Midrasch Tehillim zur Parascha Re’e, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Re'e Tehillim
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ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

15 Doch magst du nach allem Begehr deiner Seele schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach dem Segen des Ewigen, deines G-ttes, den Er dir gegeben hat: Der Unreine und der Reine mögen es essen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 16 Nur das Blut sollt ihr nicht essen, ihr sollt es auf die Erde gießen wie Wasser“ (Dwarim 12,15-16).

Midrasch Tehillim 62,4
Vers 13.
Und bei Dir, o Ewiger, ist Gnade, denn Du vergiltst dem Manne nach seinem Werke. Was heißt: Bei Dir, o Ewiger, ist Gnade? R. Jehuda und R. Nechemja (sind darüber verschiedener Meinung). R. Jehuda sagt: Das verdienst ist nicht unfruchtbar, sondern es erzeugt Früchte, wie es heißt: „Sprechet zum Gerechten, dass es gut ist, denn die Frucht ihrer Werke werden sie essen“ (Jeschajahu 3,10); aber die Sünde ist unfruchtbar, wie es heißt: Und bei Dir, o Ewiger, ist Gnade, denn Du vergiltst dem Manne nach seinem Werke.

Mancher Mensch besitzt zehn gute Werke (Pflichterfüllungen) und zehn Sünden, er könnte nun denken, dass diese jene ausgleichen, aber der Heilige, gelobt sei Er, verfährt nicht so, sondern Er zieht zuerst seine Sünden ein und hernach gibt Er ihm Lohn für die guten Werke. Unsere Rabbanan haben gesagt: Er gibt ihm Lohn für seine Verdienste, aber Er nimmt es nicht genau mit den Vergehungen, die in seinen Händen sind, und Er nimmt es nicht genau mit den Vergehungen, um ihn zu bestrafen, wodurch er gesündigt hat, wie es heißt: „Denn Du bist der Ewige, unser G-tt, der Du uns verschont hast unter למטה unserer Missetat“ (Esra 9,13). Und so heißt es auch hier: Du vergiltst dem Manne nach seinem Werke כמעשהו, sein Werk, heißt es nicht, sondern: „wie sein Werk כמעשהו .“ Und was heißt: Unter למטה? Er treibt diese von dem Seinen ein. Z. B. ein Jüngling ist von Leidenschaft entzündet und hat den Tod verdient, was macht der Heilige, gelobt sei Er? Er lässt es ihm in der Schwebe, bis er heiratet und Kinder zeugt, und der Heilige, gelobt sei Er, nimmt ihm eins von seinen Kindern für das Vergehen, was er begangen hat. So ergibt sich, dass der Heilige, gelobt sei Er, das Seine von dem Seinen einfordert. Gibt es wohl eine größere Gnade als diese! Das wollen die Worte sagen: Bei Dir, o Ewiger, ist Gnade.

