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Midrasch Tehillim zur Parascha Ha'asinu, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Ha'asinu Tehillim
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ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

Horchet, ihr Himmel, und ich will reden; und die Erde höre die Worte meines Mundes!“ (Dwarim 32,1).

Midrasch Tehillim 49,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Vers 2. Höret doch dies, all ihr Völker. Das ist, was die Schrift sagt: „Süß ist das Licht und angenehm für die Auge, die Sonne zu sehen“ (Kohelet 11,7). R. Jizchak und Rab Abba bar Kahana. R. Jizchak sagt: Wie süß ist das Licht der Künftigen Welt! Glückselig der Mensch, der gute Werke besitzt, dass er das Licht sehen wird, wie es heißt: „Und seine Freunde wie der Aufgang der Sonne in ihrer Herrlichkeit [Stärke]“ (Schoftim 5,31). R. Abba hat gesagt: Wie süß sind die Worte der Thora, die dem Lichte verglichen wird, wie es heißt: „Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Thora ist das Licht“ (Mischle 6,23). Glückselig der die Halacha (Richtschnur) weiß, gleich dem Schnee sieht. Und warum? Weil es kein Ende für die Belohnung der Thora gibt. Der Heilige, gelobt sei Er, kehrt immer wieder zur Erstattung des Lohnes an die Israeliten zurück, weil sie sich mit der Thora bemüht haben, er spendet ihnen in Überfluss für ihr Verdienst in der Zukunft. In jener Stunde sprachen sie zu den Völkern der Welt: Wir sind glücklich, weil wir uns mit der Thora beschäftigt haben. Wie spracht ihr zu uns? Umsonst bemüht ihr euch! Sehet nun, was ihr Lohn ist! Sehet, wie viel Gutes ist uns ihretwegen zu Teil geworden, wie es heißt: Höret dies (זאת) all ihr Völker! Unter זאת, dies, ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Und dies (וזאת) ist die Thora“ (Dwarim 4,44). Horchet auf, all ihr Weltbewohner! Das geht auf die Erde. Und warum heißt sie חלד? Weil sie Rost (חלודה) einst in der Zukunft auf das Angesicht der Frevler bringen wird.

Es träufle wie Regen meine Lehre, es fließe wie Tau meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!“ (Dwarim 32,2).

Midrasch Tehillim 90,4
R. Eleasar im Namen des R. Jose ben Simra hat gesagt: Alle Propheten, die weissagten, wußten nicht, was sie weissagten, nur Mosche und Jeschjahu wussten es. Mosche sprach: „Es träufle wie Regen meine Lehre“ (Dwarim 32,2); Jeschajahu sprach: „Siehe, ich und die Kinder, die der Ewige mir gegeben, sind Zeichen und Vorbilder in Israel“ (Jeschajahu 8,18).

Nach R. Jehoschua dem Priester bar Nechemja weissagte auch Elihu und wusste es, wie es heißt: „Und meine Lippen lautre Erkenntniss (Gewusstes) sollen sie reden“ (Jiob 33,3). Nach R. Eleasar im Namen des R. Jose ben Simra weissagte auch Schmu'el, der Meister der Propheten, und wusste es nicht, wie es heißt: „Da schickte der Ewige den Jerubaal und Bedan und Jiphthach und Schmu'el“ (1. Schmu'el 12,11). ואותי, und mich, heißt es nicht, sonder: Schmu'el, denn er wusste nicht, was er weissagte.

R. Levi im Namen des R. Chanina hat gesagt: Die elf Psalmen, die Mosche verfasst hat, sind in der Ordnung der Propheten verfasst. Und warum stehen sie nicht in der Thora geschrieben? Weil jene die Worte der Prophetie enthalten sollen.

Es träufle wie Regen meine Lehre, es fließe wie Tau meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!“ (Dwarim 32,2).

