Midrasch Tehillim zur Parascha Noach, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Noach Tehillim

ב"ה

16 Und der Bogen wird in den Wolken sein; und Ich werde ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen G-tt und jedem lebendigen Wesen von allem Fleische, das auf Erden ist. 17 Und G-tt sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den Ich errichtet habe zwischen Mir und allem Fleische, das auf Erden ist. 18 Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Schem und Cham und Japhet; und Cham ist der Vater Kanaans. 19 Diese drei sind die Söhne Noachs und von diesen aus ist die ganze Erde bevölkert worden“ (Bereschit 9,16-19).

Midrasch Tehillim 9,7
Vers 5. Denn Du hast mein Gericht und mein Recht geführt. Das ist eins von den fünf Themen, die in der Schrift doppelt vorkommen: משפטי ודיני, mein Gericht und mein Recht“; „עדי ושהדי, mein Zeuge und mein Gewährsmann“ (Jiob 16,19); „wer hat entlassen den Waldesel (פרא חפשי) und die Bande des Waldesels (ערוד), wer hat sie gelöst“ (dort 39,5)? „גרמיו…עצמיו, seine Gebeine….seine Knochen sind wie Eisenstäbe“ (dort 40,18); „ זקנה ושיבה, Alter und Greisenalter“ (Tehillim 71,18).

R. Joehschua im Namen des R. Idi hat gesagt: Die Gemeinde Israel spricht vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! Ich bin verschuldet, indem ich mich besudelt habe mit der Besudelung der schlechten Taten, die ich getan, die Völker der Welt aber [haben sich verschuldet], indem sie mich [frevelhaft] zermalmen und unterjochen. Desgleichen heißt es: „Ich trage den Zorn des Ewigen“ (Micha 7,9). Warum? „Denn ich habe gesündigt gegen Ihn“ (dort); „bis dass Er meine Streitsache führt“ (dort) wegen der [Schuld der] Völker der Welt [gegen Israel].
Vers 6.
Du hast gescholten die Völker, vernichtet den Frevler.
Du hast gescholten die Völker, das geht auf Amalek, wie es heißt: „Das Erste der Völker ist Amalek“ (Bemidbar 24,20). Vernichtet den Frevler, das geht auf Esau, wie es heißt: „Und man nennt sie Gebiet des Frevels“ (Maleachi 1,4); denn er beging fünf Sünden an einem Tage, nämlich er beschlief ein verlobtes Mädchen, er tötete einen Menschen, er leugnete die Wiederbelebung der Toten, er leugnete G-tt (בעיקר) und er verachtete die Erstgeburt. Alle diese fünf folgen aus dem Schlusse der Analogie.[1]Ihren Namen hast du ausgelöscht, „denn ich werde auslöschen das Gedächtnis Amaleks“ (Schemot 17,14).

R. Levi hat gesagt: Es heißt: „Und es sprach der Ewige zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Bauche“ (Bereschit 25,23), d. i. Ich offenbare dir ein Geheimnis, nämlich der Völker Erstes[2] wird von dir hervorgehen. Darum heißt es: „und Jizchak liebte den Esau … aber Rebekka liebte Jakow“ (Bereschit 25,28), denn sie wusste, was ihr der Heilige, gelobt sei Er, offenbart hatte.

R. Jehoschua im Namen des R. Eleasar hat gesagt: Niemals hat sich der Heilige, gelobt sei Er, in ein Gespräch mit einer Frau eingelassen, als mit jener Gerechten, und auch mit ihr nur auf eine besondere Veranlassung.

