Midrasch Tehillim zur Parascha Ki Tawo, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Ki Tawo Tehillim
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ב"ה

 Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

„Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Wege irreführt! und das ganze Volk sage: Amen!“ (Dwarim 27,18).

Midrasch Tehillim 146,5
Vers 8. Der Ewige macht sehend die Blinden.
Es gibt keinen größeren Kummer und keine größere und schwerere Leiden als Blindheit der Augen. Womit ist das zu vergleichen? Mit einem, der Lasten auf Kamelen und Eseln auf dem Wegen führte, auf eins von ihnen aber legte er eine Last, die gleich der von allen war, und ferner lud er die Nahrung von allen einem auf, und er warnte den Führer mit den Worten: Sei vorsichtig damit, denn es ist kein Stroh darin, sondern nur ich weiß es, was ich darauf gelegt habe. Sie kamen nun in eine Stadt und die Tiere sollten gelöst (entlastet) werden. Da sprach der Hausherr: Löst zuerst das Tier, das ich am meisten von allen belastet habe. Ebenso gebietet der Heilige, gelobt sei Er, hinsichtlich der Blinden, denn größere Leiden als sie gibt es nicht. Und so heißt es: „Verflucht sei, der irreführt einen Blinden auf dem Wege“ (Dwarim 27,18). Und wenn Er kommt, um die Welt zu heilen, heilt Er zuerst die Blinden, wie es heißt: Der Ewige macht sehend die Blinden. Und wer sind die Blinden? Diejenigen Geschlechter, die den Blinden gleich in der Thora tappen (gehen), wie es heißt: „Wir tasten wie die Blinden an der Wand“ (Jeschajahu 59,10). Alle lesen die Schrift und wissen nicht, was sie lesen, sie lernen die Mischna und wissen nicht, was sie lernen, aber einst in der Zukunft „werden sich öffnen die Augen der Blinden“ (dort 35,5).

„Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Geheimen erschlägt! Und das ganze Volk sage: Amen!“ (Dwarim 27,24).

Midrasch Tehillim 54,3
Vers 4. G-tt, erhöre mein Gebet, horch auf meines Mundes Worte.
Nach R. Hoschaja sprach David zu dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! Doeg kam und erzählte Verleumdung über mich und Schaul nahm sie von ihm an und hörte auf ihn, die Siphim sind gekommen und er horcht auf sie. Ich gehe nicht zu ihm, sondern zu Dir, erhöre mich und horch auf mich: G-tt, erhöre mein Gebet. Warum?
Vers 5. Denn Fremde stehen gegen mich auf, sie stellen sich Gott nicht vor Augen. Sela. D. i. sie achten mit ihrem Verstande nicht auf das, was in der Thora geschrieben steht: „Verflucht sei, der seinen Nächsten im Geheimen erschlägt““ (Dwarim 27,24). Worauf hätten sie vielmehr ihren Verstand richten sollen? Auf das, was Schaul zu ihnen sagte: „Gesegnet seid ihr dem Ewigen“ (2. Schmu’el 2,5). Wenn Menschenkinder verflucht sind, so sind die bereits verflucht, da Mosche sie verflucht hat: „Verflucht sei, wer seinen nächsten im Geheimen erschlägt.“ Das wollen die Worte sagen: Sie stellen sich G-tt nicht vor Augen. Sela.
Vers 6. Siehe, G-tt ist mein Helfer, der Ewige ist bei den Stützen meiner Seele. G-tt sprach zu ihm: Wer hat es dir gesagt? R. Schim’on ben Pasi hat gesagt: David sprach: Als ich noch im Leibe meiner Mutter war, weissagte bereits Etan, der Esrachite [Abraham], über mich, wie es heißt: „Ich habe gefunden David, meinen Knecht, mit heiligem Öl ihn gesalbt“ (Tehillim 89,21). Das wollen die Worte sagen: bei den Stützen meines Lebens.

