Midrasch Tehillim zur Parascha Bo, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Bo Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

21 Und Mosche rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Kleinvieh nach euren Familien und schlachtet das Passah; 22 und nehmet einen Büschel Ysop und tauchet ihn in das Blut, das in dem Becken ist, und streichet von dem Blute, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten; ihr aber, keiner von euch soll zur Türe seines Hauses hinausgehen bis an den Morgen“ (Schemot 12,21-22).

Midrasch Tehillim 119,2
Eine andere Auslegung: Glückselig sind, deren Weg untadelig ist. Das ist, was geschrieben steht: „Beobachte den Untadeligen und siehe auf den Redlichen“ (Tehillim 37, 37). R. Tanchuma hat gesagt: So haben sie dieselben gelehrt. Nach R. Jehuda HaLevi, Sohn Schallums, und R. Pinchas der Priester und Rab Huna wird Gog und Magog einst in der Zukunft dreimal über Israel kommen und beim dritten Male werden sie kommen und nach Jeruschalajim hinaufziehen, und sie gehen nach Jehuda und lassen durch sie niederschreiben, dass sie Helden sind, wie es heißt: „Und meine Stärke ist im Ewigen.“ Und so heißt es: „Siehe, ich mache Jeruschalajim zur Taumelschale“ (Secharja 12,2). Was heißt: „סף רעל“? Weil es einst die Völker den Taumelkelch des Blutes trinken lässt. Unter „סף רעל, Taumelschale“, ist nichts anderes als כוס דם, Blutkelch, zu verstehen, wie es heißt: „Und nehmet ein Bündel Ysop und tauchet es ins Blut, das in der Schale ist (בסף)“ (Schemot 12,22). Wenn sie dahin hinaufziehen, was tun sie? Sie übergeben jedem einzelnen von den Kindern Israel zwei Helden. Warum? Damit sie nicht fliehen sollen. Wenn die Helden Jehuda`s hinaufziehen und Jeruschalajim nahen, so beten sie in ihrem Herzen und sprechen: „Sollen wir in ihre Hand fallen und sie nicht in unsere? Und warum beten sie in ihrem Herzen? Weil sie sich fürchten, ihre Stimme hören zu lassen. Das ist, was geschrieben steht: „Und die Fürsten Jehudas sprechen in ihrem Herzen“ (Secharja 12,5). Der Heilige, gelobt sei Er, spricht zu ihnen: Ihr kommt in Untadeligkeit, bei eurem Leben! Ich rechne euch die Untadeligkeit an, wie es heißt: „Unschuld der Untadeligen soll sie führen“ (Mischle 11,3). In dieser Stunde verleiht der Heilige, gelobt sei Er, Jehuda Stärke und sie ziehen ihre Waffen und schlagen jene Männer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken und töten sie. Das wollen die Worte sagen: Glückselig sind, deren Weg untadelig ist.

„Und es geschah um Mitternacht, da schlug der Ewige alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war, und alle Erstgeburt des Viehes“ (Schemot 12,29).

Midrasch Tehillim 113,1
Vers 1. Halleluja! Lobet, Knechte des Ewigen, lobet den Namen des Ewigen. Das ist, was die Schrift sagt: „Ich gedenke meines Saitenspieles in der Nacht, mit meinem Herzen sinne ich nach“ (Tehillim 77,7)[1].Was heißt: „Ich gedenke meines Saitenspieles?“ R. Eibu und R. Jehuda bar Simon. R. Eibu hat gesagt: Die Gemeinde Israel spricht von dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! Ich gedenke meines Bruches (Falles)[2]. Das Wort Saitenspieles (נגינתי), welches hier steht, bedeutet nichts anderes als: meines Bruches (שברוני), sowie es heißt: „Der gebrochen hat deine Feinde in deine Hand“ (Bereschit 14,20). „Ich gedenke meines Saitenspieles in der Nacht“, darum „sinne ich mit meinem Herzen nach“.

