Zusammengestellt von Baruch ben-Mordechai HaKohen, 5769
„Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts bei ihm, außer um das Brot, das er aß. Und Joseph war schön von Gestalt und schön von Angesicht“ (Bereschit 39,7).
Midrasch Tehillim 7,3
Eine andere Auslegung: Vers 1. Schiggajon von David. Das ist, was die Schrift sagt: „Bei Ihm ist Macht und Verstand, Ihm gehört der Irrende und der Irreführende“ (Jiob 12,16). Unter „עז, Macht,“ ist die Thora zu verstehen, wie es heißt: „Der Ewige gibt Macht (עז) seinem Volke“ (Tehillim 29,11), und unter תושיה ist auch die Thora zu verstehen.
R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Warum heißt die Thora תושיה? Weil sie die Kraft des Körpers und der Augen schwächt (שמתשת).Was wollen die Worte: „שוגג ומשגה“ sagen? Sie beziehen sich nach R. Schim’on ben Laksich auf die Propheten und ihre Prophetien, nach R. Jochanan auf den Narren und die Narrheit (שטיא שאיתא).
Die Rabbinen sagen: Wenn ein Mensch groß (tüchtig, שגה) in den Worten der Thora ist, so mache sie ihn groß (משיגים אותו). Das ist, was geschrieben steht: „Und in Wahrheit, ich bin groß“ (שגיתי) und bei mir weilt meine Größe (נשיגתי)“ Jiob 19,4). Ebenso heißt es: „In ihrer Liebe wächst Du (תשגה) beständig“ (Mischle 5,19). Nicht genug dem Menschen, dass seine Thora in seinem Leben auf ihn wartet, sie ist auch in der Stunde seines Todes mit ihm. David sprach: Um sie bete ich:Schiggajon von David.
Was bedeuten die Worte: [Vers 1.9] Wegen Kusch, des Benjaminiten? R. Chinena bar Papa hat gesagt: Sowie die Herrin Josephs ihn aufforderte, wie es heißt: „Es kam zu mir ein hebräischer Knecht“ (dort V. 17), so sprach auch Schaul: „Denn mein Sohn hat meinen Knecht gegen mich als Laurer aufgestellt“ (1. Schmu’el 22,8). Sowie die Kuschin, die Herrin des Joseph, über ihn mit Worten kam, so kam auch Schaul, der Benjaminite, über mich mit Worten.
R. Acha hat gesagt: Wo sich selbst verachtet (seine Sünde bekennt) der wird nicht bestrafft, warum sprach David über sich in solcher Weise? Weil er über Schauls Fall ein Lied sang, wie es heißt: Das er dem Ewigen sang wegen Kusch des Benjaminiten, und es doch heißt: „Wenn dein Feind fällt, so freue dich nicht“ (Mischle 24,17). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu David: Wenn Schauls Gestirn dein Gestirn und dein Gestirn sein Gestirn wäre, wie viele David hätte ich seinetwegen zu Grunde gerichtet!
„Niemand ist größer in diesem Hause als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, indem du seine Ehefrau bist; und wie sollte ich dieses große Übel tun und wider G-tt sündigen?“ (Bereschit 39,9).
Midrasch Tehillim 12,2
Vers 4. Es rotte aus der Ewige alle schmeichlerischen Lippen, die Zunge, die großsprecherische. Bar Kappara im Namen des R. Nathan hat gesagt: Verleumdung ist schwer, denn David kam schon und verhängte Ausrottung darüber durch den heiligen Geist, wie es heißt: Es rotte aus der Ewige alle schmeichlerischen Lippen.[1] Verleumdung ist schwerer als die drei Vergehen, die groß genannt werden, nämlich: Götzendienst, Unzucht und Blutvergießen.
Betreffs des Götzendienstes heißt es: „Ach, das Volk hat eine große Sünde getan“ (Schemot 32,31); betreffs der Unzucht heißt es: „Wie sollte ich dieses große Übel tun?“ (Bereschit 39,9)? Betreffs des Blutvergießens heißt es: „Meine Schuld ist zu groß, als dass ich sie ertragen könnte“ (dort 4,13), betreffs der Verleumdung aber heißt es: Es rotte der Ewige aus alle schmeichlerischen Lippen, die Zunge, die großsprecherische.
