Midrasch Tehillim zur Parascha Wajikra, Teil 2

06. Mai 2012 geschrieben von   Freigegeben in Wajikra Tehillim

ב"ה

Zusammengestellt von Baruch ben Mordechai HaKohen, 5769

16 Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern: Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch; alles Fett gehört dem Ewigen. 17 Eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen: alles Unschlitt und alles Blut sollt ihr nicht essen“ (Wajikra 3,16-17).

Midrasch Tehillim 2,13
Eine andere Auslegung: Vers 12. Küsset den Sohn. Das ist, was die Schrift sagt: „Dein Nabel ist ein runde Schale, dem Mischwein nicht fehlt, dein Leib ist ein Weizenhügel.“[1] Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? R. Idi hat gesagt: Wie das Weizenkorn in der Mitte gespalten und vor allen Früchten ausgezeichnet ist, so dass diese ihm gegenüber nur Nebensächliches sind, so sind auch die Israeliten unter den Völkern ausgezeichnet durch Beschneidung, Tzitzit, Tephillin, Mesusa, und alle Völker sind ihnen gegenüber nur Nebensächliches.

R. Schim’on ben Lakisch sagt: Wie der Weizen zum Säen nur gezählt hinauskommt und auch nur gezählt eingebracht wird, so auch die Israeliten. Als sie nach Ägypten hinab zogen, zogen sie gezählt hinab, wie es heißt: „Mit siebzig Seelen zogen deine Väter hinab nach Ägypten“ (Dwarim 10,22), und als sie heraufzogen, zogen sie wieder gezählt herauf, wie es heißt: „Bei sechshunderttausend zu Fuß“ (Schemot 12,37).

R. Chanina fügt zu dem, was R. Schim’on ben Lakisch gesagt, noch hinzu: Warum werden die Israeliten mit Weizen verglichen? Um dir zu sagen: Wenn ein Hausherr kommt, um mit dem Haussohne zu rechnen, spricht er etwa zu diesem: Wie viele Körbe Stroh, wie viele Gebund Stoppel führst du nach dem Speicher? Vielmehr übergibt er ihm die Dornen für das Feuer und das Stroh gibt er dem Winde preis. Was sagt er? Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie viel Cor Weizen du in den Speicher führst, weil von ihm das Leben der Welt abhängt. Der Hausherr ist der Heilige, gelobt sei Er, denn ihm gehört die ganze Welt, wie es heißt: „Dem Ewigen gehört die Erde und was sie füllet, der Erdkreis und seine Bewohner“ (Tehillim 24,1). Der Haussohn ist Mosche, wie es heißt: „in Meinem ganzen Hause ist er treu“ (Bemidbar 12,7). Was sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm? Richte deine Aufmerksamkeit nicht auf die Völker, denn sie werden mit Stoppeln verglichen, wie es heißt: „Er verzehrt sie wie Stoppeln“ (Schemot 15,7). Und was macht man mit Stoppeln? Man zerstreut sie auf dem Wasser, wie es heißt: „und Er schüttete Pharao und sein Heer ins Schilfmeer“ (Tehillim 136,15). Ferner werden sie noch mit Dornen verglichen, wie es heißt: „Und Völker werden zu Kalk verbrannt, wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer auflodern“ (Jeschajahu 33,12). Aber die Israeliten werden mit dem Weizen verglichen, wie es heißt: „Dein Leib ist ein Weizenhügel“ (Schir HaSchirim 7,3). Darum sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu Mosche: Richte deine Aufmerksamkeit auf die Israeliten, um sie zu zählen und um zu wissen, wie viel sie sind, wie es heißt: „Damit du aufnimmst die Zahl der Kinder Israel“ (Schemot 30,12).

Midrasch Tehillim 2,15
Eine andere Auslegung: „Dein Leib ist ein Weizenhügel“ (Schir HaSchirim 7,3). Nach R. Juda ist unter „Weizenhügel“ die Thora der Priester zu verstehen[2], in der die Sünd- und Schuldopfer verzeichnet sind, wie es heißt: „Dies ist die Thora des Brandopfers“ (Wajikra 6,2), „Dies ist die Thora des Sündopfers“ (dort V. 18), „dies ist die Thora des Schuldopfers“ (dort 7,1).

