) in Bezug auf das Schöpfungswerk und der Vorderste (קדם) in Bezug auf die Strafen. In Bezug auf die Strafen wie so? Ist etwa darunter der Fluch zu verstehen? Siehe, zuerst ist doch der Schlang, sodann Chawa und zuletzt erst Adam verflucht worden? Allein die Strafe ist die Sintflut, wie es heißt: „Und vertilgt wurde alles Wesen, das auf der Oberfläche des Erdbodens, vom Menschen bis zum Vieh“ (dort 7,22). Aber nach dem, der sagt, dass Adam mit einem Gesicht versehen war, welches von beiden ging voran?[3] Es ist einleuchtend, dass das Männliche voranging, denn es ist gelehrt worden: Der Mensch gehe auf dem Wege nicht hinter einem Frau, selbst wenn es seine Ehefrau ist. Treffen sie auf der Brücke zusammen, so entferne er sie zur Seite, und wer hinter einer Frau in einem Strome geht, der hat keinen Anteil an der Künftigen Welt.

Eine andere Auslegung:Hinten und vorn hast Du mich gebildet. R. Jochanan hat gesagt: Verdienst es der Mensch, so erfreut er sich (isst er) zwei Welten: Die hintere und die vordere, wenn nicht, so kommt er, um Rechenschaft abzulegen, wie es heißt: Und Du legst auf mich Deine Hand[4]. So heißt es: „Deine Hand entferne von mir“ (Jiob 13,21).

R. Elieser hat gesagt: Der erste Mensch wurde als Mannfrau (griechisch) erschaffen, wie es heißt: „Mann und Frau erschuf Er sie“ (Bereschit 1,27). Nach R. Schmu’el erschuf Er ihn doppelgesichtig, dann zersägte Er ihn und machte ihn einen Rücken nach dieser und eine Rücken nach jener Seite.

R. Tanchuma im Namen des R. Berachja im Namen des R. Eleasar sagt: Als einen Klumpen erschuf Er ihn und er lag da vom Anfang der Welt bis zu deren Ende[5]. So heißt es Vers 16. Meinen Klumpen sahen Deine Augen.

Nach R. Jehuda bar R. Nechemja im Namen des R. Schm’on im Namen des R. Eleasar füllte er die ganze Welt, Er erschuf ihn von der Morgen- bis zur Abendseite, wie es heißt: Hinten und vorn hast Du mich gebildet, d. i. von Mitternacht nach Mittag, wie es heißt: „Von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde“ (Dwarim 28,64). Und woher entnehmen wir, dass er auch den Zwischenraum erfüllte? Weil es heißt: Du setztest Deine Hand an mich.

Nach R. Eleasar bezieht sich אחור auf das Werk des letzten Tages und קדםauf das Werk des ersten Tages. Das ist die Meinung des R. Eleasar; denn R. Eleasar hat gesagt: „Die Erde bringe Leben Atmendes hervor“ (Bereschit 1,24). Das ist der Geist des ersten Menschen.

Nach R. Schim’on ben Lakisch gehtאחור auf das Werk des letzen Tages und קדם auf das Werk der Schöpfung. Das ist die Meinung des Resch Lakisch, den Resch Lakisch hat gesagt: „Und der Geist G-ttes schwebte über der Fläche der Wasser“ (Bereschit 1,2). Das ist der Geist des ersten Menschen[6].

Nach R. Simon geht אחור auf alle (Schöpfungs-) Werke, undקדם auf alle Strafen. R. Schmu’el bar Tanchum hat gesagt: Auch sein Lob ist zuletzt. So heißt es: „Lobet den Ewigen von der Erde… Erdenkönige und alle Nationen“ (Tehillim 148,7.11).

R. Simlai hat gesagt: Sowie sein Lob erst nach den Tieren und Vögeln erfolgt, so erfolgte auch seine Schöpfung nach den Tieren und Vögeln[7], wie es heißt: „Das sind die Tiere, die ihr essen dürft“ (Wajikra 11,2), und am Ende heißt es: „So eine Frau Samen bringt“ (dort 12,2). Und du legst Deine Hand an mich. Daraus geht hervor, dass sowohl der Mensch wie das Heiligtum mit zwei Händen erschaffen wurde, und es heißt auch: „Deine Hände haben mich gemacht und mich bereitet, mach mich einsichtig, dass ich lerne Deine Gebote“ (Tehillim 119,73), und es heißt: „Das Heiligtum, Ewiger, dass Deine Hände bereitet“ (Schemot 15,17).

