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Midrasch Tehillim zur Parascha Wa’etchanan, Teil 3

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Wa'etchanan Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche ihr so nahe wären, wie der Ewige, unser G-tt, in allem, worin wir zu ihm rufen? (Dwarim 4,7).

Midrasch Tehillim 119,77
Vers 137. Gerecht bist Du, Ewiger, und gerade Deine Gerichte. Schlomo hat gesagt: „In Gerechtigkeit sind alle Sprüche Meines Mundes, in ihnen ist nichts verdreht und krumm. Sie sind alle einleuchtend dem Einsichtigen, und einfach denen, die Erkenntnis gefunden“ (Mischle 8,8.9). Was heißt: „In Gerechtigkeit sind alle Sprüche Meines Mundes?“ Alles, was der Heilige, gelobt sei Er, aus Seinem Munde hervorgehen ließ, war in Gerechtigkeit, d. i. es war gerecht und gerade. Darum heißt es: Gerecht bist Du, Ewiger, und gerade sind Deine Gerichte. Sowie Du gerecht bist, so sind auch Deine Gerichte gerecht und gerade. Und so heißt es: „Denn welches große Volk gibt es, das Götter hätte, ihm so nahe, wie der Ewige, unser G-tt?“ (Dwarim 4,7). Und so spricht auch die Gemeinde Israel: Du steigst auf den Berg Sinai herab, redetest mit ihnen vom Himmel und gabst ihnen Rechtsvorschriften und wahrhaftige Lehren, gute Satzungen und Gebote“ (Nechemija 9,13). Darum heißt es: Gerecht bist Du, Ewiger, und gerade Deine Gerichte.

„8 Und welche große Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte, wie diese ganze Thora, das Ich euch heute vorlege? 9 Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tue sie kund deinen Kindern und deinen Kindeskindern“ (Dwarim 4,8-9).

Midrasch Tehillim 4,9
Vers 5.
Zittert und sündigt nicht; sprecht in eurem Herzen.
David sprach zu den Israeliten: Wie lange sündigt ihr und reizet mich zum Zorne, indem ihr sprecht: Er ist untauglich, denn er stammt von der Moabiterin Ruth? Sprechet in eurem Herzen auf eurem Lager und sinnet nach1ודמו. Sela.

Eine andere Auslegung:Zittert und sündigt nicht. R. Acha hat gesagt: Ich werde deinen Trieb reizen, er aber soll dich nicht zur Sünde verleiten.

Die Rabbanan haben gesagt: Ich werde deinen Trieb schwach (eig. mager) machen und er wird dich nicht zur Sünde verleiten, damit du nicht in Sünde gerätst.

Es ist gelehrt worden: R. Elieser ben Jakow hat gesagt: Es heißt: „מקוה ישראל ה', eineמקוה MIKWE Israels ist der Ewige“ (Jirmejahu 17,13). Wie die Tauchanstalt (מקוה) die Unreinen reinigt, so reinigt der Heilige, gelobt sei Er, die Israeliten. Wer hat nötig zu gehen, die Mikwe מקוה zu dem Unreinen, oder der Unreine zu der Mikwe? Der Unreine muss zur Mikwe gehen und hinabsteigen und untertauchen. So reinigt der Heilige, gelobt sei Er, die Israeliten. Der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu Israel: Ich habe zu dir gesagt: Wenn du betest, so bete in der Synagoge, die in deiner Stadt ist, und wenn du in der Synagoge nicht beten kannst, so bete auf deinem Felde, und wenn du auf deinem Felde nicht beten kannst, so bete in deinem Hause, und wenn du in deinem Hause nicht beten kannst, so bete auf deinem Bettlager, und wenn du auf deinem Bettlager nicht beten kannst, so sinne in deinem Herzen nach. Das ist, was geschrieben steht: Sprechet in eurem Herzen auf eurem Lager und sinnet nach. Sela.

