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Midrasch Tehillim zur Parascha Kedoschim, Auszüge

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Kedoschim Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

1 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 2 Rede zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn Ich, der Ewige, euer G-tt, bin heilig“ (Wajikra 19,1-2).

Midrasch Tehillim 10,1
Vers 1. Warum, Ewiger, stehest Du in der Ferne, verbirgst Dich zu den Zeiten der Not? Das ist, was die Schrift sagt: „Und Rede wird er führen gegen den Höchsten“ (Daniel 7,25). R. Jose hat gesagt: Die Frevler verbinden sich nicht mit dem Heiligen, gelobt sei Er, es sei denn, dass sie Ihn schmähen und lästern, wie es heißt: „Und Reden wird er führen gegen den Höchsten“, d. i. gegen den Heiligen, gelobt sei Er. „Und die oberen Heiligen wird er verschlingen“ (dort), das sind die Israeliten, sowie gesagt ist: „Heilige sollt ihr sein“ (Wajikra 19,2). Der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu ihnen: Da ihr Meinem Namen geheiligt worden seid, bevor Ich noch die Welt erschaffen, so seid heilig, so wie Ich heilig bin, wie es heißt: „Und ihr sollt Mir sein ein Königreich von Priestern, ein heiliges Volk“ (Schemot 19,6). Sowie Ich der Höchste עליוןüber die ganze Welt bin, so sollt auch ihr Mir לי sein. Sowie der Buchstabe ל der höchste עליון über alle Buchstaben ist, so sollt auch ihr die höchsten sein, und sowie der Buchstabe י der geringste ist, so sollt auch ihr die geringsten sein, wie es heißt: „Denn ihr seid die geringsten von allen Völkern“ (Dwarim 7,7).[1] Und woher entnehmen wir, dass die Israeliten die Höchsten עליונים genannt werden? Weil es heißt: „Und der Ewige, dein G-tt, hat dich zum Höchsten עליון gemacht“ (dort 28,1).

Gleich einem Menschen, der einen Weinberg hatte, in den Räuber eindringen wollten, sie konnten aber nicht, weil er mit einer Mauer umzäunt war. Was machten sie? Sie durchbrachen die Mauer und hernach drangen sein in den Weinberg. So kommen auch die Völker der Welt und machen sich an die Israeliten, die der Weinberg des Heiligen, gelobt sei Er, sind, wie es heißt: „Denn ein Weinberg des Ewigen Zebaot, ist das Haus Israel“ (Jeschajahu 5,7) und sie schmähen den Heiligen, gelobt sei Er, und hernach auch die Israeliten, wie es heißt: „Und Reden wird er führen gegen den Höchsten“ (Daniel 7,25), und hernach „gegen die oberen Heiligen“ und endlich wollen sie auch die Thora vereiteln, wie es heißt: „Und er wird meinen, Zeiten und Gesetz zu ändern“ (dort). „Zeiten“ damit sind die Festzeiten, „Gesetz,“ damit ist die Thora gemeint, wie es heißt: „Zu Seiner Rechten Feuer des Gesetzes ihnen“ (Dwarim 33,2). Und sie werden gegeben in seine Hand“ (Daniel dort). Solltest du meinen: Für immer? So heißt es: „Bis auf eine Zeit und Zeiten und die Hälfte einer Zeit“ (dort). Warum müssen wir alle diese Unterjochungen über uns ergehen lassen? Weil Du dich von uns entfernt hast. Darum heißt es:Warum, Ewiger, stehst Du in der Ferner?

„Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht; du sollst nicht die Person des Geringen ansehen und nicht die Person des Großen ehren; in Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten“ (Wajikra 19,15).

Midrasch Tehillim 58,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Verdirb nicht. Von David.Ein Michtam.[2] Vers 2. Redet ihr wirklich (האמנם) verstummend Gerechtigkeit. R. Jizchak hat gesagt: Was ist die Arbeit des Menschen (אומניתו של אדם) in dieser Welt? Er soll sich wie stumm (כאילם) stellen in der Stunde des Streites. Da könnte ich glauben, auch in den Worten der Thora? Daher heißt es: „Gerechtigkeit (d. i. Thora) sollt ihr reden.“ Da könnte ich glauben, er soll seinen Sinn gegen die Geschöpfe erheben? Daher heißt es: Vers 2. Mit Gradheit sollt ihr richten die Menschenkinder.