„Dies sind die Geschlechter der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden בהבראם, an dem Tage, da der Ewige G-tt Erde und Himmel machte“ (Bereschit 2,4).

Midrasch Tehillim 62,1
Vers 1. Der Sangmeister nach Jedutun. Psalm von David. Vers 2. Nur zu G-tt ist still meine Seele. Das ist, was die Schrift sagt: „Vertrauet auf den Ewigen für und für“ (Jeschajahu 26,4). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wisset, auf wen ihr euer Vertrauen setzet! Auf den, der zwei Welten, mit zwei Buchstaben erschaffen hat, „denn mit יה (Jah) hat der Ewige die Welten gebildet“ (dort) d. i. diese und die Künftige Welt.[8] Diese Welt ist mit ה''א (He) erschaffen worden, wie es heißt: „Dies ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie erschaffen wurden (בהבראם) 9] (dort 2,4). Lies nicht: „בהבראם“, sondern בה''א בראם, d. i. mit ה''א(He) hat er sie erschaffen. Die künftige Welt ist mit יו''ד (Jod) erschaffen worden. Das wollen die Worte sagen: Denn mitיה(Ja-H) hat der Ewige die Welten gebildet. Und warum ist diese Welt mit ה''א erschaffen worden? Um dir zu sagen: Wie in dem ה''א, wenn der Mensch es aus seinem Munde hervorbringt, weder eine Bewegung der Lippen, noch ein Spitzen der Zunge stattfindet,[10] ebenso erschuf G-tt sie (die Welt) ohne Arbeit und Mühe, wie es heißt: „Durch das Wort des Ewigen sind die Himmel gemacht“ (Dwarim 33,6); ferner: „Denn Er beugt die Bewohner der Höhe“ (Jeschajahu 26,5), und darauf folgt: „Es zertritt sie der Fuß“ (dort V.6); desgleichen heißt es: „Auf, und drisch, Tochter Zion“ (Micha 4,13). So sprach auch der Heilige, gelobt sei Er, zu den Israeliten: Ich erlöse euch nur dadurch, dass ihr euch eine Last aufleget. Und womit belästige Ich euch? Durch ידותון (Jedutun) d. i. על הדתות ועל הדינין, durch Gesetze und Rechtsvorschriften, die Du uns bereitest. Das wollen die Worte sagen: „על ידותון“. Nur zu G-tt ist meine Seele still; von ihm kommt meine Hilfe. Und so heißt es: „Und wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern auf Dich sind unsere Augen gerichtet.“ (2. Diwre HaJamim 20,12).

„Dies sind die Geschlechter der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden בהבראם, an dem Tage, da der Ewige G-tt Erde und Himmel machte“ (Bereschit 2,4).

Midrasch Tehillim 148,1
Vers 1.
Halleluja! Lobet den Ewigen aus den Himmeln, lobet Ihn in den Höhen. Das geht auf die, welche in den Himmeln sind. Und wer sind diese? Die Dienstengel.
Vers 2. Lobet Ihn, ihr alle Seine Engel; denn sowie es viele Scharen auf Erden gibt, so auch in den Himmeln. „Dies ist die Geschlechtsfolge der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden“ (Schemot 2,4). Lobet Ihn, ihr alle Seine Heerscharen? Und wer sind Seine Heerscharen (צבאיו)? Die den Willen des Heiligen, gelobt sei Er, tun (שעושין צביונו של הקבייה), wie es heißt: „Preiset den Ewigen, alle Seine Heerscharen“ (Tehillim 103,21). Darum heißt es: Lobet Ihn, alle Seine Heerscharen.
Vers 3.
Lobet Ihn, Sonne und Mond. Und wer sind Sonne und Mond?[11] Die Erzväter und Mütter, denn sie werden mit Sonne und Mond verglichen, wie es heißt: „Siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne bückten sich vor mir“ (Bereschit 37,9). Lobet Ihn, all ihr Sterne des Lichts. Und wer sind die Sterne des Lichts? Das sind die Gerechten, wie es heißt: „Und die, welche viele zur Gerechtigkeit führten, wie die Sterne“ (Daniel 12,3). Darum heißt es: Lobet Ihn, all ihr Sterne des Lichts. Von hier kannst du lernen, dass jeder von ihnen einen Stern in den Himmeln hat, und nach seinen Werken auch sein Stern leuchtet. Darum heißt es: Es sollen Ihn diejenigen loben, deren Sterne leuchten.