R. Eleasar im Namen des R. Jose hat gesagt: Auch hier mit ihr nur durch Schem, den Sohn Noachs, wie es heißt: „Und sie ging, um den Ewigen zu befragen“ (Bereschit 25,22).[3]

Eine weitere Auslegung: „Zwei Völker sind in deinem Bauche.“ G-tt sprach nämlich zu ihr: Von Noach und von seinen Söhnen lasse Ich siebzig Völker erstehen, wie es heißt: „Diese drei waren die Söhne Noachs und von ihnen breitete sich die ganze Erde aus“ (Bereschit 9,19). Wieso? Von Japheth vierzehn, wie es heißt: „Die Söhne Japheths sind Gomer und Magog…“ (Bereschit 10,2): und von Cham dreißig, wie es heißt: „und die Söhne Chams sind Kusch und Mitzrajim…“ (dort, V. 6); und von Schem sechsundzwanzig, wie es heißt: „Die Söhne Schems sind Elam und Aschur…“ (dort, V. 22). Siehe, das sind siebzig. Darauf heißt es: „Und von diesen sonderten sich die Eilande der Völker“ (dort V. 5 u. 32). „Du aber hast zwei Völker in deinem Bauche“ und von einem von ihnen ließ Ich siebzig Seelen erstehen, wie es heißt: „Siebzig Seelen zogen hinab“ (Dwarim 10,22) und diese pflanzen sich fort wie der Sand des Meeres und der staub der Erde und die Sterne der Himmel.

Eine weitere Auslegung: „Zwei Völker sind in deinem Bauche.“ Es steht גיים geschrieben, was sagen will: Dieser brüstet (מתגאה) sich in seiner Welt und jener brüstet sich in seiner Welt; Hadrian unter den Völkern der Welt und Schlomo in Israel.

Eine weitere Auslegung: Zwei Völker sind in deinem Bauche.“ Das geht auf Rabbi und Antonius, an deren Tisch der Rettig nicht im Sommer und die Gurke nicht im Winter aufhörte.[4]

Eine weitere Auslegung: „Zwei Völker“, d. i. die Feinde der Völker hast du in deinem Leibe; alle Völker hassen Esau und alle Völker hassen Israel.

Eine weitere Auslegung: „Zwei Völker“, von denen eins das andere hasst. Das eine brüstet sich mit seinem Reichtum, und das andere brüstet sich mit seiner Thora. „Und zwei Stämme werden sich aus deinem Leibe scheiden“ (Bereschit 25,23). Der eine beschnitten und der andere nicht beschnitten. Von hier lernst du, dass Jakow beschnitten geboren wurde. Er ist einer von den dreizehn, die beschnitten geboren wurden. Dieselben sind: Der erste Mensch, Schet, Chanoch, Noach, Schem, Terach, Jakow, Joseph, Mosche, Schmuel, David, Jeschajahu und Jirmejahu. Adam war der Anfang der Schöpfung des Heiligen, gelobt sei Er, Schet, wie es heißt: „Und er (Adam) zeugte in seiner Ähnlichkeit, nach seinem Bilde“ (Bereschit 5,3); Chanoch, wie es heißt: „Und Chanoch wandelte“ (dort V.23). Desgleichen heißt es: „Noach wandelte“ (dort V.23). Desgleichen heißt es: „Noach wandelte“ (dort 6,9), nach dem Schlusse der Wortanalogie. Von Noach heißt es nämlich: „Es war ein Gerechte, Untadeliger“ (dort); von Schem heißt es: „Dies sind die Nachkommen des Schem. Schem“ (שם שם) (dort 11, 10), denn jeder, dessen Name doppelt steht, wurde beschnitten geboren, wie „ , Schem, Schem“ [Bereschit 11,10], „ נח נח, Noach, Noach“ [Bereschit 6,9], „תרח תרח, Terach, Terach.“ [dort V. 27) Von Jakow heißt es: „und Jakow war ein איש תםuntadeliger Mann“ (dort 25,27); desgleichen: „ יעקב יעקב, Jakow, Jakow“ (dort 46,2). Von Joseph heißt es: „Das sind die Nachkommen Jakows. Joseph“ (dort 37,2). Daraus folgt, dass auch dieser (Joseph) beschnitten geboren wurde wie er (Jakow). Von Mosche heißt es: „משה משה, Mosche, Mosche“ (Schemot 3,4); ferner heißt es: „Und sie sah ihn, dass er gut war“ (dort 2,2), dass er nämlich beschnitten geboren worden war. Von Schmu’el heißt es: „שמואל שמואל, Schmu’el, Schmu’el“ (1. Schmu’el 3,10). Von Jeschajahu heißt es: „Der Ewige hat mich berufen vom Bauche an, vom Leibe meiner Mutter an erwähnt meinen Namen“ (Jeschajahu 49,1). Von Jirmejahu heißt es: „bevor Ich dich gebildet im Leibe, kannte Ich dich“ (Jirmejahu 1,5). Von David heißt es: „מכתם (Michtham) von David“ (Tehillim 16,1) d. i. מך תם, der demütig und vollkommen (makellos) war. [5] „Und der Ältere wird dem Jüngeren dienen“ (Bereschit 23,23).

