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Midrasch Tehillim zur Parascha Korach, Auszüge

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Korach Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Und Korach versammelte wider sie die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Da erschien die Herrlichkeit des Ewigen vor der ganzen Gemeinde“ (Bamidbar 16,19).

Midrasch Tehillim 1,15
Eine andere Auslegung: Vers 1. Glückselig der Mann, der nicht wandelt in dem Rat der Frevler. Das geht auf die Söhne Korachs, die nicht im Rat ihres Vaters wandelten, wie es heißt: „Weichet doch von den Zelten dieser frevelhaften Menschen“ (Bemidbar 16,26). Und auf dem Wege der Sünder nicht steht, wie es heißt: „Die Pfannen dieser Sünder“ (dort 17,3). Und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzet, das ist Korach, welcher sich spöttisch über Mosche und Aharon ausließ. Was machte er? Er versammelte wider sie die ganze Gemeine, wie es heißt: „Und Korach versammelte wider sie die ganze Gemeinde“ (dort 16,19). Er fing an vor ihnen in Spottreden sich zu ergeben und sprach: Es war eine Witwe in meiner Nachbarschaft, die zwei Waisenmädchen und ein Feld hatte. Als sie pflügen wollte, sprach Mosche zu ihr: „Du darfst nicht mit einem Ochsen und Esel zugleich pflügen“ (Dwarim 22,10); als sie säen wollte, sprach er zu ihr: „Du darfst dein Feld nicht mit Gemischten besäen“ (Wajikra 19,19); als sie ernten und Garben aufschütten wollte, sprach er zu ihr: Lasse die Nachlese, die vergessene Garbe und das Eckstück stehen; als sie dreschen wollte, sprach er zu ihr: Gib mir die Hebe, den ersten und den zweiten Zehnten. Sie nahm auf sich den Urteilsspruch und gab es ihm. Was tat die Arme? Sie verkaufte das Feld und kaufte sich zwei Schafe, damit sie sich von ihrer Schur bekleide und von ihren Jungen einen Genuss habe. Sowie dieselben geboren wurden, kam Aharon und sprach zu ihr: Gib mir die Erstgeburt, denn der Heilige, gelobt sei Er, hat also zu mir gesagt: „Alles Erstgeborene, das geboren wird unter deinem Rindvieh und deinen Schafen – das Männliche, sollst du heiligen dem Ewigen, deinem G-tt“ (Dwarim 15,19). Sie nahm auf sich den Urteilsspruch und gab ihm die Jungen. Als die Zeit der Schur nahte und sie dieselben schor, kam Aharon (wieder) und sprach zu ihr: Gib mir den Bug, die Kinnbacken und den Magen. Sie sprach: Selbst nachdem ich sie geschaltet habe, bin ich nicht gerettet vor dir, siehe, sie sollen mir Bann sein. Da sprach er zu ihr: Wenn sie Bann sind, so gehören sie mir ganz, wie es heißt: „Aller Bann in Israel soll dir gehören“ (Bemidbar 18,14). Er nahm sie und ging davon und ließ sie weinend mit ihren zwei Töchtern zurück. Ist es schicklich, eine Bedrückte so zu behandeln? Sie alle tun es und hängen es an den Heiligen, gelobt sei Er.
Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen. Das geht auf seine Söhne, denn sie stimmten ein Leid an und sprachen: Wir sind verpflichtet, unserm Vater Ehrerbietung zu erweisen, sollen wir aber Streit erheben gegen Mosche, unsern Lehrer? Sie erhoben sich und entschieden sich für die Ehre Mosches. Und sinnt über seine Thora nach, das geht auf die Söhne Korach’s.
Vers 3. Und er ist wie ein Baum, eingepflanzt an Wasserbächen, das bezieht sich auf die Kinder Korachs. Als Korach und sein Anhang verschlungen worden war, fand sich es, dass seine Söhne dastanden wie der Mastbaum eines Schiffes, wie es heißt: „Und sie wurden zum Panier“ (Bemidbar 26,10).
Rabbi sagte: Jede Stelle ihrer Umgebung wurde gespalten, nur die Stelle, die unter ihnen war, wurde nicht gespalten. R. Schmu’el bar Nachman hat gesagt: Es standen nicht alle drei an einem Orte, sondern ein jeder stand für sich, und so standen sie drei Säulen. Das ist, was die Leute zu sagen pflegen: Worauf steht die Welt? Auf drei Säulen. Manche verstehen darunter Abraham, Jizchak und Jakow, manche Chananja, Mischael und Asarja und manche die drei Söhne Korach’s.
Vers 4. Nicht also sind die Frevler, das geht auf Korach und seinen Anhang.
Vers 5. Darum bestehen die Frevler nicht im Gerichte, das ist Korach und sein Anhang. Denn der Ewige kennt den Weg der Gerechten, das geht auf die Kinder Korachs.
Vers 6. Aber der Weg der Frevler geht zu Grunde, das geht auf Korach und seinen Anhang.

