Midrasch Tehillim zur Parascha Ekev, Teil 3

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Ekew Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Lass ab von Mir, dass Ich sie vertilge und ihren Namen unter dem Himmel auslösche; und Ich will dich zu einer Nation machen, stärker und größer als sie“ (Dwarim 9,14).

Midrasch Tehillim 22,7
Eine andere Auslegung: „Freue dich nicht, meine Feindin über mich! Bin ich auch gefallen, ich richte mich wieder auf: Sitze ich auch im Finstern, der Ewige wird mein Licht sein“ (Micha 7,8). Die Israeliten sprechen zu den Völkern der Welt: Freuet euch nicht, meine Feinde, über mich! Warum? Weil ich mich, wenn ich gefallen bin, wieder aufrichte. Nach dem Fall folgt gleich die Aufrichtung. R. Schmu’el beweist es aus dieser Stelle: „Fällt auch der Gerechte sieben Mal, er richtet sich dennoch wieder auf“ (Mischle 24,16). Aber die Frevler fallen und richten sich nicht wieder auf; sofort nach dem Fall der Frevler tritt das Böse ein, wie es heißt: „Und die Frevler fallen in das Böse“ (dort). Mit einem Male fallen sie und es gibt für sie keine Aufrichtung. Und so heißt es: „Aber mit einem Male werden sie dumm und betört“ (Jirmejahu 10,8); „denn sitze ich auch im Finstern, der Ewige wird mir Licht sein“ (Micha dort).

Unsere Rabbanan haben gelehrt: Aus Zorn geht Wohlwollen, aus Finsternis Licht, aus Toben Erbarmen, aus Not (Enge) Wohlstand (weiter Raum), aus Entfernung (Verstoßung) Annäherung (Heranziehung), aus Fall Aufrichtung hervor. Aus Zorn geht Wohlwollen hervor, wie es heißt: „Lass ab von mir, dass Ich sie vertilge“ (Dwarim 9,14), sofort „bedachte sich der Eige wegen des Bösen“ (Schemot 32,14). Aus Finsternis geht Licht hervor, wie es heißt: „Denn sitze ich auch im Finsternis, der Ewige wird mir Licht sein„ (Micha 7,8). Aus Toben geht Erbarmen hervor, wie es heißt: „Im Toben denke auf Erbarmen“ (Chabakuk 3,2). Aus Not (Enge) geht Wohlstand (weiter Raum) hervor, wie es heißt: „Und eine Zeit der Not ist es für Jakow, dennoch soll ihm aus ihr geholfen werden“ (Jirmejahu 30,7). Aus Entfernung (Verstoßung) geht Annäherung (Heranziehung) hervor, wie es heißt: „Und es geschieht, anstatt dass man sie genannt: Lo Ami, nicht Mein Volk seid ihr, wird man sie nennen: Söhne des lebendigen G-ttes“ (Hoschea 2,1). Aus Fall geht Aufrichtung hervor, wie es heißt: „bin ich auch gefallen, ich richte mich wieder auf“ (Micha dort).

Auf dem Fall der Gerechten folgt ihre Aufrichtung. Das ist, was die Schrift sagt: „Bist du auch verunstaltet (erniedrigt) geworden, du wirst dich wieder erheben“ (Mischle 30,32). Auf die Verunstaltung (Erniedrigung) des Chananja, Mischael und Asarja folgt ihre Erhebung, wie es heißt: „Hierauf beförderte der König Schadrach…“ (Daniel 3,30). Und so war es auch bei Daniel, Mardechai und Joseph. Du findest, dass es keine schwereren Tage gibt, wo die Israeliten in Finsternis waren und sie in Finsternis und Bedrängnis saßen, als jene Tage Chamans, denn “er sprach zu Achaschverosch : Das ist ein Volk, zerstreut und versprengt unter die Völker (Esther 3,8). Als Esther das erfuhr, sprach sie zu Mardechai: „Geh, versammle all die Juden“ (dort 4,16), und als sie sprach: „Und dann werde ich zum Könige kommen“ (dort), fingen alle Bewohner (Söhne) des Palastes an zu sprechen: Jetzt gerät er (der König) in Zorn über sie und verhängt über sie den Tod. Der eine sprach: Ich nehme ihre Kleider; der andere sprach: Ich nehme ihre Schmucksachen; der dritte sprach: Ich nehme ihre Ringe; der vierte sprach: Ich nehme den Purpurmantel der Königin, wie es heißt: „Sie verteilen meine Kleider unter sich und über mein Gewand werfen sie das Los.“ (Tehillim 22,19). Als sie (Esther) das erschaute und sah, betete sie und sprach: „Du aber, o Ewiger, bleibe nicht fern, Du, meine Stärke (אילותי), zu meiner Hilfe eile herbei“ (dort V. 20). Als David durch den heiligen Geist sah, dass sie einst den Heiligen, gelobt sei Er, mit dem Worte: „אילותי, meine Stärke“ anrufen werde, gab er diesem Psalm die Überschrift: Dem Sangmeister. Nach: Stärke der Morgenröte אילתהשחר.