„Umsteckt von Rosen“ (Schir HaSchirim 7,3). Das geht auf die Worte der Thora, welche zart wie Lilien sind. Wie viel Vorschriften und genaue Einzelbestimmungen, wie viele Kal WaChomer[3], wie viel Opfer und zurückgebliebene Opferstücke gibt es in der Thora der Priester!

R. Levi sagte: Gewöhnlich heiratet ein Mensch eine Frau von 20 oder 30 Jahren: Wenn er die Ausgaben (Hochzeitskosten) bestritten hat, kommt er, um sich mit ihr zu verbinden, da spricht sie aber zu ihm: Ich sah gleich einer roten Rose und er nimmt Abstand sofort von ihr, was ist die Ursache, dass er ihr sich nicht nähert? [Welche Wand ist zwischen ihnen und welcher Zaun?] Welche Schlange hat ihn gebissen, welcher Skorpion hat ihn gestochen? Allein wer sticht ihn? Die Worte der Thora, die so zart wie die Rose sind, denn darin heißt es: „Und einer Frau in der Absonderung ihrer Unreinheit sollst du dich nicht nahen“ (Wajikra 18,19). Ebenso verhält es sich mit demjenigen, dem man eine Schlüssel mit Fleisch vorsetzt, er ist begierig zu essen, spricht man aber zu ihm, dass Unschlitt hineingefallen ist, so zieht er seine Hand sofort zurück und kostet es nicht. Was ist die Ursache, dass er es nicht kostet? Sage: Die Worte der Thora, welche so zart wie die Rose sind, denn darin heißt es: „Alles Unschlitt und alles Blut sollt ihr nicht essen“ (Wajikra 3, 17).

1 Und der Ewige redete zu Mosche und sprach: 2 Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wenn jemand aus Versehen sündigt gegen irgend eines der Verbote des Ewigen, die nicht getan werden sollen, und irgend eines derselben tut, 3 wenn der gesalbte Priester sündigt nach einem Vergehen des Volkes, so soll er für seine Sünde, die er begangen hat, einen jungen Farren ohne Fehl dem Ewigen darbringen zum Sündopfer“ (Wajikra 4,1-2).

Midrasch Tehillim 52,1
Vers 1.למנצח Dem Sangmeister. Von David. Als Do’eg der Edomiter kam. Das ist, was die Schrift sagt: „Gib nicht deinen Mund hin, in Sünde zu bringen dein Fleisch“ (Kohelet 5,5). R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Die Schrift redet von denjenigen, welche Wohltätigkeit geloben. „Gib nicht deinen Mund hin“ öffentlich, dass du geben willst, aber dann doch nicht gibst. „Sprich nicht vor dem Boten“ (dort). Gemeint ist der von der Gemeinde Abgesandte, der kommt und zu dir sagt: Gib, was du bestimmt hast, du aber sprichst zu ihm, „Dass es ein Versehen war“ (dort), ich wusste nicht, was ich sagte. „Warum soll G-tt zürnen über deine Stimme“ (dort), nämlich über jene Stimme, die du vernehmen (ausgehen) ließest und versprachst zu geben und du gibst doch nicht. „Und zerstören das Werk deiner Hände“ (dort), nämlich dass du die wenigen früheren Gebote, die in deiner Hand sich befinden, zerstört.

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Nach R. Benjamin redet die Schriftstelle von den Schmeichlern. „Warum soll G-tt zürnen über deine Stimme“, d. i. über die Stimme, mit welcher du durch deinen Mund schmeichelst. „Und verderben das Werk deiner Hände“, d. i. den geringen Handel, der in deiner Hand ist, indem du Verwirrung in ihn hineinbringst.