„Und Korach versammelte wider sie die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Da erschien die Herrlichkeit des Ewigen vor der ganzen Gemeinde“ (Bamidbar 16,19).

Midrasch Tehillim 26,4
Vers 5. Ich hasse die Versammlung der Bösewichter. Welches ist eine Versammlung von Bösewichtern? Von der es heißt: „Und es versammelte sich das Volk wider Aharon“ (Schemot 32,1) beim Werke des Kalbes; ferner: „und es versammelten sich wider sie Korach…“ (Bemidbar 16,19). Und welches ist eine Versammlung von solchen, die Ich liebe? „Und Mosche versammelte die ganze Gemeinde der Kinder Israel“ (Schemot 35,1); ferner: „Damals versammelte Schlomo“ (1. Mlachim 8,1). Und mit Frevlern sitze ich nicht zusammen. Das ist Korach und sein Anhang, wie es heißt: „Weichet von den Zelten dieser ruchlosen Menschen“ (Bemidbar 16,26).

28 Und Mosche sprach: Daran sollt ihr erkennen, dass der Ewige mich gesandt hat, alle diese Taten zu tun, dass ich nicht aus meinem Herzen gehandelt habe: 29 Wenn diese sterben, wie alle Menschen sterben, und mit der Heimsuchung aller Menschen heimgesucht werden, so hat der Ewige mich nicht gesandt; 30 wenn aber der Ewige ein Neues schafft, und der Erdboden seinen Mund auftut und sie verschlingt mit allem, was ihnen angehört, und sie lebendig in den Scheol hinabfahren, so werdet ihr erkennen, dass diese Männer den Ewigen verachtet haben“ (Bamidbar 16,28-30).

Midrasch Tehillim 2,3
Vers 2.
Aufstellen sich die Könige der Erde und Fürsten beraten sich einmütig wider den Ewigen und wider Seinen Gesalbten.
Sie kommen nämlich zum Heiligen, gelobt sei Er, und Er spricht zu ihnen: „Ich bin ihr Hebewerk (מנגינתם)“ (Ejcha 3,63), was sagen will: Ich zerschmettere sie (מחבר אנא להון) sowie es heißt: „Der geliefert hat (מגן MIGEN) deine Feinde in deine Hand“ (Bereschit 14,20). Einst spricht Er (G-tt) zum König Maschiach: Das und das Land empört sich gegen dich und dieser antwortet: So möge die Heuschrecke kommen und es verwüsten, wie es heißt: „Und er schlägt die Erde mit der Geißel seines Mundes“ (Jeschajahu 11,4). Die und die Eparchie empört sich gegen dich, und er antwortet: So möge der Todesengel kommen und sie verwüsten und verderben, wie es heißt: „Und mit dem Hauch seiner Lippen tötet er den Frevler“ (dort). Wenn sie (die Empörer) ihre große Not sehen, kommen sie und werfen sich vor dem König Maschiach nieder, wie es heißt: „Mit dem Angesicht zur Erde bücken sie sich vor dir“ (dort 40,23).

