Haftara zur Parascha Tetzawe

20. Februar 2012 geschrieben von   Freigegeben in Haftarot Prophetenlesungen

ב"ה

Jecheskel 43,10-27

Inhalt der Haftara

Diese Haftara stellt uns ein prophetisches Konzept zur Wiederherstellung Israels vor. Im 40. Kapitel beginnt Jecheskels Vision des künftigen Tempels und ihm zur Seite steht ein Engel, der ihn über alle Angelegenheiten, die den Tempel betreffen unterweist. Ein Höhepunkt in dieser Vision ist der Einzug der Herrlichkeit G-ttes in diesen Tempel (Kap. 43,1-9). Mit der Herrlichkeit G-ttes kommt auch die Stimme haschems, so dass in unserem Abschnitt der Ewige, g.s.E., direkt mit Jecheskel spricht. Er erteilt ihm die Aufgabe, Israel 1. den Tempel, „sein Aussehen und seinen Plan“ mit dem Ziel zu beschreiben, dass es sich, angesichts der Güte G-ttes, seiner „Missetaten schämt“ (V10). Ist dieses Ziel erreicht, soll Jecheskel 2. dem Volk den Plan und 3. die Gestalt des Tempels zeigen. 4. soll er sie über die Ordnungen und Gesetze des Tempels mit dem Ziel unterrichten, dass sie „darauf achthaben und danach tun“ (V11).

Die Verse 13-17 beschäftigen sich mit der Größe des Altars und des Opferherdes, die mit einem besonderen Maß gemessen werden, einer Elle, die eine Handbreit länger ist, der heiligen Elle.

Die Verse 18-27 beschreiben die Ordnungen für die siebentägige Weihe des Altars. Die rituelle Vorbereitung zur Reinigung und Heiligung des Altars schreibt zwei verschiedene Sündopfer an aufeinander folgenden Tagen vor, einen jungen Stier und einen Ziegenbock. Danach folgt ein abschließendes Brandopfer von einem jungen Stier und einem Widder. Während sieben Tagen soll täglich ein junger Stier und ein Ziegenbock als Sündopfer dargebracht werden. Ab dem achten Tag ist der Altar für die regelmäßigen Brand- und Dankopfer geweiht. Beachtenswert in diesen Versen ist auch, dass Jecheskel die Priester, die am Altar dem Ewigen, g.s.E., dienen, auf die levitischen Priester aus dem Geschlecht Zadoks beschränkt (V19).

Die Verbindung zur Parascha

Der Zusammenhang mit der Parascha bezieht sich auf die Weihe des Altars. Während wir in Tezawe einen transportablen Altar aus Akazienholz mit Kupfer (Bronze) (Schmot 27,1-8; 29,36f) überzogen finden, sehen wir in der Haftara einen aus Steinblöcken mit festem Standort im Tempel. Die Weihe beider Altäre dauert sieben Tage, wird jedoch durch die Anzahl und Art der Opfertiere unterschieden. Außerdem heißt es vom Altar in der Wüste: „...und du sollst ihn salben, dass er geweiht werde“ (Schmot 29,36). Ein weiterer Unterschied ist, dass es in der Parascha um die Heiligung des Altars geht (Schmot 29,37), während in der Haftara Heiligung und Reinigung zur Weihe des Altars gehören (Jecheskel 43,26). Beiden Altären gemeinsam ist, dass sie ein Ort der göttlichen Gegenwart sind. Zudem empfangen sowohl Mosche Rabbenu als auch Jecheskel die kultische Ordnung direkt von haschem, um das Volk darin zu unterweisen.