Eine andere Auslegung: האמנם אלם . Das ist, was Schlomo sagt: „Wankend ist (הפכפך) der Weg des fremdartigen Mannes“ (Mischle 21,8). Wankelmütig (הפכפכין) sind die Frevler, weil sie auf ihrem Ausspruche nicht bestehen, sie sagen ein Wort und heben es wieder auf. So war auch Schaul wankelmütig. Gestern sprach er zu David ein Wort, nämlich: „Und er sprach zu David: „Du bist gerecht von mir aus“ (1. Schmu’el 24,18). Was heißt: „Von mir aus?“ Wenn schlechter Weizen vorhanden ist, so ist auch guter Weizen vorhanden.[3] So bist auch du gerecht von mir aus, ich habe dich zum Gerechten gemacht, denn ich bin darauf ausgegangen, deine Seele zu suchen[4], und hätte ich dich gefunden, so hätte ich dich umgebracht, aber ich bin in deine Hand gefallen, und du hast mich nicht ums Leben gebracht. Das wollen die Worte sagen: „Du bist gerecht von mir aus“ Und so heißt es: „mehr als sein Nächster tut der Gerechte“ (Mischle 12, 26). „Sein Nächster“ d. i. Schaul, wie es heißt: „Deinem Nächsten, dem David“ (1. Schmu’el 28,17). „der Gerechte“ ist David. „und nun schwöre mir bei dem Ewigen … und David schwur dem Schaul.“ (1. Schmu’el 24,22.23). Als Schaul fort ging, sprachen seine Helden zu ihm: Ist er denn deshalb gerecht, weil er dich in der Höhle nicht erschlagen hat? Er wusste doch, wenn er dir etwas getan hätte, so wären wir hineingegangen, und hätten ihn sogleich verzehrt. Das sah er und fürchtete sich. Als er das hörte, „erhob er sich und ging nach der Wüste Siph und David kam und Abischai zu dem Volke Nachts, und siehe, Schaul lag schlafend in dem Kreise“ (1. Schmu’el 26,7). Liegen und schlafen ist doch dasselbe? Allein es war der Schlaf der Betäubung auf sie gefallen. Das ist, was die Schrift sagt: „Denn sie schliefen alle, denn Betäubung vom Ewigen war auf sie gefallen“ (dort V. 12). Das wollen die Worte sagen: „Er lag und schlief.“ „Und Abischai sprach zu David: G-tt hat heute deinen Feind in deine Hand geliefert … aber David sprach zu Abischai: „Verdirb ihn nicht (תשחיתהו)“ (dort 8,9). Darum heißt es: Dem Sangmeister. Verdirb nicht (אל תשחית). „Und es sprach David: So wahr der Ewige lebt! Sondern der Ewige mag ihn treffen (hinraffen)“ (dort V. 10). Warum steht zwei Mal: Der Ewige? Er sprach zu ihm: So wahr der Ewige lebt, du sollst ihn nicht ums Leben bringen, und wenn du ihn ums Leben bringst, so wahr der Ewige lebt, so bringe ich dich ums Leben.

Eine andere Auslegung: „So wahr der Ewige lebt.“ Er beschwur den Satan und schalt ihn. „Und David nahm die Lanze und den Wasserkrug von Schauls Kopflager … und David rief dem Volke zu und dem Abner, Sohn Ners, also: Willst du nicht antworten, Abner“ (dort V. 12. und 14)? Er sprach zu ihm: Was hast du jetzt mir noch zu entgegnen? Siehe, gestern spracht ihr zu Schaul wegen der Höhle, dass, wenn er dir irgend etwas getan hätte, wären wir hineingegangen und hätten ich sogleich verzehrt, jetzt siehe die Lanze und den Wasserkrug, was hast du zu entgegnen? Hast du nichts zu entgegnen, Abner? Er konnte nichts darauf entgegnen, sondern ward wie ein Stummer (כאילם) und er kannte die Gerechtigkeit Davids nicht an. Darum heißt es: Die Wahrheit verstummt, redet ihr Gerechtigkeit? Du hättest Wahrheit sagen sollen, sie ist aber wie ein Stummer geworden und du hast meine Gerechtigkeit nicht gesagt.

Eine andere Auslegung: Er sprach zu ihnen: Habt ihr mit Gerechtigkeit mich verfolgt, denn die Thora sagt: „Mit Gerechtigkeit sollst du verfolgen“ (Deut. 16,20)?

Eine andere Auslegung: Habt ihr mit Gerechtigkeit mich gerichtet, denn die Thora sagt: „Mit Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten“ (Wajikra 19,15)? Habt ihr so gehandelt? Richtet ihr in Redlichkeit, Menschenkinder! Darum heißt es: האמנם אלם צדק.

„Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht; du sollst nicht die Person des Geringen ansehen und nicht die Person des Großen ehren; in Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten“ (Wajikra 19,15).