Midrasch Tehillim 119,71
Vers 131. Meinen Mund sperre ich auf, dass ich einatme, denn nach Deinen Geboten verlangt mich, d. i. ich sperre meinen Mund auf nach Deiner Thora. Warum? Weil nach Deinen Geboten mich verlangt, sowie die Menschen ihren Mund nach dem Spätregen aufsperren. Und so heißt es: „Und sie harrten Meiner, wie des Regens, und ihr Mund lechzt nach dem Spätregen“ (Jiob 29,23). Warum? Der Regen ist die Thora. Und so sprach auch Mosche „Träufle wie Regen meine Lehre, Fließe wie Tau meine Rede“ (Dwarim 32,2). Darum heißt es: Meinen Mund sperre ich auf. Wie die Wale nach Luft schnappen, so schnappe ich nach deiner Thora.

Sobald ich den Namen des Ewigen rufe, gebet Ehre unserem G-tt!“ (Dwarim 32,3).

Midrasch Tehillim 29,2
Vers 2. Gebet dem Ewigen die Ehre Seines Namens. In der Stunde, wenn ich seinen Namen erwähne, so gebet dem Ewigen die Ehre Seines Namens, sowie Mosche gesagt hat: „Wenn ich den Namen des Ewigen anrufe: Gebet unserm G-tt die Ehre“ (Dwarim 32,3). D. i. betet Gebete vor Ihm. Sie sprachen zu Ihm: Woher wissen wir, wie viele? G-tt sprach zu ihnen: Sehet zu, wie viele Male der g-ttliche Name in diesem Abschnitte (Psalm) vorkommt! Sie sprachen: Achtzehn Mal. Darum sollt ihr achtzehn Brachot (Lobsprüche) beten.1 Darum heißt es: Die Ehre Seines Namens.

Und es heißt Vers 1: Ehre und Macht. Sie sprachen zu Ihm: Woher wissen wir, womit wir beginnen sollen? Er antwortete: Sehet, wie es im Anfange des Abschnittes heißt:Gebet dem EwigenKinder der Starken, d. i. Kinder Abrahams, Jizchaks und Jakows, darum sollt auch ihr als ersten Segensspruch sprechen: G-tt Abrahams, G-tt Jizchaks und G-tt Jakows.

Welches ist die zweite Erwähnung des g-ttlichen Namens? Gebet dem Ewigen Ehre und Macht. So gebet auch ihr Ihm Ehre und Macht, denn er belebt die Toten.

Welches ist die dritte Erwähnung des g-ttlichen Namens? Vers 2. Gebet dem Ewigen die Ehre Seines Namens. So preist auch ihr Ihn als den heiligen G-tt, huldigt dem Ewigen im heiligen Schmucke, denn Er gibt Erkenntnis den Heiligen, wie es heißt: „Die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht“ (Mischle 9,10), gegenüber (dem Lobspruch): Der gnädig Erkenntnis verleiht.
Vers 3. Die Stimme des Ewigen ist über den Wassern, d. i. die Busse, die mit dem Wasser verglichen wird, wie es heißt: „Und sie schöpften Wasser“ (1. Schmu’el 7,6), gegenüber (dem Lobspruch): Der Wohlgefallen hat an der Busse.

Der Ewige ist über großen Wassern, nach dem Vers: „Du wirfst in die Tiefen des Meeres alle ihre Sünde“ (Micha 7,19), gegenüber (dem Lobspruch): Gnädiger, der in Fülle Vergebung gewährt.

Vers 4. Die Stimme des Ewigen in Kraft, wie es heißt: „Und Ich habe euch erlöst mit ausgestrecktem Arme“ (Schemot 6, 6), und in Zukunft: „Stattlich in der Fülle Seiner Kraft“ (Jeschajahu 63,1), gegenüber (dem Segenspruche): Erlöser Israels!

Die Stimme des Ewigen in Pracht, um die Kranken durch Seine Heilung prachtvoll zu erblühen, gegenüber (dem Lobspruch): Der die Kranken Seines Volkes Israel heilt.

Vers 5. Die Stimme des Ewigen zerbricht Zedern, gegenüber dem Lobspruch für die Jahre, weil sie zertrümmert diejenigen, welche die Preise steigen machen (steigern) und die Maße verkleinern und die Reichen, die im Wohlstande sind, die den Zedern gleichen, und Er segnet Seine Welt und bringt Wohlfeilheit in die Welt und zerbricht den Stab des Frevels, gegenüber dem Lobspruch: Der die Jahre segnet.