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Nach den Rabbanan bezieht sich die Schriftstelle auf Mirjam. In der Stunde, als sie gegen Mosche redete, wurde sie aussätzig, wie es heißt: „Und Mirjam und Aharon redeten gegen Mosche“ (Bemidbar 12,1). Was geschah ihr? „Und siehe, Mirjam wurde aussätzig wie Schnee“ (dort V. 10). „Und sprich nicht vor dem Boten.“ Damit ist Mosche gemeint. „Warum soll der Ewige zürnen über deine Stimme“, d. i. über jene Stimme, die sie mit ihrem Munde gegen den gerechten Mosche ausgehen (vernehmen) ließ. „Und das Werk deiner Hände verderben.“ Das geht auf die Pauken, wie es heißt: „Und Mirjam, die Prophetin, die Schwester Aharons, nahm die Pauke in ihre Hand“ (Schemot 15,20).

Eine andere Auslegung: „Gib nicht deinen Mund hin.“ Der Vers bezieht sich auf die Verleumdung, denn sie (die Verleumder) bringen mit ihrem Munde ihr Fleisch in Sünde durch das, was sie mit ihrem Munde vernehmen lassen und sie werden dafür mit Aussatz bestraft (geschlagen). „Und sprich nicht vor dem Boten.“ Damit ist der Priester gemeint, wie es heißt: „Denn die Lippen des Priesters sollen die Erkenntnis wahren, und Thora (Lehre) soll man suchen aus seinem Munde, denn ein Bote des Ewigen der Heerscharen ist er“ (Maleachi 2,7); denn zu ihm kommt der Aussätzige, wie es heißt: „Dies soll sein die Thora für den Aussätzigen“ (Wajikra 14,2), der Böses ausgehen ließ. „Warum soll G-tt zürnen über deine Stimme“, d. i. über jene Stimme, die du durch deinen Mund vernehmen (ausgehen) ließest und Verleumdung gegen deinen Nächsten redetest. „Und verderben das Werk deiner Hände“, d. i. dass du die geringe Thora, die in deiner Hand ist, zu Grunde richtest. Wer war das (d. i. wer war ein solcher Verleumder)? Do’eg, der David verleumdete und mit Aussatz bestraft wurde. In diesem Sinne heißt es: Vers 7. Auch wird Gott dich niederreissen יתצך auf ewig … und dich entwurzeln aus dem Lande des Lebens. Sela. Was bedeutet יתצך? Er war aussätzig worden נצטרע, sowie es heißt: „Und man reiße das Haus nieder (ונתץ)“ (Wajikra 14,45). Und was zog es ihm zu? Weil er gegen David Verleumdung geredet hatte, wie es heißt: [Vers 2.] Als Do’eg, der Edomiter kam und Schaul meldete.

„Wenn der gesalbte Priester sündigt nach einem Vergehen des Volkes, so soll er für seine Sünde, die er begangen hat, einen jungen Farren ohne Fehl dem Ewigen darbringen zum Sündopfer“ (Wajikra 4,3).

Midrasch Tehillim 87,6
Vers 4. Ich nenne Rahab und Babel. R. Jehuda bar Simon hat gesagt: Einst werden die Völker dem König Maschiach Geschenke bringen, wie es heißt: Vers 5. Und von Zion wird gesagt: Ein Mann und noch ein Mann ist geboren darin. Das sind die Gesalbten des Ewigen, Maschiach Sohn Davids und der Maschiach Sohn Ephraims. Unter יולד, geboren, ist nichts anderes als Erhebung des Hauptes zu verstehen, sowie es heißt: „Ehe noch die Berge erhoben wurden (יולדו)“ (Tehillim 90,2). Und sie selbst[4] sind dem König Maschiach Geschenke, wie es heißt: „Zu mir vom Libanon, Braut, zu mir von Libanon komme, meine תשורה (Geschenk) vom Haupte Amanahs“ (Schir HaSchirim 4,8). Warum heißt ihr Name[5]תשורה? Weil man sie betrachtet und singt, sowie es heißt: „Nicht besingen wird mich לא תשורני[6] des Schauenden Auge“ (Jiob 7,8). Und wenn sie zum König Maschiach kommen, wird er zu ihnen sagen: Gibt es unter euch Israeliten? Bring sie mir, wie es heißt: „Gebt dem Ewigen die Familiengeschlechter, o Völker“ (Tehillim 96,7), d. i. Völker, bringet mir die Familiengeschlechter Israels.

