Midrasch Tehillim zur Parascha Wa’era, Teil 1

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Wa'era Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

2 Und G-tt redete zu Mosche und sprach zu ihm: Ich bin der Ewige. 3 Und Ich bin Abraham, Jizchak und Jakow erschienen als G-tt, der Allmächtige אל שדי; aber mit Meinem Namen der Ewige habe Ich mich ihnen nicht kundgegeben.4 Und auch habe Ich Meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Fremdlingschaft, in welchem sie als Fremdlinge geweilt haben. 5 Und auch habe Ich das Wehklagen der Kinder Israel gehört, welche die Ägypter zum Dienst anhalten, und habe Meines Bundes gedacht. 6 Darum sprich zu den Kindern Israel: Ich bin der Ewige, und Ich werde euch herausführen unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg, und werde euch erretten aus ihrem Dienste und euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte. 7 Und Ich will euch annehmen Mir zum Volke und will euer G-tt sein; und ihr sollt erkennen, dass Ich der Ewige, euer G-tt, bin, der euch herausführt unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg. 8 Und Ich werde euch in das Land bringen, welches dem Abraham, Jizchak und Jakow zu geben Ich Meine Hand erhoben habe, und werde es euch zum Besitztum geben, Ich, der Ewige“ (Schemot 6,2-8).

Midrasch Tehillim 29,2
Vers 2. Gebet dem Ewigen die Ehre Seines Namens. In der Stunde, wenn ich Seinen Namen erwähne, so gebet dem Ewigen die Ehre Seines Namens, sowie Mosche gesagt hat: „Wenn ich den Namen des Ewigen anrufe: Gebet unserm G-tt die Ehre“ (Dwarim 32,3). D. i. betet Gebete vor ihm. Sie sprachen zu ihm: Woher wissen wir, wie viele? G-tt sprach zu ihnen: Sehet zu, wie viele Male der g-ttliche Name in diesem Abschnitte (Psalm) vorkommt! Sie sprachen: Achtzehn Mal. Darum sollt ihr achtzehn Brachot (Lobsprüche) beten.[1] Darum heißt es: Die Ehre Seines Namens.

Und es heißt: Vers 1. Ehre und Macht. Sie sprachen zu ihm: Woher wissen wir, womit wir beginnen sollen? Er antwortete: Sehet, wie es im Anfange des Abschnittes heißt: Gebet dem EwigenKinder der Starken, d. i. Kinder Abrahams, Jizchaks und Jakows, darum sollt auch ihr als ersten Segensspruch sprechen: G-tt Abrahams, G-tt Jizchaks und G-tt Jakows.

Welches ist die zweite Erwähnung des g-ttlichen Namens? Gebet dem Ewigen Ehre und Macht. So gebet auch ihr Ihm Ehre und Macht, denn er belebt die Toten.

Welches ist die dritte Erwähnung des g-ttlichen Namens? Vers 2. Gebet dem Ewigen die Ehre seines Namens. So preist auch ihr ihn als den heiligen G-tt, huldigt dem Ewigen im heiligen Schmucke, denn er gibt Erkenntnis den Heiligen, wie es heißt: „Die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht“ (Mischle 9, 10), gegenüber (dem Lobpruch): Der gnädig Erkenntnis verleihet.

Vers 3. Die Stimme des Ewigen ist über den Wassern, d. i. die Busse, die mit dem Wasser verglichen wird, wie es heißt: „Und sie schöpften Wasser“ (1. Schmu’el 7,6), gegenüber (dem Lobspruch): Der Wohlgefallen hat an der Busse.

Der Ewige ist über großen Wassern, nach dem Vers: „Du wirfst in die Tiefen des Meeres alle ihre Sünde“ (Micha 7,19), gegenüber (dem Lobspruch): Gnädiger, der in Fülle Vergebung gewährt.

Vers 4. Die Stimme des Ewigen in Kraft, wie es heißt: „Und Ich habe euch erlöset mit ausgestrecktem Arme“ (Schemot 6, 6), und in Zukunft: „Stattlich in der Fülle Seiner Kraft“ (Jeschajahu 63,1), gegenüber (dem Segenspruche): Erlöser Israels!