„17 Und ich fasste die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen. 18 Und ich warf mich vor dem Ewigen nieder, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Nächte - Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht - um all eurer Sünden willen, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was übel war in den Augen des Ewige, Ihn zu reizen. 19 Denn mir war bange vor dem Zorne und dem Grimme, womit der Ewige über euch ergrimmt war, so dass Er euch vertilgen wollte. Und der Ewige erhörte mich auch dieses Mal“ (Dwarim 9,17-19).

Midrasch Tehillim 6,7
Eine andere Auslegung: Vers 2. Ewiger, in Deinem Zorn strafe mich nicht und in Deinem Grimme züchtige mich nicht. Das ist, was die Schrift sagt: „Halte nicht zurück vom Knaben Zucht, denn wenn du ihn mit dem Stabe schlägst, wird er künftig nicht sterben“ (Mischle 23,13), d. i. wenn du ihn schlägst, so schlage du ihn nur mit dem Stabe, damit er nicht stirbt. Und so heißt es: „Du schlägst ihn mit dem Stabe und rettest seine Seele von der Hölle“ (dort V. 14). Die Züchtigung ist gut, nur darf sie nicht im Zorn geschehen. So sagt auch Jirmejahu: „Züchtige mich, Ewiger, nur mit Recht, nicht in Deinem Zorn“ (Jirmejahu 10,24). Das ist der Sinn der Worte: Strafe mich nicht in Deinem Zorn. Warum? Weil Zorn und Grimm die beiden Folterer zum Tode sind. So heißt es: „Der Grimm des Königs eist ein Todesengel“ (Mischle 16,14). So hat auch Mosche gesagt: „Denn mir war bange vor dem Zorn und Grimm“ (Dwarim 9,19). Darum heißt es: In Deinem Zorn strafe mich nicht. Gut (heilsam) sind Schmerzen, allein im Zorn und Grimm vermag ich nicht zu bestehen.

„Denn mir war bange vor dem Zorne und dem Grimme, womit der Ewige über euch ergrimmt war, so dass Er euch vertilgen wollte. Und der Ewige erhörte mich auch dieses Mal“ (Dwarim 9,19).

Midrasch Tehillim 7,6
Vers 7. Erhebe Dich קומה, Ewiger, in Deinem Zorn. R. Schmu’el ben Nachmani hat gesagt: In der Stunde, da Mosche zur Höhe stieg, und die Israeliten gesündigt hatten, gesellten sich zu ihm fünf Würgengel, nämlich der Zorn, die Wut, der Grimm, die Vertilgung und das Verderben (אף וקצף וחימה והשמד ומשחית).אף ist der über den Zorn gesetzte Engel; חימה ist der Engel der Wut,קצף ist der Engel des Grimms, משחיתist der Engel des Verderbens, השמד ist der Engel der Vertilgung. Mosche fürchtete sich vor ihnen und hing sich an das Verdienst der Väter der Welt. Er sprach vor Ihm: Herr der Welt! „Gedenke an Abraham, Jizchak und Israel, Deine Knechte!“ (Schemot 32,13). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Mosche: Die Väter haben nichts (kein Verdienst) an Mir, wohl aber habe Ich an ihnen. Ich habe an Abraham, wie es heißt: „Woran soll ich erkennen, dass ich es erben werde“ (Bereschit 15,8)? Ich habe an Jizchak, denn er liebte mein Feinde, wie es heißt: „ Jizchak liebte Esau“ (dort 25,28), da es doch heißt: „Und Esau hasste Ich“ (Maleachi 1,3); Ich habe an Jakow, wie es heißt: „Verborgen ist mein Weg vor dem Ewigen“ (Jeschajahu 40,27). Als aber Mosche zu Ihm sprach: „Was Du ihnen zugeschworen bei Dir“ (Schemot 32,13), wegen Deines Namens, wurde sofort das Erbarmen des Heiligen, gelobt sei Er, rege, wie es heißt: „Und der Ewige bedachte sich ob des Bösen“ (dort V. 14), und drei Würgengel zogen sich alsbald von Israel zurück, nämlich die Wut, das Verderben und die Vertilgung. Woher entnehmen wir, dass der Zorn und der Grimm noch gegen die Israeliten entsendet blieben? Weil es heißt: „Denn Ich fürchtete mich vor dem Zorn und dem Grimm“ (Dwarim 9,19). Mosche sprach vor Ihm: Herr der Welt! Ich kann es mit beiden nicht aufnehmen, nimm Du es mit einem auf und ich will es mit einem aufnehmen. Das ist, was geschrieben steht: Erhebe Dich, Ewiger, gegen Deinen Zorn. Woher entnehmen wir, dass Mosche sich gegen den Grimm erhob? Weil es heißt: „Und er sprach, sie zu vertilgen, wenn nicht Mosche, sein Erwählter, in den Riss vor ihm getreten wäre … abzuwenden seinen Grimm“ (Tehillim 106, 23). Desgleichen heißt es: „Grimm hab’ ich nicht“ (Jeschajahu 27,4). In Bezug auf diese Stunde heißt es: „Da pries ich glücklicher die Toten, dass sie längst gestorben, als die Lebenden“ (Kohelet 4,2), z.B. ich und meine Genossenschaft.