Midrasch Tehillim 82,1
Vers 1. Ein Psalm von Assaph. G-tt steht in der G-ttesgemeinde, mitten unter Richtern אלהיםrichtet Er. Das ist, was die Schrift sagt: „Ihr sollt kein Ansehen kennen in Gericht“ (Dwarim 1,17). Und so heißt es auch bei Jehoschaphat. „Und er sprach zu den Richtern: Sehet zu, was ihr tut, denn nicht für den Menschen richtet ihr, sondern für den Ewigen, und Er ist bei euch im Gericht“ (2. Diwre HaJamim 19,6), und es heißt: „Denn das Gericht ist G-ttes“ (Dwarim 1,17). Die Richter sollen nämlich nicht sagen: Wir sitzen für uns selbst[5] zu Gericht, sondern der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu den Richtern: Wisset, dass Ich bei euch sitze, wie es heißt: „Denn Ich, der Ewige, liebe das Recht“ (Jeschajahu 61,8); wenn ihr also das Recht beugt, so beugt ihr Mich, wie es heißt: „Und Ich trete hin zu euch zum Gericht „ (Maleachi 3,5). Das wollen die Worte sagen: In der Mitte richtet G-tt (בקרב אלהים), d. i. mitten unter den Richtern (באמצע הדיינין) richtet er. Was ist unter „אלהים„ zu verstehen?Die Richter, wie es heißt: „Bis vor die Richter (האלהים) komme die Sache beider“ (Schemot 22,8).

„Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht; du sollst nicht die Person des Geringen ansehen und nicht die Person des Großen ehren; in Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten“ (Wajikra 19,15).

Midrasch Tehillim 82,2
Vers 2. Wie lange werdet ihr Unrecht richten? Werdet ihr Partei nehmen für die Frevler(?), wie es heißt: Ihr nehmt Partei für die Frevler. Sela. Ist es euer Wille, Recht zu üben, so richtet den Geringen und die Waise, dem Gedrückten und Armen verschaffet Recht. Es heißt hier nicht: תרחמו, erbarmet euch, sondern: הצדיקו, d.h. verschaffet ihm recht, nicht weil er eine Waise oder ein Armer ist, so dass ihr denket, ihm vom Reichen zu geben, (denn) „dem Ewigen ist die Erde und was sie füllt“ (Tehillim 24,1). Und wenn ihr von dem Reichen im Gerichte nehmt und es dem Armen gebt, so beraubt ihr Mich und gebt ihm das Meinige, denn die ganze Welt ist Mein, und Ich habe gesagt, ihn reich zu machen, und ihr nehmt das Seinige.

„Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Völkern umhergehen. Du sollst nicht wider das Blut deines Nächsten auftreten. Ich bin der Ewige“(Wajikra 19,16).

Midrasch Tehillim 56,1
Vers 1. Dem Sieger über die stumme Taube von Ferne. Ein Michtam, da ihn die Philister ergriffen zu Gat. Das ist, was die Schrift sagt: „Wo ist ein G-tt im Himmel und auf Erden, der tun könnte wie Deine Taten und wie Deine Wunder“ (Dwarim 3,24)? Und so sprach auch Daniel: „Er befreit und rettet und tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden“ (Daniel 6,28). Nach R. Pinchas sprach David also: Mir hat Er mehr als allen getan, Sein Sieg (והנצחון) übertrifft alles. Und was tat Er dem David? Er stand bei Achisch, und der Bruder Goliats, des Philisters, war der Wächter des Hauptes von Achisch, und er ergriff ihn ihm Gericht.[6] Achisch sprach zu ihm: Dein Bruder hat mit ihm ausbedungen: Wenn er mit ihm streiten kann und mich schlägt u.s.w. Und nun ist die Bedingung erfüllt und du hast nichts mehr gegen ihn, so ließ er ihn und brachte ihn nicht um, und es war da kein großer Sieg. Darum heißt es: Dem Sieger über die stumme Taube von Ferne, denn David stand wie eine stumme Taube da und er hatte keine Antwort im Munde zu erwidern, bis der Heilige, gelobt sei Er, ihm jene Antwort im Munde des Achisch bereitete, David wurde gerettet vom Bruder Goliats, des Philisters. Was heißt: רחוקים, die Fernen? Weil die Helden fern von ihm waren. Was heißt: מכתם?מך ותם, demutsvoll und vollkommen. Im Bezug auf diesen Vorgang sprach David die Worte: „Und nun möge doch erhören mein Herr, der König, die Worte Seines Knechtes … da dich der Ewige heute mir in die Hand gegeben“ (1. Schmu’el 26,19.23.). Mosche sprach: „Wenn der Dieb beim Einbruch gefunden und geschlagen wird, dass er stirbt, so ist seinetwegen keine Blutschuld“ (Schemot 22,1), und du (Schaul) bist von mir in der Höhle getroffen worden. Nach der Thora warst du freigegeben und freigegeben war dein Blut. Und so heißt es: „Stehe nicht still bei dem Blut deines Nächsten“ (Wajikra 19,16), d. i. wenn ein Mensch dich umbringen will und du kannst ihm beikommen, so stehe nicht still und sage nicht: Ich verschulde mich an seinem Blute, zögere nicht in deinem Herzen, sondern erschlage ihn sofort. Und so sagt auch das Sprichwort: Töte ihn früher, bevor er dich totschlägt. Darum heißt es: „Und er sprach, dass ich dich umbrächte“ (1. Schmu’el 24,11). Nach der Thora war es gestattet, dich umzubringen.[7] „Aber sie verschonte dich“ (dort), nämlich die Bescheidenheit, welche in dir ist, war Schonung für dich,[8] wie es heißt: „Und es kam Schaul hinein, seine Füße zu decken“ (dort V. 4). Daraus erhellt, dass er sich wie eine Hütte (להסך) gemacht hatte. Und er sprach: „So sieh, mein Vater, so sieh!“ (dort V. 12), d. i. siehe, was du mir sagst und siehe auch, was ich dir bin.

