Tu Bi-Schwat (5777) Empfehlung

26. Januar 2020 geschrieben von   Channa Rachel Freigegeben in Tu BiSchwat

ב"ה

Auszug aus:Das Jüdische Jahr, von Elijahu Kitov

Tu BiSchʻwat
Der 15. Tag des Monats Schʻwat (Tu BiSchʻwat) ist einer der vier Jahresanfänge des jüdischen Jahres. Es sind dies: Der erste Nissan, der erste Elul, der erste Tischri und der 15. Schʻwat. Jeder einzelne dieser Jahresanfänge hat eine spezielle Bedeutung.
Der erste Nissan ist Jahresanfang für die Regierungsjahre der Könige, ebenso für die Reihenfolge der ʻSchalosch Regalimʻ - der Wallfahrtsfeste.
Der erste Elul gilt als Jahresanfang für das Verzehnten des Viehs. Alle Tiere, die bis zum ersten Elul geboren werden, werden zum vorherigen Jahr gezählt; alle, die nach diesem Datum geboren werden, werden für das neue Jahr gerechnet und werden separat verzehntet. Der Zehnte des Viehs von einem Jahrgang darf nicht für einen anderen Jahrgang abgesondert werden. Das Verzehnten der Tiere gleicht nicht den anderen Arten des Verzehnten, es ist von der Heiligung der Opferdarbringung geprägt und findet daher heute keine Anwendung.
Der erste Tischri ist Rosch HaSchana - Neujahr - für das gʻttliche Gericht. Alle Geschöpfe der Welt werden an diesem Tag ʻgemustertʻ. Von diesem Tage an werden auch die Schʻmitta-und Joweljahre gezählt, ebenso wie die Jahre für ʻOrlaʻ bei Neupflanzungen und der Zehnte von Getreide- und Gemüseernten.

Tu BiSchʻwat ist Neujahr für die Bäume in bezug auf die verschiedenen Arten der Verzehntung, die jedes Jahr zu entrichten sind in Beziehung zum Schʻmittajahr, dem siebten Jahr. Ebenso dient dieser Tag zur Berechnung für ʻOrlaʻ und ʻNeta rewaʻiʻ - die
Früchte des vierten Jahres. Mit Tu BiSchʻwat ist das Jahr abgeschlossen und nicht mit dem ersten Tischri. Manche sagen, dass dies sich auch auf die Früchte des Schʻmittajahres bezieht, so dass Früchte, die vor dem 15. Schʻwat des achten Jahres gereift sind, als Früchte des siebten Jahres gerechnet werden. Hat der Reifungsprozess schon vor Tu BiSchʻwat begonnen, so werden die Früchte des laufenden Jahres, die vollkommen reif geworden sind zu den Früchten des vergangenen Jahres gerechnet. Hat der Reifungsprozess erst nach Tu BiSchʻwat begonnen, werden sie als Früchte des laufenden Jahres gerechnet. Es handelt sich hierbei nicht um die Blütezeit, sondern um die Chanata - Anfang der Fruchtbildung - bevor die Frucht ein Drittel ihrer normalen Größe hat.
Unsere Weisen legten den Tu BiSchʻwat als Grenze zwischen einem Jahr und dem nächsten fest, da zu dieser Zeit die Menge des Regenfalls schon seine Höhe erreicht hat. Die jetzt neu treibenden Fruchtknospen sind dem Segen des neuen Jahres zuzuschreiben.
Am Tu BiSchʻwat ist auch die Erde schon von den Regenfällen des vergangenen Winters durchtränkt, so dass die neugepflanzten Bäume nach Tu BiSchʻwat gut Wurzeln schlagen und Früchte hervorbringen können.

Wenn der Boden Erez Israels seine Kraft erneuert, um seinen Reichtum hervorzubringen, dann freut sich auch das Volk Israel, welches das Land liebt und sich nach ihm sehnt. Wenn wir nun von den Früchten des Landes genießen und sie vortrefflich finden, sprechen wir vor dem Genuss einen Segensspruch für Gʻtt aus, der uns dieses kostbare Land hat zuteil werden lassen. Wir beten zu Ihm, Er möge es wieder in jugendlicher Kraft erstehen lassen, so wie Er es einst unseren Vätern Awraham, Jizchak
und Jaakow versprochen hat. In dem Abschnitt, der vom Lob des Landes spricht,
(Dewarim 8:10) heißt es: „Weʻachalta weʻsawata uʻwerachta et HaSchem Elokecha - du
wirst essen und satt werden, und dann wirst du Gʻtt, deinen Gʻtt segnen für das gute Land,
das Er dir gegeben hat.

Tu BiSchʻwat wird auch aus einem anderen Grund als Fest gefeiert. Es ist ʻRosch haSchana leʻIlanotʻ - ein neues Jahr für die Bäume, an dem Gʻtt, wie für alle Seine Geschöpfe Gericht abhält und über ihre Zukunft entscheidet. In der Torah wird der Mensch mit dem Baum verglichen, darum erinnert dieser Tag an den Tag des Gerichts, auch für den Menschen. Israel freute sich am Tag des Gerichtes, denn wie auch immer das Urteil ausfällt, alle sollen erkennen: “Scheʻjejsch Din weʻjejsch Dajan - dass es sowohl Recht, als auch einen Richter gibt“.

Ein Gebet für einen schönen Etrog
Folgendes steht in dem Buch ʻBʻnej Jissacharʻ: “Wir haben von unseren Vorvätern die Tradition übernommen, am Tu BiSchʻwat zu beten, Gʻtt möge uns einen schönen Etrog kascher vorbereiten, wenn wir ihn für die Mizwa benötigen, denn der Etrog, den wir
bekommen, entspricht dem Verdienst jedes Einzelnen“.
Darum ist es schön und angemessen, dass ein Mensch an dem Tag, an dem die Fruchtbäume zu sprießen beginnen, sich einen schönen Etrog ausbittet. So wird auch dieses Gebet Früchte tragen.
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