Und es zerbricht der Ewige die Zedern des Lwanon, denn Er zerbricht die Frevler der Völker der Welt, die hoch wie die Zedern sind, wie es heißt: „Seine Höhe ist gleich der Höhe der Zedern“ (Amos 2,9), und Er sammelt die Gefangenen aus ihrer Mitte, gegenüber dem Lobspruch: Er sammelt die Verstoßenen Seines Volkes Israel.

Vers 7. Die Stimme des Ewigen meißelt Flammen aus dem Feuer. Das sind die Gerichtsentscheidungen דינים, die aus der Thora gemeißelt werden, die mit dem Feuer verglichen wird, wie es heißt: „Ist nicht Mein Wort wie Feuer?“ (Jirmejahu 23,29), und es heißt: „Denn mit Feuer richtet der Ewige“ (Jeschajahu 66,16), gegenüber dem Lobspruch: Der da liebt Gerechtigkeit und Recht.
Vers 8. Die Stimme des Ewigen erbebt die Wüste. Das geht auf die Frevler, welche gleich der Wüste von jedem Gebote entblößt sind und der Heilige, gelobt sei Er, erschüttert sie, gegenüber (dem Lobspruch): Der die Feinde zertrümmert.

Lässt erbeben der Ewige die Wüste Kadesch. Das bezieht sich auf die Gerechten in der Gefangenschaft, die der Wüste Kadesch gleicht, wo es ihnen an Wasser mangelte, wie es heißt: „Und es war kein Wasser da für die Gemeinde“ (dort V. 2), und die Wasser kehrten wieder durch Mosches und Aharons Verdienst, gegenüber (dem Lobspruch): Stütze und Zuversicht der Gerechten.

Vers 9. Die Stimme des Ewigen lässt kreisen die Hindinnen (אילות), damit für Israel Retter geboren werden, die mit Hindinnen verglichen werden, wie es heißt: „Mein Geliebter gleicht dem Hirsche oder den Jungen der Gazellen“ (Schir HaSchirim 2,9), ferner heißt es: „Macht gleich den Hindinnen meine Füße“ (2. Schmu’el 22,34); desgleichen: „Wie lieblich sind auf die Bergen die Füße des Heilsboten“ (Jeschajahu 52,7). Und Er entblößt die Wälder, denn er zerstößt die Stärke der Völker der Welt, welche mit den Bäumen des Waldes verglichen werden, wie es heißt: „und umgehauen wird des Waldes Dickicht mit Eisen“ (dort 10,34). Und in Seinem Palast spricht alles: Ehre! Wenn der Maschiach kommen wird, so wird er die Frevler der Welt bezahlen und das Heiligtum wird sogleich erbaut werden. Darum heißt es: G-tt Davids, der erbauet Jerusalem!

Eine andere Auslegung: Die Stimme des Ewigen macht erzittern Terebinten (אילות). Wenn der Heilige, gelobt sei Er, Seine Stimme hören lässt, werden sofort die Terebinten (האלות) erschüttert, nämlich die Bäume: Terebinte (אלה) und Eiche (אלון).Und Er entblößt die Wälder, denn er wirft die Blätter der Bäume ab, macht sie trocken und schält ihre Schale ab, sowie es heißt: „Die Schale des Weißen (נחשוף הלבן)“ (Bereschit 30,37).

Vers 10. Der Ewige saß bei der Flut, denn Er saß zu Gericht über die Frevler und hörte das Gebet der Bewohner der Arche, wie es heißt: „Und es gedachte der Ewige des Noach“ (Bereschit 8,1). Darum heißt es: Der das Gebet erhört.

Und es sitzt der Ewige als König immer dar, denn es beruhigte sich sein Sinn beim Opfer Noachs und Er erbarmte sich über die ganze Welt, wie es heißt: „Und der Ewige roch den lieblichen Geruch“ (dort V. 21), gegenüber dem Lobspruch: Denn Dir allein dienen wir in Ehrfurcht.