Was heißt das: Und verharret. Sela? R. Judan hat gesagt: Verharret vor jeder Sünde,2 die in deiner Hand ist. Und wenn du so tust, was folgt darauf? Vers 6. Opfert Opfer der Gerechtigkeit. Ich erhebe es dir so an, als wenn du einen Altar bautest und darauf Barndopfer und viele andere Opfer opfertest. זבח heißt es hier nicht , sondern: „זבחי, die Opfer.“ Wir haben gelernt: Wer das Schema morgens in der Synagoge betet, hat seine Pflicht erfüllt, wer es dagegen abends betet, hat seine Pflicht nicht erfüllt, es sei denn, dass er es in seinem Hause noch einmal betet. Was ist der Grund? Um die schädlichen Geister aus dem Hause zu vertreiben. Man darf nach dem Gebete אמת ויציב nichts anderes mehr sagen. Das gilt aber nur im Bezug auf das אמת ויציבim Morgengebete, denn R. Seira im Namen des R. Abba (bar Jirmja) hat gesagt: Hinsichtlich dreier Handlungen muss eine unmittelbare Aufeinanderfolge stattfinden: Unmittelbar nach dem Händeauflegen auf das Opfer muss die Schlachtung erfolgen; unmittelbar auf das Händewaschen der Segenspruch, unmittelbar auf die Bracha der Erlösung das Achtzehngebet. Unmittelbar nach dem Händeauflegen auf das Opfer die Schlachtung, denn so heißt es: „Und er lege seine Hand auf den Kopf des Ganzopfers und schlachte das junge Rind“ (Wajikra 1,4.5). Unmittelbar auf das Händewaschen der Segensspruch, denn so heißt es: „Erhebet eure Hände zum Heiligtum und lobet den Ewigen“ (Tehillim 134,2). Unmittelbar auf die Bracha der Erlösung das Achtzehngebet, denn so heißt es: „Es seien wohlgefällig meines Mundes Worte“ (dort 19,15). Was folgt darauf? „Es wird dich erhören der Ewige am Tage der Not“ (dort 20,2).3 Wer unmittelbar nach dem Händeauflegen das Schlachten vollzieht, dessen Opfer wird nicht untauglich, und wer unmittelbar auf das Händewaschen den Segensspruch folgen lässt, den verklagt der Satan nicht bei dieser Mahlzeit, und wer unmittelbar auf die Bracha der Erlösung das Achtzehngebet folgen lässt, den verklagt der Satan nicht an dem Tage.

„Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tue sie kund deinen Kindern und deinen Kindeskindern“ (Dwarim 4,9).

Midrasch Tehillim 119,13
Vers 4. Du hast Deine Befehle erlassen, sie zu beobachten gar sehr. Überall wo der Heilige, gelobt sei Er, betreffs der Thora gebietet, gebietet Er es ihnen in der Thora, gebietet er es ihnen in den Propheten und gebietet er es ihnen in den Hagiographen. Und so heißt es: „Habe Ich dir nicht dreifach mit Rat und Kenntnis geschrieben?“ (Mischle 20,20). Und es heißt: „So höre Israel, und beobachte zu tun“ (Dwarim 6,3), und es heißt: „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr“ (dort 4,9). Was heißt: „Hüte dich?“ Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wenn du die Thora hütest, so hüte Ich deine Seele. Darum heißt es: „Hüte dich und hüte deine Seele sehr.“ „Alle Tage deines Lebens“ (dort). Was heißt: „Alle Tage deines Lebens?“ Wenn du die Thora alle Tage deines Lebens befolgst, so wirst du so glücklich sein, dass du Kinder und Kindes Kinder siehst. Darum heißt es: „Und du sollst sie kundtun deinen Kindern und den Kindern deiner Kinder“ (dort). Und wenn du Kinder und Kindeskinder siehst, siehe, so ist Frieden, wie es heißt: „Und siehe Kinder von deinen Kindern, dann Frieden über Israel!“ (Tehillim 128,6).

„Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tue sie kund deinen Kindern und deinen Kindeskindern“ (Dwarim 4,9).

Midrasch Tehillim 119,69
Vers 129. Wunder sind Deine Zeugnisse, darum hütet sie meine Seele. Mosche sprach: „Denn wer ist unter allem Fleisch, der G-ttes Stimme gehört und am Leben geblieben wäre?“ (Dwarim 5,23). Er sprach also zu den Israeliten: Wisset! Als der Heilige, gelobt sei Er, die Himmel erschuf, erschuf er sie nicht durch die Stimme, und als Er die Erde erschuf, erschuf Er sie nicht durch die Stimme, und keine Nation hörte die Stimme des Heiligen, gelobt sei Er. Wann aber wurde Seine Stimme vernommen? Bei der Schenkung der Thora. Und so heißt es: „Die Stimme des Ewigen zerbricht Zedern... die Stimme des Ewigen wirft zuckende Feuerflammen“ (Tehillim 29,5.7). Und all die Stimmen warum? „Der Ewige gibt Macht seinem Volke.“ (dort V. 11), und es heißt: „Und die Stimme des Schiphars ward fort und fort stärker“ (Schemot 19,19). Daher sprach David: Von all den Stimmen kommen die Wunder, die der Heilige, gelobt sei Er, an Israel getan. Welches sind die Wunder? Die Wunder der Thora. Darum heißt es: Wunder sind Deine Zeugnisse, darum hütet sie meine Seele, d.i. meine Seele hütet (bewahrt) mich. Und so heißt es: „Hüte sie, denn sie ist dein Leben“ (Mischle 4,13). Und es heißt: „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du nicht vergisst die Dinge, die deine Augen gesehen“ (Dwarim 4,19). Wenn du die Thora hütest, so hütest du deine Seele. Darum heißt es: Darum hütet sie meine Seele.

„10 An dem Tage, da du vor dem Ewigen, deinem G-tt, am Choreb standest, als der Ewige zu mir sprach: Versammle Mir das Volk, dass Ich sie Meine Worte hören lasse, welche sie lernen sollen, um Mich zu ehrfürchten alle die Tage, die sie auf dem Erdboden leben, und welche sie ihre Kinder lehren sollen: 11 da nahtet ihr hinzu und standet unten an dem Berge; und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Gewölk und Dunkel“ (Dwarim 4,10-11).

Midrasch Tehillim 19,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Psalm von David. Vers 2. Die Himmel erzählen die Ehre G-ttes. Das ist, was die Schrift sagt: „Alles hat der Ewige Seinetwegen (למענהו) gemacht“ (Mischle 16,4), d. i. zu Seinem Lob (Seiner Verherrlichung), wie es heißt: „Stimmet an (ענו) dem Ewigen mit Dank“ (Tehillim 147,7).

Eine andere Auslegung:למענהו bedeutet: לענות שבחו, um Seinen Ruhm anzustimmen, Seine G-ttheit zu bezeugen,, sowie es heißt: „Du sollst nicht aussprechen (לא תענה) wider deinen Nächsten“ (Schemot 20,16), desgleichen: „למען, zum Zeugnis Meiner Brüder und Meiner Freunde“ (Tehillim 122,8).

R. Abahu hat gesagt: Zwei Dinge (Glaubenslehren) verleugnen die Völker der Welt nicht, sie bekennen, dass der Heilige, gelobt sei Er, die Welt in sechs Tagen geschaffen hat und dass Er die Toten wieder belebt. Woher wissen wir das? Wenn einer hingeht zu den Totenbeschwörern und Wahrsagern und dieser einen Toten durch Anrufung seines Namens heraufführt, so gelingt es ihm alle Tage in der Woche und er führt ihn herauf; das Tier aber steigt selbst in den Wochentagen nicht herauf, weil es in der Zukunft nicht wieder belebt wird.4 Das wollen die Worte sagen: „Alles hat der Ewige למענהו, zu seiner Zeugenschaft geschaffen.“

Eine andere Auslegung:למענהו will sagen: לקילוסו, zu seinem Preise, denn alle preisen Ihn wegen Seiner Schöpfung und alle Seine Werke preisen Ihn.

