Schawuot
„9 Sieben Wochen (Schawuot) sollst du dir zählen; von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen (Schawuot) zu zählen. 10 Und du sollst das Fest der Wochen (Schawuot) dem Ewigen, deinem G-tt, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben magst, so wie der Ewige, dein G-tt, dich segnen wird; 11 und du sollst dich vor dem Ewigen, deinem G-tt, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Orte, den der Ewige, dein G-tt, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. 12 Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und sollst diese Satzungen beobachten und tun"(Dwarim 16,9-12).
„15 Und ihr sollt euch zählen vom anderen Tage nach dem Schabbat, von dem Tage, da ihr das Omer der Schwingung gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen (Schawuot) sein. 16 Bis zum anderen Tage nach dem siebenten Schabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen; und ihr sollt dem Ewigen ein neues Speiseopfer darbringen"(Wajikra 23,15f).
„Und das Fest der Wochen (Schawuot), der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern; und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres"(Schemot 34,22).
Dreimal während eines Jahres hatten die Israeliten die Pflicht in Jeruschalajim im Tempel zu erscheinen und dem Heiligen, gelobt sei Er, Opfergabe darzubringen. SCHAWUOT, was wörtlich „Wochen" bedeutet, ist das zweite der drei Pilgerfeste, neben PESSACH und SUKKOT. Es wird nach dem siebenwöchigen Omerzählen, einer Periode des Wartens und der Vorbereitung, gefeiert. Begründet ist es sowohl in der Zeit der Wüstenwanderung Israels nach dem Auszug aus Ägypten, als auch in der Ära der beiden Tempel. Nämlich zum einen als Fest der Übergabe der Thora, CHAG MATAN THORA zum anderen als Erntefest, CHAG HAKATZIR oder Fest der ersten Früchte, CHAG HABIKKURIM. Ein weiter Name des Festes, der sich in Mischna und Talmud findet lautet ATZERET, das bedeutet: Festliche Versammlung des Volkes oder auch Abschlusstag.
CHAG MATAN THORA
In der Amida zu Schawuot heißt es:
„In Liebe gabst du uns, Ewiger, unser G-tt, Festzeiten zur Freude, Feste und Zeiten zur Wonne, den Tag dieses Wochenfestes, Zeit unserer Gesetzgebung (in Liebe) heilige Versammlung, zum Andenken an den Auszug aus Ägypten."
Diese Aussage ist verknüpft mit Schemot 19,1-6:
„1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, an diesem selbigen Tage kamen sie in die Wüste Sinai: 2 Sie brachen auf von Rephidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich daselbst dem Berge gegenüber. 3 Und Mosche stieg hinauf zu G-tt; und der Ewige rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du zum Hause Jakob sprechen und den Kindern Israel kundtun: 4 Ihr habt gesehen, was Ich an den Ägyptern getan habe, wie Ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu Mir gebracht habe. 5 Und nun, wenn ihr fleißig auf Meine Stimme hören und Meinen Bund halten werdet, so sollt ihr Mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist Mein; 6 und ihr sollt Mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst."
Nachdem das Volk Israel zu Pessach aus Ägypten, dem Land der Knechtschaft in die physische Freiheit ausgezogen war, folgte eine 49-tägige, (das sind 7x7 Tage, also 7 Wochen) Zeit der Vorbereitung, eine Periode des Aufstiegs, die in die Übergabe der Thora mündete. So empfingen die Israeliten am 50. Tag in einem atemberaubenden Akt die Thora, den Ausdruck des Willens G-ttes, um durch Gesetz und Lehre in die spirituelle Freiheit zu gelangen. Dieses Ereignis wird in Schemot 19,16-19 so beschrieben:
„16 Und es geschah am dritten Tage, als es Morgen war, da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berge und ein sehr starker Schall des Widderhorns (Schofar); und das ganze Volk zitterte, das im Lager war. 17 Und Mosche führte das Volk aus dem Lager hinaus, G-tt entgegen; und sie stellten sich auf am Fuße des Berges. 18 Und der ganze Berg Sinai rauchte, darum, dass der Ewige auf ihn herabstieg im Feuer; und sein Rauch stieg auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg bebte sehr. 19 Und der Schall des Widderhorns (Schofar) wurde fort und fort stärker; Mosche redete, und G-tt antwortete ihm mit einer Stimme 20 Und der Ewige stieg auf den Berg Sinai herab, auf den Gipfel des Berges; und der Ewige rief Mosche auf den Gipfel des Berges, und Mosche stieg hinauf."