Vers 5. Die da sprechen: Mit unsern Zungen erwiesen wir uns stark, unsere Lippen sind mit uns, wer ist unser Herr? R. Jose im Namen des R. Chanina hat gesagt: Der Mensch, der seinen Nebenmenschen (Genossen) verleumdet, leugnet schließlich auch G-tt, wie es heißt: Wer ist unser Herr? Es steht ללשוננו geschrieben, um dir zu sagen: Wenn deine Zunge sich wendet, Verleumdungen wider deinen Nebenmenschen zu reden, so geh’ und schärfe sie durch die Worte der Thora. Über die Verleumder ruft selbst der Allmächtige, wenn man es sagen darf, aus: „Wer erhebt sich für mich gegen Bösewichter“ (Tehillim 94,16)? D. i. wer kann mit ihnen in der Hölle bestehen? Und die Hölle ruft: Auch ich kann nicht mit ihnen bestehen.
Der Heilige, gelobt sei Er, spricht: Ich bin oben und du bist unten: wie es heißt: „die Pfeile des Helden, die geschärften“ (dort 120,4). Was ist schwerer, der Schlag durchs Schwert, oder der Schlag durch den Pfeil? Der schlag durchs Schwert kann nur töten, wenn der Gegner nahe ist, der Schlag durch den Pfeil aber wirft ihn und schlägt ihn an jedem Orte, wie es heißt: „Ein gezogener Pfeil ist ihre Zunge“ (Jirmejahu 9,7), desgleichen: „Ihre Zähne sind Lanze und Pfeile“ (Tehillim 57,5).
R. Schim’on ben Jochai hat gesagt: Warum heißt die verleumderische (eig. böse) Zunge die dritte Zunge? Weil sie drei tötet, nämlich den, der die Verleumdung spricht (erzählt), den, der sie annimmt und den, über den sie gesagt (erzählt) wird.[2]
R. Bibi im Namen des R. Jehoschua hat gesagt: Wir finden, dass die Verleumdung sogar vier in den Tagen Schauls tötete, nämlich: Doeg, der sie erzählte, Schaul, der sie annahm. Nob, die Priesterstadt, über die sie erzählt wurde, und Abner. Warum wurde Abner getötet? Weil es in seiner Hand lag, ihr zu wehren und er wehrte ihr nicht.
R. Seira ließ dem R. Schim’on sagen: Es lag in deiner Hand, es zu wehren, warum wehrtest du es nicht? Er sprach zu ihm: Weil die Betreffenden nicht zu den Jammernden und Seufzenden[3] gehören. R. Seira sprach zu ihm: Was sollen wir den Jammernden und Seufzenden tun? Nimmt bei ihnen nicht das Strafgericht seinen Anfang?
„17 Und sie redete zu ihm nach diesen Worten und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Spott mit mir zu treiben; 18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus.“ (Bereschit 39,17-18)
Midrasch Tehillim 52,2
Eine andere Auslegung: [Vers 2.] Als Doeg der Edomiter kam. Das ist, was die Schrift sagt: „Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge“ (Mischle 18,21), denn alles ist an die Zunge gehängt.[4] Wenn ein Mensch will, so spricht er Verleumdung, und wenn er will, so spricht er Gutes. Darum sage nicht: Weil meiner Zunge eine solche Macht gegeben ist, so rede ich, was ich will, bereits gibt die Thora die Warnung: „Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden“ (Tehillim 34,14). Solltest du sagen: Hast du denn Schaden davon? G-tt behüte! Du hast Gewinn davon, so ruft der heilige Geist: „Wer seinen Mund und seine Zunge bewacht, wahrt vor Leiden seine Seele“ (Mischle 21,23).
Eine andere Auslegung: „Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge.“ Siehe, wie schwer die Verleumdung ist! Denn ein Mensch bringt sie solange aus seinem munde hervor, bis er schließlich G-tt verleugnet.[5] Und woher lässt sich das entnehmen? R. Jose sagt: Weil es heißt: „Die da sprechen: Mit unsrer Zunge sind wir stark, sind unsere Lippen mit uns, wer wird unser Herr sein?“ (Tehillim 12, 5). Siehe, dass er G-tt verleugnet! Der Heilige, gelobt sei Er, ruft, wenn man es sagen könnte (כביכול), über die Verleumder aus: „Wer tritt für Mich auf gegen Bösewichter, wer stellt sich für Mich gegen Übeltäter?“ (Tehillim 94,16), d. i. wer kann bei ihnen bestehen? Und wer kann gegen sie in der Hölle bestehen? Sogar die Hölle spricht: Ich kann nicht bestehen, aber der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu ihm: Ich bin oben und du bist unten. Und so heißt es: „Die Pfeile eines Helden, die geschärften, samt den Kohlen der Ginster“ (dort 120,4).
Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu den Israeliten: Ist es euer Wille, euch von der Hölle zu retten, so haltet euch fern von der Verleumdung und ihr erlanget (seid würdig für) das Leben der künftigen Welt, wie es heißt: „Wer ist der Mann, der Leben begehrt“ (dort 34, 13)? D. i. die Künftige Welt. Darum heißt es: „Bewahre deine Zunge vor Bösem.“
Eine andere Auslegung: „Wer ist der Mann, der Leben begehrt?“ Unsere Rabbanan haben gesagt: Es trug sich zu mit einem Händler, der in den Dörfern von Zippori umherreiste und ausrief: Wer will Lebenspulver? Das hörte die Tochter des R. Janai und sprach zu ihrem Vater: Ein Händler geht umher und ruft: Wer will Lebenspulver? Ihr Vater sprach zu ihr: Geh und rufe ihn zu mir. Sie ging und rief ihn zu R. Janai. Dieser fragte ihn: Welches ist das Lebenspulver, das du verkaufst. Der Händler sprach zu ihm: Weißt du nicht, was dieses Pulver ist? R. Janai sprach: Selbst wenn es der Fall wäre, so tue es mir kund. Der Händler sprach: Bringe mir das Psalmbuch. Man brachte es ihm und er rollte es auf und zeigte ihm das, was David gesagt, nämlich: „Wer ist der Mann, der Leben begehrt … Bewahre deine Zunge von Bösem…“ Was machte R. Janai? Er gab ihm sechs Selaim. Da fragten ihn seine Schüler: Rabbi, kanntest du diesen Vers nicht? Er antwortete ihnen: Ja wohl! Allein dadurch, dass dieser Händler kam, wurde er mir klar.[6]
Eine andere Auslegung: „Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge. Wenn der Mensch ein Korb voll Feigen hat und er isst davon ohne (dem Schöpfer dafür) Dank zu sagen, so ist das so viel wie: „Tod ist in der Gewalt der Zunge“, sagt er aber dafür (dem Schöpfer) Dank, so ist das so viel wie: „Leben ist in der Gewalt der Zunge.“ Alles ist an die Zunge gehängt, Tod und Leben. Wer die Thora erlangt, der erlangt Leben, weil die Thora ein Baum des Lebens genannt wird, wie es heißt: „Ein Baum des Lebens ist sie für die, so an ihr festhalten und die sie erfassen, sind selig gepriesen“ (Mischle 3,18). Die Thora ist eine Arznei der Zunge, wie es heißt: „Arznei der Zunge ist ein Baum des Lebens“ (dort 15,4). Wenn ein Mensch von der Zunge einen Üblen Gebrauch macht (eig. sich mit Verleumdung beschäftigt), siehe, so verschuldet er sich an seiner Seele.
Siehe, wie schwer die Verleumdung ist! Sie ist schwer als Blutvergießen und Blutschande und Götzendienst. Hinsichtlich aller drei Vergebungen heißt es: „גדול גדולה, groß“, bei der Verleumdung aber steht: גדולות (Plur.). Vom Blutvergießen heißt es: „Meine Sünde ist größer (גדול), als dass ich sie tragen könnte“ (Bereschit 4,13), von der Blutschande heißt es: „Wie sollt’ ich dieses großes Übel (הרעה הגדולה הזאת) tun!“ (dort 39,9). Und vom Götzendienste heißt es: „Ach dieses Volk hat eine große Sünde getan“ (Schemot 32,31), von der Verleumdung aber heißt es: „Ausrotten wird der Ewige alle glatten Lippen, die Zunge, die großsprecherische (לשון מדבדת גדולות) (Tehillim 12,4), um dir kund zu tun, dass die Verleumdung schwerer als diese drei Vergehungen ist.