„Meine Satzungen sollt ihr beobachten. Dein Vieh von zweierlei Art sollst du sich nicht begatten lassen; dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Samen besäen, und ein Kleid, aus zweierlei Stoff gewebt, soll nicht auf dich kommen“ (Wajikra 19,19).

Midrasch Tehillim 1,15
Eine andere Auslegung: Vers 1. Glückselig der Mann, der nicht wandelt in dem Rat der Frevler. Das geht auf die Söhne Korachs, die nicht im Rat ihres Vaters wandelten, wie es heißt: „Weichet doch von den Zelten dieser frevelhaften Menschen“ (Bemidbar 16,26). Und auf dem Wege der Sünder nicht steht, wie es heißt: „Die Pfannen dieser Sünder“ (dort 17,3). Und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzet, das ist Korach, welcher sich spöttisch über Mosche und Aharon ausließ. Was machte er? Er versammelte wider sie die ganze Gemeine, wie es heißt: „Und Korach versammelte wider sie die ganze Gemeinde“ (dort 16,19). Er fing an vor ihnen in Spottreden sich zu ergeben und sprach: Es war eine Witwe in meiner Nachbarschaft, die zwei Waisenmädchen und ein Feld hatte. Als sie pflügen wollte, sprach Mosche zu ihr: „Du darfst nicht mit einem Ochsen und Esel zugleich pflügen“ (Dwarim 22,10); als sie säen wollte, sprach er zu ihr: „Du darfst dein Feld nicht mit Gemischten besäen“ (Wajikra 19,19); als sie ernten und Garben aufschütten wollte, sprach er zu ihr: Lasse die Nachlese, die vergessene Garbe und das Eckstück stehen; als sie dreschen wollte, sprach er zu ihr: Gib mir die Hebe, den ersten und den zweiten Zehnten. Sie nahm auf sich den Urteilsspruch und gab es ihm. Was tat die Arme? Sie verkaufte das Feld und kaufte sich zwei Schafe, damit sie sich von ihrer Schur bekleide und von ihren Jungen einen Genuss habe. Sowie dieselben geboren wurden, kam Aharon und sprach zu ihr: Gib mir die Erstgeburt, denn der Heilige, gelobt sei Er, hat also zu mir gesagt: „Alles Erstgeborene, das geboren wird unter deinem Rindvieh und deinen Schafen – das Männliche, sollst du heiligen dem Ewigen, deinem G-tt“ (Dwarim 15,19). Sie nahm auf sich den Urteilsspruch und gab ihm die Jungen. Als die Zeit der Schur nahte und sie dieselben schor, kam Aharon (wieder) und sprach zu ihr: Gib mir den Bug, die Kinnbacken und den Magen. Sie sprach: Selbst nachdem ich sie geschaltet habe, bin ich nicht gerettet vor dir, siehe, sie sollen mir Bann sein. Da sprach er zu ihr: Wenn sie Bann sind, so gehören sie mir ganz, wie es heißt: „Aller Bann in Israel soll dir gehören“ (Bemidbar 18,14). Er nahm sie und ging davon und ließ sie weinend mit ihren zwei Töchtern zurück. Ist es schicklich, eine Bedrückte so zu behandeln? Sie alle tun es und hängen es an den Heiligen, gelobt sei Er.

Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen. Das geht auf seine Söhne, denn sie stimmten ein Leid an und sprachen: Wir sind verpflichtet, unserm Vater Ehrerbietung zu erweisen, sollen wir aber Streit erheben gegen Mosche, unsern Lehrer? Sie erhoben sich und entschieden sich für die Ehre Mosches. Und sinnt über seine Thora nach, das geht auf die Söhne Korach’s.
Vers 3. Und er ist wie ein Baum, eingepflanzt an Wasserbächen, das bezieht sich auf die Kinder Korach’s. Als Korach und sein Anhang verschlungen worden war, fand sich’s, dass seine Söhne dastanden wie der Mastbaum eines Schiffes, wie es heißt: „Und sie wurden zum Panier“ (Bemidbar 26,10).
Rabbi sagte: Jede Stelle ihrer Umgebung wurde gespalten, nur die stelle, die unter ihnen war, wurde nicht gespalten. R. Schmu’el bar Nachman hat gesagt: Es standen nicht alle drei an einem Orte, sondern ein jeder stand für sich, und so standen sie drei Säulen. Das ist, was die Leute zu sagen pflegen: Worauf steht die Welt? Auf drei Säulen. Manche verstehen darunter Abraham, Jizchak und Jakow, manche Chananja, Mischael und Asarja und manche die drei Söhne Korach’s.
Vers 4. Nicht also sind die Frevler, das geht auf Korach und seinen Anhang.
Vers 5.
Darum bestehen die Frevler nicht im Gerichte, das ist Korach und sein Anhang. Denn der Ewige kennt den Weg der Gerechten, das geht auf die Kinder Korach’s.
Vers 6. Aber der Weg der Frevler geht zu Grunde, das geht auf Korach und seinen Anhang.