1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des Ewigen, deines G-ttes, hörend gehorchst, dass du darauf achtest, zu tun alle Seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird der Ewige, dein G-tt, dich zur höchsten über alle Völker der Erde machen; 2 und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des Ewigen, deines G-ttes, gehorchst“ (Dwarim 28,1-2).

Midrasch Tehillim 7,12
Vers 16. Eine Grube gräbt er und höhlt er aus.
Alles was die Frevler graben, graben sie sich selbst, und am Ende fällt in die Grube, der sie gemacht.
Vers 17. Es kehrt sein Verderben ihm auf das Haupt zurück. Das geht auf Haman, denn alles, was er dem Mordechai zugedacht hatte, kehrte ihm auf sein Haupt zurück.
Vers 18. Preisen will ich den Ewigen nach Seiner Gerechtigkeit und singen dem Namen des Ewigen, des Höchsten. R. Levi hat gesagt: Wenn du mit uns bestätigen wirst: „Und es wird dich der Ewige, dein G-tt, zum Höchsten machen über alle Völker der Erde“ (Dwarim 28,1), dann wird der Name deiner Herrlichkeit in der Welt erhoben sein.

R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Überall, wo du den Sturz der Frevler findest, da gibt es Dank oben und Dank unten. Was habe ich für einen Grund dafür? Weil es heißt: Danken will ich dem Ewigen nach seiner Gerechtigkeit. Was folgt darauf? „Dem Sangmeister auf der Gittit“ (Tehillim 8,1). Das geht auf Edom. Was folgt ferner? „Ich will den Ewigen preisen mit meinem ganzen Herzen“ (dort 9,2). Siehe da, den Dank von oben und von unten.

1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des Ewigen, deines G-ttes, hörend gehorchst, dass du darauf achtest, zu tun alle Seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird der Ewige, dein G-tt, dich zur höchsten über alle Völker der Erde machen; 2 und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des Ewigen, deines G-ttes, gehorchst“ (Dwarim 28,1-2).

Midrasch Tehillim 10,1
Vers 1. Warum, Ewiger, stehest Du in der Ferne, verbirgst Dich zu den Zeiten der Not?
Das ist, was die Schrift sagt: „Und Rede wird er führen gegen den Höchsten“ (Daniel 7,25). R. Jose hat gesagt: Die Frevler verbinden sich nicht mit dem Heiligen, gelobt sei Er, es sei denn, dass sie Ihn schmähen und lästern, wie es heißt: „Und Reden wird er führen gegen den Höchsten“, d. i. gegen den Heiligen, gelobt sei Er. „Und die oberen Heiligen wird er verschlingen“ (dort), das sind die Israeliten, sowie gesagt ist: „Heilige sollt ihr sein“ (Wajikra 19,2). Der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu ihnen: Da ihr Meinem Namen geheiligt worden seid, bevor Ich noch die Welt erschaffen, so seid heilig, so wie Ich heilig bin, wie es heißt: „Und ihr sollt Mir sein ein Königreich von Priestern, ein heiliges Volk“ (Schemot 19,6). Sowie Ich der Höchste עליוןüber die ganze Welt bin, so sollt auch ihr Mir לי sein. Sowie der Buchstabe ל der höchste עליון über alle Buchstaben ist, so sollt auch ihr die höchsten sein, und sowie der Buchstabe י der geringste ist, so sollt auch ihr die geringsten sein, wie es heißt: „Denn ihr seid die geringsten von allen Völkern“ (Dwarim 7,7).[1] Und woher entnehmen wir, dass die Israeliten die Höchsten עליונים genannt werden? Weil es heißt: „Und der Ewige, dein G-tt, hat dich zum Höchsten עליון gemacht“ (dort 28,1).