R. Schmu’el bar Nachman legte den Vers auf David aus. In der Stunde, da Schlomo den Tempel erbaute, wünschte er , dass Feuer von Himmel herabkomme, doch es kam nicht herab, er betete acht Gebete, doch es kam nicht herab. Als er aber sprach: „Gedenke der Liebe gegen Deinen Knecht David“ (2. Diwrej HaJamim 6,42), kam es sofort herab, wie es heißt: „Als Schlomo vollendet hatte zu beten, kam Feuer von Himmel herab“ (dort 7,1). „Erhebe dich gegen das Wüten meiner Bedränger, rufe wach für mich das Recht, das Du geboten.“ Wo hast Du es geboten? „Ich werde befeinden deine Feinde und bedrängen deine Bedränger“ (Schemot 23,22). Wo hat er es ferner geboten? „Rechte, Ewiger, mit denen, die mit mir rechten“ (Tehillim 35,1).

„25 Und ich warf mich vor dem Ewigen nieder, die vierzig Tage und die vierzig Nächte, die ich mich niederwarf; denn der Ewige hatte gesagt, dass Er euch vertilgen wolle; 26 und ich betete zu dem Ewige und sprach: Ewiger, G-tt! Verdirb nicht Dein Volk und Dein Erbteil, das Du durch Deine Größe erlöst, das Du mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast. 27 Gedenke Deiner Knechte, Abrahams, Jizchaks und Jakows; kehre Dich nicht an die Härte dieses Volkes und an seine Gesetzlosigkeit und an seine Sünde“ (Dwarim 9,25-27).

Midrasch Tehillim 90,2
Vers 1. Gebet von Mosche, dem Manne G-ttes. Unsere Rabbanan und R. Jehuda bar R. Simon. Unsere Rabbanan haben gesagt: Vier ordneten das Gebet und gebrauchten dabei vor dem Heiligen, gelobt sei Er, zürnende Worte. 1) Jeremia, wie es heißt: „Und ich betete zum Ewigen, nachdem ich den Kaufbrief übergeben“ (Jirmejahu 32,16). Dadurch, dass er erzürnte, was folgt darauf? „Siehe, die Bollwerke reichen bis an die Stadt, sie einzunehmen“ (dort V. 24); 2) Chabakuk ordnete das Gebet, wie es heißt: „Gebet vom Propheten Chabakuk“ (Chabakuk 3,1). Was folgt darauf? „Ewiger, vernommen habe ich Deinen Ruf, ich fürchte mich“; 3) David ordnete das Gebet, wie es heißt: „Gebet von David“ (Tehillim 17,1). Was geht voraus? „Aber Du siehst, denn Du schauest Mühe und Kummer“ (dort 10,14); 4) Mosche ordnete das Gebet, wie es heißt: „Und ich betete zu dem Ewigen und sprach: Ewiger, G-tt, verderbe nicht Dein Volk“ (Dwarim 9,26). Was geht voraus? „Warum, Ewiger, entbrennt Dein Zorn über Dein Volk?“ (Schemot 32,11).