„Und wenn ihr in das Land kommet und allerlei Bäume zur Speise pflanzet, so sollt ihr ihre erste Frucht als ihre Vorhaut achten; drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten, es soll nichts von ihnen gegessen werden“ (Wajikra 19,23).

Midrasch Tehillim 119,10
Vers 1.
Glückselig sind, deren Weg untadelig ist, die in der Thora des Ewigen wandeln. Der König Schlomo, über den Friede sei, hat gesagt: „Der Gerechte, der in seiner Unschuld wandelt, glückselig sind seine Kindern nach ihm“ (Mischle 20,7). Wenn nun schon in Betreff seiner Kinder gilt: Glückseligkeit ihnen um seinetwillen, um wie viel mehr gilt es für ihn! Der Heilige, gelobt sei Er, verlangte von Abraham weiter nichts, als dass er untadelig sein sollte, wie es heißt: „Wandle vor Mir und sei untadelig“ (Bereschit 17,1). Ebenso sprach auch Mosche zu den Israeliten: „Untadelig sollst du sein mit dem Ewigen, deinem G-tt“ (Dwarim 18,13). Vor dem Ewigen, deinem G-tt, heißt es nicht, sondern: „Mit dem Ewigen, deinem G-tt.“ Wenn du untadelig bist, siehe, so bist du mit dem Ewigen, deinem G-tt. Warum? Weil auch Er untadelig ist, denn es heißt von Ihm: „Fels, untadelig ist Sein Werk“ (Dwarim 32,4). Und die Israeliten sind untadelig, und die Thora ist untadelig, wie es heißt: „Die Thora ist untadelig“ (Tehillim 19,8). Darum heißt es:Glückselig sind, deren Weg untadelig ist. Das Geschlecht der Wüste bestand aus Untadeligen und Frommen.[9] Und so pflegte R. Elieser zu sagen: Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihnen: „Versammelt mir Meine Frommen, die Meinen Bund schließen über dem Opfer“ (Tehillim 50,3), denn die Israeliten empfingen die Thora nicht anders als dass sie zwölf Mil vor sich und zwölf Mil hinter sich bei jedem Worte bebten. Darum heißt es: Glückselig sind, deren Weg untadelig ist, die in der Thora des Ewigen wandeln. In Unschuld empfingen die Israeliten die Thora. Er (G-tt) sprach zu ihnen: „Alles Unschlitt vom Ochsen, vom Lamme und von der Ziege sollt ihr nicht essen“ (Wajikra 7,24), und sie fragten nicht: Warum? Sondern sie nahmen es auf sich. G-tt gebot ihnen ferner: „Und wenn ihr in das Land kommt und allerlei Bäume essbarer Frucht pflanzt, so enthaltet euch seiner Vorhaut, seiner Frucht …“ (Wajikra 19,23), und sie fragten nicht: Warum? Sondern nahmen es auf sich. Und auch, als sie es auf sich genommen hatten, fragten sie nicht: Was wird unser Lohn sein, wenn wir es befolgen? Darum heißt es: Glückselig sind, deren Weg untadelig ist.

„Ihr sollt nicht den Rand eures Haupthaares rund scheren, und den Rand deines Bartes sollst du nicht zerstören“ (Wajikra 19,27).