R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Die Gemeinde Israel spricht vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Ich bin dessen eingedenk, dass Du mir Wunder in Ägypten getan und ich rührte Dir mein Saitenspiel für jene Wunder und stimmte Dir Lieder und Gesänge in jener Nacht an, wie es heißt: „Einen Gesang werdet ihr dann haben wie in der Nacht der Festesfeier“ (Jeschajahu 30,29). Wann? In der Stunde, da du die Erstgeborenen Ägyptens in der Nacht erwürgtest, wie es heißt: „Und es war in der Mitte der Nacht“ (Schemot 12,29). Das wollen die Worte sagen: „meines Saitenspieles in der Nacht“, nämlich in jener Nacht, da Du uns erlöstest und uns zur ewigen Freiheit herausführtest; denn wir waren Knechte Pharaos und Du erlöstest uns und machtest uns Dir zu Knechten. Darum heißt es: Lobet, Knechte des Ewigen, und nicht Knechte Pharaos.

„Und der Pharao stand in der Nacht auf, er und alle seine Knechte und alle Ägypter, und es entstand ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, worin nicht ein Toter war“ (Schemot 12,30).

Midrasch Tehillim 78,17
Vers 51. Und schlug alle Erstgeburt in Ägypten. R. Abba ben Acha hat gesagt: Die Erstgeburt des Mannes, die Erstgeburt des Weibes, die Erstgeburt des Viehes, die Erstgeburt jedes Dinges, und wenn in einem Hause kein erstgeborner war, so starb der Verwalter des Hauses, wie es heißt: „Es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war“ (Schemot 12,30)[3].
Vers 52. Er ließ wie Schafe Sein Volk aufbrechen.
Wie man für die Schafe keine Futterbehältnisse anfertigt, so verhielt es sich auch mit den Israeliten sondern „das Volk ging hinaus und sammelte“ (dort 16,4); sowie die Schafe die Bäume verderben und ihre Besitzer dafür keinen Schadenersatz beanspruchen, so auch die Israeliten; ferner sowie dem Schafe die Wolle und dem Besitzer das Haar geschoren wird, so auch die Israeliten[4].

R. Jochanan im Namen des R. Elieser, des Sohnes des R. Jose des Galiläers, hat gesagt: „und ihr Meine Schafe, die Schafe Meiner Weide, Adam seid ihr“ (Jecheskel 34,31), d. i. Schafe hinsichtlich der Strafe, und Menschen hinsichtlich des Lohnes.

R. Schim’on ben Chanan im Namen des R. Jose ben Kezarta (des Sohnes des Walkers) und R. Judan im Namen des R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Von welchen Schafen ist die Rede? Von den Schafen Jitros[5]. Von welcher Herde? Von der Herde Jitros. Wie die Herde und die Schafe Jitros von bewohnter Gegend nach der Wüste geführt wurden, so auch die Israeliten.

Eine andere Auslegung: Wie die Schafe hinter ihrem Herrn folgen (eig. gezogen werden), so folgten auch die Israeliten hinter Mosche und Aharon her, wie es heißt: „Und Mosche ließ aufbrechen die Israeliten von Schilfmeere“ (Schemot 15, 22).

„Und er [Pharao] rief Mosche und Aharon in der Nacht und sprach: Macht euch auf, ziehet weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Kinder Israel, und gehet hin, dient dem Ewigen, wie ihr geredet habt“ (Schemot 12,31).