R. Berachja im Namen des R. Schim’on sagt: Wer von den Geschöpfen kein Haupt hat, der hat ein solches vor dem Heiligen, gelobt sei Er. So die Erde, wie es heißt: „Und das Haupt des Staubes des Erdkreises“ (Mischle 8,26). Wer vor den Geschöpfen keine Augen hat, der hat Augen vor dem Heiligen, gelobt sei Er. So das Meer, wie es heißt: „Das Meer sah es und floh“ (Tehillim 104,3). Wer vor den Geschöpfen keine Hände hat, der hat Hände vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Das Meer, groß und breit an Händen“ (dort 104,25). Und so die Erde, wie es heißt: „Und die Erde, siehe, breit an Händen“ (Bereschit 34,21). Sie hat auch vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Ohren, wie es heißt: „Erde, Erde, Erde, höre das Wort des Ewigen“ (Jirmejahu 22,29). Der Himmel hat ein Herz vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels“ (Dwarim 4,11). Und so hat auch das Meer ein Herz, wie es heißt: „Es gerannen die Fluten im Herzen des Meeres“ (Schemot 15,8.). Die Erde hat einen Nabel vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Bewohnend den Nabel der Erde“ (Jecheskel 38,12). Sie hat auch einen Mund vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und es öffne die Erde ihren Mund“ (Bemidbar 16,32). Sie hat auch Füße vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und die Erde steht für immer“ (Kohelet 1,4). Sie hat auch Lenden vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und Ich sammle sie von den Lenden der Erde“ (Jirmejahu 31,8). Auch der Himmel hat einen Mund vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: Die Himmel erzählen die Ehre G-ttes.

„Da nahtet ihr hinzu und standet unten an dem Berge; und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Gewölk und Dunkel“ (Dwarim 4,11).

Midrasch Tehillim 68,5
Vers 9. Die Erde bebt, sofort starben alle Lebendigen im Lande Israel und die Toten lebten auf, denn der Heilige, gelobt sei Er, ließ über sie den Tau der Wiederbelebung der Toten träufeln, wie es heißt: Auch troffen die Himmel.

Es brannte (זה) der Sinai. Unter זה ist nur Brennen und Anzünden zu verstehen, vergl.: „So man ihn pflegte anzubrennen (חזה למזיה)“ (Daniel 3,19), denn es heißt: „Und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels“ (Dwarim 4,11).

Vers 10. Bereitwilligen Regen. Als die Dienstengel sahen, dass die Seele Israels dahin flattern wollte, sprachen sie zum Heiligen, gelobt sei Er: Wem willst du die Thora geben, den Toten oder den Lebenden? Sofort winkte der Heilige, gelobt sei Er, den Lebensregen über Israel herbei, dass sie die Thora mit bereitwilligem Geiste annahmen, und die Dienstengel schwangen sie in Schwingen, wie es heißt: Du schwingst, o G-tt.Dein Erbe und das Verschmachtete hast Du aufgerichtet; d. i. Dein Erbe, welches verschmachtet war durch die Stimme des Dröhnens und Bebens, hast Du aufgerichtet.

Vers 11. Dein Leben (חיתך) wohnte darin, denn Du hast in dasselbe hineingesetzt Deine Belebung. Du bereitetest durch Deine Güte für den Gebeugten, o G-tt. „Und sie sprachen zu Mosche: Rede du mit uns und wir wollen hören“ (Schemot 20,19). Siehe, was in Dwarim geschrieben steht: „Wenn wir fortfahren die Stimme des Ewigen unseres G-ttes zu hören, so sterben wir; tritt du hin und höre alles“ (Dwarim 5,22.24). Sofort erwiderte der Heilige, gelobt sei Er, Mosche: „Gut ist alles, was sie geredet“ (dort V. 25).