Vers 11. Der Ewige gibt Macht Seinem Volke, gegenüber dem Gute der Thora, wie es heißt: „Denn eine Lehre, ein Gut habe Ich euch gegeben“ (Mischle 4,2). Darum heißt es: Gütiger ist Sein Namen und dir geziemt es, zu danken.

Der Ewige segnet Sein Volk mit Frieden, gegenüber dem Lobspruch: Der Frieden schafft.

Eine andere Auslegung: gegenüber der achtzehnmaligen Erwähnung des göttlichen Namens, die bei der Fertigung der Wohnung in dem Abschnitte (Sidra) אלה פקודי (Schemot 38,21-40, 38) vorkommt: „Sowie der Ewige geboten,“ gemäß allem, was der Ewige geboten, achtzehnmal.2 Dementsprechend ordneten sie an die achtzehn Lobsprüche, die der Mensch an jedem Tage betet, und nicht alle sind eine Lobpreisung für den Heiligen, gelobt sei Er, sondern nur die drei ersten und die drei letzten und zwölf beziehen sich auf die Bedarf des Menschen. Deshalb betet man am Schabbat nicht achtzehn, sondern nur sieben, gegenüber den sieben Erwähnungen des göttlichen Namens, die bei ihm vorkommen3 (aber an Wochentagen betet man alle achtzehn), denn wenn jemand einen Kranken in seinem Hause hat, und er den Segensspruch betreffs des Kranken spräche, würde er sich grämen, der Schabbat aber ist zur Lust, zur Heiligung und zur Ruhe gegeben und nicht zu Gram. Das ist es, was geschrieben steht: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ (Tehillim 119,164).

Der Fels: Vollkommen ist Sein Tun; denn alle Seine Wege sind recht. G-tt der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist Er!“ (Dwarim 32,4).

Midrasch Tehillim 15,4
Vers 2. Der untadelig wandelt und Recht übt.Der untadelig wandelt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „der Fels, untadelig ist Sein Werk“ (Dwarim 32,4). Und Recht übt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „Denn gerecht ist der Ewige, Gerechtigkeit liebt Er“ (Tehillim 11,7). Und Wahrheit redet, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: „und der Ewige, G-tt ist Wahrheit“ (Jirmejahu 10,10).
Vers 3. Der nicht verleumdet mit seiner Zunge. Denn R. Jehoschua hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, krümmt drei Worte u.s.w., wie oben zu Tehillim 12 gesagt ist.4Der seinem Nächsten nichts Böses tut, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn in der Stunde da die Israeliten das Kalb gemacht hatten, wie heißt es da? „Und der Ewige gereute des Bösen“ (Schemot 32,14). Unter רעים, Böse sind nur die Israeliten zu verstehen, wie es heißt: „Um meiner Brüder und meiner Bösen רעי willen“ (Tehillim 122,6). Und Schmähung nicht erhebt gegen seinen Verwandten, wie Er an ihnen in Schittim tun musste5, wie es heißt: „und es waren der an der Seuche Gestorbenen vierundzwanzig Tausend“ (Bamidbar 25,9), ferner heißt es: „Den Kindern Israel, dem Ihm nahen Volke“ (Tehillim 148,14).
Vers 4. Das Verächtliche ist in seinen Augen verworfen; denn er verachtet (in seinen Augen) den, der sein Wort verwirft, wie es heißt: „Dafür, dass du verworfen das Wort des Ewigen, hat Er dich verworfen, dass du nicht König seiest“ (1. Schmu’el 15,23); ferner heißt es: „Ich habe ihn verworfen, dass er nicht über Israel König sei“ (dort 16,1). Aber die den Ewigen fürchten, ehrt Er, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn R. Simon hat gesagt: „und das Volk brach nicht eher auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war“ (Bamidbar 12,15). Daraus geht hervor, dass sie die Wolkensäule zurückhielt. Wer dem Bösen schwört, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, „So wahr Ich lebe, ist der Ausspruch des Ewigen“ (dort 14,28), und es heißt: „Darum habe Ich geschworen dem Hause Eli’s“ (1. Schmu’el 3,14). Wenn er schon zum Bösen seinen Schwur nicht ändert (vertauscht), um wie viel mehr, wenn es etwas Gutes betrifft!