Wider den Ewigen und wider seinen Gesalbten. Das geht auf Korach, der sich gegen das Priesteramt Aharons empörte, welcher der Gesalbte des Ewigen war. Mosche sprach zu ihm: Wenn mein Bruder Aharon das Priesteramt sich selbst genommen hätte, so hättet ihr wohl getan, euch wider ihn zu empören, so aber hat der Heilige, gelobt sei Er, es ihm verliehen, denn die Größe, die Herrschaft und die Stärke gehören Ihm, wer sich nun gegen Aharon auflehnt, der lehnt sich gegen den Heiligen, gelobt sei Er, auf. Das ist, was geschrieben steht: „Wider den Ewigen und wider seinen Gesalbten.“] Gleich einem Helden, der in einer Provinz war. Als die Truppen in dieselbe kamen, fürchteten sie sich vor dem Helden und kehrten um und sprachen: Was sollen wir tun? Kommt, wir wollen den Helden zuvor umbringen, hernach wollen wir uns an die Provinz machen.

31 Und es geschah, als er alle diese Worte ausgeredet hatte, da spaltete sich der Erdboden, der unter ihnen war, 32 und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie und ihre Familien und alle Menschen, die Korach angehörten, und die ganze Habe“ (Bamidbar 16,31-32).

Midrasch Tehillim 19,1
Vers 1. Dem Sangmeister. Psalm von David. Vers 2. Die Himmel erzählen die Ehre G-ttes. Das ist, was die Schrift sagt: „Alles hat der Ewige seinetwegen (למענהו) gemacht“ (Mischle 16,4), d. i. zu Seinem Lob (Seiner Verherrlichung), wie es heißt: „Stimmet an (ענו) dem Ewigen mit Dank“ (Tehillim 147,7).

Eine andere Auslegung:למענהו bedeutet: לענות שבחו, um Seinen Ruhm anzustimmen, Seine G-ttheit zu bezeugen,, sowie es heißt: „Du sollst nicht aussprechen (לא חענה) wider deinen Nächsten“ (Schemot 20,16), desgleichen: „למען, zum Zeugnis meiner Brüder und meiner Freunde“ (Tehillim 122, 8).

R. Abahu hat gesagt: Zwei Dinge (Glaubenslehren) verleugnen die Völker der Welt nicht, sie bekennen, dass der Heilige, gelobt sei Er, die Welt in sechs Tagen geschaffen hat und dass Er die Toten wieder belebt. Woher wissen wir das? Wenn einer hingeht zu den Totenbeschwörern und Wahrsagern und dieser einen Toten durch Anrufung seines Namens heraufführt, so gelingt es ihm alle Tage in der Woche und er führt ihn herauf; das Tier aber steigt selbst in den Wochentagen nicht herauf, weil es in der Zukunft nicht wieder belebt wird.[1] Das wollen die Worte sagen: „Alles hat der Ewige למענהו, zu seiner Zeugenschaft geschaffen.“

Eine andere Auslegung:למענהו will sagen: לקילוסו, zu seinem Preise, denn alle preisen Ihn wegen Seiner Schöpfung und alle Seine Werke preisen Ihn.