Die Stimme des Ewigen in Pracht, um die Kranken durch Seine Heilung prachtvoll zu erblühen, gegenüber (dem Lobspruch): Der die Kranken seines Volkes Israel heilt.

Vers 5. Die Stimme des Ewigen zerbricht Zedern, gegenüber dem Lobspruch für die Jahre, weil sie zertrümmert diejenigen, welche die Preise steigen machen (steigern) und die Maße verkleinern und die Reichen, die im Wohlstande sind, die den Zedern gleichen, und Er segnet Eeine Welt und bringt Wohlfeilheit in die Welt und zerbricht den Stab des Frevels, gegenüber dem Lobspruch: Der die Jahre segnet.

Und es zerbricht der Ewige die Zedern des Lwanon, denn er zerbricht die Frevler der Völker der Welt, die hoch wie die Zedern sind, wie es heißt: „Seine Höhe ist gleich der Höhe der Zedern“ (Amos 2,9), und Er sammelt die Gefangenen aus ihrer Mitte, gegenüber dem Lobspruch: Der sammelt die Verstoßenen Seines Volkes Israel.

Vers 7. Die Stimme des Ewigen meißelt Flammen aus dem Feuer. Das sind die Gerichtsentscheidungen דינים, die aus der Thora gemeißelt werden, die mit dem Feuer verglichen wird, wie es heißt: „Ist nicht Mein Wort wie Feuer?“ (Jirmejahu 23,29), und es heißt: „Denn mit Feuer richtet der Ewige“ (Jeschajahu 66,16), gegenüber dem Lobspruch: Der da liebt Gerechtigkeit und Recht.
Vers 8. Die Stimme des Ewigen erbebt die Wüste. Das geht auf die Frevler, welche gleich der Wüste von jedem Gebote entblößt sind und der Heilige, gelobt sei Er,erschüttert sie, gegenüber (dem Lobspruch): Der die Feinde zertrümmert.

Lässt erbeben der Ewige die Wüste Kadesch. Das bezieht sich auf die Gerechten in der Gefangenschaft, die der Wüste Kadesch gleicht, wo es ihnen an Wasser mangelte, wie es heißt: „Und es war kein Wasser da für die Gemeinde“ (dort V. 2), und die Wasser kehrten wieder durch Mosches und Aharons Verdienst, gegenüber (dem Lobspruch): Stütze und Zuversicht der Gerechten.

Vers 9. Die Stimme des Ewigen lässt kreisen die Hindinnen (אילות), damit für Israel Retter geboren werden, die mit Hindinnen verglichen werden, wie es heißt: „Mein Geliebter gleicht dem Hirsche oder den Jungen der Gazellen“ (Schir HaSchirim 2,9), ferner heißt es: „Macht gleich den Hindinnen meine Füße“ (2. Schmu’el 22,34); desgleichen: „Wie lieblich sind auf die Bergen die Füße des Heilsboten“ (Jeschajahu 52,7). Und Er entblößt die Wälder, denn er zerstößt die Stärke der Völker der Welt, welche mit den Bäumen des Waldes verglichen werden, wie es heißt: „und umgehauen wird des Waldes Dickicht mit Eisen“ (dort 10,34). Und in Seinem Palast spricht alles: Ehre! Wenn der Maschiach kommen wird, so wird er die Frevler der Welt bezahlen und das Heiligtum wird sogleich erbaut werden. Darum heißt es: G-tt Davids, der erbauet Jerusalem!
Eine andere Auslegung:
Die Stimme des Ewigen macht erzittern Terebinten (אילות). Wenn der Heilige, gelobt sei Er, Seine Stimme hören lässt, werden sofort die Terebinten (האלות) erschüttert, nämlich die Bäume: Terebinte (אלה) und Eiche (אלון). Und Er entblößt die Wälder, denn er wirft die Blätter der Bäume ab, macht sie trocken und schält ihre Schale ab, sowie es heißt: „Die Schale des Weißen (נחשוף הלבן)“ (Bereschit 30,37).
Vers 10. Der Ewige saß bei der Flut, denn Er saß zu Gericht über die Frevler und hörte das Gebet der Bewohner der Arche, wie es heißt: „Und es gedachte der Ewige des Noach“ (Bereschit 8,1). Darum heißt es: Der das Gebet erhört.
Und es sitzt der Ewige als König immerdar, denn es beruhigte sich sein Sinn beim Opfer Noachs und Er ebarmte sich über die ganze Welt, wie es heißt: „Und der Ewige roch den lieblichen Geruch“ (dort V. 21), gegenüber dem Lobspruch: Denn Dir allein dienen wir in Ehrfurcht.
Vers 11. Der Ewige gibt Macht Seinem Volke, gegenüber dem Gute der Thora, wie es heißt: „Denn eine Lehre, ein Gut habe Ich euch gegeben“ (Mischle 4,2). Darum heißt es: Gütiger ist Sein Namen und dir geziemt es, zu danken.
Der Ewige segnet sein Volk mit Frieden, gegenüber dem Lobspruch: Der Frieden schafft.