R. Nechemja sagt: Denn Du vergiltst dem Manne wie sein Werk. Was heißt: Wie sein Werk? Mancher Mensch nimmt sich vor, eine Sünde zu begehen und begeht sie nicht, so schreibt es der Heilige, gelobt sei Er, nicht eher auf, als bis er sie begeht. Nimmt er sich dagegen vor, ein gutes Werk zu tun und er wurde gehindert und tat es nicht, so schreibt es der Heilige, gelobt sei Er, auf, als wenn er es getan hätte. Woher kannst du das lernen? Von David, der auf sich Leiden nahm, den Tempel zu bauen, wie es heißt: „Gedenk, o Ewiger, dem David alle seine Mühe, wie er geschworen dem Ewigen … ich komme nicht in das Zelt meines Hauses“ (Tehillim 132,1.2.3.); ferner: „Siehe da, bei meinem Elend habe ich für das Haus des Ewigen bereitet“ (1. Diwre HaJamim 22,14); und so heißt es auch: „Und es geschah, als der König wohnte in seinem Hause und der Ewige ihm Ruhe geschaffen hatte vor allen vor allen seinen Feinden ringsum“ (2. Schmu’el 7,1), da fing er an, in seinem Herzen nachzudenken und sprach: „Siehe doch, ich wohne in einem Zedernhause und die Lade G-ttes wohnt unter dem Teppich“ (dort V. 2). Da sprach der Prophet Nathan zu ihm: Wenn im Herzen des Heiligen, gelobt sei Er, nicht der Gedanke aufgestiegen wäre, dass du Ihm ein Haus bauen solltest, so wäre er auch in deinem Herzen nicht aufgestiegen, denn so ließ der Heilige, gelobt sei Er, über dich schreiben: „Ausgesucht hat sich der Ewige einen Mann nach Seinem Herzen“ (1. Schmu’el 13,14). Sogleich offenbarte sich ihm der Heilige, gelobt sei Er, durch Nathan, wie es heißt: „Und es geschah in derselbigen Nacht, da erging das Wort des Ewigen an Nathan also: „Geh’ und sprich zu meinem Knechte David: Also spricht der Ewige: Du willst Mir ein Haus bauen zu Meinem Sitze“ (2. Schmu’el 7,4.5). Einmal aber heißt es doch: „Du sollst Mir das Haus nicht bauen zum Sitze“ (1. Diwre HaJamim 17,4), wie lassen sich beide Schriftstellen in Übereinstimmung bringen? Auf diese Weise: Obgleich dein Sohn Schlomo es baut, so soll es doch nach deinem Namen genannt werden. David war würdig, den Tempel zu bauen, allein der Prophet Nathan kam und sprach zu ihm: „Du sollst kein Haus bauen Meinem Namen, denn du hast viel Blut vergossen zur Erde vor mir“ (dort 22,8). Als David das hörte, fürchtete er sich und sprach: Ich bin untauglich den Tempel zu bauen.

R. Jehuda bar Ilai hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, David, bei deinem leben! Alles Blut, das du vergossen, ist vor mir wie das Reh und der Hirsch, wie es heißt: „Der Unreine wie der reine kann es essen wie den Hirsch und das Reh, nur das Blut sollt ihr nicht essen, auf die Erde gieße es wie Wasser“ (Dwarim 12,115.116). David sprach vor Ihm: Wenn dem so ist, warum soll ich ihn (den Tempel) nicht bauen? Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Wenn du ihn baust, siehe, so wird er ewig bestehen und nimmer zerstört werden. David sprach vor ihm: Siehe, so ist’s schön! Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Bekannt und offenbar ist es vor Mir, dass die Israeliten sündigen werden, und Ich lasse dann an ihm Meinen Grimm aus und zerstöre ihn, die Israeliten aber werden gerettet werden. Das ist, was geschrieben steht: „Er spannt seinen Bogen wie ein Feind … in das Zelt der Tochter Zions schüttet Er aus wie Feuer Seinen Grimm“ (Ejcha 2,4). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Obgleich du ihn nicht baust, so schreibe Ich ihn, da du den Gedanken gehabt hast, ihn zu bauen, doch nach deinem Namen, wie es heißt: „Ein Psalm. Lied bei der Weihe des Tempels. Von David.“ (Tehillim 30,1). Von Schlomo, heißt es nicht, sondern: „von David“. Warum? Weil er in seinem Herzen den Gedanken fasste, ihn zu bauen. Siehe, daraus lernen wir: Wer den Gedanken fasst, ein gutes Werk zu tun, obgleich er gehindert wurde und es nicht tat, so betrachtet es der Heilige, gelobt sei Er, doch, als wenn er es getan hätte.

„15 Doch magst du nach allem Begehr deiner Seele schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach dem Segen des Ewigen, deines G-ttes, den Er dir gegeben hat: Der Unreine und der Reine mögen es essen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 16 Nur das Blut sollt ihr nicht essen, ihr sollt es auf die Erde gießen wie Wasser“ (Dwarim 12,15-16).

Midrasch Tehillim 79,5
Vers 3. Sie haben ihr Blut verschüttet wie Wasser, d. i. sowie das Blut des Viehes, wie es heißt: „Auf die Erde sollt ihr es wie Wasser ausschütten“ (Dwarim 12,16). Rings um Jeruschalajim und niemand begräbt, um dir kund zu tun, dass sie selbst die Gebeine nicht begraben ließen.