R. Berachja im Namen des R. Schim’on sagt: Wer von den Geschöpfen kein Haupt hat, der hat ein solches vor dem Heiligen, gelobt sei Er. So die Erde, wie es heißt: „Und das Haupt des Staubes des Erdkreises“ (Mischle 8,26). Wer vor den Geschöpfen keine Augen hat, der hat Augen vor dem Heiligen, gelobt sei Er. So das Meer, wie es heißt: „Das Meer sah es und floh“ (Tehillim 104,3). Wer vor den Geschöpfen keine Hände hat, der hat Hände vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Das Meer, groß und breit an Händen“ (dort 104,25). Und so die Erde, wie es heißt: „Und die Erde, siehe, breit an Händen“ (Bereschit 34,21). Sie hat auch vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Ohren, wie es heißt: „Erde, Erde, Erde, höre das Wort des Ewigen“ (Jirmejahu 22, 29). Der Himmel hat ein Herz vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels“ (Dwarim 4,11). Und so hat auch das Meer ein Herz, wie es heißt: „Es gerannen die Fluten im Herzen des Meeres“ (Schemot 15,8.). Die Erde hat einen Nabel vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Bewohnend den Nabel der Erde“ (Jecheskel 38,12). Sie hat auch einen Mund vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und es öffne die Erde ihren Mund“ (Bemidbar 16,32). Sie hat auch Füße vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und die Erde steht für immer“ (Kohelet 1,4). Sie hat auch Lenden vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und Ich sammle sie von den Lenden der Erde“ (Jirmejahu 31,8). Auch der Himmel hat einen Mund vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: Die Himmel erzählen die Ehre G-ttes.

„Und sie fuhren, sie und alles, was ihnen angehörte, lebendig in den Scheol hinab; und die Erde bedeckte sie, und sie wurden mitten aus der Versammlung vertilgt“ (Bamidbar 16,33).

Midrasch Tehillim 32,1
Vers 1. Von David, dem Schauenden משכיל. Glückselig, dem die Missetat vergeben. Das ist, was die Schrift sagt: „Der Pfad des Lebens ist nach oben für den Schauenden למעלה למשכיל“ (Mischle 15,24), d. i. für den, der nach oben schaut. Was ist über ihn gesagt? „Der Pfad des Lebens ist nach oben für den Schauenden.“ Das sind die Menschenkinder, die nach oben schauen שנסתכלו למעלה. Und so heißt es: „Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korachs, des Schauenden“ (Tehillim 44,1). Als sie nach oben schauten, wurden sie gerettet, und so heißt es: „Sie schauten zu ihm auf und leuchteten und ihr Gesicht errötete nicht“ (dort 34,6); aber ihr Vater, weil er nicht nach obern schaute, und Dadan und Abiram sanken nach unten, wie es heißt: „Und sie und alle die ihrigen sanken lebend in den Scheol“ (Bamidbar 16,33). Und so findest du es bei David, da er nach oben schaute, wurde er gerettet, wie es heißt: „Du aber, G-tt, wirst sie hinabstürzten in die Grube des Verderbens“ (Tehillim 55,24). Und so findest du es bei Nebuchadnezar, denn es heißt: „Und nach Ablauf der Tage hob ich, Nebuchadnezar, meine Augen gen Himmel“ (Daniel 4,31). Wenn nun schon der Heilige, gelobt sei Er, den Frevlern, die der Vernichtung schuldig sind, wenn sie nach oben schauen, sogleich verzeiht, um wie viel mehr den Israeliten, den Kindern Abrahams, Jizchaks und Jakows, zur Zeit, wo sie nach oben schauen! David sprach: Ich schaue nach oben, wie es heißt: Von David, dem Schauenden. Heil dem, dem die Missetat vergeben ist. Wer nach oben schaut, dem ist die Sünde bedeckt, wie es heißt: „Und David schauteמשכיל auf alle seine Wege“ (1. Schmu’el 18,14); und es heißt: „Und als Schaul sah, dass er schaute משכיל“ (dort V. 15). Und wodurch wurde ihm die Sünde bedeckt? Weil er von seinen Taten abließ (sich trennte) und vor dem Heiligen, gelobt sei Er, bekannte. Und so heißt es:
Vers 5. Meine Sünde mache ich Dir kund und meine Schuld bedecke ich nicht.