Eine andere Auslegung: gegenüber der achtzehnmaligen Erwähnung des göttlichen Namens, die bei der Fertigung der Wohnung in dem Abschnitte (Sidra) אלה פקודי (Schemot 38,21-40, 38) vorkommt: „Sowie der Ewige geboten,“ gemäß allem, was der Ewige geboten, achtzehnmal.[2] Dementsprechend ordneten sie an die achtzehn Lobsprüche, die der Mensch an jedem Tage betet, und nicht alle sind eine Lobpreisung für den Heiligen, gelobt sei Er, sondern nur die drei ersten und die drei letzten und zwölf beziehen sich auf die Bedarf des Menschen. Deshalb betet man am Schabbat nicht achtzehn, sondern nur sieben, gegenüber den sieben Erwähnungen des göttlichen Namens, die bei ihm vorkommen[3] (aber an Wochentagen betet man alle achtzehn), denn wenn jemand einen Kranken in seinem Hause hat, und er den Segensspruch betreffs des Kranken spräche, würde er sich grämen, der Schabbat aber ist zur Lust, zur Heiligung und zur Ruhe gegeben und nicht zu Gram. Das ist es, was geschrieben steht: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ (Tehillim 119,164).

16 Und dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Geschlechtern: Gerschon und Kehat und Merari; und die Lebensjahre Levis waren 137 Jahre. 17 Die Söhne Gerschons: Libni und Schim’i, nach ihren Familien. 18 Und die Söhne Kehats: Amram und Jizhar und Chebron und Usiel; und die Lebensjahre Kehats waren 133 Jahre. 19 Und die Söhne Meraris: Machli und Muschi; das sind die Familien Levis nach ihren Geschlechtern. 20 Und Amram nahm Jochebed, seine Tante, sich zur Ehefrau, und sie gebar ihm Aharon und Mosche; und die Lebensjahre Amrams waren 137 Jahre. 21 Und die Söhne Jizhars: Korach und Nepheg und Sichri. 22 Und die Söhne Usiels: Mischael und Elzaphan und Sitri. 23 Und Aharon nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, sich zur Frau; und sie gabar ihm Nadab und Abihu, El’asar und Ithmar. 24 Und die Söhne Korachs: Assir und Elkana und Abiasaph; das sind die Familien der Korchiter. 25 Und El’asar, der Sohn Aharons, nahm eine von den Töchtern Putiels sich zur Ehefrau, und sie gebar ihm Pinchas; das sind die Häupter der Väter der Leviten nach ihren Geschlechtern. 26 Dieser Aharon und dieser Mosche sind es, zu denen der Ewige gesprochen hat: Führet die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten hinaus, nach ihren Heeren. 27 Diese sind es, die zu dem Pharao, dem Könige von Ägypten, redeten, um die Kinder Israel aus Ägypten hinauszuführen: dieser Mosche und dieser Aharon“ (Schemot 6,16-27).

Midrasch Tehilllim 1,14
Eine andere Auslegung: Vers 1. Glückselig ist der Mann, der nicht wandelt im Rat der Frevler. Das lässt sich auf den Stamm Levi anwenden, denn er wandelte nicht im Rat des Generation der Wüste und vermischte sich nicht mit ihm bei der Fertigung des Kalbes. Und auf dem Wege der Sünder nicht steht, denn es heißt: „Ach dieses Volk hat eine Sünde getan“ (Schemot 32,31). Und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzet, wie es heißt: „Und das Volk setzte sich, um zu essen und zu trinken und sie standen auf, sich zu belustigen“ (dort V. 6). Wie heißt es dagegen von den Söhnen Levis? Und Mosche sprach: „Wer sich zum Ewigen hält, zu mir! Da versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis“ (dort V. 26).