Fleisch und Blut ist dem andern hundert Minen schuldig. Spricht er (der Gläubiger) zu ihm: Gib mir mein Geld, und er (der Schuldner) antwortet ihm: Ich habe nichts, was kann er tun? Er geht hinweg. Aber der Heilige, gelobt sei Er, ist nicht so, sondern Er treibt es von der Seele ein, und geht die Seele aus, so treibt Er es vom Fleische ein. Und so heißt es: „Von Seele bis Fleische reibt Er auf“ (Jeschajahu 10,18). Und hat er weder Seele noch Fleisch, so treibt Er es von den Gebeinen ein, wie es heißt: „In selbiger Zeit, ist der Spruch des Ewigen, wird man herausschaffen die Gebeine der Könige von Jehuda…“ (Jirmejahu 8,1). Und nicht nur das, sondern man verhöhnt uns, wie es heißt:
Vers 4. Wir sind ein Hohn geworden unsern Nachbarn; und nicht nur das, sonder man spricht: Wir werden es an ihnen nicht büssen, wie es heißt: „Sie sprachen: Wir werden es nicht büssen“ (Jirmejahu 50,7).

„Dem Ewigen, deinem G-tt, sollst du nicht also tun; denn alles, was für den Ewigen ein Gräuel ist, den Er hasst, haben sie ihren Göttern getan; denn sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie ihren Göttern mit Feuer verbrannt“ (5.Mose 12,31).

Midrasch Tehillim 36,3
Vers 3. Denn er schmeichelt ihm mit seinen Augen, dass er seine Schuld finde, zu hassen. Die Frevler betrachten mit ihren Augen, untersuchen mit ihren Händen und sinnen mit ihrem Herzen, wo sie eine Sünde finden, die der Heilige, gelobt sei Er, hasset, damit sie dieselbe üben. So heißt es: „Denn allen Abscheu des Ewigen, den Er hasst, haben sie getan“ (Dwarim 12,21). Wehe den Frevlern, denn sie sind eitel Unheil und Trug und sind gegenseitig nicht wahrhaft.
Vers 4. Die Worte seines Mundes sind Unheil und Trug. Sie gehen mit Unheil und sie sinnen auf Unheil. So heißt es:
Vers 5. Unheil sinnt er auf seinem Lager, stellt sich auf einen Weg, der nicht gut. Was heißt das: Er stellt sich auf einen weg, der nicht gut? Es gibt für sie zwei Wege, einen zum Guten und einen zum Bösen1, und sie verlassen den guten Weg und wandeln auf dem bösen Wege. So hat auch Schlomo gesagt: „sie verlassen die Pfade der Gradheit, um zu wandeln auf den Pfaden der Finsternis; sie freuen sich, Böses zu tun“ (Mischle 2,13.14). Das wollen die Worte sagen: Er stellt sich auf einen Weg, der nicht gut.

„Dem Ewigen, eurem G-tt, sollt ihr nachfolgen und Ihn fürchten; und ihr sollt Seine Gebote beobachten und Aeiner Stimme gehorchen und Ihm dienen und Ihm anhangen“ (Dwarim 13,5).

Midrasch Tehillim 25,11
Vers 10. Alle Pfade des Ewigen sind Gnade und Wahrheit. Da könnte ich glauben: Allen? Darum heißt es: Denen, die Seinen Bund hüten.

Eine andere Auslegung: Alle Pfade des Ewigen. In der Stunde, da der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche sprach: Gehe, sage den Israeliten: „Dem Ewigen, eurem G-tt, sollt ihr nachgehen!“ (Dwarim 13,5) sprachen sie zu ihm: Unser Lehrer Mosche! Wer kann Ihm nachfolgen? Heißt es nicht: „In Sturm und Wetter ist Sein Weg“ (Nachum 1,3) und „Durchs Meer geht Dein Weg“ (Tehillim 77,20)? Er sprach zu ihnen: Ich sage (lehre) euch die Wege des Heiligen, gelobt sei Er,: Alle Pfade des Ewigen sind Gnade und Wahrheit. Gnade, d. i. Liebeserweise, und Wahrheit, d. i. die Thora. Und wem lässt Er sie zu Teil werden? Denen, die seinen Bund behüten.