R. Acha hat gesagt: Nicht auf verächtliche, sondern auf rühmliche Weise, wie es heißt: „Gebet dem Ewigen Ehre und Macht, gebet dem Ewigen Seines Namens Ehre“ (dort V. 7 und 8), d. i. gebet dem Ewigen jene, die Seinen Namen in der Welt geehrt haben.

R. Jehuda, oder, wie manche sagen, R. Berechja im Namen des R. Jehuda hat gesagt: „In derselben Zeit wird dargebracht ein Geschenk (יובלשי)“ (Jeschajahu 18,7).ש''יgibt ב''ם[sie, die Israeliten] durch die Buchstabenversetzung nach At-Basch (בא''ת ב''ש), das will sagen:ש"יist gleich ב"ם, denn alle Völker werden Israel als Geschenke dem König Maschiach zuführen, denn sie werden Israel bringen, wie es heißt: „Und sie werden bringen all eure Brüder aus allen Völkern, als eine Gabe dem Ewigen, auf Rossen und Wagen עגלות, und in Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren“ (Jeschajahu 66,20).

R. Berechja hat gesagt: Die Jünglinge lässt man reiten auf Rossen, und die Schüler, die kraftlos sind, fahren in Waagen עגלות[7], die Frauen und Kinder in Sänften auf Wagen, wie es heißt: „Sechs Wagensänften (עגלות צב)“ (Bemidbar 7,3); die Alten auf Maultieren, weil sie ruhig gehen, und den Greisen unter den Ältesten, weil sie sich nicht stützen können, macht er eine Art Sessel (Stuhl) und überzieht sie mit Seidenpolstern und sie laden sie auf ihre Schultern und stützen sie auf ihren Händen.

Vers 3. Was heißt: „Ehrenvolles wird in dir geführt“? Sie bringen sie auf ehrenvolle Weise, und wenn sie sich vom König Maschiach verabschieden, so erzählen die Völker vor dem Maschiach von der Ehre Israels und sprechen: Dieser ist ein Priester [כהן], dieser ein Levit [לוי], und dieser ein Israelit. Und warum? Weil sie zu Sklaven verkauft worden waren und ihre vornehme Herkunft wegen Unterdrückung in der Verbannung in Vergessenheit geraten war, und sie haben selbst ihre Herkunft vergessen, weil durch die Bedrückung zu Heiden gemacht worden waren.

R. Eleasar hat gesagt: „Und auch von ihnen werde ich zu Priestern und Leviten nehmen, spricht der Ewige“ (Jeschajahu 66,21), d. i. von den Völkern, die dem König Maschiach die Israeliten bringen, von ihnen bezeichnet er jeden, der ein Priester, oder ein Levit oder ein Israelit ist. „Und auch von ihnen werde ich nehmen“, d. i. von den Bringenden und nicht von den Gebrachten. „Und auch von ihnen werde Ich nehmen, spricht der Ewige.“ Und wo sprach es der Ewige? R. Pinchas der Priester bar Chama hat gesagt: „Das Verborgene ist des Ewigen unseres G-ttes“ (Dwarim 29,28).

27 Und wenn eine Seele נפש aus dem Volke des Landes עם הארץaus Versehen sündigt, indem er eines von den Verboten des Ewigen tut, die nicht getan werden sollen, und sich verschuldet 28 und seine Sünde wird ihm kundgetan, die er begangen hat, so soll er seine Opfergabe bringen, eine Ziege ohne Fehl, ein Weiblein, für seine Sünde, die er begangen hat“ (Wajikra 4,27-28).