R. Schmu’el bar Nachmani hat gesagt: Wer wollte nicht zu den Hausgenossen des Königs gehören! Allein Mosche sprach: Wer zu dem Kalbe keinen Nasenring gegeben hat, der komme zu mir. Sofort „versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.“
Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen, das geht auf den Stamm Levi, wie es heißt: „Die Thora der Wahrheit war in seinem Munde“ (Maleachi 2,6).

Vers 3. Und er ist wie ein eingepflanzter Baum, das geht auf den Stamm Levi, denn der Heilige, gelobt sei Er, versetzte ihn in das Land Israel. Kamen denn alle in das (gelobte) Land? R. Seira im Namen des R. Jehoschua ben Levi sagte: Von dem ganzen Stamme Levi, den Männern und Frauen, sind nur Mosche und Aharon und Mirijam gestorben. Du findest doch aber, dass El’asar übrig blieb, wie es heißt: „Das sind die Erbteile, welche verteilen El’asar, der Priester und Jehoschua, der Sohn Nuns“ (Jehoschua 19,51); wozu braucht El’asar besonders genannt zu werden? Allein die Schrift will sagen: El’asar kommt und belehrt uns über seinen Stamm. Nämlich: Alle, die gezählt werden zu der Gesamtheit, von der es heißt: „und es blieb nicht ein Mann von ihnen übrig“ (Bemidbar 26,65) so gehörte auch er dazu; nachdem wir aber hernach finden, dass El’asar aus dieser Gesamtheit heraustritt durch die Worte: „אלה הנחלות, dies sind die Erbteile…“ (Jehoschua 19,51), so hat er seinen Stamm mit sich aus der Gesamtheit herausgenommen; sowie wir gelernt haben: Etwas, was im Generellen (בכלל) enthalten ist, aber aus dem Generellen heraustritt, tritt nicht heraus, um über sich selbst zu belehren, sondern es tritt heraus, um über die ganze Gesamtheit zu belehren.[4] So war auch El’asar mit seinen Stamme inbegriffen in der Gesamtheit: „Und es ist nicht ein Mann von ihnen übrig geblieben.“ El’asar tritt aus derselben heraus, lehrt über seinen ganzen Stamm, der damit ebenso heraustritt. Denn wenn wir sagen wollten, El’asar wäre unter 20 Jahre alt gewesen, siehe, wir finden doch, dass er in Ägypten eine Ehefrau nahm, wie es heißt: „Und El’asar, Sohn Aharons, nahm sich von den Töchtern Putiels eine Ehefrau“ (Schemot 6,25). Dazu kommt, dass er, bevor das Verhängnis beschlossen wurde [nämlich, dass die in der Gesamtheit „und es ist nicht ein Mann von ihnen übrig geblieben“ einbegriffenen das gelobte Land nicht betreten werden], bereits im Stiftszelte diente, wie es heißt: „Und der Dienst El’asars, Sohnes Aharons, des Priesters…“ (Bemidbar 4,16); wir finden aber, dass nicht einer von den Priestern die Erlaubnis hatte, unter 30 Jahre und darüber“ (dort 4,3), siehe, so lernen wir daraus, dass El’asar 30 Jahr alt war, bevor das Verhängnis beschlossen wurde.

„Und der Ewige sprach zu Mosche: Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum G-tt gesetzt, und dein Bruder Aharon soll dein Prophet sein.“ (Schemot 7,1).

Midrasch Tehillim 90,5
Vers 1. Gebet von Mosche, dem Manne G-ttes איש אלהים. Wenn es איש, Mann heißt, warum steht אלהים, G-tt; und wenn esאלהיםheißt, warum steht איש, Mann?[5] Allein in dem Augenblicke, da er vor Pharao stand, war er wie G-tt, wie es heißt: „Siehe, Ich mache dich Pharao zum G-tt“ (Schemot 7,1), und in dem Augenblicke, als er vor Pharao floh, war er ein Mann.