R. Simla hat gesagt: Wir finden, dass der Heilige, gelobt sei Er, die Bräute schmückt und den Bräutigam zugesellt, die Kranken besucht und die Toten begräbt.2 Woher entnehmen wir, dass Er die Bräute schmückt und sie den Bräutigam zugesellt? Weil es heißt: „Und es baute (ויבן) der Ewige G-tt die Rippe“ (Bereschit 2,22). Daraus geht hervor, dass der Heilige, gelobt sei Er, Chava mit einem Geflechte versah und sie zu Adam brachte, denn in Seestädten nennt man das Haargeflecht ein Gebäude (בנייתא). Er besucht die Kranken, denn es heißt: „Und es erschien ihm der Ewige im Haine Mamre…“ (Bereschit 18,1). Und Er begräbt die Toten, denn es heißt: „und Er begrub ihn (Mosche) im Tale“ (Dwarim 24,6).

„13 Wenn du von einer deiner Städte, die der Ewige, dein G-tt, dir gibt, um daselbst zu wohnen, sagen hörst: 14 Es sind Männer, Söhne Belials בני בליעל, aus deiner Mitte ausgegangen und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet und gesprochen: Lasst uns gehen und anderen Göttern dienen, die ihr nicht gekannt habt“ (Dwarim 13,13-14).

Midrasch Tehillim 53,1
Vers 1. למנצח על מחלת Dem Sangmeister auf Machalat. Ein Gedicht von David. Das ist, was die Schrift sagt: „Wer eine Ehefrau gefunden, hat ein Gut gefunden“ (Mischle 18,22). Es gibt kein Ende für eine gute Ehefrau. Und sowie es kein Ende für eine gute Ehefrau gibt, so gibt es auch kein Ende für eine böse Ehefrau, denn es heißt: „und ich fand, dass bitterer als der Tod die Frau ist“ (Kohelet 7,9).

R. Schmu’el hat gesagt: Abigail war für David besser als alle Opfer in der Welt, denn hätte er jene Tat, die er an Nabal tun wollte, ausgeführt, so hätten ihm alle Opfer, die er in der Welt dargebracht hätte, keine Sühne verschafft, und sie kam zu ihm und rettete ihn. Das wollen die Worte sagen: למנצח על מחלת,3 d. i. sie wirkte für ihn Vergebung, sowie die Opfer Vergebung bewirken. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Es komme die Gute und gehöre dem Guten an und der Böse gehe in seiner Bosheit dahin, wie es heißt: „Und es geschah bei zehn Tagen, da schlug der Ewige den Nabal und er starb“ (1. Schmu’el 25,38). Und was zog es ihm zu? Weil seine Hand kurz (lässig) war in der Pflichterfüllung. Und so heißt es: „Möchte doch mein Herr sein Herz nicht auf diesen Mann der Ruchlosigkeit איש הבליעל richten“ (1. Schmu’el 25,25).

Was heißt: „בליעל, Ruchlosigkeit“? Ein böses Auge, wie es heißt: „Hüte dich, dass nicht in deinem Herzen sei ein Wort der Ruchlosigkeit … und böse sei dein Auge“ (Dwarim 15,9). Abigail sprach nämlich zu David: Mein Herr David, du hättest von seinem Namen lernen schliessen sollen, Nabal (נבל) ist sein Name, Niederträchtiges (נבלה) tut er und Niederträchtiges (נבלה) redet er.

