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Midrasch Tehillim zur Parascha Beha’alotecha, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Beha'alotecha Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

7 Das Man aber war wie Koriandersamen, und sein Ansehen wie das Ansehen des Bdellion. 8 Das Volk lief umher, und sie sammelten und mahlten es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern; und sie kochten es in Töpfen, auch machten sie Kuchen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölkuchen“ (Bamidbar 11,7-8).

Midrasch Tehillim 23,3
Eine andere Auslegung:Vers 1. Der Ewige ist mein Hirte, es wird mir nichts mangeln. Das ist, was die Schrift sagt: „Der Ewige, dein G-tt, hat dich gesegnet in allem Thun deiner Hand“ (Dwarim 2,7). R. Jakow sagt: Da konnte ich glauben, auch wenn man müßig dasitzt? Darum heißt es: „In allem Tun deiner Hand.“ Wenn ein Mensch tätig ist, so wird er gesegnet, wenn nicht, so wird er nicht gesegnet. Was heißt: „Er kannte deinen Zug לכתך“ (dort)? Dein Wandern הלוכך, deinen Zustandלכלוכך, deine Sorge um deine Erhaltung.

R. Jehuda im Namen des R. Eleasar sagt: Der Weg דרךbewirkt drei Dinge: Es reibt die Kleider auf, es zerrüttet den Körper und mindert die Entleerung[1], allein der Heilige, gelobt sei Er, verfuhr nicht so mit den Israeliten, sondern (es heißt): „Dein Kleid zerfiel nicht von dir“ (Dwarim 8,4); ferner: „Der Ewige, dein G-tt, ist mit dir“ (dort 2,7), das bezieht sich auf die Gesundheit des Körpers; (sodann): „Du hast an nichts Mangel gelitten“ (dort), das bezieht sich auf die Ausleerung. „Diese זה vierzig Jahre“ (dort). R. Judan hat gesagt: Im Verdienste, dass ihr sagtet: „Dieser זה ist mein G-tt, Ihn will ich verherrlichen“ (Schemot 15,2), gab Ich euch vierzig Jahre hindurch Kleider.

R. Jehuda sagt: Ist der König in einer Stadt, so fehlt es der Stadt an nichts. So heißt es auch: „Der Ewige, dein G-tt, ist mit dir, es fehlte dir an nichts.“ Gewöhnlich, wenn ein Mensch einen Gast aufnimmt, so schlachtet er am ersten Tage für ihn ein Kalb, am zweiten Tage ein Lamm am dritten Tage ein Huhn, am vierten Tage gibt er Hülsenfrüchte (Erbsen), am fünften Tage vermindert er es noch weiter, so dass der letzte Tag nicht dem ersten gleicht. Da könnte ich glauben, dass es auch den Israeliten in der Wüste so ergangen wäre! Daher heißt es: „Diese זה vierzig Jahr hat nichts gefehlt“, der erste Tag war wie der letzte.