Midrasch Tehillim 35,2
Vers 2. Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich zu meiner Hilfe. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Brauche ich Schild und Tartsche?
Vers 5. Sie werden sein wie Spreu vor dem Winde. Blase ich Wind in sie, so fliehen sie. So sprach auch Jeschajahu: „Eine Stimme spricht: Verkündige! Und er spricht: Was soll ich verkündigen? ... denn der Wind des Ewigen hat es angeweht“ (Jeschajahu 40,6.7).
Vers 10. Alle meine Gebeine werden sprechen: Wer ist wie du? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: David, was tust du Mir? Er antwortete Ihm: Ich werde dich loben mit allen meinen Gliedern. Mit meinem Haupte: ich beuge und neige es im Gebet; mit den Haaren meines Hauptes: ich erfülle: „Ihr sollt nicht rund abnehmen die Ecken eures Haupthaares“ (Wajikra 19,27), und nicht nur das, sondern ich lasse die Tephillin an meinem Haupte ruhen; mit meinem Halse: ich halte die Vorschrift der Bedeckung mit Schaufäden (Tzitzit); mit meinen Augen: ich erfülle: „Ihr sollt sie (die Schaufäden) sehen“ (Bemidbar 15,39); mit meinem Munde will ich Dich rühmen, wie es heißt: „Des Ewigen Ruhm soll aussprechen mein Mund“ (Tehillim 145,21); mit meinen Lippen will ich Dich rühmen, wie es heißt: „Meine Lippen werden strömen von Lob“ (dort 119,171); mit meinem Barte, wie es heißt: „Du sollst nicht zerstören die Ecke deines Bartes“ (Wajikra 19,27); mit meiner Zunge, wie es heißt: „Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit“ (Tehillim 35,28); mit meinem Angesicht bei der Anbetung, wie es heißt: „Und er bückte sich vor seinem Angesicht zur Erde“ (Bereschit 48,12); mit meiner Kehle, wie es heißt: „Heiser ist meine Kehle“ (Tehillim 69,4); mit meinem Herzen, wie es heißt: „In meinem Herzen berge ich Deinen Spruch“ (Tehillim 119,11); mit der Brust, denn ich lege (setze) die Schaufäden gegenüber dem Herzen die ganze Zeit, da ich das Schma lese, wie es heißt: „Und es sollen die Worte, die Ich dir heute gebiete in (auf) deinem Herzen sein“ (Dwarim 6,6), von hinten und von vorn werfe ich den Gebetmantel (Tallit), zwei Flügel nach hinten und zwei Flügel nach vorn; mit der rechten Hand: Ich schreibe und zeige mit ihr die Akzente der Thora, und mit der linken Hand: Ich knüpfe an sie die Tephillin der Hand und erfasse mit ihr meine Schaufäden zur Zeit, wo ich das Schma lese; mit meiner Nase, um zu riechen mit ihr an den Ausgängen der Schabbate;[10] mit meinen Ohren, mit ihnen höre ich die Akzente der Thora; mit meinen Fingernägeln, sie betrachte ich beim Lichte der Hawdala; mit meinen Eingeweiden, wie es heißt: „Und Deine Lehre ist in meinen Eingeweiden“ (Tehillim 40,9); mit meinem Innern, wie es heißt: „Und all mein Innerstes Seinen heiligen Namen“ (dort 103,1); mit meinen Nieren, wie es heißt: „Auch in den Nächten züchtigen mich meine Nieren“ (dort 16,7); mit dem männlichen Gliede durch Beschneidung und Pri’a; mit meinen Knien, wenn ich die knie zum Gebete beuge; ferner mit meinen Knien werde ich der Gevatter der Knaben, die auf ihnen beschnitten werden; mit dem rechten Fuße bei der Vorschrift der Chalitza (des Schuhausziehens), mit dem linken Fuße, mit dem ich die drei Schritte mache. Darum heißt es: Alle meine Gebeine werden sprechen: Ewiger, wer ist Dir gleich?

„Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem G-tt. Ich bin der Ewige“ (Wajikra 19,32).

Midrasch Tehillim 119,52
Vers 99. Von allen meinen Lehrern bin ich klug geworden, denn Deine Zeugnisse sind mein Gespräch. Was heißt: Von all meinen Lehrern bin ich klug geworden? Ein Mensch darauf bedacht sein, sich Genossen und Jünger תלמידים in der Thora zu verschaffen, damit er, wenn er ein Wort vergisst, seine Genossen fragen kann, und sie es ihm in Erinnerung bringen. So heißt es: „Zwei sind besser als einer, weil ihnen ein guter Lohn wird für ihre Mühe“ (Kohelet 4,9). Ebenso wenn einer fällt, so richtet der andere ihn wieder auf. So auch, „wenn zwei bei einander liegen, so ist ihnen warm“ (dort 4, 12). Darum heißt es: Von all meinen Lehrern bin ich klug geworden. Und wer verursacht mir das? Das Gespräch der Alten, wie es heißt: Vers 100. Von den Ältesten bin ich verständig geworden, denn Deine Befehle hüte ich. Was heißt: Von den Alten bin ich verständig geworden? Du hast die Alten sehr verehrt und hast sie nicht eher aus Ägypten herausgeführt, als bis Du es deutlich erklärt und gesagt hattest: „Geh und versammle mir die Alten Israels“ (Schemot 3,16), und ebenso hast Du die Thora erst dann gegeben, als Du gesagt hattest: ‚Versammle sie’, wie es heißt: „Und Mosche kam und beriet die Alten des Volkes und legte ihnen vor all diese Worte, die ihm der Ewige geboten“ (Schemot 19,7), und es heißt: „Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen und den Alten ehren“ (Wajikra 19,32). So heißt es auch: „Frage deinen Vater, dass er dir es künde, deine Alten, dass sie dir es ansagen“ (Dwarim 32,7). Die Ehre also, die Du den Alten erwiesen hast, bewirkt, dass ich Deine Befehle hüte. Darum heißt es: Von den Alten bin ich verständig geworden. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Bis jetzt hast du nichts besseres gesehen, du wirst es aber noch zu sehen bekommen, wie es heißt: „Denn es regiert der Ewige der Heerscharen auf dem Berge Zion und in Jeruschalajim, und vor seinen Alten ist Herrlichkeit“ (Jeschajahu 24,23).