Midrasch Tehillim 113,2
Eine andere Auslegung: Halleluja! Lobet, Knechte des Ewigen[6]. Das ist, was die Schrift sagt: „Ihren Mund tut sie auf mit Weisheit und die Thora der Gnade ist auf ihrer Zunge“ (Mischle 31,26). Du findest 26 Geschlechter von da, wo der Heilige, gelobt sei Er, Seine Welt erschuf, bis dahin, wo die Israeliten aus Ägypten zogen und es erschal kein Lobgesang, erst als sie aus der Knechtschaft Ägyptens herauszogen, wo sie mit Lehm und Ziegeln beschäftigt waren, stimmten sie einen Lobgesang an. Wann stimmten sie ihn an? In der Stunde, wo die Erstgeborenen erschlagen wurden. Da stand Pharao auf und ging zu Mosche und Aharon in der Nacht, wie es heißt: „Und er rief Mosche und Aharon Nachts“ (Schemot 12,31). Pharao pochte an die Türen von Mosche und Aharon in der Nacht und sprach zu ihnen: „Machet euch auf und ziehet fort aus meinem Volke (dort). Sie sprachen zu ihm: Du Tor! Stehen wir denn in der Nacht auf? Sind wir denn Diebe, dass wir in der Nacht gehen? Wir werden am Morgen ausziehen, denn also hat uns der Heilige, gelobt sei Er, gesagt: „Ihr aber gehet keiner aus der Türe seines Hauses bis am Morgen“ (dort V. 22). Pharao sprach zu ihnen: Siehe, alle Ägypter sind bereits tot, wie es heißt: „Denn sie sprachen: Wir alle sterben“ (dort V.33). Sie sprachen zu ihm: Willst du diese Plage abwenden, so sprich: Siehe, ihr seid frei; siehe, ihr seid jetzt in euer Gewalt und nicht mehr meine Knechte, sondern Knechte des Ewigen. Da fing Pharao an zu schreien und sprach: Bisher wart ihr meine Knechte, von jetzt ab aber seid ihr frei, siehe, ihr seid in eurer Gewalt, siehe, ihr seid Knechte des Ewigen, und ihr seid verpflichtet, als Seine Knechte ihn zu loben, wie es heißt: Halleluja! Lobet, Knechte des Ewigen [7]. Und es heißt es: „Denn Mir sind die Kinder Israel Knechte“ (Wajikra 25,55); und so heißt es: „Einen Gesang werdet ihr dann haben, wie in der Nacht der Festesfeier“ (Jeschajahu 30,29).

„Und die Kinder Israel brachen auf von Raemses nach Sukkot, bei 600.000 Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder“ (Schemot 12,37).

Midrasch Tehillim 2,13
Eine andere Auslegung: Vers 12. Küsset den Sohn. Das ist, was die Schrift sagt: „Dein Nabel ist ein runde Schale, dem Mischwein nicht fehlt, dein Leib ist ein Weizenhügel.“[8] Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? R. Idi hat gesagt: Wie das Weizenkorn in der Mitte gespalten und vor allen Früchten ausgezeichnet ist, so das diese ihm gegenüber nur Nebensächliches sind, so sind auch die Israeliten unter den Völkern ausgezeichnet durch Beschneidung, Zizit, Tephillin, Mesusa, und alle Völker sind ihnen gegenüber nur Nebensächliches.

R. Schim’on ben Lakisch sagt: Wie der Weizen zum Säen nur gezählt hinauskommt und auch nur gezählt eingebracht wird, so auch die Israeliten. Als sie nach Ägypten hinab zogen, zogen sie gezählt hinab, wie es heißt: „Mit siebzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten“ (Dwarun 10,22), und als sie heraufzogen, zogen sie wieder gezählt herauf, wie es heißt: „Bei sechshunderttausend zu Fuß“ (Schemot 12,37).

R. Chanina fügt zu dem, was R. Schim’on ben Lakisch gesagt, noch hinzu: Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? Um dir zu sagen: Wenn ein Hausherr kommt, um mit dem Haussohne zu rechnen, spricht er etwa zu diesem: Wie viele Körbe Stroh, wie viele Gebund Stoppel führst du nach dem Speicher? Vielmehr übergibt er ihm die Dornen für das Feuer und das Stroh gibt er dem Winde preis. Was sagt er? Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie viel Cor Weizen du in den Speicher führst, weil von ihm das Leben der Welt abhängt. Der Hausherr ist der Heilige, gelobt sei Er, denn ihm gehört die ganze Welt, wie es heißt: „Dem Ewigen gehört die Erde und was sie füllet, der Erdkreis und seine Bewohner“ (Tehillim 24,1). Der Haussohn ist Mosche, wie es heißt: „in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bemidbar 12,7). Was sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm? Richte deine Aufmerksamkeit nicht auf die Völker, denn sie werden mit Stoppeln verglichen, wie es heißt: „Er verzehrt sie wie Stoppeln“ (Schemot 15,7). Und was macht man mit Stoppeln? Man zerstreut sie auf dem Wasser, wie es heißt: „und Er schüttete Pharao und sein Heer ins Schilfmeer“ (Tehillim 136,15). Ferner werden sie noch mit Dornen verglichen, wie es heißt: „Und Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer auflodern“ (Jeschajahu 33,12). Aber die Israeliten werden mit dem Weizen verglichen, wie es heißt: „Dein Leib ist ein Weizenhügel“ (Schir HaSchirim 7,3). Darum sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche: Richte deine Aufmerksamkeit auf die Israeliten, um sie zu zählen und um zu wissen, wie viel sie sind, wie es heißt: „Damit du aufnimmst die Zahl der Kinder Israel“ (Schemot 30,12).