R. Nechemja hat gesagt: Die Worte: „לא חסרת דבר“ wollen sage: Es fehlte dir nur an einem Worte דבר, du brauchtest nur zusprechen, und es geschah;[2] sollte das Manna im Munde wie Kalbfleisch schmecken, so geschah es; sollte es gemästet sein, so geschah es, wünschtest du Mehl, „sie mahlten es auf den Mühlen“ (Bamidbar 11,8), oder Gewürz, „sie stampften es in der Stampfe“ (dort), oder ein Topfgericht, „sie kochten im Topfe“ (dort), oder Kuchen, „sie machten es zu Kuchen“ (dort), wünschtest du saftiges Fett, „sein Geschmack war gleich dem Geschmacke des Markes von Öl“ (dort). Darum heißt es:לא חסרת דבר, d. i. wenn das Wort in deinem Munde warשהדבר בפיך, so war auch, was du wolltest. Wolltest du Brot, „siehe, Ich lasse euch Brot vom Himmel regnen“ (Schemot 16,4), wolltest du Wasser, so „schlug er den Fels und es kam viel Wasser heraus“ (Bamidbar 20,11), (sprachst du:) Ich wünsche Vogelfleisch, „so kamen Wachteln herauf“ (Schemot 16,13), (als du aber sprachst:) Ich wünsche Fleisch von zahmen und wilden Tieren, so heißt es: Als Mosche hörte, dass sie nach Fleisch verlangten, ging er zum Heiligen, gelobt sei Er, und sprach zu Ihm: Herr der Welt! Sie wünschen Fleisch. Der Heilige, gelobt sei Er sprach zu ihm: Gib es ihnen. Mosche fragte: „Woher soll ich Fleisch nehmen?“ (Bamidbar 11,13). „Wenn man Schafe und Rinder für sie schlachtete, wird es ihnen genug sein?“ (dort V. 22). „Und wenn Du mir also tun willst, so bringe mich doch um!“ (dort V. 15). Was bedeuten die Worte: הרוג ירגני נא? Mosche sprach vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! Gebe ich es nicht, so bringen sie mich um, und rede ich, wie es ihnen entspricht, so bringen sie mich auch um; es mag so oder so sein, in jedem Falle bin ich ein Erschlagener הרוג אני, ich bitte Dich daher: Bringe Du den Erschlagenen umהרוג את ההרוג, wie es heißt: הרגני נא הרוג, „bringe mich, den Erschlagenen, doch um.“ Da ward der Heilige, gelobt sei Er, zornig über ihn, wie es heißt: „Und sie erzürnten Ihn ויקציפו an den Haderwassern“ (Tehillim 106,32). Er sprach zu Mosche: Gib meinen Kindern Fleisch! Mosche antwortete: Woher soll ich Fleisch nehmen? G-tt sprach zu ihm: Du hattest doch Frösche in Ägypten und Ungeziefer in Ägypten, du warst so reich in Ägypten und jetzt bist du arm geworden? Mosche versetze: Stammte es nicht von Dir, was ich hatte? Darauf sprach G-tt zu ihm: In Ägypten hatte Ich es, sollte Ich es hier nicht haben, wie es heißt: „ist die Hand des Ewigen zu kurz“ (Bamidbar 11,23)?

Unsere Rabbanan erklären die Worte: לא חסרת גבר dahin: Es fehlte ihnen selbst das Wort nicht, sondern sie dachten es nur in ihrem Herzen und es geschah so. Es ist (kommt) so, wie das, was R. Berechja im Namen des R. Abahu gesagt hat: „Und sie versuchten G-tt in ihrem Herzen, Speise zu verlangen für ihr Gelüst“ (Tehillim 78,18). Das lehrt, dass sie es in ihrem Herzen dachten, und Er tat es, wie es heißt: „Ist wohl der Ewige in unserm Innern oder nicht?“ (Schemot 17,7).

R. Schim’on ben Jochai erklärte die Worte: לא חסרת דבר dahin: Sie ermangelten nur der Worte der Prophetie. Du kannst es daraus erkennen, dass es sich so verhält, denn alle jene Tage, wo die Israeliten verbannt waren, fand keine Rede mit Mosche statt, wie es heißt: „Und es geschah, als alle Kriegmänner ausgestorben waren aus der Mitte des Volkes“ (Dwarim 2,16). Was folgt darauf? „Da redete der Ewige zu mir also“ (dort V. 17), d. i. zu mir geschah die Rede.

R. Jochanan hat gesagt: „Nicht hattest du an etwas Mangel“ außer an Busse, wie es heißt: „Nehmt mit euch Worte דברים und kehret um zum Ewigen“ (Hoschea 14,3).

R. Eibu hat gesagt: „Nicht hattest du an etwas Mangel“, außer an der Pest דברDEWER, denn während der ganzen 40 Jahren, erschlug der Todesengel ihnen [jährlich] 15.000 und einen Bruchteil (d. i. Einzelne) darüber. Und wie groß ist dieser Bruchteil? 489.

„Und wenn des Nachts der Tau auf das Lager herab fiel, so fiel das Man auf dasselbe herab“ (Bamidbar 11,9).

Midrasch Tehillim 78,4
Eine andere Auslegung:Vers 25. Brot der Starken אברים verzehrte der Mann. Brot, weil sie stark אברים wie die Engel geworden waren. Der Mann, damit sind die Israeliten gemeint, wie es heißt: „Jeder Mann von Israel“ (Jehoschua 10,24).