R. Abin hat gesagt: Er schwört zum Bösen und ändert nicht. Damit ist der gemeint, der sein Geld (seinen Beutel) vermindert und sich einschränkt, um die Vorschriften auszuüben. Nach den Rabbanan aber ist derjenige gemeint, der seinen Trieb beschwört, dass er keine Sünde begeht.

Vers 5. Wer sein Geld nicht auf Zins gibt, d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn Er gab die Thora nicht für Geld, sondern umsonst, wie es heißt: „Schafft Vorrat und esst und geht, schafft Vorrat ohne Geld und ohne Kaufpreis“ (Jeschajahu 55,1). Untersein Silber ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Die Worte des Ewigen sind reine Worte, Silber כסף, geläutert im Tiegel zur Erde“ (Tehillim 12, 7). Und Bestechung gegen den Unschuldigen nicht nimmt, denn wenn alle Völker sich versammelten und all ihr Geld für ein einziges Wort von der Thora hingäben, sie würden sie nicht auslöschen können, wie es heißt: „Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen“ (Schir HaSchirim 8,7). Unter „große Wasser“ sind die Volker der Welt gemeint, denn es heißt: „Wehe! Ein Getöse zahlreicher Völker, die gleich dem Tosen der Meere tosen … Nationen rauschen gleich dem Rauschen großer Wasser“ (Jeschajahu 17,12.13). „Um die Liebe auszulöschen“ d. i. die Liebe zwischen Israel und dem Heiligen, gelobt sei Er, „Und Ströme können sie nicht hinweg reißen“ (dort), d. i. die Könige der Völker der Welt, wie es heißt: „Siehe, der Herr wird über sie bringen die Wasser des Stroms, die mächtigen und die vielen, den König von Aschur“ (Jeschajahu 8,7).

Der Fels: Vollkommen ist Sein Tun; denn alle Seine Wege sind recht. G-tt der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist Er!“ (Dwarim 32,4).

Midrasch Tehillim 19,7
Vers 3. Ein Tag strömt dem andern Rede zu. Die Schrift redet von Mosche Rabbenu, wie es heißt: “Und er war allda bei dem Ewigen vierzig Tage und vierzig Nächte“ (Schemot 34,28). Gibt es denn auch Nacht vor dem Heiligen, gelobt sei Er, die Schrift sagt doch: „Die Nacht leuchtet wie der Tag“ (Tehillim 139,12); ferner „Sein Glanz wird wie Licht sein“ (Chabakuk 3,4), ferner: „Das Licht wohnt bei Ihm“ (Daniel 2,22), ferner: „Auch Finsternis ist nicht finster vor Dir“ (Tehillim 139,12)? Woher wusste also Mosche Rabbenu, wann es Tag und wann es Nacht war, dass er vierzig Tage und vierzig Nächte bei dem Heiligen, gelobt sei Er, rechnet? Allein zu der Zeit, wo der Heilige, gelobt sei Er, ihn die Schrift lehrte, wusste er, dass es Tag war. Woher entnehmen wir, dass der Heilige, gelobt sei Er, sich am Tage mit der Schrift und in der Nacht mit der Mischna beschäftigt? Weil es heißt: „Mein Geliebter, weiß und rot“ (Schir HaSchirim 5,10). Solange er sich mit der Schrift beschäftigt, nämlich am Tage, ist sein Gesicht weiß wie Schnee. Unter „דודי, mein Geliebter“ sind nur die vierundzwanzig Bücher zu verstehen, denn so viel hat das Wort דודיin der Zahl6. Und so lange er sich mit der Mischna beschäftigt, nämlich in den Nächten, erscheint sein Gesicht rot.

Eine andere Auslegung: Solange die Engel den Heiligen, gelobt sei Er, mit „קדוש, (dem dreimal) heilig“! preisen, wusste er, dass es Tag war, solange sie Ihn aber mit: ברוך, gelobt sei Er! preisen, wusste er, dass es Nacht war.