Gedanken zur Haftara

Der Tempel als Bestandteil der Wiederherstellung aller Dinge

DerEwige, g.s.E., wohnt im Himmel und auf Erden und so bestimmte Er, dass Israel Ihm eine Wohnstätte bauen sollte: „Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, damit Ich in ihrer Mitte wohne“ (Schemot 25,8). Da der Ewige, g.s.E., Seinen Willen niemals ändert, gehört der erneute Bau des Tempels unbedingt zur Wiederherstellung aller Dinge. Darauf gibt Jecheskel in unserer Haftara einen Ausblick, redet er doch, wie unsere Weisen bemerken, hier vom 3. Tempel. So Radak[1]: „Der Vers 43,11 'Und wenn sie sich über alles schämen, was sie getan haben, gib ihnen dann die Form des Hauses bekannt ... damit sie es machen können', kann sich nicht auf den Zweiten Tempel beziehen, den ja die Verbannten aus Babel errichtet haben. Denn es sind eine Reihe von Dingen darin beschrieben, die sie nicht ausgeführt haben. Daraus folgt, dass sich der Tempel von Jecheskel auf die Zukunft bezieht.“ Dieser Tempel ist der Tempel der messianischen Zeit, der zur Wiederherstellung aller Dinge gehört. Betrachten wir den Sinn und Zweck des mischkans in der Wüste, so wird deutlich, warum der Wiederaufbau des Tempels notwendig ist.

Das Heiligtum in der Wüste

Der mischkan in der Wüste ist:

  • ein dauerhafter, geheiligter Ort auf der Erde, der der Gegenwart G-ttes Platz auf der Erde gewährte.[2]
  • darüber hinaus die Antwort G-ttes auf die Sünde mit dem goldenen Kalb, eine Möglichkeit zur Umkehr. Da die Idee des mischkans schon vor dieser Sünde bekannt war, nicht aber die genauen Details, ist anzunehmen, dass der ursprüngliche Plan mit den ersten Tafeln zu Bruch ging.[3]
  • die Fürsorge G-ttes für die Menschen; denn haschem braucht keine Wohnung auf der Erde, Er wollte jedoch nicht, dass die Menschen meinten, dass Er nach der Offenbarung am Sinai die Erde verlassen haben könnte. Die trügerischen Gedanken, Er sei weit von den Menschen, sollten aus den Herzen der Menschen verbannt werden. Seine einwohnende Gegenwart bei den Menschen ist Zeugnis Seiner Fürsorge.[4]
  • der ultimative Ort der Begegnung zwischen Mensch und G-tt. G-tteserkenntnis bei den Menschen braucht die Sehnsucht des Menschen nach G-tt und Seine Offenbarung. Das Bewusstsein im Menschen, dass G-tt ist und die Selbstoffenbarung G-ttes sind wie zwei Seiten einer Münze. G-tteserkenntnis bekam das Volk auf eine besondere Weise am Berg Sinai bei der Übergabe der Thora und bei der Einweihung des mischkans, als der Ewige, g.s.E., Seine Gegenwart im Heiligtum offenbarte.[5] Hier war die Gegenwart von Einem, der will, dass die Menschen letztendlich einen Zugang zu Ihm haben können. In einer direkten und intimen Beziehung erkannte G-tt die Menschen und sie Ihn.[6] Unsere Weisen sagen, wenn Israel in Sein Haus kommt, dass dann der Ewige, g.s.E., in ihr Haus (das ist ihr Körper) kommen wird, wie es heißt: „An jedem Ort, wo Ich Meines Namens gedenken lasse, da will Ich zu dir kommen und dich segnen“ (Schemot 20,24).[7]
  • das „maßstabsgetreue Abbild“ des himmlischen Tempels. Der Midrasch erzählt: „Als Mosche auf den Berg kam, öffnete der Heilige, Er sei gesegnet, die sieben Himmel und ließ ihn den himmlischen Tempel sehen.“[8] Der Ewige, g.s.E., sagte zu Mosche: „So wie Du es oben siehst, so mache es unten.“[9]
  • ein Prototyp der Welt. Der Midrasch erzählt, dass der Ewige, g.s.E., Mosche die Grundfarben der Welt zeigte und ihn aufforderte, Ihm eine Wohnung zu machen.[10]
  • die vollendete Schöpfung. Am Tag, an dem der mischkan fertiggestellt war, wurde die Schöpfung als vollendet betrachtet.[11]
  • die Gestalt des vollendeten Menschen, das ist der Maschiach. Heiligt sich der Mensch indem er die Mitzwot beachtet, dann ist er selbst das Heiligtum und G-tt wohnt in ihm, wie Jirmejahu 7,4 sagt: „Der Tempel des Ewigen, der Tempel des Ewigen, der Tempel des Ewigen, sie selbst sind es.“ Unsere Weisen sagen: „Es heißt nicht, damit Ich darin wohne, sondern, damit Ich in ihnen wohne.“[12]
  • der Ort der absoluten Reinheit, Heiligkeit und Klarheit und der des dauerhaften Flusses des Segens haschems.