R. Schim’on ben Lakisch hat gesagt: Die Israeliten murrten und sprachen: Gibt es wohl einen Weibgeborenen, der isst und nicht von sich gibt? Hast du jemals einen Menschen gesehen, der eine Mühle besitzt und Weizen heinein tut und nicht Mehl herausbrächte? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Für das Gute, dass Ich euch erweise und euch den Dienstengeln gleichmachen will, die nicht entleeren, murrt ihr über mich und sprechet: „uns ekelt vor dem elenden Brote לחם הקלוקל“ (Bamidbar 21,5), d. i. vor dem verderbten מקולקל. „Wie lange noch soll Mich dieses Volk verwerfen und wie lange noch wollen sie nicht an Mich glauben bei allen Zeichen, die Ich in seiner Mitte בקרבו getan habe“ (dort 14,11)? In seiner Mitte, d. i. im Innern und in den Eingeweiden Israels בתוך קרביו ומעיו, denn sie essen und geben nichts von sich.

R. Eibu hat gesagt: In der sechsten Stunde am Tage kam Jitro und es kam das Man für Israel herab seinetwegen gegenüber den sechs Myriaden und es kam für ihn herab gegenüber allen Gliedern. Das wollen die Worte sagen: Brot der Glieder.[3] Wie kam für sie das Manna herab? Es wehte der Wind und säuberte die Oberfläche des Landes und machte sie wie goldene Tische und kostbares Gestein, hernach kam der Tau für sie herab, wie es heißt: „Und wenn der Tau herab fiel auf das Lager nachts, fiel das Manna „darauf herab“ (dort 11,9), die Israeliten gingen hinaus und sammelten es bis zur vierten Stunde, ehe die Sonne schien und ehe es schmolz, wie es heißt: „Und sie sammelten es Morgen für Morgen, ein jeder, soviel er aß; und war die Sonne heiß, so schmolz es“ (Schemot 16,21). Das wollen die Worte sagen: Brot der Starken aß der Mann.

„Und wenn Du also mit mir tust, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe“ (Bamidbar 11,15).

Midrasch Tehillim 90,8
Vers 1. Gebet von Mosche, dem Manne G-ttes. Es brachte doch nur zu heißen: „Gebet von Mosche“, wozu noch: „Des Mannes G-ttes“? Gleich einem König, der über seinen Sohn in Zorn geriet und ihn töten wollte. Da sprach sein Freund zu ihm: Ich bitte dich, vergib ihm und töte ihn nicht. Der König stand ab und brachte ihn nicht um. Am folgenden Morgen fing der König an zu sage: Wenn ich meinen Sohn umgebracht hätte, so hätte ich mich selbst zum Falle gebracht; es sei meinem Freunde zum Guten gedacht, dass er für ihn um Erbarmen gebeten, und ich mache ihn jetzt zum Vater der Könige. So sprach der Heilige, gelobt sei Er: „Lass ab von Mir, dass Ich sie vertilge!“ (Dwarim 9,14). Mosche sprach zu Ihm: „Und wenn Du also mir tun willst, so bringe mich um“ (Bamidbar 11,15). Was folgt darauf? „Und es sprach der Ewige: Ich vergebe nach Deinem Worte“ (dort 14,20). Nachher sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche: Hätte Ich die Israeliten umgebracht, so hätte Ich Mich selbst zum Falle gebracht, Ich bin Mosche zu Dank verpflichtet, dass er für sie um Erbarmen gebeten, wie es heißt: „Und Mosche flehte“ (Schemot 32,11); Ich erweise ihm etwas Grosses, Ich ernenne ihn zum Vater der Propheten, zum Vater der Engel, zum Vater der Beter. Das wollen die Worte sage: Gebet von Mosche, dem Manne G-ttes.

26 Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad, und der Name des anderen Medad; und auch auf sie kam der Geist, sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelte hinausgegangen, und sie weissagten im Lager. 27 Da lief ein Jüngling hin und berichtete es Mosche und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager. 28 Und Jehoschua, der Sohn Nuns, der Diener Mosches, einer von seinen Jünglingen, antwortete und sprach: Mein Herr Mosche, wehre ihnen! 29 Aber Mosche sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk des Ewigen Propheten sein, dass der Ewige Seinen Geist auf sie legte!“ (Bamidbar 11,26-29).