Eine andere Auslegung: „Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge.“ Die Verleumdung ist schwerer als Blutvergießen. Der Mörder (eig. wer das Leben mordet) bringt nur eine Person ums Leben, der Verleumder aber tötet drei: Den, der sie erzählt, den, der sie annimmt, und den, den sie betrifft (eig. über den sie gesagt wird).[7] Und von wem kannst du das lernen? Von Doeg, der Achimelech vor Schaul verleumdete, es kamen alle drei ums Leben, Schaul, Achimelech und Doeg; Achimelech, wie es heißt: „Sterben musst du Achimelech“ (1. Schmu’el 22,16), Schaul, wie es heißt: „Und es starb Schaul wegen seiner Untreue, die er an dem Ewigen begangen“ (1. Diwre HaJamim 10,13), und Doeg, denn er wurde aus der Welt gestoßen, wie es heißt: Vers 7. So wird auch Gott dich ausreissen für immer, d. i. aus der künftigen Welt. Und was hat ihm dies zugezogen? Die Verleumdung, wie es heißt: Als Doeg, der Edomiter, kam und es Saul meldete.
Midrasch Tehillim 20,3
Eine andere Auslegung: [Vers 2] Der Ewige erhöre dich am Tage der Not. Am welchem Tage? Am Tage, von dem alle bekennen, dass er ein Tag der Not für die Oberen und Unteren ist, der Tag, vor dem sich selbst die Dienstengel fürchten. Wie steht doch geschrieben: „Fraget doch und sehet zu, ob gebären mag ein Männlicher? Warum sehe Ich jeglichen Mann, die Hände an seinen Hüften, wie eine Gebärerin, und ist jegliches Angesicht fahl (gelb) geworden“ (Jirmejahu 30,3)? Unter: „jegliches Angesicht“ sind nur die Dienstengel zu verstehen, wie es heißt, „und vier Gesichter hatte jedes einzelne“ (Jecheskel 10,14). Die Völker der Welt sprechen: „Denn groß ist selbiger Tag, dem nichts gleicht“ (Jirmejahu 30,7), und die Israeliten sprechen durch David: Der Ewige erhöre dich am Tage der Not, denn er ist ein Tag der Not für die Oberen und die Unteren, und der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu den Völkern der Welt: Kommt und rechtet mit meinen Kindern, den Söhnen Israels, wie es heißt: „Bringet eure Rechtstreite vor, spricht der Ewige, tretet heran mit euren Bekräftigungen, spricht der König Jakows“ (Jeschajahu 41,21), und sie erwidern: Herr der Welt, wer kommt zu Gericht mit den Israeliten als Gerichtssekretär?[8] Er antwortet: Ich selbst, [wenn man so sagen darf,] wie es heißt: „G-tt Israels, er gibt Macht und Bekräftigung dem Volke“ (Tehillim 68,36).
Die Völker der Welt sprechen: Gibt es denn Parteilichkeit in dieser Sache? Diese haben Unzucht und jene haben Unsucht getrieben, diese haben Blut und jene haben Blut vergossen, warum fahren diese in die Hölle hinab und jene fahren nicht in die Hölle hinab? In dieser Stunde wird der Fürsprecher Israels zum Schweigen gebracht, wie es heißt: „Und in derselbigen Zeit wird auftreten Michael, der große Fürst, der steht für die Söhne deines Volkes, und es wird sein eine Zeit der Not, die nicht gewesen ist…“ (Daniel 12,1). Was heißt: „העומד על בני עמך, der steht für die Sohne deines Volkes?“Er steht, um die Verteidigung für die Israeliten zu führen, aber er schweigt. Unter עמידה, Stehen ist nichts anderes als Schweigen zu verstehen, wie es heißt: „Sie standen und antworteten nicht mehr“ (Jiob 32,16). Wenn er nun schweigt, so spricht der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm: Michael, du schweigst und führst nicht die Verteidigung für Meine Kinder? Ich rede für sie wegen der Gerechtigkeit und will ihnen helfen, wie es heißt: „Ich rede für sie wegen der Gerechtigkeit, groß, um zu helfen“ (Jeschajahu 63,1). Wegen welcher Gerechtigkeit? R. Pinchas, R. Eleasar und R. Jochanan (sind darüber verschiedener Meinung). Der eine hat gesagt: Wegen der Gerechtigkeit, die ihr mit Mir getan habt, dass ihr die Thora am Sinai angenommen habt, denn hättet ihr die Thora am Sinai nicht angenommen, so hätte Ich euch aufgerieben. Der andere hat gesagt: Wegen der Gerechtigkeit, die ihr mit Mir getan habt, dass ihr die Thora angenommen habt, denn hättet ihr die Thora nicht angenommen, wo wäre mein Königtum? Der dritte hat gesagt: Wegen des Lohnes, dass ihr die Thora angenommen habt, denn hättet ihr die Thora nicht angenommen, so hätte Ich die ganze Welt zerstört und sie wieder in das Tohuwabohu versetzt, wie es heißt: „Wenn nicht mein Bund, - Tag und Nacht, die Gesetze des Himmels und der Erde hätte Ich nicht gemacht“ (Jirmejahu 33,25).