33 Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilends aus dem Lande ziehen zu lassen; denn sie sagten: Wir alle sind des Todes! … 36 Und der Ewige gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, und sie gaben ihnen das Geforderte; und sie entleerten Ägypten“ (Schemot 12,33.36).

Midrasch Tehillim 105,11
Vers 38. Es freute sich Ägypten bei ihrem Auszuge. R. Berachja hat gesagt: Gleich einem feisten Menschen, der auf einem Esel ritt, der Esel dachte: Wann wird er von mir heruntersteigen, und er dachte: Wann werde ich vom Esel heruntersteigen. Als er herabstieg, freute sich sowohl der Mann als auch der Esel, ich weiß nur nicht, wer sich mehr freute? Sage: Der Esel freute sich mehr. So auch, als die Israeliten in Ägypten waren. Es kamen die Plagen über die Ägypter, und die Ägypter hofften: Wann werden die Israeliten ausziehen, und die Israeliten hofften, wann der Heilige, gelobt sei Er, sie erlösen werde. Als sie ausgezogen und erlöst waren, freuten sich sowohl diese wie jene, wir wissen nur nicht, wer sich mehr gefreut hat. Da kam aber David und sprach: Es freute sich Ägypten bei ihrem Auszuge, nun wissen wir, dass sich die Ägypter mehr freuten.

36 Und der Ewige gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, und sie gaben ihnen das Geforderte; und sie entleerten Ägypten“ (Schemot 12,-37).

Midrasch Tehillim 19,9
Eine andere Auslegung:Vers 3. Ein Tag strömt dem andern Rede zu. R. Seira hat gesagt: Der Tag Jehoschuas war die Bedingung für den Tag der Debora, wie es heißt vom Tage Jehoschuas: „Und es harrte die Sonne und der Mond stand still“ (Jehoschua 10,13). Und vom Tage Deboras heißt es: „Vom Himmel herab kämpften sie, die Sterne aus ihren Bahnen, kämpften mit Sisera“ (Richter 5, 20). Wie viel Zeichen und Wunder sind an ihm geschehen! Und eine Nacht lehrt der andern Kunde. Die Nacht Abrahams wies hin auf die Nacht der Plage der Erstgeborenen, und die Nacht der Plage der Erstgeborenen wies hin auf die Nacht Gideons und die Nacht Gideons wies hin auf die Nacht Sanheribs. Wie viele Zeichen und Wunder sind an ihnen (den Nächten) geschehen!

„Und es sei dir zu einem Zeichen an deiner Hand und zu einem Denkzeichen zwischen deinen Augen, damit die Thora des Ewigen in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat der Ewige dich aus Ägypten herausgeführt“ (Schemot 13,9).

Midrasch Tehillim 1,17
Eine andere Auslegung: Vers 2. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen. Wer sich mit der Thora beschäftigt, dessen Wünsche (חפציו) erfüllt der Heilige, gelobt sei Er, wie es heißt: Sondern er hat seinen Wunsch (חפצו) durch die Thora des Ewigen.