Die Vision Jecheskels - Der Tempel der messianischen Zeit

Dimensionen der Wiederherstellung

 Der Wiederherstellung des Tempels:

  • ist der Wille G-ttes

Der Initiator des Tempelbaus ist der Ewige, g.s.E.; denn der Auftrag, den Tempel wieder zu erbauen, ergeht direkt aus Seinem Munde an Jecheskel: „Und du, Menschensohn, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein Aussehen und seinen Plan ...“ (Jecheskel 43,10).

Jecheskel schließt die Vorstellung des Bauplans für den Tempel mit dem Satz: Das soll aber das Gesetz [Thora] des Tempels sein: Auf der Höhe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das ist das Gesetz [Thora] des Tempels (Jecheskel 43,12).“ Die Formulierung: „Dies ist das Gesetz [Thora] ... “ zeigt den Erlass eines Gesetzes durch den Priester an.[13] Hier jedoch erteilt haschem selber ein Gesetz „Thora“ und besiegelt damit Seinen Willen und Sein Begehren, nämlich dass der Tempel gebaut wird und Er als Herr des Hauses für immer unter Seinem Volk wohnt.[14] Wird dieser Tempel auf der Höhe des Berges - und das ist Israel - im heiligen Maß gebaut, gilt, dass das Allerheiligste den gesamten Tempelbezirk umfasst, ganz Jeruschalajim Tempel und die ganze Welt Israel sein wird.[15]

  • geschieht wegen Seiner Herrlichkeit und um Seines großen Namens willen

Der Midrasch erzählt, dass der Vers „Und du, Menschensohn, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen“, usw. (Jecheskel 43,10) folgendes aussagt: Menschensohn, sage Israel: „Dies ist Meine Herrlichkeit und das Haus, das Ich gebaut habe. Sind Meine Herrlichkeit oder das Haus, das Ich gebaut habe durch sie verringert? Warum dann tust du böse Dinge, Dinge, die nicht passen? Und warum verachtest du deine Züchtigung?“ Aber was soll Ich tun? Ich muss um Meines großen Namens willen handeln, mit dem du genannt bist, wie es heißt: Aber ich unterließ es um Meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren (Jecheskel 20,9 u.14).[16]

Der Midrasch Tanna de-be Elijahu betont besonders den Aspekt der Unabhängigkeit haschems von Israel; Er ist nicht auf auf die Anbetung Israels angewiesen. Seine Herrlichkeit und die Ehre Seines großen Namens sind maßgebend für den Wiederaufbau des Tempels. Und so lesen wir: In der Vision Jecheskels sagte der Ewige, g.s.E., zu ihm: Wegen Meiner Herrlichkeit erhob ich Israel über alle anderen Völker. Ist das nicht Meine Herrlichkeit und das Haus, das Ich für dich gebaut habe? Wie geschrieben steht: '10Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten. 11Und wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, so zeige ihnen Plan und Gestalt des Tempels ...' (Jecheskel 43,10f), damit du nicht sagst, dass Mir jemand fehlt, der Mich anbetet. Ich habe genug Engel, die vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sprechen Heilig, heilig, heilig, ... Warum sind eure Wege abscheulich und eure Worte unangemessen? Und ihr verachtet das Leid, dass auf euch kommt. Aber was soll Ich machen? Ich muss euch erlösen um Meines großen Namens Willen mit welchem ihr genannt seid, wie es heißt : „ Aber ich will es tun um Meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor deren Augen Ich sie herausgeführt hatte“ (Jecheskel 20,14).[17]

  • impliziert die Umkehr Israels

Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten. 11Und wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, so zeige ihnen Plan und Gestalt des Tempels und seine Ausgänge und Eingänge und seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen und alle seine Gesetze“ (Jecheskel 43,10f). Die von Jecheskel mehrfach verwendete Aussage „... damit sie sich ihrer Missetaten schämen“,[18] steht immer im Zusammenhang einer Heilsankündigung, die auf eine Versöhnung G-ttes mit Seinem Volk verweist.[19] Die Voraussetzung der Versöhnung ist immer Umkehr. So ist das Ziel der Visionalisierung des Tempels zunächst Scham, die zur Umkehr führt. Raschi bemerkt dazu,dass Scham die Voraussetzung dafür sei, dass Jecheskel mit der Darstellung der Einzelheiten des Plans fortfahren konnte. Die bloße Vorstellung des Plans habe die Kraft die Menschen zur Umkehr zu führen, damit sie würdig seien, die neue G-ttesdienstordnung zu empfangen.[20]