R. Simon hat gesagt: Nabal ist so viel wie Laban (נבל הוא לבן), siehe, es sind dieselben Buchstaben! Wie Laban ein Betrüger war, so war auch Nabal ein Betrüger, und weil sie beide Betrüger war, so war auch Nabal ein Betrüger, und weil sie beide Betrüger waren, hat Schlomo gesagt: „Betrug ist im Herzen deren, die Böses schmieden, aber in denen, die zum Frieden raten, ist Freude“ (Mischle 12,20). Wer sind die, die Frieden schließen? Das sind die Israeliten, denn ihnen ist der Friede verliehen worden, wie es heißt: „Der Ewige gibt Macht Seinem Volke, der Ewige segnet Sein Volk mit Frieden“ (Tehillim 29,11). Abigail sprach zu David: Mein Herr König! Wenn dieser Rechtsfall vor dich käme, was würdest du tun? Wenn ein Armer geht und zum Herrn sagt: Erweise mir eine Wohltat, gib mir ein Stück Brot, und er befasst sich nicht mit ihm, und der Arme fällt nun über ihn her und bringt ihn ums Leben, wenn sie nun zu dir vor Gericht kommen, was würdest du tun? Du würdest sicherlich mit dem Ausspruch (Worte) hin- und herschwanken, ohne ihn aus deinem Munde hervorbringen zu können, da man dir sagen (einhalten) würde: Verführ er denn nicht ebenso mit Nabal (den er, weil er ihm nichts gegeben hatte, tötete), denn so heißt es: „Nicht soll dir dies ein Anstoß sein“ (1. Schmu’el 25,31). Schwanke nicht hin und her mit deinem Munde4 und sage nicht: Deshalb weil du König bist (weil ich König bin), so kann mich niemand zur Rede stellen, weise dich selbst in deinem Herzen zurecht, nicht soll dir dies ein Anstoß sein; eines liegt bereits vor dir, du hast genug an einem. Was bedeuten die Worte: „Mögest du deiner Magd gedenken“ (dort)? Sie sprach zu ihm: Vergiss mich nicht, ich werde gegenwärtig sein, wenn dieser Rechtsfall vor dich kommt, und wenn du richtest, sprich: Gedacht sei derjenigen, die mir bewirkt hat, dass ich nicht in Blutschuld geriet. Er sprach zu ihr: Das geht nicht von dir aus, sondern der Heilige, gelobt sei Er, hat dich zu mir gesandt, wie es heißt: „Gesegnet sei dein verständiger Sinn und gesegnet seist du“ (dort V. 33). David entging der Schuld und Nabal geriet hinein. Darum heißt es:

Vers 2. Es sprach Nabal (der Niederträchtige), in dessen Herzen kein Gott war. Und was war in seinem Herzen? Betrug, wie es heißt: „Betrug ist im Herzen derer, die Böses schmieden“ (Mischle 12,20). Nabal verleugnete David in seinem Herzen, wie es heißt: „Wer ist David und wer Ischais Sohn“ (1. Schmu’el 25,10)? Ebenso verleugnete Nabal auch den Heiligen, gelobt sei Er: Nabal sprach in seinem Herzen: Es ist kein G-tt. Was heißt „in seinem Herzen“? Damit sind die bösen Gedanken (Anschläge) gemeint.

Was heißt: השחיתו, er handelte verderbt? Sowie das Zeitalter der Flut verderbt war. Es heißt: „Denn alles Fleisch war verderbt השחית“ (Bereschit 6,12).5 Darum heißt es: Sie handelten verderbt. So sprach auch Abigail zu David: „Nicht richte mein Herr sein Herz auf diesen Mann der Ruchlosigkeit“ (1. Schmu’el 25,25). Was heißt: „בליעל“? Er trieb Blutschande, wie es heißt: „Und die Söhne Elis waren Söhne der Ruchlosigkeit … und sie lagen bei den Weibern, die sich sammelten am Eingange des Stiftzeltes“ (1. Schmu’l 2,12 u. 22).

Eine andere Auslegung: Was bedeutet: השחיתו, sie handelten verderbt? Er hing dem Götzendienste in seinem Herzen nach. Hier heißt es השחיתו und dort heißt es auch: „פן תשחיתון, dass ihr nicht verderblich handelt und euch machet ein Bild“ (Dwarim 4,16). Darum heißt es: בליעל Ruchlosigkeit, wie geschrieben steht: „Es sind Männer, Söhne der Ruchlosigkeit hervorgegangen“.

1 Vergl. der Anfang der Schrift: Lehre der zwölf Apostel
2 Vergl. Bereschit Rabba Par. 18. u. Berachoth 61a; Schabbath 95 a; Erubin 18a.
3 Der Midrasch liest: מחילת, Vergebung.
4 S. j. SanhedrinI, 20b.
5 Die Worte sind nicht übersetzt worden, weil sie keinen Sinn geben. Vielleicht ist für zu lesen, dann würde der Sinn sein: „Fleisch“ d. i. einer, der Unzucht treibt.