Eine andere Auslegung: Als er in den Fluss geworfen wurde, war er ein Mann, als aber die Wasser sich in Blut verwandelten, war er wie G-tt.

Eine andere Auslegung: Als er zur Höhe stieg, war er ein Mann. Worin besteht der Vorzug einer Leuchte vor einem Talglichte? Worin besteht der Vorzug eines Talglichtes vor Mosche?[6] Fleisch und Blut steigt hinauf vor dem Heiligen, gelobt sei Er, der ganz Feuer ist und dessen Diener Feuer sind, und Mosche stieg hinauf zu Ihm und wurde Mann genannt; als er wieder herabstieg, hieß er G-tt.

Eine andere Auslegung: Als er hinauf zu G-tt stieg, wo nicht gegessen und getrunken wird, und auch er nicht aß und nicht trank, heißt er G-tt, und als er wieder herabstieg und aß und trank, heißt er Mann.

R. Abin hat gesagt: Von seiner Mitte aufwärts heißt er G-tt und von seiner Mitte nach unten zu heißt er Mann.

R. Eleasar hat gesagt: Mosche war aus einer Metropole, wie es heißt: „Nicht also Mein Knecht Mosche, in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bemidbar 12,7).

Eine andere Auslegung: „איש אלהים“ bedeutet soviel wie גברא דיינא, ein Richter, wie es heißt: „Das Recht des Ewigen tut er und Seine Gerichte mit Israel“ (Dwarim 33,21), denn er sprach: Das Recht mag den Berg durchbohren[7].

Eine andere Auslegung: Er stieß harte Worte gegen die Eigenschaft der Gerechtigkeit aus, wie es heißt: „Wenn der Ewige neue Schöpfung schafft…“ (Bemidbar 16,30). Mosche sprach nämlich: Wenn der Heilige, gelobt sei Er, den Mund der Erde seit den sechs Schöpfungstagen erschaffen hat, so ist’s gut, wenn nicht, so soll Er ihn jetzt erschaffen, wegen Korach und seines Anhanges[8].

Eine andere Auslegung:איש אלהים. Er hat die Eigenschaft des Rechtes geneigt zur Eigenschaft der Barmherzigkeit. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: „Ich will es mit Pest schlagen und auftreiben“ (Bemidbar 14,12), Mosche aber sprach: „Vergib doch die Sünde dieses Volkes nach der Größe Deiner Gnade“ (dort V. 19), und es heißt: „Und der Ewige sprach: Ich vergebe nach deinem Worten“ (dort V. 20).

Eine andere Auslegung:R. Jehuda bar R. Simon im Namen des R. Simeon ben Lakisch hat gesagt: Warum heißt er Mann G-ttes? Wie dieser Mann, wenn er das Gelübde seiner Ehefrau auflösen will, so löst er es auf; wenn er es bestätigen will, so bestätigt er es, wie es heißt: „Ihr Mann kann es bestätigen und ihr Mann kann es auflösen“ (Bemidbar 30,14). So sprach auch Mosche zum Heiligen, gelobt sei Er, wenn man es sagen kann: „Auf, Ewiger!“ (dort 10,35); „Kehre zurück, Ewiger!“ (dort V. 35).

„Und der Ewige sprach zu Mosche: Siehe, Ich habe dich dem Pharao zum G-tt gesetzt, und dein Bruder Aharon soll dein Prophet sein.“ (Schemot 7,1).

Midrasch Tehillim 21,2
Eine andere Auslegung: Vers 2. In deiner Macht freut sich der König. Das ist, was die Schrift sagt: „Wer ist der König der Ehre“ (Tehillim 24,10)? R. Simon hat nämlich gesagt: „Wer ist der König der Ehre?“ Das ist der König, der von seiner ehre seinen Verehrern mitteilt, „Der Ewige der Heerscharen ist der König der Ehre. Selah“ (dort).