Midrasch Tehillim 7,17
Eine andere Auslegung:Vers 1. Schiggajon von David. Schlomo sprach in seiner Weisheit: „Wer seinen Mund und seine Zunge wahrt, der wahrt vor Leiden seine Seele“ (Mischle 21,23). Desgleichen heißt es: „Sei nicht vorschnell mit deinem Munde“ (Kohelet 5,1). Die Propheten sprachen zum Heiligen, gelobt sei Er: Warum lässt Du den Völkern in Deiner Welt Gutes zufließen? Er gab ihnen zur Antwort: Habe Ich euch nicht geschrieben: „Und Er vergilt seinen Feinden ins Angesicht, sie zu vernichten“ (Dwarim 7,10)? Ebenso hat Jeschajahu gesagt: „Wehe dem, der mit seinem Bildner hadert, ein Scherben unter den Scherben des Erdbodens. Spricht denn der Ton zu seinem Bildner: Was machst du…“ (Jeschajahu 45,9)? Und als Chabakuk kam, sprach er: „Auf meiner Warte will ich stehen und mich stellen auf die Festung“ (Chabakuk 2,1). Was heißt: „ מיצור, Festung“? Daraus erhellt, dass er eine Figur bildete (שצר צורה) und in sie hinein sich stellte. Er sprach: Ich weiche nicht von hier, bis Du mir diese Sache kundgetan hast? Da sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm; Ich gebe dir Antwort für jeden, der Meinetwegen sein Grabscheit zerbricht.[8] Da fing er an zu schreien: „Wie lange, Ewiger, hab’ ich gefleht und Du hörst nicht“ (Chabakuk 1,2)! „Warum lässt Du mich Unheil sehen und schauest Elend an“ (dort V. 3)? Da sprach der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm: Du bist nicht ein Unwissender (עם הארץ), sondern ein Thorakundiger (ein Sohn der Thora), geh, schreibe auf die Tafel: Aleph, Beth und nachher sprich: Lass mich das Ende wissen. „Schreibe das Gesicht deutlich auf die Tafeln“ (dort 2, 2). Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: Als Ich in der ersten Gefangenschaft sprach: „Sowie für Babel 70 Jahre voll sind, werde Ich euch bedenken“ (Jirmejahu 29,10). Sie glaubten es aber nicht, sondern sprachen: „Bauet Häuser und wohnet darin“ (dort V. 5). Als die 70 Jahre voll waren, was steht da geschrieben? „So spricht Koresch, König von Persien … und Er hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu bauen in Jeruschalajim“ (Esra 1, 2; 2 Chron. 36, 23). Auch jetzt, wenn das Ende sich herannaht, werde Ich sie sofort erlösen, denn es heißt: „Denn einen Tag der Vergeltung habe Ich im Herzen und das Jahr Meiner Erlösung ist gekommen“ (Jeschajahu 63,4). Als Chabakuk solches hörte, fiel er auf sein Angesicht, flehte um Gnade und sprach: Herr der Welt! Richte mich nicht als einen Vorsätzlichen Sünder, sondern als einen Irrenden. Das ist, was geschrieben steht: „Gebet von Habakuk wegen Schigjonot שגיונות), der Irrungen)“ (Chabakuk 3,1). So hat auch David gesagt: Schiggajon שגיון von David…“ War denn Schaul Kusch? Allein er war ausgezeichnet durch seine Werke und durch seine Schönheit. Schmu’el sprach zu ihm: „Und du ziehst vor mir nach Gilgal hinab, und siehe, ich komme hinab zu dir, Brandopfer darzubringen, Malopfer zu schlachten“ (1. Schmu’el 10,8). Er tat aber nicht so, sondern (er opferte Brandopfer und Malopfer) „und sprach: Bringet zu mir das Brandopfer und die Malopfer und er brachte das Brandopfer dar“ (dort 13, 9). Da sprach Schmu’el zu ihm: Warum hast du das getan? Siehe, in seiner Hand ist eine (Sünde) und dann die von Amalek, siehe, das sind zwei.

„Und wenn jemand sündigt [durch eine Falschaussage vor Gericht], und einer hört die Stimme des Fluches, und somit ist er Zeuge, oder sei es dass er es gesehen oder gewusst hat, - wenn er es nicht anzeigt, so soll er seine Ungerechtigkeit tragen“ (Wajikra 5,1).