Rab Huna hat gesagt: Wenn jener es verdient, wird dieser ihm dienen, wenn nicht, so wird er ihm nicht dienen. Als David sah, dass Esau den Gerechten sklavisch behandelte sprach er vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Du hast gescholten die Völker den Frevler.“

26 Und er sprach: Gepriesen sei der Ewige, der G-tt Schems; und Kanaan sei sein Knecht! 27 Weit mache es G-tt dem Japhet, und er wohne in den Zelten Schems; und Kanaan sei sein Knecht!“ (Bereschit 9,26-27).

Midrasch Tehillim 76
Vers 3. Und in Schalem ist Seine Hütte [SUKKA] und Seine Wohnstätte in Zion. R. Berachja hat gesagt: Im Anfange der Schöpfung der Welt machte sich der Heilige, gelobt sei Er, eine Hütte [SUKKA] in Jeruschalajim, in welcher Er, man könnte sagen, betete: Möge es wohlgefällig sein, dass Meine Kinder Meinen Willen tun, damit Ich nicht Mein Haus und Mein Heiligtum zu verwüsten brauche! Als aber die Sünde es verursachte, was steht da? „Er rottete aus, wie einen Garten, Seine Hütte [SUKKA], verderbe Seinen Versammlungsort“ (Ejcha 2,6), d. i. wo Er mit sich zusammenkam zum Gebet. Nachdem er (der Tempel) zerstört ist, betete Er: Möge wohlgefällig vor Mir sein, dass Meine Kinder Busse TSCHUWA tun, dass Ich den Bau Meines Hauses und Meines Heiligtums beschleunigen kann! Das wollen die Worte sagen:Und in Schalem ist Seine Hütte [SUKKA]“.

Du findest, dass der Tempel Schalem genannt wird, wie es heißt: „Und Malchizedek, König von Schalem“ (Bereschit 14,18). Damit ist Schem, der Sohn Noachs gemeint, wie es heißt: „Und er war Priester des höchsten G-ttes“ (dort). Es heißt: „Weit mache es G-tt dem Japhet und er wohne in den Zelten Schems“ (dort 9,27) d. i. in dessen Zelte er wohnte. Daraus geht hervor, dass er [Schem] Ihn bedient hat, wie wir die Worte: „והוא כוהן לאל עליון, er war ein Priester dem höchsten G-tte“ (Bereschit 14,9) übersetzen durch: והוא משמש קדם אל עילאה, er diente vor dem höchsten G-tte, siehe, das ist Schem. Abraham nannte das Heiligtum יראה JIR’E, Er wird ersehen, wie es heißt: „Und Abraham nannte denselbigen Ort: Der Ewige wird ersehen (יראה)“ (dort 22,14). Er sprach: Wenn Ich den Ort Schalem nenne, wie ihn Schem benannte, würde Ich die Worte Abrahams, Meines Freundes, tilgen, der ihn יראה [JIR’E] nannte, und wenn Ich  ihn [JIR’E] יראהnenne, so tilge Ich die Worte Schems, des Gerechten, der ihn Schalem nannte. Was machte der Heilige, gelobt sei Er? Er verknüpfte beide Namen. Abraham nannte ihn [JIR’E]יראה und Schem nannte ihn SCHALEM, und der Heilige, geb. sei Er, ירושלים Jeruschalajim. Das wollen die Worte sagen:„Und in Schalem ist Seine Hütte“.