„Und wenn ein Mann Ehebruch treibt mit der Ehefrau eines Mannes, wenn er Ehebruch treibt mit der Ehefrau seines Nächsten, so sollen der Ehebrecher und die Ehebrecherin gewisslich getötet werden“ (Wajikra 20,10).

Midrasch Tehillim 3,6
Vers 4. Aber Du, Ewiger. [David sprach: „Du hast beschlossen[11] und in Deiner Thora geschrieben: Der Ehebrecher und die Ehebrecherin sollen des Todes sterben“ (Wajikra 20,10).] Du bist ein Schild um mich, denn Du schützest mich im Verdienst meiner Väter. Meine Ehre die durch Chuschai HaArki wiederhergestellt worden; der mein Haupt emporhebt, das durch den Propheten Nathan geschehen ist, wie es heißt: „Auch der Ewige hat deine Sünde hinweg genommen, du wirst nicht sterben“ (2. Schmu’el 12,13).
Vers 3. Viele sagen von meiner Seele: Es ist keine Rettung für ihn bei G-tt! Sela.
Die Rabbanan legen den Vers auf die Völker der Welt aus. Viele רבים, dasgeht auf die Völker der Welt, wie es heißt: „Weh, ein Getöse vieler Völker“ (Jeschajahu 17,12). Sie sprechen zu meiner Seele, d. i. die Völker der Welt sprechen zu Israel: Sollte denn einem Volke, das vernahm: „Ich bin der ewige, dein G-tt, du sollst nicht andere Götter haben neben Mir“ (Schemot 20,2), und nach Verlauf von 40 Tagen sprach: “Dies sind deine Götter, Israel“ (dort 32,8), Hilfe zu Teil werden? Es gibt für sie keine Erlösung bei G-tt. Sela.
Vers 4. Aber Du, Ewiger.
Du hast mit ihnen (den Völkern) übereingestimmt und in Deiner Thora geschrieben: „Wer den Göttern opfert, außer dem Ewigen allein, soll gebannt werden“ (Schemot 22,19). Du bist ein Schild um mich. Wenn Du mich nicht um der Väter willen gewarnt hättest, denn Du hast uns geschützt durch das Verdienst unsrer Väter Abraham, Jizchak und Jakow. Meine Ehre, denn Du hast unter uns Deine Schechina wohnen lassen, wie es heißt: „Sie sollen Mir ein Heiligtum machen, damit Ich unter euch wohne“ (Schemot 25,8). Der mein Haupt emporhebt, anstatt dass wir (des Todes) schuldig waren, hast Du uns das Haupt erhoben, d. i. Du hast uns Erhebung des Hauptes gegeben, wie es heißt: „Wenn Du erhebst das Haupt der Kinder Israel“ (Schemot 30,12).

„Und wenn ein Mann Ehebruch treibt mit der Ehefrau eines Mannes, wenn er Ehebruch treibt mit der Ehefrau seines Nächsten, so sollen der Ehebrecher und die Ehebrecherin gewisslich getötet werden“ (Wajikra 20,10).

Midrasch Tehillim 27,2
Eine andere Auslegung: Der Ewige ist mein Licht und meine Erlösung. Das ist, was die Schrift sagt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn“ (Tehillim 119,105). Wem gleichen die Frevler?[12] Einem Menschen, der in Nacht und Finsternis wandelt, gelangt er an einen Steine, so strauchelt er an ihm, naht er einer Grube, so stürzt er hinein. So heißt es: „Der Weg der Frevler ist im Dunkeln, sie wissen nicht, woran sie straucheln“ (Mischle 4, 19). Wem aber gleichen die Gerechten? Einem Wanderer, der in der Hand eine brennende Leuchte hält, naht er einem Steine, so wird er vor ihm bewahrt, dass er nicht strauchelt, naht er einer Grube, so wird er bewahrt, dass er nicht hineinfällt. So sprach auch David: Wollte ich den Schabbat entheiligen, so leuchtete mir die Thora, denn es heißt: „Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen“ (Schemot 20, 8), wollte ich die Ehe brechen, so leuchte mir die Thora, denn es heißt: „Der Ehebrecher und die Ehebrecherin sollen des Todes sterben“ (Wajikra 20, 10). Das ist, was die Schrift sagt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist dein Wort und ein Licht für meine Bahn.“

Eine andere Auslegung: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn“ (Tehillim 119,105). Wenn es „Leuchte“ heißt, warum steht noch „Licht“, und wenn es „Licht“ heißt, warum steht noch „Leuchte“? Allein David sprach: Sowie ich nur anfange, mich ein wenig mit den Worten der Thora zu beschäftigen, so strömen sie mir zu, sowie ich nur in sie eintrete, öffnen sich mir viele Thore. Darum sagte David: „Eine Leuchte und ein Licht.“