„In derselbigen Zeit wird errettet werden dein Volk“ (Daniel 12, 1). Durch wessen Verdienst? Durch Joseph’s Verdienst. Was macht der Heilige, gelobt sei Er? Er blickt auf alle Stämme hin, und es ist unter ihnen keiner wie Joseph. Denn siehe, Joseph schenkte seiner Gebieterin nicht Gehör, wie es heißt: „ Und er hörte nicht auf sie“ (Bereschit 39,10). Woher entnehmen wir, dass Israel nach Joseph genannt wird? Weil es heißt: „Vielleicht begnadigt der Ewige, der G-tt der Heerscharen, den Überrest Josephs“ (Amos 5,15).
R. Schmu’el bar Nachmani hat gesagt: Wegen ihrer edlen Abstammung werden sie gerettet, wie es heißt: „Jeglicher, der mit Meinem Namen genannt wird…“ (Jeschajahu 43,7).
R. Levi hat gesagt: Wegen des Verdienstes der Beschneidung. Hier heißt es: „In derselbigen Zeit wird errettet werden Dein Volk“, und dort heißt es auch: „In derselbigen Zeit sprach der Ewige zu Jehoschua“ (Jehoschua 5, 2)[9].
„Und der Ewige war mit Joseph und wandte ihm Güte zu, und gab ihm Gnade in den Augen des Obersten des Gefängnisses.“ (Bereschit 39,21).
Midrasch Tehillim 24,11
Vers 8. Wer ist der König der Herrlichkeit? R. Schim’on hat gesagt: Wer ist es, der von seiner Herrlichkeit seinen Verehrern mitteilt? Vers 10. Der Ewige der Heerscharen, Er ist der König der Herrlichkeit. Sela. R. Schim’on hat gesagt: Es heißt: „Und das Volk brach nicht eher auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war“ (Bemidbar 12,15). Daraus geht hervor, dass die Wolke für sie sich verzögerte.
R. Luljani im Namen des R. Jizchak hat gesagt: Es heißt: „Mosche redete und G-tt antwortete durch die Stimme“ (Schemot 19,19), d. i. durch die Stimme Mosches.
R. Berachja im Namen des R. Schim’on hat gesagt: Es heißt: „Und Joseph wurde nach Ägypten hinab gebracht“ (Bereschit 39,1); ferner: „Und der Ewige war mit Joseph“ (dort V. 3). R. Judan im Namen des R. Eibu hat gesagt: Da weiß ich nur, [dass der Ewige mit ihm war,] solange er frei von Not war (eig. in der Stunde des freien Raumes), woher weiß ich aber, dass es auch in der Bedrängnis der Fall war? Daher heißt es: „Nicht sah der Kerkermeister nach dem Geringsten, was unter seiner Hand war, indem der Ewige mit ihm war“ (das. V. 23). Alle Geräte in der Wohnung waren von oben mit Tachaschfellen zugedeckt, nur bei der Lade heißt es: „Und sie sollen ausbreiten ein Tuch ganz von purpurblaue Wolle von oben“ (Bemidbar 4,6). Und das alles warum? Damit die Lade gekennzeichnet sei. Das wollen die Worte sagen: Dass einziehe der König der Herrlichkeit.
[1]S. j. Pea I, 15d.
[2]S. Arach 15 b; j. Pea I, 16 a und Wajikra Rabba Par. 26.
[3]S. Jecheskel. 9, 4.
[4]Es hängt alles von ihr ab.
[5]Vergl. J. Pea I. 16a.
[6]Vergl. Awoda Sara 19b; Midrasch Wajikra Par. 16.
[7]Pesikta Para p 32a); Par. 26; Pea I, 5 Ende.
[8]Vergl. Gittin 28b.
[9] Ein Schluss nach der Wortanalogie. Jehoschua 5,2 ist nämlich von der Beschneidung die Rede.