Midrasch Tehillim 103,3
Vers 1. Preise meine Seele den Ewigen. R. Jehoschua ben Levi hat gesagt: Fünfmal heißt es hier: «Preise meine Seele den Ewigen», gegenüber den Fünf Büchern der Thora[9]. Dieselben sind: Preise meine Seele den Ewigen und all mein Innerstes Seinen heiligen Namen; Vers 2. Preise meine Seele den Ewigen und vergiss nicht alle Seine Wohltaten; Vers 22. Preiset den Ewigen all Seine Werke ... preise meine Seele den Ewigen. „Preise meine Seele den Ewigen! Ewiger, mein G-tt, groß bist Du sehr“ (Tehillim 104,1); „Verschwinden sollen die Sünder von der Erde, preise meine Seele den Ewigen“ (dort V. 35).

Nach R. Jochanan, sah David fünf Welten:

Eine im Leibe seiner Mutter, und er sprach: Vers 1. Preise meine Seele den Ewigen und all mein Innerstes;
eine, als er geboren ward, und er sprach: Vers 2. Preise meine Seele den Ewigen, und vergiss nicht alle Seine Wohltaten Was bedeutet: „Alle Seine Wohltaten?“ R. Abahu hat gesagt, dass er den Busen gemacht hat an dem Sitze der Vernunft. Warum? Damit er die Scham nicht betrachte. R. Mathna hat gesagt: Damit er nicht von dem Orte des Unrates säuge;

eine, als er ans Licht trat und hierin und dahin ging, wie es heißt: Vers 22. An allen Orten Seiner Herrschaft preise meine Seele den Ewigen;

eine, als er von der Welt schied, und die Schechina sah (da sprach er): „Preise meine Seele den Ewigen! Ewiger, mein G-tt, groß bist Du sehr“ (Tehillim 104,1);

und eine (wird er) in der Zukunft (sehen), wie es heißt: „Verschwinden sollen die Sünder von der Erde, und die Frevler nicht mehr sein. Preise meine Seele den Ewigen, Halleluja“ (dort V. 35).

„Und wenn seine Hand zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringen kann, so bringe der, welcher gesündigt hat, als seine Opfergabe ein Zehntel Epha Feinmehl zum Sündopfer; er soll kein Öl darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, denn es ist ein Sündopfer“ (Wajikra 5,11).

Midrasch Tehillim 68,8
Vers 14. Wenn ihr lagert zwischen den Hürden. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: Wenn ihr versprengt seid in eure Hospize, in eure Zirkusse und eure Theater, siehe, da empfängt die Gemeinde Israel, die mit einer Taube verglichen wird, die Thora, wie es heißt: Flügel der Taube, silberbedeckt. Warum werden die Israeliten mit einer Taube verglichen? Um dir zu sagen: Wie die Taube beim Schlachten nicht zückt, so zucken auch die Israeliten nicht, wenn sie zur Heiligung des g-ttlichen Namens hingeschlachtet werden, und wie die Taube nur durch ihre Flügel sich rettet, so retten sich die Israeliten auch nur durch das Verdienst der Thora, die mit Silber verglichen wird, wie es heißt: „Die Worte des Ewigen sind reine Worte, geläutertes Silber, im Schmelztiegel zur Erde gereinigt siebenfach“ (Tehillim 12,7). Und ihr Gefieder im Goldschimmer. Das bezieht sich auf die Mischnajot und Traktate (Masechtot).

[1] Vergl. Midrasch Schir HaSchirim z. St.
[2] Das Buch Wajikra (Levitikus).
[3] Das ist eine Auslegungsregel der Thora - ein Rückschluss „vom Leichten auf das Schwere“; Beispiel: Wenn schon ein Kind nicht lügen darf, ein Erwachsener um so mehr.
[4] Nämlich die Völker der Welt.
[5] Nämlich der Name der Braut.
[6]תשורני wird von שיר abgeleitet.
[7] S. Bereschit Rabba 96,3
[8] D. i. der die Hoffnung aufgibt.
[9] Vergl. Wajikra Rabba Par. 4 u. Berachot 10a.