Eine andere Auslegung: Wenn er die Sonnenkugel untergehen und sich neigen sah, wusste er, dass es Nacht war, und wenn er die Sterne, den Mond und die Planeten untergehen und sich vor dem Heiligen, gelobt sei Er, nieder werfen sah, wusste er, dass es Tag war, wie es heißt: „Und das Heer des Himmels wirft sich vor Dir nieder“ (Nechemija 9,6).

Eine andere Auslegung: Wen er sah, dass die Engel das Manna den Israeliten mahlten, um es ihnen herabzusenden, wusste er, dass es Tag war, und wenn er sah, dass das Manna herabfiel, wusste er, dass es Nacht war, wie es heißt: „Und wenn der Tau herabfiel auf das Lager nachts, fiel das Manna darauf herab“ (Bamidbar 11,9).

Eine andere Auslegung: Wenn er hörte, dass das Lesen des Schema dem Gebete7 voranging, wusste er, dass es Tag war, und wenn das gebet dem Lesen des Schme’a voranging, wusste er, dass es Nacht war.8

R. Pinchas im Namen des R. Abba hat gesagt: Der Engel, welcher über das Gebet gesetzt ist, wartet, bis die letzte Versammlung in Israel das Gebet verrichtet und macht dann eine Krone daraus und setzt sie dem Heiligen, gelobt sei Er, auf das Haupt, wie es heißt: „Lobpreisungen kommen auf das Haupt des Gerechten“ (Mischle 10,6). Unter „dem Gerechten“ ist der Heilige, gelobt sei Er, zu verstehen, von dem geschrieben steht: „Gerecht ist Er und gerade“ (Dwarim 32,4). Darum heißt es: Ein Tag strömt dem andern Rede zu.

"Vergeltet ihr also dem Ewigen, du törichtes und unweises Volk? Ist Er nicht dein Vater, der dich erkauft hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet“ (Dwarim 32,6).

Midrasch Tehillim 118,10
Vers 7. Der Ewige ist mit mir unter meinen Helfern. Womit ist diese Sache zu vergleichen? Mit zwei Menschen, welche vor dem Richterstuhl erscheinen, um gerichtet zu werden und sich vor dem Gericht (Urteile) fürchteten. Fürchtet euch nicht, sprach man zu ihnen, fasst Mut (eig. stärkt euer Herz). Ebenso stehen die Israeliten einst vor dem Heiligen, gelobt sei Er, zu Gericht und sie fürchten sich vor dem Gericht. Die Dienstengel aber sprechen zu ihnen: Fürchtet euch nicht vor dem Gericht, kennt ihr Ihn (den Richter) nicht? Er gehört ja zu eurer Stadt (ein Stadtgenosse), wie es heißt: „Er wird Meine Stadt bauen und Meine Gefangenen wird er entlassen“ (Jeschajahu 45,13); ferner sprechen sie zu ihnen: „Fürchtet euch nicht vor dem Gericht (Urteile), kennt ihr Ihn nicht? Er ist ja euer Verwandter, wie es heißt: „Den Kindern Israel, dem Ihm verwandten Volke“ (Tehillim 148,14). Dann sprechen sie zu ihnen: Kennt ihr Ihn nicht, Er ist ja euer Bruder, wie es heißt: „Um Meiner Brüder und Meine Freunde willen“ (dort 122,8). Und noch mehr, Er ist euer Vater, (wie es heißt:) „Ist Er nicht dein Vater, dein Eigner“ (Dwarim 32,6)?

 

1 S. Megilla 17b u. Berachot 28b; vergl. j. Berachot IV. 8d Ende: j. Taanit II, 5c.
2 S. j. Berachot IV. 7d u. j. Taanit II. 5c.
3 Beim Schabbat nämlich in Tehillim 92, der mit den Worten: „Psalm, ein Lied für den Schabbattag“ beginnt.
4 Siehe Midrasch Tehillim 12,4
5 Durch die Bestrafung der Sünde wird der späteren Schmähung wegen derselben vorgebeugt.
6 Gematria von דודי = ד 4 ו 6 ד 4 י 10
7 Gemeint ist das Achtzehngebet.8 S. Berachot 4b die Ansicht des R. Jehoschua b. Levi

Baruch ben Mordechai HaKohen

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