4 (39) Und Eleasar, der Priester, nahm die ehernen Räucherpfannen, welche die Verbrannten dargebracht hatten, und man schlug sie breit zum Überzug für den Altar, 5 (40) als ein Gedächtnis für die Kinder Israel, auf dass kein Fremder, der nicht vom Samen Aharons ist, herzunahe, um Räucherwerk vor dem Ewigen zu räuchern, und es ihm nicht ergehe wie Korach und seiner Rotte, - so wie der Ewige durch Mosche zu ihm geredet hatte“ (Bamidbar 17,4-5 / 16,39-40).

Tehillim 30,4
Eine andere Auslegung: Psalm. Lied bei der Einweihung des Tempels. Das ist, was die Schrift sagt: „Und bei Dir, o Ewiger, ist Gnade, denn Du vergiltst jeglichen nach seinem Tun“ (Tehillim 62,13).[2]

R. Jehuda und R. Nechemja haben gesagt: Eine strafwürdige Handlung ist unfruchtbar und trägt keine Früchte, eine gute aber trägt Früchte, wie es heißt: „Säet euch zur Gerechtigkeit, erntet nach Gnade“ (Hoschea 10,12). Was macht der Heilige, gelobt sei Er, Er treibt vom Menschen seine Vergehungen ein und dann gibt Er ihm seinen Lohn. Unsere Rabbanan sagen: Selbst seine Vergehungen treibt Er nicht mit einem Male ein, wie es heißt: „Denn Du bist unser G-tt, Du hast uns verschont unter unseren Sünden und hast uns eine Rettung wie diese gegeben“ (Esra 9,13).

R. Eleasar und R. Jose bar R. Chanina (sind darüber verschiedener Meinung).[3] R. Eleasar sagt: Sind die beiden Wagschalen gleichwiegend, hier die Sünden und dort die Verdienste, was macht der Heilige, gelobt sei Er? Er neigt nach der Gnade hin, wie es heißt: „Bei Dir, Ewiger, ist Gnade“ (Tehillim 62,13). R. Jose bar R. Chanina hat gesagt: Was macht der Heilige, gelobt sei Er, Er nimmt (reißt) einen Schuldbrief von den Vergehungen weg und die Wagschale gibt sofort den Ausschlag, wie es heißt: „Er hebt die Schuld und geht an dem Abfall vorüber“ (Micha 7,18).

R. Nechemja hat gesagt: Nimmt ein Mensch sich vor, eine Sünde zu begehren, so rechnet es der Heilige, gelobt sei Er, nicht eher an, als bis er sie getan hat; nimmt er sich dagegen vor, ein Gebot zu befolgen, und er vermochte nicht, es zu tun, obschon er es nicht getan, so schreibt der Heilige, gelobt sei Er, es sogleich so an, als hätte er es getan, wie es heißt: „Und der Ewige hörte es und es ward aufgeschrieben in ein Buch des Gedächtnisses vor Ihm für die, so den Ewigen fürchteten und Seinen Namen achten“ (Maleachi 3,16). Aber wenn ein [der Ehrfrucht] Fremder sich vornimmt etwas Böses zu tun, selbst wenn er es noch nicht getan hat, so erachtet es der Heilige, gelobt sei Er, so, als hätte er es getan, wie es heißt: „Ein Aramäer richtete meinen Vater zu Grunde“ (Dwarim 26,5). Hat denn Laban den Jakow zu Grunde gerichtet? Allein weil er es sich vorgenommen, ihn zu Grunde zu richten, so erachtet es der Heilige, gelobt sei Er, als hätte er ihn zu Grunde gerichtet. Wenn er sich aber vorgenommen hat, ein Gebot zu befolgen, so schreibt Er es nicht eher auf, als bis er es befolgen wird, wie es heißt: „Und bis Sonnenuntergang strebte er ihn zu retten“ (Daniel 6,15), d. i. obgleich er sich vorgenommen hatte, ihn zu retten, so gilt es vor dem Heiligen, gelobt sei Er, doch nicht eher, als bis er es getan hat. Nimmt dagegen ein Israelit sich vor, eine Sünde zu begehren, so rechnet sie der Heilige, gelobt sei Er, nicht eher an, als bis er sie getan hat, wie es heißt: „Wehe denen, die Untat sinnen und Böses entwerfen auf ihren Lagern“ (Micha 2, 1).