Bei diesem Ereignis war nicht nur das ganze Volk anwesend, sondern alle Seelen, die an diesem Bund teilhaben sollten. Diese Offenbarung G-ttes zu erleben, die Stimme, die die Weisung für alle Zeiten gab zu hören, war so überwältigend, dass das Volk nur in der Lage war, die ersten beiden Gebote direkt von G-tt zu hören. Sie fürchteten zu starben und baten Mosche alleine mit G-tt zu reden und ihnen dann zu berichten. So geschah es:
„Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes; und sie sprachen: Alles was der Ewige geredet hat, wollen wir tun und gehorchen" (Schmot 24,7).
Damit nahmen sie die Thora bedingungslos und freiwillig an und besiegelten damit ihre spirituelle Freiheit.
Der Midrasch betont, dass die Stimme G-ttes, die am Sinai erschallte auf der ganzen Welt zu hören war und damit dem Geschehen eine allumfassende Bedeutung verlieh.
„Als G-tt die Thora gab, zwitscherten keine Vögel, flog kein Geflügel, kein Ochse gab ein Laut von sich, Engel flogen nicht, Seraphim sagten nicht 'Kadosch', das Meer bewegte sich nicht, keine Kreatur sprach. Die Welt war still – und nur eine Stimme war zu hören: Ich bin der Ewige, euer G-tt"(Schemot Rabba 29).
Diese Stille umspannte die ganze Welt und der Midrasch erzählt, dass die Stimme aus der Stille um die ganze Welt kreiste und es nicht festzumachen war, woher sie eigentlich kam. Die Könige der Völker wurden von Ehrfurcht ergriffen und sangen Loblieder (Vgl.Schemot Rabba 5,9 und Bawli, Schewachim 116a).
CHAG HAKATZIR - CHAG HABIKKURIM
SCHAWUOT als Erntefest, CHAG HAKATZIR oder als Fest der ersten Früchte, CHAG HABIKKURIM zu feiern gründet sich auf folgende Stellen in der Thora:
„Und das Fest der Wochen, der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern; und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres"(Schemot 34,22).
„Und am Tage der Erstlinge, wenn ihr dem Ewigen ein neues Speiseopfer darbringt, an eurem Wochenfeste, soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun"(Bamidbar 28,26).
„15 Und ihr sollt euch zählen vom anderen Tage nach dem Schabbat, von dem Tage, da ihr das Omer der Schwingung gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. 16 Bis zum anderen Tage nach dem siebenten Schabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen; und ihr sollt dem Ewigen ein neues Speiseopfer darbringen. 17 Aus euren Wohnungen sollt ihr Brote zur Schwingung bringen, zwei von zwei Zehnteln Feinmehl sollen es sein, gesäuert sollen sie gebacken werden, als Erstlinge dem Ewigen. 18 Und ihr sollt zu dem Brote darbringen sieben einjährige Lämmer ohne Fehl, und einen jungen Farren und zwei Widder (sie sollen ein Brandopfer dem Ewigen sein) und ihr Speiseopfer und ihre Trankopfer: ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Ewigen. 19 Und ihr sollt einen Ziegenbock zum Sündopfer opfern und zwei einjährige Lämmer zum Friedensopfer. 20 Und der Priester soll sie schwingen samt dem Brote der Erstlinge als Schwingopfer vor dem Ewigen, samt den zwei Lämmern: sie sollen dem Ewigen heilig sein für den Priester. 21 Und ihr sollt an diesem selbigen Tage einen Ruf ergehen lassen - eine heilige Versammlung soll er euch sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun: eine ewige Satzung in allen euren Wohnsitzen bei euren Geschlechtern"(Wajikra 23,15-21).
Wir sehen, dass es sich hier um ein Naturfest, ein Fest der Landwirtschaft, ein „Erntedankfest" handelte, an dem jedermann sich nach der Weizenernte mit zwei gebackenen Broten aus Weizenmehl und den Erstlingsfrüchten der „sieben Arten", mit denen der Ewige, g.s.E., Israel gesegnet hat (vgl. Dewarim 8,8), nach Jeruschalajim pilgerte, um dem Ewigen, g.s.E., ein Opfer, KORBAN zu bringen. Die Menschen, die in der Nähe von Jeruschalajim wohnten brachten frische Früchte der „sieben Arten", nämlich Gerste, Weizen, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln. Diejenigen, die von ferne kamen trugen die ersten getrocknete Früchte des vergangenen Jahres und Olivenöl mit sich. Ein imposanter Festzug bewegte sich gen Jeruschalajim. Er formierte sich unterwegs aus vielen kleinen Festzügen der Dorfgemeinschaften, die jeweils von einem Ochsen, der die Stärke und Hilfe der Landwirte verkörperte, angeführt wurde. Die Hörner der Ochsen waren vergoldet, ihre Köpfe mit einem Olivenkranz geschmückt und Flötenspieler und Tänzer begleiteten sie. Die Früchte waren mit Grün und Blumen geschmückt. Am Eingang von Jeruschalajim wurde der Zug von den Handwerkern, den Würdenträgern der Stadt und den Priestern feierlich in Empfang genommen. Die Priester begleiteten die Pilger in den Vorhof des Tempels, in dem der 30. Psalm von den Leviten gesungen wurde. Hier wurden die Früchte in einen Korb gelegt, vor den Altar gebracht und dort von einem Priester in Empfang genommen und geschwungen.