Gleich einem Menschen, der einen Weinberg hatte, in den Räuber eindringen wollten, sie konnten aber nicht, weil er mit einer Mauer umzäunt war. Was machten sie? Sie durchbrachen die Mauer und hernach drangen sein in den Weinberg. So kommen auch die Völker der Welt und machen sich an die Israeliten, die der Weinberg des Heiligen, gelobt sei Er, sind, wie es heißt: „Denn ein Weinberg des Ewigen Zebaot, ist das Haus Israel“ (Jeschajahu 5,7) und sie schmähen den Heiligen, gelobt sei Er, und hernach auch die Israeliten, wie es heißt: „Und Reden wird er führen gegen den Höchsten“ (Daniel 7,25), und hernach „gegen die oberen Heiligen“ und endlich wollen sie auch die Thora vereiteln, wie es heißt: „Und er wird meinen, Zeiten und Gesetz zu ändern“ (dort). „Zeiten“ damit sind die Festzeiten, „Gesetz,“ damit ist die Thora gemeint, wie es heißt: „Zu Seiner Rechten Feuer des Gesetzes ihnen“ (Dwarim 33,2). Und sie werden gegeben in seine Hand“ (Daniel dort). Solltest du meinen: Für immer? So heißt es: „Bis auf eine Zeit und Zeiten und die Hälfte einer Zeit“ (dort). Warum müssen wir alle diese Unterjochungen über uns ergehen lassen? Weil Du dich von uns entfernt hast. Darum heißt es: Warum, Ewiger, stehst Du in der Ferner?

3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Felde. 4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehes, das Geworfene deiner Rinder und die Zucht deines Kleinviehes. 5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. 6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. 7 Der Ewige wird deine Feinde, die wider dich aufstehen, geschlagen vor dir dahingeben; auf einem Wege werden sie wider dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. 8 Der Ewige wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und Er wird dich segnen in dem Lande, welches der Ewige, dein G-tt, dir gibt“ (Dwarim 28,3-8).

Midrasch Tehillim 104,3
Eine andere Auslegung: Vers 1. Es segne meine Seele den Ewigen. Das ist, was die Schrift sagt: „Der Ewige wird dir entbieten den Segen in dein Speicher“ (Dwarim 28,8). Du findest, dass über jede Sache ein Engel gesetzt ist, wenn es der Mensch verdient, so werden ihm der Engel des Friedens zugesellt, wenn er sich aber verschuldet, so werden ihm Würgengel zugesellt. Das wollen die Worte sagen: „Der Ewige wird dir entbieten den Segen in deine Speicher“, d. i. wenn du deine Zehnten absonderst auf dem Felde, so segne Ich dich, wie es heißt: „Gesegnet bist du in der Stadt und gesegnet auf dem Felde“ (dort V. 3.).

R. Seira hat gesagt: Selbst das Gespräch der Israeliten ist Thora (Lehre). Ein gebräuchliches Sprichwort besagt: Dein G-tt sei dein Begleiter! R. Meir hat gesagt: Wer ist größer, der Getragene oder der Tragende? Sage: Der Getragene. Wer ist größer, der Bewachende oder der Bewachte? Sage: Der Bewachte. Warum? Weil, wenn er nicht gute Werke aufzuweisen hätte, er nicht getragen und nicht behütet würde, wie es heißt: „Denn Seine Engel entbietet Er dir, dich zu behüten auf allen deinen Wegen, auf Händen werden sie dich tragen“ (Tehillim 92,11.12). Verdient es der Mensch, so begleiten ihn Dienstengel und behüten ich, und es stößt ihm kein Übel zu, wie es heißt: „Nicht wird ein Unglück dir widerfahren“ (dort V. 10). Als David sah, dass der Segen so beliebt und schön sei, pries er den Heiligen, gelobt sei Er, mit seiner Seele und mit allen seinen Gliedern, wie es heißt: „Es segne meine Seele den Ewigen und all mein Innerstes Seinen heiligen Namen“ (Tehillim 103,1).

[1] Die Buchstaben ל und י bilden das Wort „mir“.