Paraschat “Tezawe“  Empfehlung

26. Februar 2023 geschrieben von   Channa Rachel Freigegeben in Tetzawe

ב"ה

Paraschat “Tezawe“ תצוה פרשת

Schmot 27:20 - 30:10 
Und du gebiete den Bnej Israel, dass sie dir reines Olivenöl, gepresst, zur Leuchte 
nehmen, um ein ewiges Licht aufleuchten zu lassen.27:20 
 וְאַתָּ֞ה תְּצַוֶּ֣ה  אֶת־בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֗ל וְיִקְח֨וּ אֵלֶ֜יךָ שֶׁ֣מֶן זַ֥יִת זָ֛ךְ כָּתִ֖ית לַמָּא֑וֹר לְהַעֲלֹ֥ת נֵ֖ר תָּמִֽיד׃

Auszug aus: “Studien zu den wöchentlichen Torah-Vorlesungen“, Nechama Leibowitz 

Aus sprachlicher Sicht ergeben sich zu diesem Anfangsatz der Sidra verschiedene Fragen. 
Die erste: Weshalb wird hier Mosche angehalten, den Israeliten zu “befehlen“, während es 
andernorts (etwa in 25:2 zu Beginn der Sidra Truma) bei der Aufforderung zur Spende 
heißt: “Sprich zu den Israeliten, und sie sollen nehmen ...“. Der Unterschied zwischen 
Gʻttes Aufforderung an Mosche, etwas zu befehlen, und der, etwas einfach zu sagen, ist 
schon den Weisen aufgefallen. Im Midrasch Sifri zum Anfang der Sidra Nasso, wo auch 
der Imperativ “befehle!“ steht, heißt es: “Der Befehl gilt sofort und für (alle) Generationen.“
Ferner wird dort Rabbi Juda zitiert, der das Verb “befehlen“ immer als Aufforderung zu
einem besonderen Eifer beim Ausführen der Mitzwa versteht, sowie Rabbi Schimon bar
Jochai, für den auf den Imperativ “befehle!“ immer die Forderung eines finanziellen Opfers
folgt (wobei diese beiden Meinungen, wie unter anderen Nachmanides erklärt, nicht als
einander ausschließend, vielmehr als einander ergänzend angesehen werden müssen).

Malbim betont, bei der Formel “befehle!“ seien drei Elemente betont: a) Aufforderung zu
besonderem Eifer, b) sofortige Ausführung, c) Gültigkeit für alle Generationen. Raschbam
betont ebenfalls die Verbindung von sofortiger Ausführung und ewiger Gültigkeit, die dem
“befehle!“ innewohnt. Der Midrasch haGadol zeigt sogar, dass die Wirkung dieses Gebots
des ewigen Lichts nicht einmal mit der Zerstörung des Tempels endet, sondern dass das
Beleuchten der “kleinen Heiligtümer“, der Synagogen und Lehrhäuser der Galut, ebenfalls
als Erfüllung dieses Gebotes verstanden werden soll.

An den verschiedenen Stellen, wo vom Einsammeln einer Spende für das Stiftszelt oder
von dem Bau desselben die Rede ist, heißt es jeweils: “mach Mir“ (20:24), “sie sollen Mir
nehmen“ (25:2), “sie sollen Mir ein Heiligtum machen“, doch wo vom Licht die Rede ist,
heißt es: “sie sollen z u  d i r reines Öl bringen“. Auch in Wajikra 24:2 ... “Gebiete den
Kindern Israel, dass sie dir klares Öl bringen von gestoßenen Oliven zur Beleuchtung, die
Lampen beständig aufzustecken.Nachmanides versuchte, dies praktisch zu erklären:
Mosche selbst hatte zu prüfen, ob das Öl auf taugliche Weise zubereitet war. Abarbanel
erklärt zunächst, das Licht habe Mosche zum Sehen gedient, der zu jeder Tages- und
Nachtzeit Zutritt zum Heiligtum hatte, und dieses Gebot sei für die Ewigkeit angeordnet
worden. Doch aus Abarbanels Satz sehen wir den inneren Widerspruch, den er selbst
darin spürte, dass hier etwas für die Ewigkeit gefordert wurde, das doch anscheinend auf
die Person Mosche zugeschnitten war. Rabbi Meir Simcha Kohen aus Dwinsk löst den
Widerspruch auf, indem er in seinem Kommentar Meschech Chochmah ausdrücklich
darauf hinweist, dass hier ein Gebot, das zunächst zur Beleuchtung des Stiftszelts für
Mosche angeordnet worden war, für die Ewigkeit als reine Satzung ohne praktische
Funktion (hebr. chok) weiterhin als Gebot gültig zu bleiben hatte. Abarbanel wie
Meschech Chochmah basieren ihre Erklärung auf dem Midrasch, wonach sich die
Prophetie der Propheten Israels von der Prophetie nichtjüdischer Propheten unterscheidet.

Es gibt noch einen anderen rabbinischen Zugang zur Dativ-Form “für dich“, der weniger
danach fragt, “für wen“ dieses Licht eingerichtet wurde, sondern “für wen nicht“, nämlich für
Gʻtt. Im Talmudtraktat Menachot, das hier stellvertetend für gleich argumentierende
andere Stellen der rabbinischen Literatur zitiert sei, wird dieses Gebot folgendermaßen auf
den Punkt gebracht: “Sie sollen zu dir ... bringenʻ: Rabbi Schmuel bar Nachmani sagte:
ʻzu dirʻ, und nicht ʻfür Michʻ (Gʻtt). Ich bin auf dein Licht nicht angewiesen.“ Gʻtt, der die
Sonne schuf, der dem Menschen erst die Sehkraft verleiht, braucht das ewige Licht
ebensowenig wie die Opfer und alle anderen Mitzwot, die Er dem Menschen zu dessen
Wohl und Arbeit an sich selbst aufgegeben hat.

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Öl für das Licht“, RASCHI-Kommentar zu Schmot 27:20

Nur das Feinste der Öle, das frei von jeder Verunreinigung war, wurde verwendet, um die
Menora anzuzünden. Die Oliven wurden dazu von der Spitze des Baumes geerntet, wo sie
die ersten waren, die gereift sind, und sie wurden dann im Mörser zerstoßen, statt in der
Mühle zermahlen.

Das feinste Öl, das dann auf diese Weise hergestellt war, wurde für diesen Zweck
verwendet.