Eine andere Auslegung: „Eine Leuchte ist Dein Wort und ein Licht für meine Bahn.“ Wann hat David diesen Vers gesagt? Als er nach dem Tale Rephaim wanderte. Trotzdem zog er nicht in den Krieg, bis er die Urim und Tummim befragt hatte. Und so findest du auch, als Schmu’el ging, David zu salben, klagten ihn die Dienstengel vor dem Heiligen, gelobt sei Er, an und sprachen: Herr der Welt! Warum nimmst Du das Königtum von Schaul und gibst es David? Er antwortete ihnen: Ich will euch den Unterschied zwischen Schaul und David dartun. Schaul ging und befragte die Urim und Thummim; als er aber sah, dass die Philistäer über ihn kamen, sprach er zum Priester: Ziehe zurück deine Hand, und er wartete nicht, bis er das Wort beendet hatte, denn es heißt: „Und es geschah, während Schaul zum Priester redete;….da sprach Schaul zum Priester: „ziehe zurück deine Hand“ (1 Schmuel 14,19), aber als David die Philistäer im Tale Rephaim über sich kommen sah, fing er sofort an die Urim und Thummim zu befragen, wie es heißt: „Und abermals zogen die Philistäer herauf und breiteten sich aus im Tale Rephaim und David befragte den Ewigen und dieser sprach: Ziehe nicht hinauf! Wende dich ihnen in den Rücken“ (2 Schmu’el 5,22.23), d. i. du hast keine Erlaubnis, deine Hand gegen sie auszustrecken, selbst wenn sie dir bereits nahe sind, bis du die Wipfel der Bäume sich schütteln (sich bewegen) sehen wirst, wie es heißt: „Und es geschehe, wenn du Geräusch des Schrittes auf den Spitzen der Maulbeerbäume hörst“ (dort V. 24), und nicht in ihrem Rücken, „dann beeile dich“ (dort). Das ist die Sprache der Entscheidung, wie z.B.: „Wenn eingezeichnet (festgesetzt) sind seine Tage“ (Jiob 14,5).

Warum gab er ihm aber das Zeichen mit den Spitzen der Maulbeerbäume הבכאים und nicht mit ihren Rücken? R. Berachja hat gesagt: Es sind Arten von Bäumen, die ganz voll Dornen sind, so dass jeder, der sie berührt, sofort weint בכה, um dich zu lehren, dass so lange die Israeliten in Not sind, es gilt, als ob die Not vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wäre, sie es heißt: „Bei all ihrer Not ist Ihm Not“ (Jeschajahu 63,9). So heißt es z.B.: „Und es erschien ihm ein Engel des Ewigen in einer Feuerflamme aus dem Dornbusche“ (Schemot 3,2). Und warum aus dem Dornbusche und nicht aus einem andern Baume? Allein (es soll dadurch angedeutet werden): „Mit ihm bin Ich in der Not“ (Tehillim 91,15). Als die Philistäer kamen und die Israeliten sie sahen, dass sie nicht einmal vier Ellen von ihnen entfernt waren, sprachen sie zu David: Wozu stehen wir still? Er antwortete ihnen: Es ist mir bereits vom Himmel (von G-tt) befohlen worden, dass wir nicht eher die Hand gegen sie ausstrecken sollen, bis wir die Wipfel der Bäume sich schütteln sehen. Strecken wir die Hand gegen sie aus, so sterben wir; strecken wir nicht die Hand gegen sie aus, so bringen sie uns um, es ist besser, wir sterben als Gerechte und nicht als Schuldige; wir allein, ich und ihr, wollen unsere Augen auf den Bäume und sie streckten die Hand gegen sie aus (griffen sie an), wie es heißt: „Und David tat also, wie der Ewige ihm geboten und schlug die Philistäer von Geba bis Geser“ (2. Schmu’el 5,25). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu den Dienstengel: Sehet, welcher Unterschied zwischen David und Schaul ist? Was war die Ursache, dass David gerettet wurde? Das Wort des Heiligen, gelobt sei Er, das er aufrecht hielt und das ihm leuchtete, wie es heißt: „Eine Leuchte meinem Fuß ist Dein Wort.“

 

[1] לי= Mir . Die Buchstaben ל und י bilden das Wort לי.
[2]S. j. Brachot I, 2d.
[3] Für אם אין חטין רעות lese ich אם יש חטין רעות. Sinn: Der Weizen heißt gut im Verhältnis zu dem vorhandenen schlechten Weizen.
[4] Dich ums Leben zu bringen.
[5]D. i. allein
[6] D. i. er führte ihn vor Achisch vor Gericht.
[7] Vergl. J. Sukka V, 55a; j. Sanhedrin II, 20b.
[8] S. Bereschit Rabba Par. 33, vergl. Brachot 60b. Die Quelle der Stelle ist j. Brachot IX, 14b.
[9] Schabbath fol. 88b.
[10] Die Gewürze
[11] Eig.: Du hast mit deinem Gerichtshofe übereingestimmt.
[12]S. Schemot Rabba Par. 36.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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