Was heißt: Jeruschalajim ירושלים? Antwort: [JIRSCHE] ירשה [er wird erben] und SCHALEM שלם [Frieden]. Oder: Wann wird G-tt in Jehuda erkannt? Wenn die Hütte wieder aufrichtet wird, von der es heißt: „An demselben Tage werde Ich aufrichteten die Hütte Davids, die gefallene“ (Amos 9,11). Das wollen die Worte sagen: „Und in Schalem ist Seine Hütte“.

3 Und sie sprachen einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. 4 Und sie sprachen: Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen, dass wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde! 5 Und der Ewige fuhr hernieder, die Stadt und den Turm zu sehen, welche die Menschenkinder bauten. 6 Und der Ewige sprach: Siehe, sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache, und dies haben sie angefangen zu tun; und nun wird ihnen nichts verwehrt werden, was sie zu tun ersinnen. 7 Wohlan, lasst uns hernieder fahren und ihre Sprache daselbst verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht verstehen! 8 Und der Ewige zerstreute sie von dannen über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen“ (Bereschit 11,3-8).

Midrasch Tehillim 1,13
Vers 1. Eine anderem Auslegung: Glückselig ist Mann. Das lässt sich auf Abraham anwenden, wie es heißt: „Und nun gib zurück die Ehefrau des Mannes“ (Bereschit 20,7).

Der nicht wandelt im Rate der Frevler, denn er wandelte nicht im Rate des Zeitalters der Zerstreuung, von dem es heißt: „Wohlan, wir wollen uns eine Stadt (עיר) bauen“ (dort 11,4). Unterהבה   [HAWA] ist nichts anderes alsעצהETZA, Rat zu verstehen, wie es heißt: „Schaffet (הבו ) euch Wort und Rat hier“ (Richter 20,7), und unter עיר [IR] ist nichts anderes als אלוה[ELOAH], G-tt zu verstehen, [6] wie es heißt: „Ein Wachender ( עירIR) und Heiliger“ (Daniel 4,10). [Es (das Geschlecht der Zerstörung) bestand nämlich aus drei Parteien, die eine sprach: Wir wollen (eine Stadt) machen und uns daselbst niederlassen, die andere sprach: Wir wollen hinaufsteigen und daselbst Götzendienst treiben. Alle drei wurden bestraft, die eine wurde in Affen, Geister und Dämonen verwandelt, die zweite schlug der Ewige mit der Verwirrung der Sprache und die dritte zerstreute der Ewige. Das ist, was geschrieben steht: „Wovor dem Frevler bangt, das kommt über ihn“ (Mischle 10,24).[7] Und auf dem Wege der Sünder nicht steht, das geht auf die Sodomiten, wie es heißt: „Und die Leute von Sodom waren böse und Sünder“ (Bereschit 13,13).

Und auf dem Sitze der Spötter nicht sitzt, das geht auf Abimelech, denn er sprach zu Abraham: „Siehe, mein Land ist vor dir“ (dort 20,15), und dieser nahm es nicht an. Sondern er hat seine Lust an der Thora des Ewigen (denn von Abraham heißt es): „Denn Ich hab’ ihn erkannt, dass er befehle“ (dort 18,19). Und über Seine Thora sinnt er Tag und Nacht.

R. Schmu’el bar Nachmann sagte: Er hatte keinen Vater, der ihn belehrte, und keinen Rabbi, der ihn unterrichtete. Woher aber lehnte er Thora? R. Simeon ben Jochai hat gelehrt: Daraus geht hervor, dass der Heilige, gelobt sei Er, ihm zwei Nieren bereitete in Gestalt zweier Eimer, die ihm die ganze Nacht Weisheit und Kenntnis zuströmten und vermittelten, wie es heißt: „Ich preise den Ewigen, der mich berät, auch in den Nächten belehren mich meine Nieren“ (Tehillim 16,7).