„Und der Ewige G-tt ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ (Bereschit 2,9).

Midrasch Tehillim 1,10
Vers 2. Sondern hat seine Lust an der Thora des Ewigen. R. Levi sagte: Das geht auf die sechs Gebote (מצות), die der Heilige, gelobt sei Er, Adam gab, wie es heißt: „Und der Ewige, G-tt gebot (ויצו) dem Adam„ (Bereschit 2,16). „Und sinnet über seine Thora nach:“ Das geht auf die sechs Gebote, die er ihm gab.
Vers 3. Der wird sein wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen. Denn G-tt nahm ihn und verpflanzte ihn in das Paradies. Der seine Frucht gibt zu seiner Zeit. Das geht auf Kain. Und sein Blattwerk welkt nicht. Das geht auf Abel. Und alles, was er tut, gedeiht. Das geht auf Schet.
Vers 4. Nicht also die Frevler. Das ist der Schlang.
Vers 5. Darum bestehen die Frevler nicht im Gericht. R. Levi sagte: Alles wird einst geheilt werden, ausgenommen der Schlang und die Gibeoniten: Der Schlang, wie es heißt: „Und der Schlang, Staub ist seine Speise“ (Jeschajahu 65,25); die Gibeoniten, wie es heißt: „Und als Arbeiter [der Stadt] leisten sie ihm (יעבדוהו) Dienst aus allen Stämmen Israels“ (Jecheskel 48,19), d. i. יאבדיהו, sie werden sie vernichten.

Drei schöne Gaben hat der Heilige, gelobt sei Er, den Israeliten gegeben, nämlich Erbarmen, Schamhaftigkeit und Liebeserweisungen. Erbarmen, woher lässt sich das entnehmen? Weil es heißt: „Und er wird dir Erbarmen geben“ (Dwarim 13,18). Schamhaftigkeit, woher lässt sich das entnehmen? Weil es heißt: „Damit Seine Ehrfurcht auf eurem Angesichte sei, dass ihr nicht sündigt“ (Schemot 20,17). Von hier haben die Alten gesagt: Wer nicht schamhaft ist, von dem ist uns gewiss, dass seine Väter nicht am Berge Sinai gestanden haben. Liebeserweisungen, woher lässt sich das entnehmen? Wie es heißt: „Der Ewige, dein G-tt wird dir bewahren den Bund und die Liebe“ (Dwarim 7,12). Als David die Gibeoniten sah, dass unter ihnen nicht eine von diesen (drei Tugenden) vorhanden war, stand er auf und entfernte sie, wie es heißt: „Die Gibeoniten sind nicht von den Kindern Israels“ (2. Schmu’el 21,2); und auch Esra entfernte sie, wie es heißt: „Die Nethinim wohnten auf dem Hügel“ (Nechemija 11,21), und auch der Heilige, gelobt sei Er, wird sie einst entfernen, wie es heißt: „Und als Arbeiter der Stadt יעבדוהו“ (Jecheskel 48,19); es ist zu lesen יאבדוהו er wird sie vernichten. Denn untern den Arbeitern sind die Gibeoniten zu verstehen, wie es heißt: „Und Jehoschua machte sie an diesem Tage zu Holzhauern“ (Jehoschua 9,27).
Vers 6. Denn der Ewige kennt den Weg der Gerechten. Das geht auf Adam und Chawa. Der Weg der Frevler aber geht zu Grunde. Das geht auf den Schlang, für welchen es dereinst keine Heilung gibt.

10 Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Flüssen. 11 Der Name des ersten ist Pischon; dieser ist es, der das ganze Land Chawila umfließt, wo das Gold ist; 12 und das Gold dieses Landes ist gut; daselbst ist das Bdellion und der Stein Onyx. 13 Und der Name des zweiten Flusses: Gichon; dieser ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. 14 Und der Name des dritten Flusses: Chidekel; dieser ist es, der vor Aschur fließt. Und der vierte Fluss, das ist der Phrat“ (Bereschit 2,10-14).