R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Ihr Gebet selbst ist ja ihr Erzürner1. Jirmejahu sprach: „Und ich betete zum Ewigen“ (Jirmejahu 32,16). Was sprach er? „Gerecht bist Du, Ewiger, als dass ich mit Dir rechten sollte“ (dort 12,1), denn ich bin heute hier und morgen im Grabe, ich rechte nicht mir Dir. Und das alles warum? „Denn Du bist gerecht, als dass ich mit Dir rechten sollte.“ Von Chabakuk heißt es: „Gebet Chabakuks“ (Chabakuk 3,1), und was sprach er? „Ewiger, ich habe gehört Deinen Ruf, ich fürchte mich“ (dort V. 2). Von David heißt es: „Gebet von David“ (Tehillim 17,1). Was sprach er? „Vor den Leuten, Deine Hand, o Ewiger“ (dort V. 14). Von Mosche heißt es: „Und ich betete zum Ewigen“ (Dwarim 9,26). Was sprach er? „Verderbe nicht Dein Volk“ (dort). Das wollen die Worte sagen: Gebet von Mosche, dem Manne G-ttes.

„Darum ward dem Levi kein Teil noch Erbe mit seinen Brüdern; der Ewige ist sein Erbteil, so wie der Ewige, dein G-tt, zu ihm geredet hat“ (Dwarim 10,9).

Midrasch Tehillim 18,21
Vers 18. Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken… R. Simon deutete diese Worte auf den dritten Monat. Er rettet mich von meinem Feinde, dem starken, d. i. Pharao, wie es heißt: „Der Feind sprach“ (Schemot 15,9); und von meinen Hassern, denn sie sind stärker als ich, d. s. die Ägypter.
Vers 19. Sie überfielen mich am Tage meines Unglücks, d. i. Amalek, wie es heißt: „der dich traf auf dem Wege“ (Dwarim 25,18); und der Ewige ward mir zur Stütze, [wie es heißt]: „Und die Hände Mosches waren schwer“ (Schemot 17,12), „und Josua brach die Kraft Amaleks“ (dort V. 13).
Vers 20. Und Er führte mich heraus auf weiten Raum, denn Er gab mir die Thora, die רחבה, weiter Raum genannt wird, wie es heißt: „Länger denn die Erde ist ihr Maß und breiter (ורחבה) als das Meer“ (Jiob 11,9). Er befreite mich, denn Er hat Wohlgefallen an mir, denn Er rettete mich vor der Niederlage und vergab mir die Sünde hinsichtlich des Kalbes.
Vers 21. Es vergilt mir der Ewige nach meiner Gerechtigkeit. Der Vers redet vom Stamme Levi, der nicht bei jenem Werke (dem goldenen Kalbe) war. Was wollen die Worte sagen: Nach meiner Hände Lauterkeit כברירות, die meine Hände getan, erstattet Er mir.
Vers 22. Denn gewahrt habe ich die Wege des Ewigen, beim Werke des Kalbes, und frevelte nicht an meinem G-tt, (wie es heißt): „Und Mosche stellte sich in das Thor des Lagers und sprach: Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ (Schemot 32,26). R. Berechja im Namen des R. Schim’on ben Lakisch hat gesagt: Wer will wohl nicht in des Königs Nähe sein? Allein die Worte: „Wer es mit dem Ewigen hält, zu mir!“ wollen sagen: Wer keinen Ring zum Kalbe gegeben hat, komme zu mir! Sofort „Versammelten sich zu ihm alle Kinder Levi’s“ (dort).
Vers 23. Denn alle Seine Rechte sind vor mir, (wie es heißt): „Sie lehren Dein Rechte dem Jakow“ (Dwarim 33,10). Und Seine Satzungen entferne ich nicht von mir, (wie es heißt): „und frage, dass sie dir künden die Sache des Rechts“ (dort 17,9).
Vers 24. Und ich bin untadelig vor Ihm, Und zu Levi spricht Er: „Dein Recht und dein Licht“ (das 33,8)2. Was ist der Grund? Weil ich mich vor meiner Sünde hüte.
Vers 25. Da erstattete der Ewige mir nach meiner Gerechtigkeit, (wie es heißt): „Darum ward dem Levi kein Anteil noch Erbe mit seinen Brüdern, denn der Ewige ist sein Erbteil“ (dort 10,9). Nach der Lauterkeit meiner Hände erstattet Er mir, (wie es heißt): „Und es sei ihm und seinem Samen nach ihm“ (Bemidbar 25,13).
Vers 26. Mit dem Frommen verfährst Du gütig, (wie es heißt): „Deinem frommen Manne“ (Dwarim 33,8). Mit dem untadeligen Manne untadelig, d. i. er wurde für würdig befunden, sich mit den Urim und Tumim zu kleiden.