R. Schmu’el bar Nachmani im Namen des R. Jonathan sagte: Abraham kannte auch die Halachot betreffs des Erub, der gekochten Speise und des Erub der Höfe, wie es heißt: „Zum Lohne, dass Abraham gehorcht hat Meiner Stimme und hat bewahret Meine Vorschrift, Meine Gebote, Meine Satzungen und Meine Lehren [תורותי TOROTAJ]“ (Bereschit 26, 5).

Vers 3. Und er ist wie ein gepflanzter Baum, denn der Heilige, gelobt sei Er, nahm ihn und versetzte ihn in das Paradies. (Oder: Denn der Heilige, gelobt sei Er, versetzte ihn in das Land Israel.] Der seine Frucht gibt zu seiner Zeit, das geht auf Ischmu’el; und sein Blattwerk welkt nicht, das auf Jizchak; und alles, was er tut, gedeiht, das geht auf die Kinder der Ketura; nicht also sind die Frevler, das geht auf Nimrod und dessen Genossen.

„Und sie sprachen: Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen, dass wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde“ (Bereschit 11,5).

Midrasch Bereschit 2,2
Vers 1. Eine andere Möglichkeit: Warum toben die Völker. Das ist, was die Schrift sagt: „Er der thronet über dem Erdkreis, dessen Bewohner den Heuschrecken gleich sind“ (Jeschajahu 40,22). Wem gleichen die Frevler? Den Heuschrecken, weil sie, in Urnen getan, zappeln, um heraufzusteigen, sie fallen aber wieder herunter. So verhält es sich auch mit den Freveln.

R. Jehuda bar Nachmani hat gesagt: Wie heißt es nach dem Zeitalter der Sintflut? „Und es war die ganze Erde eine Sprache…“ (Bereschit 11,1). Hätten nun die Späteren nicht von den Früheren lernen sollen? Gog und Magog aber werden in die Welt kommen und sie wird zusammenstürzen. David sah es und sprach: Warum toben die Völker?

Eine weitere Auslegung: Wie ein aufgeregtes Meer. Wie die Welle des Meeres aufsteigt und gewaltig sich stellt, als wollte sie die ganze Welt überschwemmen, sobald sie aber das Ufer erreicht, sich ausbreitet vor dem Sande, ebenso die Völker, wer sich daran macht, die Israeliten zu vergewaltigen, der fällt vor ihnen. Die Völker der Welt werden mit dem Meere verglichen, denn so heißt es: „Die Frevler sind wie ein aufgeregtes Meer“ (Jeschajahu 57,20), und die Israeliten werden mit dem Sande verglichen, denn so heißt es: „Und es wird sein die Zahl der Kinder Israel gleich dem Sande des Meeres“ (Hoschea 2,1). Du findest: Nimrod und seine Genossen machten sich an Abraham und fielen vor ihm, wie es heißt: „Und er teilte sich wider sie Nachts“ (Bereschit 14,15); so auch Abimelech vor Jizchak, Esau und Laban vor Jakow, Pharao und die Ägypter vor Israel und so gibt es noch viele Beispiele in der Thora. Gog und Magog werden einst vor Israel fallen. Das sah David und rief aus: Warum toben die Völker.

R. Jizchak hat gesagt: Wenn ein Mensch den andern (seinen Genossen) fragt: Warum handelst du so und so, so gerät dieser in Zorn, die Gerechten fragen den Heiligen, gelobt sei Er: Warum (tust Du so), und Er gerät nicht in Zorn und sie werden nicht bestraft. Warum werden sie nicht bestraft? Weil sie das Gute nicht für sich, sondern für Israel wünschen. [Und die Nationen sinnen Eitles.]