Midrasch Tehillim 104,13
Vers 16.
Es sättigen sich die Bäume des Ewigen, Libanons Zedern. R. Chanina hat gesagt: Sie sättigen sich an ihren Wassern, sie sättigen sich an ihren Tagen, sie sättigen sich an ihren Pflanzungen[12]. R. Chanina hat gesagt: Die Zedern hätten nicht erschaffen zu werden brauchen, warum sind sie erschaffen worden? Wegen der Ehre G-ttes, wie es heißt: Lwanons Zedern, die er gepflanzt. Unter „Lwanon“ ist nichts anderes als das Heiligtum zu verstehen[13], wie es heißt: „Dieser gute Berg und Lwanon“ (Dwarim 3,25). Das wollen die Worte sagen: Es sättigen sich die Bäume des Ewigen, Lwanons Zedern, die Er gepflanzt.

Resch Lakisch hat gesagt: Das Gold hätte nicht erschaffen zu werden brauchen, warum ist es erschaffen worden? [14] Wegen der Ehre G-ttes für das Heiligtum, wie es heißt: „Alles Gold, das verarbeitet wurde zu dem Werke“ (Schemot 38,24). Und so heißt es: „Und das Gold des Landes war gut“ (Bereschit 2,12). Unter „gut (טוב)“ ist nichts anderes als das Heiligtum zu verstehen, wie es heißt: „Dieser gute Berg und der Lwanon“ (Dwarim 3,25).

16 Und der Ewige G-tt gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon isst, wirst du gewisslich sterben“ (Bereschit 2,16-17).[15]

Midrasch Tehillim 21,1
Vers 1.
Dem Sangmeister. Ein Lied von David. Vers 2. Ewiger, in Deiner Macht freut sich der König.

Das ist, was die Schrift sagt: „Und es wird geschehen an demselbigen Tage: die Wurzel Ischai’s, die da steht als Panier der Völker, nach ihr werden Völker forschen“ (Jeschajahu 11,10). Das geht auf den Maschaich ben David, der sich bis ans Ende verborgen hält.

R. Tanchuma hat gesagt: Der Maschiach kommt nur, um den Völkern der Welt sechs Mitzwot zu geben,[16] wie die der Laubhütte, des Lulaw (Feststrausses) und der Tefillin, die Israeliten aber lernen Thora vom Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und alle Deine Kinder sind Lehrlinge des Ewigen“ (Jeschajahu 54,13). Und warum? Weil die Schrift sagt: „Nach ihm [dem König Maschiach] werden die Völker forschen.“

R. Chanina im Namen des R. Acha hat gesagt: Was heißt das: „Und seine [des König Maschiach] Ruhe wird die Ehre sein“ (Jeschajahu 11,10)? Weil Er (G-tt) ihm von seiner oberen Ehre mitteilt (gibt). Das wollen die Worte sagen: In Deiner Macht freut sich der König.

„Und der Ewige G-tt baute aus der Rippe, die er von Adam genommen hatte, eine Frau, und Er brachte sie zu dem Menschen“ (Bereschit 2,22).

Midrasch Tehillim 25,11
Vers 10.
Alle Pfade des Ewigen sind Gnade und Wahrheit. Da könnte ich glauben: Allen? Darum heißt es:Denen, die Seinen Bund hüten.

Eine andere Auslegung: Alle Pfade des Ewigen. In der Stunde, da der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: Gehe, sage den Israeliten: „Dem Ewigen, eurem G-tt, sollt ihr nachgehen!“, sprachen sie zu ihm: „Unser Lehrer Mosche! Wer kann Ihm nachfolgen?“, heißt es nicht: „In Sturm und Wetter ist Sein Weg“ (Nechemija 13)? Ferner: „Durchs Meer geht Dein Weg“ (Tehillim 77,20)? Er sprach zu ihnen: Ich sage (lehre) euch die Wege des Heiligen, gelobt sei Er,: Alle Pfade des Ewigen sind Gnade und Wahrheit. Gnade d. i. Liebeserweise, und Wahrheit d. i. die Thora. Und wem lässt er sie zu Teil werden? Denen, die seinen Bund behüten.

R. Simla hat gesagt: Wir finden, dass der Heilige, gelobt sei Er, die Bräute schmückt und en Bräutigam zugesellt, die Kranken besucht und die Toten begräbt.[17] Woher entnehmen wir, dass Er die Bräute schmückt und sie den Bräutigam zugesellt? Weil es heißt: „Und es baute (ויבן) der Ewige G-tt die Rippe“ (Bereschit 2,22). Daraus geht hervor, dass der Heilige, gelobt sei Er, Chawa mit einem Geflechte versah und sie zu Adam brachte, denn in Seestädten nennt man das Haargeflecht ein Gebäude (בנייתא). Er besucht die Kranken, denn es heißt: „Und es erschien ihm der Ewige im Haine Mamre u.s.w.“ (Bereschit 18,1). Und Er begräbt die Toten, denn es heißt: „und Er begrub ihn (Mosche) im Tale“ (Dwarim 24,6).