Unsere Rabbinen haben gelehrt:[9] Man darf nicht auf dem Rosse eines Königs von Fleisch und Blut reiten, man darf sich nicht auf seine Thron setzen, man darf sich nicht seines Zepters bedienen, aber Mosche bediente sich des Zepters des Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Und Mosche nahm den Stab G-ttes in seine Hand“ (Schemot 4, 20), Elia ritt auf Seinem Ross. Und was ist das Ross des Heiligen, gelobt sei Er? Sturm und Wetter, wie es heißt: „Im Sturm und Wetter ist Sein Weg“ (Nachum 1,3). Und von Elia heißt es: „Und es geschah, da der Ewige den Elia auffahren ließ im Wetter gen Himmel“ (2. Mlachim 2,1). Man darf sich nicht mit der Krone eines Königs von Fleisch und Blut bekleiden, aber der Heilige, gelobt sei Er, gibt seine Krone dem König Maschiach, wie es heißt: „Du setzest ihm auf das Haupt die Krone von feinem Golde“ (Tehillim 21,4). Man darf sich nicht mit dem Purpur eines Königs von Fleisch und Blut bekleiden, aber der Heilige, gelobt sei Er, gibt ihn dem König Maschiach, wie es heißt: „Glanz und Majestät legst Du auf ihn“ (dort V. 6). Man darf sich nicht auf den Thron eines Königs von Fleisch und Blut setzen, aber von Schlomo heißt es: „Salomo saß auf dem Throne des Ewigen“ (1. Diwre HaJamim 29,23). Man darf nicht den Stellvertreter eines Königs von Fleisch und Blut mit dessen Namen benennen, aber der Heilige, gelobt sei Er, benannte Mosche mit Seinem Namen, wie es heißt: „Siehe, Ich habe dich Pharao zum G-tt gegeben“ (Schemot 7,1), und ebenso auch die Israeliten, wie es heißt: „Ich sprach: Götter seid ihr“ (Tehillim 82, 6), und Er nennt sie Heilige, wie es heißt: „Heilige werden sie ihrem G-tte sein“ (Wajikra 21,6); desgleichen: „Ein heiliges Volk bist du“ (Dwarim 7,6).

Ebenso nennt er den König Maschiach mit Seinem Namen wie es heißt: „Und das ist der Name, womit man ihn nennt: der Ewige ist unsere Gerechtigkeit“ (Jirmejahu 23,6)! Auch Jerusalem nennt er mit Seinem Namen, wie es heißt: „Und der Name der Stadt sei von dem Tage ab: der Ewige dort“ (Jecheskel 48,35).

R. Levi hat gesagt: Wohl der Stadt, deren Namen wie der ihres Königs und der Name des Königs wie der G-ttes ist. Das ist, was die Schrift sagt: „Und er tritt auf und weidet durch die Macht des Ewigen“ (Micha 5, 3). Von dieser Stunde gilt: Ewiger, in deiner macht freut sich der König.

Eine andere Auslegung: Unter: „עוז, Macht“ ist nichts anderes als die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Der ewige gibt Macht (עוז) Seinem Volke“ (Tehillim 92,11).

Eine andere Auslegung: Unter: „עוז, Macht“ ist nur die Bundeslade zu verstehen, wie es heißt: „Und er gab in Gefangenschaft seine Macht (עוז)“ (dort 78,61).

Eine andere Auslegung: Unter: „עוז, Macht“ ist nur Herrschaft (Königtum) zu verstehen, wie es heißt: „Und Er gibt Macht Seinem Könige“ (1. Schmu’el 2,10).

Eine andere Auslegung: Unter „עוז, Macht“ ist nur das Heiligtum zu verstehen, wie es heißt: „Und Ich zerbreche den Stolz eurer Macht“ (Wajikra 26,19).

[1]S. Megilla fol. 17b u. Berachot 28b; vergl. j. Berach. IV. 8d Ende: j. Thaanit II, 5c.
[2] S. j. Berachot IV. 7d u. j. Taanin II. 5c.
[3]Beim Schabbat nämlich in Tehillim 92, der mit den Worten: „Psalm, ein Lied für den Schabbattag“ beginnt.
[4] Safra Wajikra 13 Midot
[5] Sinn: Warum wird Mosche Rabbenu mit zwei Namen genannt, Mann und G-tt.
[6]S. Succa 56b.
[7]S. Sanhedrin 6b.
[8]Vergl. Bemidbar Rabba Par. 18.
[9]S. Sanhedrin 22a, Mischna.