Midrasch Tehillim 14,6
Vers 7. Wer bringt von Zion die Erlösung ישועתIsraels? R. Levi hat gesagt: Alle Segnungen, Güter und Tröstungen, die der Heilige, gelobt sei Er, über Israel bringt, kommen von Zion. Die Thora kommt von Zion, wie es heißt: „Denn von Zion geht die Thora aus“ (Jeschajahu 2,3); der Segen kommt von Zion, wie es heißt: „Der Ewige wird von Zion segnen“ (Tehillim 128,5); das g-ttliche Erstrahlen (Erscheinen) kommt von Zion, wie es heißt: „Denn von Zion erstrahlt הופיע die Vollendung der Schönheit Gottes“ (dort 50,2); die Stütze kommt von Zion, wie es heißt: „und von Zion wird Er dich stützen“ (dort 20,2); das Leben kommt von Zion, wie es heißt: „Wie der Tau Chermons, der herniedersteigt auf Zions Berge; denn dort hat der Ewige den Segen entboten, Leben bis in Ewigkeit“ (dort 133,3); die Größe kommt von Zion, wie es heißt: „der Ewige ist groß in Zion“ (dort 99,2); die Erlösung kommt von Zion, wie es heißt: Wer gibt von Zion die Erlösung Israels? Du findest, dass die Worte zweimal im Psalmbuche vorkommen, einmal im ersten und einmal im zweiten Buche. Warum? R. Levi hat gesagt: Gegenüber dem Lehrer und dem Schüler. Der Lehrer d. i. Mosche, er sprach: „O dass (eig. wer gibt, dass) doch dies ihr Herz ihnen bliebe!“ (Dwarim 5,26); der Schüler, d. i. David, sprach: Wer gibt von Zion die Erlösung Israels? (Tehillim 14,7 u. 53,7).

Eine andere Auslegung: Der Lehrer d. i. der Heilige, gelobt sei Er, denn Er sprach: „O dass (eig. wer gibt, dass) doch dies Herz ihnen bliebe!“ (Dwarim 5,26); der Schüler d. i. Mosche, denn er sprach: „O dass (wer gibt, dass) doch das ganze Volk des Ewigen Propheten wären“ (Bamidbar 11,29)! Weder die Worte des Lehrers noch die des Schülers sind in dieser Welt erfüllt worden, aber einst werden die Worte beider in Erfüllung gehen, die Worte des Lehrers (wie es heißt): „Und Ich gebe euch ein neues Herz“ (Jecheskel 36,26), und die Worte des Schülers (wie es heißt): „Ich werde ausgießen Meinen Geist auf alles Fleisch“ (Joel 3,1).

Eine andere Auslegung: Warum (stehen die Worte) zweimal? R. Judan im Namen des R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Weil die Schulkinder täglich zweimal, früh und abends, sprechen: „Kehre um zu uns, G-tt unserer Erlösung und brich Deine Verärgerung gegen uns!“ (Tehillim 85,5). Darum hat David zweimal das Wort gesagt: Wer gibt von Zion!

R. Tanchuma sagte: Ich habe dies vor (in Gegenwart des) R. Chanina gesagt, derselbe aber sprach zu mir: Das ist nicht die richtige Erklärung, sondern der Grund ist, weil zweimal geschrieben steht: „erlöse uns, G-tt unserer Erlösung!“ (1. Diwre HaJamim 16,35); einmal in den Tehillim und einmal in den Büchern der Diwre HaJamim. Darum also heißt es zweimal:Wer gibt von Zion! Gleich dem Sohne eines Königs, der sich mit der Tochter eines Königs verlobt und die Vorfeier der Hochzeit an dem und dem Tage festgesetzt hatte, der Sohn des Königs sah seiner und die Tochter des Königs sah ihrer Freude sehnsüchtig entgegen. Wer hielt sie davon ab? Die Vorfeier der Hochzeit. So schaute auch der Heilige, gelobt sei Er, der Erlösung Israels sehnsüchtig entgegen und die Israeliten warteten auf die Erlösung des Heiligen, gelobt sei Er, Wer hinderte es? Die Vorfeier der Hochzeit, wie es heißt: „Denn ein Tage der Vergeltung ist in Meinem Herzen und das Jahr Meiner Erlösung גאולתי kommt“ (Jeschajahu 63,4).

[1] Vergl. Bereschit Rabba Par. 39.
[2] Vergl. Schemot Rabba Par. 25.
[3] אברים  kann sowohl als „Starke“ als auch „Glieder“ gelesen werden.

Baruch ben Mordechai HaKohen

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