Rabbi Elieser von Beaugency[21] meint, dass der Plan des Tempels die Menschen nicht nur an ihre Sünden, die zum Sturz des Tempels führten, erinnert, sondern ihnen auch die Herrlichkeit des Tempels, der als G-ttes Wohnung auf der Erde diente, vor Augen hält. Haben sie dieses Bild vor Augen, wächst Ihre Sehnsucht, wieder in Intimität mit G-tt zu treten und sie tun Buße.

Umkehr, Studium der Thora und die Beschäftigung mit der Gestalt des Tempels ist zu jeder Zeit von großer Wichtigkeit, stellt man sich doch so selbst haschem als Tempel zur Verfügung und ebnet dem Ewigen, g.s.E., einen Weg, um inmitten Seines Volkes in Herrlichkeit zu wohnen. Dazu erzählt der Midrasch: Rabbi Samuel bar Abba sagte: Der Heilige, g.s.E., sagte dem Volk Israel: Auch wenn der Tempel zerstört wird und die Opferordnung unterbrochen, vergiss die Ordnung der Opfer niemals und beachte sie zu lesen und zu lernen, denn wenn du dich mit ihnen beschäftigst, werde Ich es euch anrechnen, als ob ihr sie tatsächlich gebracht hättet. Und wenn du interessiert bist zu wissen, dass dies so ist, komm und nimm Notiz davon, dass der Heilige, g.s.E., tatsächlich Jecheskel die Pläne für die Zukunft des Tempels zeigte, Er sagte zu ihm: Jecheskel 43,10 ... Jecheskel antwortete dem Heiligen, g.s.E.,: Herr der Welt, bis jetzt hast Du uns ins Exil gesetzt, in die Länder derer, die uns hassen und Du sagst zu mir, dass ich das Volk Israel über die Pläne für den Tempel informieren soll und es niederschreiben soll vor ihren Augen, so dass sie die Pläne und Gesetze aufbewahren. Sind die Menschen denn tatsächlich dazu fähig, während sie im Exil sind? Vielleicht wäre es besser zu warten, bis sie hinauf gehen aus dem Exil und dann werde ich sie informieren. G-tt antwortete Jecheskel: Weil Meine Kinder im Exil sind und der Tempel zerstört ist, ist für euch das Studium der Thora dem Bau des Tempels gleichgestellt. Deswegen informiere sie, dass das Studium der Pläne zum Bau des Tempels belohnt wird, als ob sie ihn tatsächlich gebaut hätten. Glücklich ist die Person, die Thora studiert und finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, so dass ihre Kinder Thora lernen können, denn der Lohn dieser Taten wird die zukünftige Welt sein.[22]

Die Umkehr des Volkes zu haschem befähigt das Volk Israel letztendlich einen Tempel zu bauen, dessen Herrlichkeit größer sein wird, als die des vorherigen.[23]

  • beinhaltet die Wiederherstellung des G-ttesdienstes und die dauerhafte Präsenz G-ttes auf Erden

In den Versen 13-17 beschreibt Jecheskel den Altar. Auffällig ist hier, dass der Altarherd mit zwei verschiedenen Begriffen genannt wird: Harel – הראל – Berg G-ttes und ariel – אראל – Löwe G-ttes. Die Bedeutung dieser Bezeichnungen wurde unter den Gelehrten kontrovers diskutiert. Meiner Meinung nach könnte harel auf den Sinai verweisen, auf dem zuerst die Präsenz der schechina weilte, bevor sie in den mischkan einzog. Dies bedeutet dann, dass der Altar, den Jecheskel geschaut hat, der Berg G-ttes ist, auf dem die unmittelbare Gegenwart des Ewigen, g.s.E., ruhen wird. Unsere Weisen sagen, dass im ersten Tempel, wenn HaSchem das Opfer angenommen hatte, das Bild eines Löwen erschien.[24] Dass Jecheskel den Opferherd des Altars ariel nennt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass haschem alle Opfer in der messianischen Zeit wohlgefällig sind und Er sie annehmen wird.