R. Aibu hat gesagt: Alles Toben und Bemühen der Frevler ist eitel, wie es heißt: „Die Völker bemühen sich für das Feuer und die Nationen erschlaffen umsonst“ (Chabakuk 2,13); „aber die Israeliten bemühen sich nicht umsonst und werden nicht geboren zu Eitlem“ (Jeschajahu 65,23).

„Und sie sprachen: Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen, dass wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde“[8](Bereschit 11,5).

Midrasch Bereschit 74,2
Vers 3. Erhebe Deine Schritte [Male] zu ewigen Wüsteneien. Erhebe die Male (פעמים), von denen Du uns gesagt hast: Drei Mal im Jahre (sollt ihr dahin ziehen), siehe, sie sind Wüsteneien geworden.
Vers 4. Es brüllen Deine Feinde inmitten Deiner Versammlungsorte.
R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Was heißt: „Stimme des Getöses aus der Stadt, Stimme aus dem Tempel“ (Jeschajahu 66,6)? Der Tempel klagt an. Und was klagt er an? „Stimme des Ewigen, der Vergeltung zahlt Seinen Feinden“ (dort).

Sie stellen ihre Zeichen als [Sieges]Zeichen auf. Sie sprechen nämlich: An dem und dem Tage bezwingen wir sie, sie schießen Zeichen durch Pfeile; werfen sie im Süden, so geht der Pfeil nach Norden, wie es heißt: „Er schüttelt die Pfeile“ (Jecheskel 21,6), und jedem Zeichen, das sie geben, gelingt es.[9] Das wollen die Worte sagen: „Sie stellen ihre Zeichen als Zeichen auf“. Gleichwohl halten wir Dir es zu Gute.
Vers 5. Es sah sich an, wie man emporhebt im Waldesdickicht Äxte.
Und nicht genug damit, sondern wie ihre Väter getan, so tun sie, wie es heißt: „Wohlan, wir wollen uns eine Stadt bauen... und wollen uns einen Namen machen“ (Bereschit 11,4).[10] Damit ist der Götzendienst gemeint, wie es heißt: „Und des Namens anderer Götter sollt ihr nicht gedenken“ (Jechesjel 23,13); und es heißt: „Damals fing man an, den Namen des Ewigen anzurufen“ (Bereschit 4,26)[11]. So verführen die Frevler. „Sie ersannen Anschläge, nicht richteten sie aus“ (Tehillim 21,12). Das Zeitalter der Zerstreuung machte eine Tür vor ihnen, siehe, was tun sie?
Vers 6. Und nun zerschlagen sie zumal ihre Türen mit und Hämmern.
Sie wollen zum Himmel emporsteigen und können es nicht und sie führen Krieg mit Dir auf Erden.

28 Und Charan starb vor dem Angesicht seines Vaters Tarah, in dem Lande seiner Geburt, zu Ur in Chaldäa. 29 Und Abram und Nachor nahmen sich Ehefrauen; der Name der Ehefrau Abrams war Sarai, und der Name der Ehefrau Nachors Milka, die Tochter Charans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska“ (Bereschit 11,28-29).

Midrasch Tehillim 118,11
Vers 8. Besser ist es, sich zu bergen in dem Ewigen, als auf Menschen zu vertrauen.
Fünf (Gerechte) standen in der Welt auf, Noach, Schem, Eber, Aschur und Abraham. Noach nahm es nicht genau zu dienen dem Heiligen, gelobt sei Er, sondern er erhob sich und pflanzte einen Weinberg; Schem und Eber verbargen sich; Aschur sprach: Wie kann ich zwischen diesen (beiden) Frevlern wohnen und ging fort, wie es heißt: „Aus dem Lande ging Aschur hinweg“ (Bereschit 10,11); Abraham aber, „seine Gerechtigkeit besteht ewig“. Er sprach: Ich verlasse den Heiligen, gelobt sei Er, nicht und auch der Heilige, gelobt sei Er, verließ ihn nicht, wie es heißt: „Ich bin der Ewige, der dich aus Ur-Kasdim herausgeführt hat“ (dort 15,7).