ATZERET
Israel lagerte („WAJICHAN" – Singular, Schemot 19,2) in einer festlichen Versammlung am Fuße des Berges Sinai, als es die Thora empfing. Die Singularform des Verbs ist ein Hinweis darauf, dass Männer, Frauen und Kinder in Einheit dort zusammen waren. Es gab keine Zersplitterung, keinen Streit und keine Gehässigkeit. Gemeinsam hatten sie nur ein Ziel, nämlich die Thora zu empfangen. Die Mischnalehrer erklären: „Weil sie sich alle gegenseitig zugeneigt waren, untereinander keinen Streit suchten und als Einheit lagerten, sagte G-tt: „Jetzt ist die richtige Zeit gekommen, meinen Kindern die Thora zu geben." Dieses Konzept von Einheit beinhaltet, dass die Voraussetzung zum Empfang der Thora Einheit ist, dass es aber gleichsam die Thora ist, die als Grundstein des Lebens Identität gibt und Einheit schafft. Ferner ist die Thora für alle da und hat ebenso für alle Gültigkeit. Dass Israel die Thora aus freien Stücken annahm, zeigt den Unterschied zwischen Israel und den Völkern und macht SCHAWUOT zu einem einzigartigen Fest.
Der Prozess der Befreiung begann zu Pessach, im Monat NISSAN und mündete nach einer 49-tägigen Vorbereitung durch das Omerzählen in SCHAWUOT, im SIVAN. SCHAWUOT ist gewissermaßen die Fortsetzung von Pessach, der Abschluss der Erlösung und der Freiheit. Im Gegensatz zu den anderen Festen wird in der Thora keine genaue Zeitangabe für das bedeutsamste Ereignis in der Geschichte genannt. Hier muss gezählt werden, 50 Tage nach dem ersten Sichelschnitt der Gerste ist dann SCHAWUOT. Weil man am zweiten Pessachtag mit dem Zählen beginnt, fällt SCHAWUOT immer auf den 6. Sivan. Die nicht vorhandene Datierung in der Thora lehrt uns, dass die Thora nicht von der Zeit abhängt, sondern höher als die Zeit steht und damit Maßstab für alle Zeiten ist.
SCHAWUOT HEUTE
Die Thora gebietet zu SCHAWUOT nicht zu arbeiten und sich zu freuen. In Israel feiert man SCHAWUOT einen Tag, außerhalb des Landes zwei. Wie zu jedem Fest gibt es auch hier besondere Traditionen, die entweder in Beziehung zum Empfang der Thora, MATAN THORA oder im Zusammenhang mit der Ernte stehen.
Der Midrasch erzählt, dass das Volk Israel am Vorabend des Empfangs der Thora am Sinai eingeschlafen ist und dass G-tt es am Morgen wecken musste. Um dieses Armutszeugnis zu korrigieren, wacht man die ganze Nacht vor SCHAWUOT zusammen in der Synagoge und lernt die gesamte Thora nach einem besonders ausgeklügelten System. Diese Tradition heißt „TIKKUN LEJL SCHAWUOT", Wiederherstellung der Schawuotnacht.
Am ersten Schawuottag wird die Übergabe der Thora feierlich in Erinnerung gerufen. Ein Höhepunkt des Festes findet sich im Morgeng-ttesdienst. Aus der Thorarolle wird aus dem Schemot Kapitel 19 und 20 die ergreifende und ehrfurchtsgebietende Begegnung des Volkes mit G-tt gelesen. In vielen Gemeinden stehen die Menschen, wenn die 10 Worte in einer besonderen festlichen Melodie gesungen werden. Jeder Anwesende erfährt so die Offenbarung am Sinai aufs Neue und hat die Gelegenheit den Bund, den G-tt mit Seinem Volk damals schloss heute zu erneuern und die Thora aufs Neue zu empfangen.
Die Weisen Israels sagen:
„Je mehr Thora, umso mehr Leben. Je mehr Lernen, umso mehr Weisheit."
So ist es nicht verwunderlich, dass das Schawuotfest ganz im Zeichen des Lernes der Thora steht. Auch beginnt die jüdische Elementarschule zu diesem Zeitpunkt.
Zur Erinnerung an die Erstlingsfrüchte der sieben Arten werden die Synagogen und Wohnungen festlich mit grünen Pflanzen und Blumen geschmückt und oft werden die ersten Garten- und Feldfrüchte dem Rabbiner oder dem Gemeindevorsteher geschenkt.
