Der Aufstand für das Priestertum Empfehlung

30. Juni 2024 geschrieben von   Channa Rachel Freigegeben in Korach

ב"ה

Parascha “KORACH“ 

Belebende Parascha 
Thora-Deutungen des Lubawitscher Rebben für die Gegenwart 
von Rabbiner Benjamin Sufiev 
BAND II 

DER AUFSTAND FÜR DAS PRIESTERTUM 

Unser Wochenabschnitt erzählt über den Aufstand Korachs und seinen Anhängern gegen 
Mosche, die das Amt des Kohen Gadol (Hohepriesters) beanspruchen (Bamidbar Kap.16). 
Dieser Aufstand wirft eine grundlegende Frage auf: Gʻtt versprach doch Mosche: Und auch 
an dich werden sie für immer glauben (Schʻmot 19:9). Wie konnte es noch zu Lebzeiten 
Mosches passieren, dass Korach eine ganze Gemeinde (unter ihnen waren auch viele 
Gerechte) gegen Mosche aufwiegeln konnte?! 

Außerdem ist der Aufstand Korachs an sich sehr unverständlich. Die 250 Männer, die
den Dienst des Kohen Gadol ausführen wollten (das Darbringen des Weihrauchs), waren
allesamt Zadikim. Glaubten sie etwa nicht daran, dass Gʻtt Mosche erwählt hatte?! Und wie
waren sie nur bereit, alle Weihrauch darzubringen, wo sie doch wussten, dass Nadaw und
Awihu daran gestorben waren (Raschi zu Bamidbar 16:6), und jeder, der nicht dazu
berechtigt war, sterben würde?!

Heilige Absichten

Die Lösung zu all unseren Fragen steckt in der Antwort Mosches zu den 250 Männern, die
Weihrauch darbringen wollten: „Wir haben nur einen Gʻtt und einen Kohen Gadol und ihr
250 Mann fordert das Priesteramt des Kohen Gadol?! Auch ich möchte es bekleiden!
(Raschi zu Bamidbar 16:6) Was wollte Mosche damit ausdrücken? - Sicher nicht, dass er
das Amt seines Bruders Aharon für sich beanspruchte.

Wir müssen also davon ausgehen, dass hinter dem Aufstand Korachs und seiner
Leute auch eine gute Absicht steckte. Denn Mosche selbst wollte Kohen Gadol sein. Die
Aufständischen wussten, dass Mosche der Prophet Gʻttes war und zweifelten nicht daran,
dass er im Namen Gʻttes sprach, als er Aharon zum Kohen Gadol ernannte.

Sie glaubten allerdings irrtümlicherweise, dass man diese Hierarchie ändern könnte.
Sie erlebten mit, wie Mosche durch seine Gebete Gʻtt dazu bewegte, die Sünde des
goldenen Kalbes und die Sünde der Kundschafter zu vergeben. Sie wussten auch, dass
Gʻtt das Priestertum von den Erstgeborenen genommen und es Aharon und seinen
Nachkommen gegeben hatte. Und da dachten sie sich: Vielleicht können auch wir das
Priesteramt des Kohen Gadol erhalten?

Um jeden Preis

Ihre Leidenschaft zum Priesteramt führte sie zum Aufstand. Die Leidenschaft dazu ist edel
und heilig, bis selbst Mosche sie hatte. Sie wollten diesen Status, um Gʻtt näher zu sein -
Allerheiligst steht er vor Gʻtt, um Ihm zu dienen (Diwrej haJamim I 23:13). Sie sahen aber
nicht ein, dass das Priestertum nicht übertragen werden kann.

Ihre Leidenschaft zur Gʻttesnähe war so immens, bis sie sogar bereit waren,
Weihrauch darzubringen, obwohl sie wussten, dass sie sterben würden, denn Mosche
warnte sie ausführlich: „Ihr werdet alle verloren sein!“ (Bamidbar 16:6) So wichtig war es
ihnen, die Gʻttesnähe auch nur für einen kurzen Moment zu empfinden.

Diese starke Leidenschaft erhielten die Kinder Israels beim Erhalt der Thora, als das
ganze Volk zeitweilig zum „Heiligkeitsstatus“ des Kohen Gadol aufstieg (Schʻmot 19:6).
Daraus entsprang später dieser Drang, selbst ein Kohen Gadol sein zu wollen, bis Korach
und seine Leute dafür sogar gegen Mosche rebellierten.

Es gibt eine Ordnung

Vom Aufstand Korachs können wir zwei Sachen lernen: Einerseits soll jeder Jude sich dazu
bringen, ein „Kohen Gadol“ sein zu wollen - sich Gʻtt immer weiter zu nähern. Dafür
begeistert er sich und darin sieht er sein Lebensziel. Doch andererseits darf ihn diese
Leidenschaft nicht blenden und von seinen eigentlichen Aufgaben abbringen. Gʻtt schuf
eine Weltordnung, in der jeder seine Rolle hat: als Jude, Nichtjude, Mann, Frau, Vater,
Mutter, Thoragelehrter, Geschäftsmann usw. Und im Rahmen dieser Rolle soll man sich
bemühen, Gʻtt nahe zu sein, jeder mit seinen Möglichkeiten, sprengen darf man ihn jedoch
nicht!

(Likutej Sichot, Band 18, Seite 187)

Mehr in dieser Kategorie: « Manipulation der Massen