„Und nun, Israel, was fordert der Ewige, dein G-tt, von dir, als nur, den Ewigen, deinen G-tt, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben, und den Ewigen, deinem G-tt, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele“ (Dwarim 10,12).

Midrasch Tehillim 100,2
Vers 1. Ein Psalm zum Bekennen. Das ist, was die Schrift sagt: „Wer seine Missetaten verheimlicht (bedeckt), dem wird es nicht gelingen; dagegen: „wer sie aber bekennt (ומודה) und lässt, dem wird Erbarmen“ (Mischle 28,13). Das geht auf den ersten Menschen, der zum Heiligen, gelobt sei Er, sprach: „Die Ehefrau, die Du mir gegeben, gab mir von dem Baum und ich aß“ (Bereschit 3,12), und er wollte keine Busse tun, wie es heißt: „Und nun (ועתה), dass er nicht seine Hand ausstrecke“ (dort V. 22).

Nach R. Abba bar Kahana sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm: Tue Busse! Er aber sprach: Nein! Unter עתה, nun, ist nichts anderes als Busse (תשובה) zu verstehen. wie es heißt: „Und nun (ועתה) Israel, was verlangt der Ewige, dein G-tt von dir, als zu fürchten den Ewigen, deinen G-tt“ (Dwarim 10, 2). Das wollen die Worte sagen: „Wer seine Missetaten verheimlicht, dem wird es nicht gelingen.“ „Wer sie aber bekennt und lässt, dem wird Erbarmen.“ Damit ist Kain gemeint, wie es heißt: „Und Kain ging hinweg von dem Ewigen“ (Bereschit 4,16). R. Huna im Namen des R. Chanina bar Jizchak hat gesagt: Daraus geht hervor, dass er fröhlich hinwegging, wie es heißt: „Und Chaman ging an diesem Tage fröhlich hinweg und gutes Mutes“ (Esther 5,9). Da begegnete ihm der erste Mensch und sprach zu ihm: Was ist aus deinem Rechtshandel geworden? Er antwortete: Ich habe Busse getan und habe Vergebung erhalten. Da sprach Adam zu ihm: Da die Busse so groß ist, „so ist es gut, dem Ewigen zu bekennen“ (Tehillim 92,2).

Eine andere Auslegung: „Wer seine Missetaten verheimlicht, dem wird es nicht gelingen.“ Das bezieht sich auf Schaul, wie es heißt: „Und Schmu’el sprach: „Was ist denn das für ein Geschrei von den Schlafen vor meinen Ohren“ (1. Schmu’el 15,14)? „Wer sie aber bekennt und lässt, dem wird Erbarmen.“ Das geht auf David, wie es heißt: „Und David sprach zu dem Ewigen, als er den Engel sah, der unter das Volk schlug, und sprach: „Siehe, ich habe gesündigt“ (2. Schmu’el 24,17), und es heißt: „Und David sprach zu dem Ewigen: „Ich habe gesündigt“ (dort V. 10). Sofort sprach der Prophet: „Auch hat der Ewige deine Sünde hinweg genommen, du wirst nicht sterben“ (dort 12,13). Das wollen die Worte sagen: „Und wer sie bekennt und lässt, dem wird Erbarmen.“

Eine andere Auslegung: „Wer seine Missetaten verheimlicht, dem wird es nicht gelingen.“ R. Simon und R. Jehoschua ben Levi im Namen des R. Chalaphta hat gesagt: Wenn Fleisch und Blut bekennt, erteilt man ihm Strafe (supplicium), und wenn es nicht bekennt, erteilt man ihm Entlassung (demissio), aber der Heilige, gelobt sei Er, verfährt nicht so: Wenn der Mensch nicht bekennt, so erteilt Er Strafe, und wenn er bekennt, Entlassung. Das wollen die Worte sagen: „Wer seine Missetaten verheimlicht, dem wird es nicht gelingen.“ Als Mosche sah, dass es sich so verhält, dichtete er den Psalm zum Bekennen.

1 Ihr Zornerreger
2 Das sind die Lose