Paraschat “TERUMA“  Empfehlung

19. Februar 2023 geschrieben von   Channa Rachel Freigegeben in Trumah

ב"ה

Paraschat “TERUMA“ 
Belebende Parascha 
Thora-Deutungen des Lubawitscher Rebben für die Gegenwart 
von Rabbiner Benjamin Sufiev 
Band II 

WO WOHNT GʻTT HEUTE? 

Unsere Meister legten fest: „Jede Sache, wo ʻMirʻ (לי) steht, hat ewigen Bestand“ (Sifrej zu 
Bamidbar 11:16). Das heißt, jede Sache, bei der Gʻtt den Ausdruck „Mir“ verwendet, wird 
immer Bestand haben. 

Eines der Beispiele dafür ist das Heiligtum in der Wüste (und später der Tempel in 
Jeruschalajim), über welches die Thora sagt: Und machet Mir ein Heiligtum (Schʻmot 25:8). 
Darauf sagten unsere Meister: „Es wird nie von der Stelle rücken, nicht in dieser Welt und
nicht in der künftigen Welt“ (Wajikra Rabba 82:2).

Allerdings wurde der Tempel zerstört, sogar zweimal; inwiefern passt das zu der
Aussage unserer Meister: „Es wird nie von der Stelle rücken“? Und der Tempel wurde nicht
nur zerstört, sondern sogar das Gebot “Und machet Mir ein Heiligtum“ gilt heutzutage nicht
mehr, da wir den Tempel nicht aufbauen können (dies liegt in der Macht des Maschiach).

Ein kleiner Tempel

Eine der Erklärungen dafür basiert auf dem Vers in den Propheten: So werde Ich ihnen
zu einem kleinen Heiligtum in den Ländern, in die sie gekommen sind (Ezechiel 11:16),
über den unsere Meister sagen: „Das sind die Synagogen und die Lehrhäuser (Talmud
Megila 29a). Wenn deshalb Juden eine Synagoge oder ein Lehrhaus bauen, wird dieser
Ort ein „kleines Heiligtum“, in dem die Schechina (Gʻttesgegenwart) weilt und auf diese
Weise besteht der Tempel für die Ewigkeit.

Anhand dieser Erklärung ist auch verständlich, dass das Gebot: „Und machet Mir ein
Heiligtum“ zu jeder Zeit aktuell ist und erfüllt werden muss. Denn auch wenn der Tempel
heutzutage nicht aufgebaut werden kann, hat das jüdische Volk dennoch die Pflicht, an
jedem Ort, wo es wohnt, einen Platz für Gʻtt festzulegen, welche eben die Synagoge und
das Lehrhaus sind. Und somit erfüllen sich die Worte unserer Meister über den ewigen
Bestand des Heiligtums, bei welchem der Ausdruck „Mir“ steht.

Der Tempel zuhause

Eine weitere Erklärung, wie das Heiligtum ewigen Bestand hat, finden wir in der
Lehrweisung unserer Meister über der Vers Und machet Mir ein Heiligtum und Ich werde in
ihnen wohnen. Unsere Meister sagen dazu: „Es steht nicht: ʻin ihmʻ, sondern: ʻin ihnenʻ - in
jedem Einzelnen Israels (Alschech zu Schʻmot 28:8). Das heißt, jeder Jude soll für sich in
seinem Haus ein Heiligtum für Gʻtt errichten.

Laut dieser Erklärung braucht man, um dieses Gebot zu erfüllen, nicht einmal einen
Minjan (Versammlung von zehn Juden für das gemeinschaftliche Gebet) oder eine
Synagoge. Denn jeder Jude kann und soll bei sich zuhause Zeiten festlegen, in denen er
betet (Gebete, die keinen Minjan erfordern) und Thora lernt, und auf diese Weise errichtet
er in seinem privaten Haus ein Heiligtum für Gʻtt, in dem Er sodann weilt. Da die Erfüllung
dieses Gebots auf diese Weise nicht zeit- und ortsabhängig ist, gilt es für die Ewigkeit.

Drei Säulen

Es gibt weitere Parallelen zwischen dem Tempel und dem „Tempel in unserem Heim“:
Der Tempel beinhaltet „die drei Säulen, auf denen die Welt gründet“ (Sprüche der Väter
1:2):

Thora - die Bundeslade und der Sanhedrin (jüdischer Gerichtshof), welcher im Tempel
tagte; Gʻttesdienst - der Opferdienst und das Gebet im Tempel; Wohltätigkeit - der
materielle Segen, der von dem Tempel ausging. Auch im privaten Tempel im Heim jedes
Juden sollen diese „drei Säulen“ vorhanden sein: die Thora studieren, zu beten (Gebete,
die keinen Minjan erfordern, wie Bʻrachot, Tehillim), Zedaka geben (dabei sollte die
Zedakabox an der Wand befestigt sein, damit sie integraler Teil der Wohnung ist) und
gastfreundlich sein.

Dadurch wird das private Haus des Juden ein Heiligtum Gʻttes und dies ist auch eine
Vorbereitung für die Errichtung des universellen Heiligtums, des dritten Tempels in
Jeruschalajim, der wortwörtlich ewig bestehen wird!

(Likutej Sichot, Band 16, Seite 251)

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