Nach Rab Huna sprach David: „Hätte ich Unrecht vor in meinem Herzen, nicht hörte es der Ewige“ (Tehillim 62,18); nimmt er sich jedoch vor, ein Gebot zu befolgen, obgleich er es noch nicht befolgt hat, so erachtet es ihm die Schrift so, als wenn er es befolgt hätte. Du kannst es auch daraus erkennen, dass es sich so verhält, denn als David sich vornahm, den Tempel zu erbauen, obgleich er ihn noch nicht erbaut hatte, so wird er nach seinem Namen verzeichnet, wie es heißt: Psalm. Lied zu Einweihung des Tempels. Von David. Daraus geht hervor, dass jede Sache, um die sich ein Mensch sorgt,[4] nach seinem Namen genannt wird. So finden wir es bei Mosche, da er um die Thora besorgt war „und 40 Tage und 40 Nächte verweilte,“ so wurde sie nach seinem Namen genannt, wie es heißt: „Gedenket der Thora Mosche’s, Meines Knechtes“ (Maleachi 3,22). Und so war auch David besorgt und er saß im Staube, wie es heißt: “Ich komme nicht in das Zelt meines Hauses ... ich gönne meinen Augen keinen Schlaf“ (Tehillim 132,3.4); so wurde der Tempel nach seinem Namen genannt, wie es heißt: Psalm. Lied zur Einweihung des Tempels. Von David.

„44 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 45 Hebet euch weg aus der Mitte dieser Gemeinde, und Ich will sie vernichten in einem Augenblick! Da fielen sie auf ihr Angesicht. 46 Und Mosche sprach zu Aharon: Nimm die Räucherpfanne und tue Feuer vom Altar darauf und lege Räucherwerk auf, und bringe es eilends zu der Gemeinde und tue Sühnung für sie; denn der Zorn ist ausgegangen von dem Ewigen, die Plage hat begonnen“ (Bamidbar 16,44-46).