  • die Wiederherstellung des Ortes, des Opferdienstes

Die Verse 18-27 befassen sich mit der Weihe des Altars, dem Ort, an dem sich der Mensch zu haschem nähert. Die Ordnung für die siebentägige Weihe des Altars dient dazu, ihn für seinen eigentlichen Zweck tauglich zu machen. So lesen wir: „... sollst du ihn entsündigen und Sühne für ihn schaffen. So sollen sie sieben Tage lang für den Altar Sühne schaffen und ihn reinigen und ihre Hände füllen“(V 20 u.26). Entsündigen und reinigen bedeutet wiederherstellen. Durch die Sünde Israels wurde der Tempel entweiht und letztendlich zerstört. Durch diesen Prozess der Reinigung und Heiligung des Altars wird der Altar und der Opferdienst wiederhergestellt. Damit wird auch die Heiligkeit Israels erhoben.

Üblicherweise gehört zu einem Tieropfer kein Salz. Hier jedoch bemerkt Jecheskel ausdrücklich: „... die Priester sollen Salz auf sie [die Opfertiere] streuen und sollen sie so dem Ewigen opfern als Brandopfer“ (Jecheskel 43,24). Zum einen hat Salz reinigende Kraft, zum anderen erinnert es an den Salzbund[25], der einseitig von haschem geschlossen wurde und ein Bund in Ewigkeit ist. Der Ewige, g.s.E., ist auch hier der Handelnde, der den Weg ebnet, auf dem Sein Volk gehen kann.

  • Gemeinschaft mit G-tt

Die Haftara schließt mit dem Satz: „... und ich werde euch wohlgefällig annehmen, spricht der Herr, der Ewige“ (Jescheskel 43,27). Hier sehen wir das Ziel der Wiederherstellung: Gemeinschaft mit G-tt. Sie ist die Erfüllung Seines Willens und Sein ausdrücklicher Wunsch, wie es heißt: „Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, damit Ich in ihrer Mitte wohne“ (Schemot 25,8). Alles, was dazu notwendig ist, wird in der messianischen Zeit erfüllt sein. Der Maschiach, der vollkommene Mensch, ist der Anker und Garant der Gegenwart G-ttes auf Erden, die sichere Wohnstätte haschems in der Mitte Seines Volkes, das Umkehr getan hat und so ebenfalls Wohnstätte G-ttes ist. Der wiederhergestellte Tempel ist das für alle Welt sichtbare Abbild des himmlischen Tempels, der Ort der Begegnung mit G-tt.

 

[1] Radak, Akronym von Raw David ben Josef Kimchi (1160-1235 in Frankreich) jüdischer Exeget
[2] Vgl. Ramban, Kommentar zu Schemot 25,1
[3] Vgl. Raschi
[4] Vgl. Abravanel und Rambam
[5] Schemot 40,34f
[6] Vgl. Wilnaer Gaon, Schir HaSchirim 7,1
[7] Vgl. Babylonischer Talmud, Sukka 53a
[8] Pesikta Rabbati 20
[9] Schemot Rabba 35,6
[10] Vgl. Pesikta des Raw Kahana
[11] Vgl. Ben Isch Hai, Deruschim Terumah
[12] Babylonischer Talmut, Ketubbot 5a (?); bSchwuot 16b
[13] Wajikra 11,46f; 14,32 u. 57
[14] Vgl. Jecheskel 43,7 u. 9 und Walther Zimmerli, Ezechiel, Neukirchner Verlag 1969, S.1088
[15] Sifre, Paraschat ekew 1. Tewel ist der Erdkreis (s. Jes. 18,3) und Erez Israel. In dieser Welt gibt es noch den Unterschied, da nur Israel würdig ist, die Torah aufzubewahren aber in der künftigen Welt ist der ganze Erdkreis würdig.
[16] Midrasch Rabba II, 8
[17] Vgl. Elijahu Rabba 6
[18] Vgl. Jecheskel 16,27, 54-61; 32,24 34,29; 36,6,15,32; 39,26
[19] Vgl. Raschi
[20] Vgl. Raschis Kommentar zu Jecheskel 43
[21] Frankreich 13. Jahrhundert
[22] Midrasch Tanchuma Zaw 14
[23] Mischna, Para 3,2 und Mischna Brachot 34b
[24] Nach Aussage von Baruch
[25] Vgl. Bamidbar 18,19 und 2. Chr. 13,5