Besser ist es, sich in dem Ewigen zu bergen, als auf Menschen zu vertrauen, denn er vertraute nicht auf die Worte seines Vaters und auch nicht auf die seines Lehrers. Er hätte nämlich sagen können: Mein Vater ist gerecht und ich werde durch seine Gerechtigkeit gerettet. Terach war ein Sternseher, er sah in dem Gestirn Charans [Bruder Abrahams], dass er verbrannt werden würde und in dem Gestirn Abrahams, dass die ganze Welt sich von ihm füllen werde. Es kamen alle Nationen zu unserm Vater Abraham und fragten ihn: Wem gehörst du an? Er antwortete ihnen: Ich bin des Heiligen, gelobt sei Er, in den Himmeln. Sogleich nahmen sie ihn und warfen ihn in den Glutofen und es stieg mit ihm nicht eine Stadt, nicht ein Seraph, nicht ein Engel hinab, sondern der Heilige, gelobt sei Er, selbst, wie es heißt: „Ich bin der Ewige, der dich aus Ur-Kasdim herausgeführt hat“ (Bereschit 15,17). Charan war geteilten Herzens und er vertraute auf die seines Vaters und es kamen alle Nationen zu ihm und fragten ihn: “Wessen bist du?“ Er dachte in seinem Herzen: Abraham ist größer als ich, wenn ich sehe, dass er gerettet wird, so sage ich: Ich gehöre Abraham an (ich stehe auf seiner Seite), wo nicht, so sage ich: Ich bin eurer Meinung. Als Abraham gerettet worden war, sprach er zu ihnen: Ich bin Abrahams Meinung. Sogleich nahmen sie ihn und warfen ihn in den Glutofen, er war aber kaum hineingekommen, so ward er vom Feuer getötet, und ein Engel warf ihn vor seinen Vater hin, wie es heißt: „Charan starb vor dem Angesichte Terachs, seines Vaters“ (Bereschit 11,28). Terach sah recht in den Gestirnen, im Gestirn Charans, dass er verbrannt werden würde und das Gestirn seines Sohnes, und im Gestirn Abrahams, dass die Welt von ihm erfüllt werden würde, er wusste aber nicht, ob von den Männern oder von den Frauen; und Sara war ein Tochter Charans, wie es heißt: „Und Abraham und Nachor nahmen sich Ehefrauen, der Name der Ehefrau Abrahams war Sara und der Name der Ehefrau Nachors war Milka, die Tochter Charans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska“ (dort 11,20). Und Jiska d. i. Sara und es wurde die ganze Welt von ihr erfüllt.

[1] Vergl. Baba Batra 16b.
[2] D. i. Amalek s. oben
[3] Nämlich in das Lehrhaus des Schem.
[4] Die beiden waren Freunde.
[5] Vergl. Sota 10b.
[6] Der Sinn der Stelle wäre demnach: Wir wollen uns eine Gottheit bauen.
[7] Sie leiteten ihre Sünde mit dem Worte: הבה ein und ebenso leitete Gott die Strafe mit diesem Worte ein. Das will die erste Hälfte der stelle Mischle 10,24 sagen: „Der Mund des Toren wird ihnen ein Schreck.“ Sie sprachen ferner: „Dass wir uns nicht zerstreuen“, G-tt jedoch zerstreute sie. Darauf bezieht sich die zweite Hälfte der angezogenen Stelle.
[8] Anmerkung von BbM: „…nicht zerstreut werden über die ganze Erde“, flüchtig wie Kajin nach dem Mord an seinem Bruder.
[9] S. Gittin fol. 56a.
[10] Unter שםschem, Name, ist nichts anderes als ein Abgott gemeint.
[11] Sie nannten Erschaffenes mit Seinem Namen, d.i. Gätzendienst.