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Waschung der Hände

22. März 2012 geschrieben von   Freigegeben in Artikelsammlung

ב"ה

Einige Bestimmungen des SCHULCHAN ARUCH (4)

ברכות נטילת ידיים

I.       Waschung der Hände morgens

II.      Waschung der Hände vor dem Brotverzehr

I. Händewaschung morgens נטילת ידיים

ברוך אתה ה' אלקינו מלך העולם אשר קדשנו במצותיו וצונו על נטילת ידים

BARUCH ATA ADONAI ELOHÉNU MÉLEKH HAOLAM, ASCHER KIDESCHÁNU BEMITZWOTAW WEZIWÁNU AL NETILAT JADAJIM.

Händewaschung nach dem Schlaf      

Dies ist eine besondere Handlung, die der Mensch nach Meinung einiger Gelehrter als erste nach dem Aufwachen tun sollte; darum wurde gesagt, dass ohne Eintauchen טבילה der Hände der Mensch keine vier Schritte tun darf. Dies führte zum Brauch, neben dem Bett eine Schüssel samt einem mit Wasser gefülten Gefäß zu stellen, damit die rituelle Handlung vollzogen werden konnte. Nach anderer Meinung sind die „vier Schritte“ auf die gesamte Wohnung ausgedehnt. Drei Gründe werden für das morgentliche Eintauchen der Hände angeführt:

  1. Der Mensch ist zum Priesterlichen Dienst bestimmt („und ihr ganzes Leben soll Gottesdienst sein“), darum ist gehalten, nach Art des Priesters im Tempel vor Beginn aller bewussten Handlungen, „einzutauchen“.[1]
  2. Nach dem Schlaf sammelt sich an den Fingerspitzen „Tuma, spirituelle Unreinheit“, die Mittels dreimaligem Eintauchen der Hände ins Wasser vernichtet wird.
  3. Während des Schlafs kontrolliert der Mensch nicht die Bewegungen seiner Hände, die Hände aber, die u.U. üblicherweise bekleidete Körperteile berührten, sollen gewaschen werden.

Die Bracha über die Handwaschung wird entweder gleich nach der Tat oder mit allen anderen Brachot nach dem man sich gewaschen und angezogen hat.

Wer tagsüber nur eine halbe Stunde geschlafen hat, oder wenn jemand die Nacht wachte, wäscht seine Hände, jedoch ohne den Segen.

II. Handwaschung vor dem Brotverzehr

ברוך אתה ה' אלקינו מלך העולם אשר קדשנו במצותיו וצונו על נטילת ידים

BARUCH ATA ADONAI ELOHÉNU MÉLEKH HAOLAM, ASCHER KIDESCHÁNU BEMITZWOTAW WEZIWÁNU AL NETILAT JADAJIM.

Der Wortlaut der Bracha ist derselbe wie zu I, jedoch sind es zwei verschiedene rituelle Handlungen.

Die Rabanan bestimmten sieben Brachot, eine davon ist die, dass vor dem Brotverzehr, bzw. Mahl die Hände rituell zu waschen.

Die Waschung soll unter Hinzunahme eines besonderen Geräts und nicht unter dem Wasserhahn vorgenommen werden, damit das Wasser durch die Handlung eines Menschen  כח גברהausgegossen wird. Erst begießt die linke die rechte Hand dreimal, danach die rechte die linke Hand dreimal.

Die Bracha wird gesagt nach der Waschung (da die Hände zu Beginn noch schmutzig sein könnten) und vor Trocknen der Hände, also bevor die Handlung vollendet wurde.

„Gelobt seist Du Ewiger... der Du uns geboten hast usw.“ Obwohl die Bestimmung auf die Chachamim zurückgeführt wird, müssen wir dennoch die für Erfüllung vom Ewigen, g.s.E., gebotenen Gebote übliche Segensformel sprechen, da die Halachot der Chachamim nach Dwarim 17,11 bindend sind[3].

 

[1] Schemot 30,18-21“Du sollst auch ein ehernes Becken machen mit einem ehernen Fuß, zum Waschen, und sollst es aufstellen zwischen der Stiftshütte und dem Altar, und Wasser darein tun, daß Aharon und seine Söhne ihre Hände und Füße waschen. Wenn sie in die Stiftshütte gehen wollen, so sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben; desgleichen wenn sie zum Altar nahen, um zu dienen und anzuzünden die Feueropfer des Ewigen. Und zwar sollen sie ihre Hände und ihre Füße waschen, damit sie nicht sterben. Das soll ihnen eine ewig gültige Ordnung sein, ihm und seinem Samen, für ihr Geschlecht.“
[2] bChagiga 27a
[3] Dwarim 17,11 „Nach dem Gesetze, das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln; du sollst von der Erkenntnis, die sie eröffnen, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.“

Baruch ben Mordechai HaKohen

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