R. Elieser sagte: Die Israeliten sprachen vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Herr der Welt, wir möchten uns mit der Thora Tag und Nacht bemühen aber wir sind nicht frei. Darauf antwortete ihnen der Heilige, gelobt sei Er: Haltet die Vorschrift der Thephilin, so sehe Ich euch das so an, als bemühet ihr euch Tag und Nacht.

R. Jochanan hat gesagt: Dafür gibt es als Beweis eine volle Schriftstelle, nämlich: “Und es sei dir zum Zeichen an deiner Hand und zum Andenken zwischen deinen Augen, damit die Thora des Ewigen sei in deinem Munde“ (Schemot 13,9).

R. Jehoschua sagte: Das, wovon R. Elieser redet, schließt doch die Nächte aus, denn die Tephillinvorschrift wird nur am Tage ausgeübt, wie es heißt: „Und du sollst beobachten diese Satzung zu ihrer Zeit von Tag zu Tag“ (dort V. 10). Darauf sagte R. Elieser: Wie halte ich aber die Worte aufrecht: Und er sinnt über Seine Thora nach Tag und Nacht? R. Jehoschua antwortete: Durch das Lesen des Schema (Dwarim 6,4-9); denn wenn der Mensch es morgens und abends liest, so betrachtet das der Heilige, gelobt sei Er, so, als wenn er sich mit der Thora Tag und Nacht bemühte.

Bar Kappara hat gesagt: Wer zwei Kapitel morgens und zwei Kapitel abends liest, hält aufrecht die Worte: Und er sinnt über Seine Thora nach Tag und Nacht.

Nach R. Chija bar Abba hat Bar Kappara nur von dem geredet, der gewöhnt ist, sich mit ihnen zu beschäftigen. Wer am Morgen zwei Halachot hinzufügt und ebenso zwei am Abend, der gilt so, als wenn er sich mit der Thora Tag und Nacht bemühte.

R. Berachja hat gesagt: Auch unsere Altväter setzten für die Lehrer fest, dass sie sitzen sollten am Tage, der von der Nacht nimmt und in der Nacht, die vom Tage nimmt.[1]

Man fragte den R. Jehoschua: Darf man seinen Sohn griechische Weisheit lehren? Er gab zur Antwort: Zu der Zeit, wo es weder Tag noch Nacht ist, wie es heißt: „Nicht weiche das Buch dieser Thora aus deinem Munde, und du sollst sinnen darüber Tag und Nacht“ (Jehoschua 1,8). Ferner sprach er zu ihnen: Der Mensch lehre seinen Sohn selbst nicht ein Handwerk, damit er nicht abgehalten werde von den Worten der Thora, wie es heißt: „Du sollst das Leben wählen“ (Dwarim 30,19). Wir haben gelernt: Am Morgen spricht man zwei Brachot (Lobsprüche) vor dem Abschnitte (nämlich dem Schema) und eine nach ihm und am Abend spricht man zwei Brachot (Lobsprüche) vorher und zwei nachher, damit das Nachsinnen (הגיות) am Tage und in der Nacht gleich sei, weil es heißt: „Und du sollst darüber nachsinnen (הגות) Tag und Nacht“ (Jehoschau 1,8).

R, Jose bar Abin im Namen des R. Josua ben Levi hat gesagt: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ (Tehillim 119,164). R. Nachman im Namen de R. Mani hat gesagt: Wer das Wort: „Siebenmal am Tage preise ich Dich“ hält, gilt so, als ob er das Wort hielte: „Und du sollst darüber nachsinnen Tag und Nacht“.

[1]Vergl. Wajikra Rabba Par. 26.
[1]Vergl. Pesikta des Rab Kahana, Piska ותאמר ציון.
[2]Vergl. Schemot Rabba Par. 18.
[3]Vergl. Pesikta des Rab Kahana, Piska ויהי בחצי הלילה
[4] Vergl. Wajikra Rabba Par. 15.
[5]Vergl. Schemot Rabba Par. 24.
[6]Vergl. Schemot Rabba Par. 23.
[7]Vergl. j. Pesachim V. 3.
[8]Vergl. Midrasch Schir HaSchirim z. St.