„33 Hat je ein Volk die Stimme G-ttes mitten aus dem Feuer reden gehört, wie du sie gehört hast, und ist am Leben geblieben? 34 Oder hat ein Gott je versucht zu kommen, um sich ein Volk aus der Mitte eines Volkes zu nehmen durch Versuchungen, durch Zeichen und durch Wunder, und durch Krieg und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme, und durch große Schrecknisse, nach allem, was der Ewige, euer G-tt, in Ägypten, vor deinen Augen, für euch getan hat? 35 Dir ist es gezeigt worden, damit du wissest, daß Jehova Gott ist, keiner sonst außer ihm“ (Dwarim 4,33-35).

Midrasch Tehillim 114,6
Eine andere Auslegung: Vers 1. Als Israel aus Ägypten zog. Siehe, was geschrieben steht: „Oder ob ein Gott versucht hat zu kommen, sich zu nehmen ein Volk aus der Mitte eines Volkes?“ (Dwarim 4,34). R. Jeremia im Namen des R. Chija hat gesagt: Gleich einem Helden, der in den Krieg hinab zog, entweder zu siegen oder besiegt zu werden. Daher heißt es: „Und mit Krieg“ (dort).

R. Acha im Namen des R. Jonathan hat gesagt: Was heißt: „Ein Volk aus der Mitte eines Volkes“? Sowie ein Mensch das Junge (den Embryo) aus dem Leibe des Tieres nimmt zu seiner Zeit, so führte der Heilige, gelobt sei Er, die Israeliten aus Ägypten, wie es heißt: „Ein Volk aus einem Volk“. In diesem Sinne heißt es: „Und das Innere und die Kniestücke“ (Wajikra 1,13). Daraus lernen wir den Schmerz für den Herausgenommenen. Und woher entnehmen wir auch den für den Herausnehmenden? Weil es heißt: „Und Er hat euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten“ (Dwarim 4,20). Wie ein Mensch, der das Feuer aus dem Ofen nimmt ohne Zange und ohne Lappen (Fetzen), so mache es der Heilige, gelobt sei Er, wenn man so sagen kann, auch mit den Israeliten.

R. Abin im Namen des R. Simon hat gesagt: Was heißt: „Aus der Mitte (aus dem Innern) eines Volkes?“ Sie waren in ihren Eingeweiden verschlungen, wie es heißt: „Dann hatten lebendig sie uns verschlungen“ (Tehillim 124,3). Und sollte jemand einwenden (sagen): Ägypten ist doch daselbst nicht erwähnt, siehe, so antwortet er: „Wenn nicht der Ewige es gewesen, der für uns war, als sich ein Mensch (אדם) wider uns erhob“ (dort V. 2). Unter אדם, Mensch, ist nichts anderes als Ägypten zu verstehen, wie es heißt: „Und Ägypten ist nur ein Mensch (אדם) und kein Gott“ (Jeschajahu 31,3).

„זאת Und dies ist die Thora, welche Mosche den Kindern Israel vorlegte“ (Dwarim 4,44).