2 Und die Frau sprach zum Schlang: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; 3 aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat G-tt gesagt, davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, auf dass ihr nicht sterbet“ (Bereschit 3,2-3).

Midrasch Tehillim 1,9
Eine andere Auslegung: Glückselig der Mann, welcher nicht wandelt [im Rat der Bösen]. Der Vers redet vom [ADAM RISCHON] ersten Menschen. Der erste Mensch sprach nämlich: Heil mir, wenn ich nicht im Rate des Schlangs gewandelt und auf dem Wege der Sünder nicht gestanden hätte, (ferner) Heil mir, wenn ich nicht auf dem Wege des Schlangs gestanden und auf dem Sitze der Spötter nicht gesessen hätte, (sodann) Heil mir, wenn ich nicht auf dem Sitze des Schlangs d. i. des Spottes gesessen hätte! R. Jehoschua von Sichnin im Namen des R. Levi hat gesagt: Der Schlang verleumdete ihren Schöpfer, er sprach nämlich zu Chawa: Warum esset ihr nicht von diesem Baume? Diese antwortete ihr: G-tt hat mir geboten, nicht davon zu essen, ihn auch nicht zu berühren. Was machte der Schlang? Er nahm Chawa und stieß sie an den Baum und sie starb nicht. Der Heilige, gelobt sei Er, hatte nur gesagt: „Du sollst nicht davon essen“ (Bereschit 2,17), sie fügte aber zu dem Worte hinzu: „Und ihr sollt ihn nicht berühren“ (dort 3,3). Der Schlang sprach nun zu ihr: Von diesem Baume hat unser Schöpfer gegessen und dadurch die Welt geschaffen und alles, was in ihr ist, wenn ihr davon esset, so könnt ihr auch eine Welt erschaffen, gleichwie er, wie es heißt: „Und ihr werdet wie G-tt sein“ (dort 3,5), allein jeder Meister hasst den seines Handwerks.[18] Daraus erhellt, dass er spottete.

„Und der Ewige G-tt schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, um den Erdboden zu bebauen, davon er genommen war“ (Bereschit 3,23).

Midrasch Tehillim 25,8
Vers 6.
Gedenke an Deine Barmherzigkeit und an Deine Gnadenbezeugungen.
R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: An die Gnadenbezeugungen, die Du dem ersten Menschen erwiesen hast; denn Du sprachst zu ihm: „An dem Tage, wo du davon isst, wirst du des Todes sterben“ (Bereschit 2,17).[19] Wenn Du ihm nicht einen Tag von Dir gegeben hättest, der tausend Jahre beträgt, wie es heißt: „Denn tausend Jahre sind in Deinen Augen wie der Tag, der gestern war“ (Tehillim 90,4), wie hätte er sich damit befassen können, (so viele) Geschlechter zu stellen.[20] Das wollen die Worte sagen: Denn von Ewigkeit sind sie, d. i. seit den Tagen des ersten Menschen.

 „Und Er trieb Adam aus und ließ lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren.“ (Bereschit 3,24).

Midrasch Tehillim 92,6
Er vertrieb Adam und dieser ging aus dem Garten und ließ sich auf dem Berge Morijah nieder, denn die Thore des Paradieses sind dem Berge Morijah benachbart, von da hatte Er ihn genommen und dahin brachte Er ihn wieder zurück, an den Ort, von dem er genommen worden, wie es heißt: „Und der Ewige, G-tt, nahm den Menschen“ (Bereschit 2,15). Von welchem Orte nahm Er ihn? Vom Orte des Heiligtums und er wohnte außerhalb des Gartens Eden am Berge Morijah, wie es heißt: „Zu bearbeiten den Acker, von dem er genommen war“ (dort 3,23).

R. Jehuda sagt: Der Heilige, gelobt sei Er, beobachtete (den ersten Schabbat) unter den oberen und Adam beobachtete ihn zuerst (unter den unteren Geistern), und der Schabbattag bewahrte ihn vor allem Bösen und vor allen Kümmernissen des Herzens, wie es heißt: „Bei meinen vielen Kümmernissen in meinem Innern erheitern Deine Tröstungen meine Seele (Tehillim 94,19).