Zu SCHAWUOT pflegt man milchige Speisen, Honig und Früchte, besonders die, die zu den „sieben Arten" zählen, zu essen. Einer der Gründe dafür ist, dass die Thora mit Mich und Honig zu vergleichen ist, wie wir es im Hohenlied 4,11 finden:
„Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und der Duft deiner Gewänder wie der Duft des Libanon."
Milchspeisen versinnbildlichen den Zusammenhang mit den Geschehnissen auf dem Berg Sinai, auf dem sich Mosche vierzig Tage gedulden musste, bevor er die Thora empfing. Milch heißt auf hebräisch CHALAW חלבund hat entsprechend der Anzahl der Tagen, die Mosche auf dem Berg Sinai verbrachte, den Zahlenwert vierzig.
Traditionelle Speisen sind: Käse- und Quarkkuchen, gefüllte Eierkuchen, Strudel, Blinzes, Piroggen und vieles mehr.
MEGILLAT RUTH - PSALMEN
Zur Schawuottradition gehört auch das Lesen des Buches Ruth. Der landwirtschaftliche Aspekt und der der Annahme der Thora kommen hier zur Sprache. Es ist die Zeit zwischen der Gersten- und Weizenernte, als Ruth, die Moabiterin mit ihrer jüdischen Schwiegermutter Naomi zurück nach Eretz Israel kam und hier Boas während der Erntezeit traf und heiratete. Doch zuvor nahm Ruth, die laut Midrasch die Tochter des Königs von Moab ist, freiwillig, bewusst und aus Liebe und Loyalität zu Naomi die Thora an. Viermal forderte Naomi Ruth unterwegs zur Rückkehr nach Moab auf, aber Ruth ließ sich nicht beirren und antwortete:
„16 ... Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, hinter dir weg umzukehren; denn wohin du gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen; dein Volk ist mein Volk, und dein G-tt ist mein G-tt; 17 wo du stirbst, will ich sterben, und daselbst will ich begraben werden. So soll mir der Ewige tun und so hinzufügen, nur der Tod soll scheiden zwischen mir und dir!" (Ruth 1,16-17).
Genauso wie das Volk Israel am Sinai zu SCHAWUOT die Thora auf sich nahm, nahm auch Ruth in der Schawuotzeit die Thora auf sich.
Die herausragenden Charaktereigenschaften von Ruth sind Liebe, AHAWA, Güte, CHESSED und Treue EMUNAH. So sind auch ihre Handlungen von GEMILUT CHASSADIM, der liebenden Güte geprägt und spiegeln dadurch die gesamte Thora wieder.
Den Sohn, den Ruth und Boas bekamen war der Großvater von König David. David wurde zu SCHAWUOT geboren und starb auch zu SCHAWUOT. Aus diesem Grund werden auch die Psalmen zu Schawuot gelesen.
Im Zusammenhang mit Ruth gibt die Gematria einen weiteren interessanten Einblick. Der Zahlenwert von Ruth ist 606. Am Sinai erhielten die Israeliten zusätzlich zu den 7 noachidischen Gesetzen 606 Gebote und akzeptierten damit die 613 MITZWOT. Und Ruth tat es ihnen gleich.
EIN SCHAWUOTFEST IM ERSTEN JAHRHUNDERT
Abschießend sei auf ein zweites herausragendes Schawuotereignis hingewiesen.„1 Und als der Tag der Pfingsten SCHAWUOT erfüllt wurde, waren sie alle an einem Orte beisammen. 2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Winde und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. 4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geiste erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, G-ttesfürchtige Männer, von jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind. 6 Als sich aber dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne in seiner eigenen Mundart sie reden hörte. 7 Sie entsetzten sich aber alle und verwunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? 8 Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: 9 Parther und Meder und Elamiter, und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, 10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene hin, und die hier weilenden Römer, sowohl Juden als Proselyten, Kreter und Araber - 11 wie hören wir sie die großen Taten G-ttes in unseren Sprachen reden? 12 Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? 13 Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weines.
14 Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa, und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnt, dies sei euch kund, und nehmt zu Ohren meine Worte! 15 Denn diese sind nicht trunken, wie ihr meint, denn es ist die dritte Stunde des Tages; 16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: 17 „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht G-tt, dass Ich von Meinem Geiste ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; 18 und sogar auf Meine Knechte und auf Meine Mägde werde Ich in jenen Tagen von Meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen. 19 Und Ich werde Wunder geben in dem Himmel oben und Zeichen auf der Erde unten: Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Ewigen kommt. 21 Und es wird geschehen, ein jeder, der irgend den Namen des Ewigen anrufen wird, wird errettet werden." (Apostelgeschichte 2,1-21)