Midrasch Tehillim 8,3
Vers 3. Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast Du Dir Macht gegründet. Das ist, was die Schrift sagt: „Mein Sohn, wenn du gebürgt hast deinem Freunde“ (Mischle 6,1). Die Schrift redet von den Schülern der Weisen. Zur Zeit, wenn ein Alter autorisiert wird, spricht der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm: So lange du noch nicht autorisiert warst, wurdest du noch nicht für die Gesamtheit in Anspruch genommen, jetzt aber, wo du autorisiert worden bist, bist du zum Bürgen über die Gesamtheit geworden, wie es heißt: „Mein Sohn, wenn du gebürgt hast deinem Freunde.“ Was ist unter: „dein Freund“ zu verstehen? Der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „Das ist mein Geliebter, das ist mein Freund“ (Schir HaSchirim 5,16), desgleichen heißt es: „Deinen Freund und den Freund deines Vaters verlasse nicht“ (Mischle 27,10). Was sollst du tun? Du sollst nicht Reines für unrein und Unreines für rein, Erlaubtes für verboten und Verbotenes für erlaubt erklären, damit du dich nicht mit den Worten deines Mundes verschuldest, wie es heißt: „Du bist verstrickt durch die Worte dein Mundes“ (Mischle 6,2). Was sollst du tun?5 Geh, und beschäftige dich mit der Thora, wie es heißt: „Tue dies (זאת), mein Sohn, und du bist gerettet“ (dort V. 3). Unter „ זאת, dies“ ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Und dies (זאת) ist die Thora, die Mosche vorlegt“ (Dwarim 4,44). „Geh, wirf dich nieder“ (Mischle 6, ). Verschaffe dir einen Lehrer, der auf dich wie auf Staub tritt. Wirf dich nieder unter seine Füße, und mache ihn zum Herrscher über dich, wie es heißt: „Und mache zum Herrscher (רהב) deinen Freund“ (dort). Unter „רהב“ ist nichts anderes als Herrschaft (מלכות) zu verstehen, wie es heißt: „Ich nenne Rahab (רהב) und Babel“ (Tehillim 87,4). Wenn du so tust, dann „bist du gerettet wie ein Hirsch aus der Hand“ (Mischle 6,5).

„זאת Und dies ist die Thora, welche Mosche den Kindern Israel vorlegte“ (Dwarim 4,44).

Midrasch Tehillim 49,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Vers 2. Höret doch dies, all ihr Völker. Das ist, was die Schrift sagt: „Süß ist das Licht und angenehm für die Auge, die Sonne zu sehen“ (Kohelet 11,7). R. Jizchak und Rab Abba bar Kahana. R. Jizchak sagt: Wie süß ist das Licht der Künftigen Welt! Glückselig der Mensch, der gute Werke besitzt, dass er das Licht sehen wird, wie es heißt: „Und seine Freunde wie der Aufgang der Sonne in ihrer Herrlichkeit (Stärke)“ (Schoftim 5,31). R. Abba hat gesagt: Wie süß sind die Worte der Thora, die dem Lichte verglichen wird, wie es heißt: „Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Thora ist das Licht“ (Mischle 6,23). Glückselig der die Halacha (Richtschnur) weiß, gleich dem Schnee, sieht. Und warum? Weil es kein Ende für die Belohnung der Thora gibt. Der Heilige, gelobt sei Er, kehrt immer wieder zur Erstattung des Lohnes an die Israeliten zurück, weil sie sich mit der Thora bemüht haben, er spendet ihnen in Überfluss für ihr Verdienst in der Zukunft. In jener Stunde sprachen sie zu den Völkern der Welt: Wir sind glücklich, weil wir uns mit der Thora beschäftigt haben. Wie spracht ihr zu uns? Umsonst bemüht ihr euch! Sehet nun, was ihr Lohn ist! Sehet, wie viel Gutes ist uns ihretwegen zu Teil geworden, wie es heißt: Höret dies (זאת) all ihr Völker! Unter זאת, dies, ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Und dies (וזאת) ist die Thora“ (Dwarim 4,44). Horchet auf, all ihr Weltbewohner! Das geht auf die Erde. Und warum heißt sie חלד? Weil sie Rost (חלודה) einst in der Zukunft auf das Angesicht der Frevler bringen wird.

1 sinnet nach ודמו WEDOMU bedeutet auch „und schweigt“, „und verharrt“
2 D. i. lass ab von jener Sünde.
3 Auf das letzte Wort des גואלי 9. Psalm, mein Erlöser, das sich auf die גאולה bezieht, folgt sofort das Erhören.
4 Vergl. Sanhedrin 65b.
5 Um dies zu können.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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