R. Jehoschua ben Korcha sagt: Von dem Baume, unter dem sie sich verborgen hatten, nahmen sie Blätter und hefteten, wie es heißt: „Und sie hefteten Feigenblätter“ (Bereschit 3,7).

R. Elieser sagt: Von der Haut, die Er dem Schlang abgezogen, machte der Heilige, gelobt sei Er, ihm und seiner Gehilfin Ehrenröcke, wie es heißt: „Und der Ewige, G-tt machte Adam und seiner Ehefrau Röcke aus Haut und bekleidete sie“ (dort V. 21).

 1 Dies ist das Buch von Adams Geschlechtern. An dem Tage, da G-tt Adam schuf, machte Er ihn im Gleichnis G-ttes. 2 Männlich und weiblich schuf Er sie, und Er segnete sie und gab ihnen den Namen Adam, an dem Tage, da sie geschaffen wurden. 3 Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde, und gab ihm den Namen Schet“ (Bereschit 5,1-3).

Midrasch Tehillim 92,7
Vers 2.
Gut (schön) ist’s, dem Ewigen zu bekennen (להודות). Der erste Mensch sprach nämlich: Von mir sollen alle Geschlechter lernen: Jeder, der seine Missetaten bekennt und lässt, wird vom Gerichte der Hölle errettet, wie es heißt:Gut ist’s, dem Ewigen zu bekennen und zu Saitenspielen Deinen Namen, o Höchster[21].
Vers 3. Zu verkünden am Morgen Deine Gnade, allen Bewohnern der künftigen Welt, denn sie gleichen dem Morgen; und Deine Treue in den Nächten, allen Bewohnern dieser Welt, die der Nacht gleicht. Verkündet und erzählet die Treue des Heiligen, gelobt sei Er, die Er an mir getan hat, indem Er mich vom Gerichte der Hölle errettet.
Vers 4. Auf dem Zehnsait und auf dem Psalter. Alle glaubwürdigen Zeugnisse Israels geschehen durch zehn. An der Zither, welche David spielte, waren zehn Saiten; das Totenzeugniss erfolgt durch zehn (Personen)[22]; das Zeugnis der Beschneidungsfeierlichkeit erfolgt durch zehn (Personen); das Zeugnis der Lobpreisung des göttlichen Namens geschieht durch zehn (Personen); das Zeugnis des Schuhausziehens [CHALIZA] geschieht durch zehn (Personen), das Zeugnis des Hochzeitsegens erfolgt durch zehn Personen, wie es heißt: „Und Boas nahm zehn Männer“ (Ruth 4,2). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Ich will von Israel nicht nur das Saitenspiel der Zither, sondern auch das Geflüster ihres Mundes, wie es heißt: Mit dem Geflüster auf der Zither.

 

[1] S. Bereschit Rabba 1,4
[2]S. Bereschit Rabba Par. 8; Berachot 61a; Erubim 18b.
[3]Vergl. Erubin 18b.
[4]S. Bereschit Rabba Par. 8 Anfang; Wajikra Rabba Par. 14 Anfang.
[5]S. Bereschit Rabba Par. 8 vergl. dort Par. 24.
[6]S. Bereschit Rabba Par. 7.
[7] S Wajikra Rabba Par. 14.
[8]Vergl. j. Chagiga II, 77c; Menachot 29b; Bereschit Rabba Par. 12.
[9]בהבראםDer Buchstabe HE ist im masoretischen Text kleiner, als die übrigen Buchstaben.[10]Weil es ein hauch- oder Kehlbuchstabe ist.
[11]S. Bereschit Rabba Par. 84.
[12]S. Bereschit Rabba Par. 16.
[13] Lwanon, hier in der Bedeutung „weiß machend“
[14]S. Bereschit Rabba Par. 16.
[15] S. Bereschit Rabba 16,6, sechs Gebote hat der Heilige, gelobt sei Er, dem ersten Adam gegeben.
[16]Vergl. j. Aboda Sara II, 10c.
[17]Vergl. Bereschit Rabba Par. 18. u. Berachoth 61a; Schabbath 95 a; Erubin 18a.
[18]Das ist: seinen Konkurrenten.
[19]Verändert Bereschit Rabba, Par. 22
[20]Vergl. Bereschit Rabba, Par. 8.
[21]Vergl. Berachot 12a.
[22] D. i. die Trauerfeierlichkeit um einen Toten..

Baruch ben Mordechai HaKohen

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