Midrasch Tehillim 18,21
Vers 18. Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken… R. Simon deutete diese Worte auf den dritten Monat. Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken, d. i. Pharao, wie es heißt: „Der Feind sprach“ (Schemot 15,9); und von meinen Hassern, denn sie sind stärker als ich, d. s. die Ägypter. Vers 19. Sie überfielen mich am Tage meines Unglücks, d. i. Amalek, wie es heißt: „der dich traf auf dem Wege“ (Dwarim 25,18); und der Ewige ward mir zur Stütze, [wie es heißt]: „Und die Hände Mosches waren schwer“ (Schemot 17,12), „und Jehoschua brach die Kraft Amaleks“ (dort V. 13).
Vers 20. Und Er führte mich heraus auf weiten Raum, denn Er gab mir die Thora, die רחבה, weiter Raum genannt wird, wie es heißt: „Länger denn die Erde ist ihr Maß und breiter (ורחבה) als das Meer“ (Jiob 11,9). Er befreite mich, denn Er hat Wohlgefallen an mir, denn Er rettete mich vor der Niederlage und vergab mir die Sünde hinsichtlich des Kalbes.
Vers 21. Es vergilt mir der Ewige nach meiner Gerechtigkeit. Der Vers redet vom Stamme Levi, der nicht bei jenem Werke (dem goldenen Kalbe) war. Was wollen die Worte sagen: Nach meiner Hände Lauterkeit כברירות, die meine Hände getan, erstattet Er mir.
Vers 22. Denn gewahrt habe ich die Wege des Ewigen, beim Werke des Kalbes, und freveltenicht an meinem G-tt, (wie es heißt): „Und Mosche stellte sich in das Tor des Lagers und sprach: Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ (Schemot 32,26). R. Berechja im Namen des R. Schim’on ben Lakisch hat gesagt: Wer will wohl nicht in des Königs Nähe sein? Allein die Worte: „Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ wollen sagen: Wer keinen Ring zum Kalbe gegeben hat, komme zu mir! Sofort „versammelten sich zu ihm alle Kinder Levis“ (dort).
Vers 23. Denn alle seine Rechte sind vor mir, (wie es heißt): „Sie lehren Deine Rechte dem Jakow“ (Dwarim 33,10). Und Seine Satzungen entferne ich nicht von mir, (wie es heißt): „und frage, dass sie dir künden die Sache des Rechts“ (dort 17,9).
Vers 24. Und ich bin untadelig vor Ihm, Und zu Levi spricht Er: „Dein Recht und dein Licht“ (das 33,8)[5]. Was ist der Grund? Weil ich mich vor meiner Sünde hüte.
Vers 25. Da erstattete der Ewige mir nach meiner Gerechtigkeit, (wie es heißt): „Darum ward dem Levi kein Anteil noch Erbe mit seinen Brüdern, denn der Ewige ist sein Erbteil“ (dort 10,9). Nach der Lauterkeit meiner Hände erstattet Er mir, (wie es heißt): „Und es sei ihm und seinem Samen nach ihm“ (Bemidbar 25,13).
Vers 26. Mit dem Frommen verfährst Du gütig, (wie es heißt): „Deinem frommen Manne“ (Dwarim 33,8). Mit dem untadeligen Manne untadelig, d. i. er wurde für würdig befunden, sich mit den Urim und Tumim zu kleiden.

„Und es wird geschehen: der Mann, den Ich erwählen werde, dessen Stab wird sprossen; und so werde Ich vor Mir stillen das Murren der Kinder Israel, das sie wider euch murren“ (Bamidbar 17,20 / 17,5).

Midrasch Tehillim 72,5
Vers 6.
Es komme herab wie Regen auf Schur על גז.
Was heißt: על גז? Solltest du sagen: Auf wirkliche Schur, was nützt es ihr? Allein wie der Regen auf abgehauenes Gras עישכא גזזא. Wie Gussregen זרזיף, der fließt zur Erde. Was heißt: זרזיף? Der Erde kräftigt und verschönt מזרז ומייפה.
Vers 7. Aufblüht in seinen Tagen der Gerechte. Das ist, was die Schrift sagt: „Der Gerechte, der Palme gleich blühet er, wie die Zeder auf dem Libanon schießt er empor, gepflanzt im Hause des Ewigen, in den Höfen unseres G-ttes blühen sie empor“ (Tehillim 92,13.14). Und Fülle des Friedens bis kein Mond mehr ist. Bis wie weit? Bis zur Zeit, da der Mond verschwinden wird. Sowie die Sonne und der Mond in dieser Welt leuchten, so werden einst die Gerechten in der Künftigen Welt leuchten, wie es heißt: „Und es wandeln Nationen bei deinem Lichte und Könige bei deinem Strahlenglanze“ (Jeschajahu 60,3).
Vers 8. Und er herrsche von Meer zu Meer. Das alles ist das Lob des Königs Maschiach. Und das alles warum? Wegen der gerechten Richtersprüche, wie es heißt:
Vers 12. Denn er rettet den Dürftigen, der nach Erlösung ruft, und den Gebeugten der keinen Beistand hat.

[1]Vergl. Sanh. 65b.
[2] Vergl. J. Pea I, 16b, Kidduschin 40a.
[3] Vergl. J. Sanhedrin X, 27c.
[4] Weil er sie nicht ausführen kann.
[5]Das sind die Lose

Baruch ben Mordechai HaKohen

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